AfD - Karnevalsverein oder Heilsbringer?

Celetuiw

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Hier kann dann also zu, ja?
Ja bitte!! Finales Urteil: (gefährlicher) Karnevalsverein. :close:

So ist mir eigentlich am liebsten: wenn die Nazis sich gegenseitig an die Gurgel gehen :deliver:
 

Celetuiw

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:rofl2: :rofl2: :rofl2:
Deutschland wieder einsame Spitze. Unsere geschichtsvergessenen Nazis sind so lost, darauf haben nicht mal die Kollegen Rechtspopulisten aus Frankreich/Italien Bock.

"Waffen-SS, da waren ganz korrekte Dudes drin, so wie mein Opa!" Wird man ja nochmal sagen dürfen :mond:
 
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Was würde Spaten Kevin hier ausm forum nur dazu sagen?
 
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Bevor das hier eskaliert ein paar Gedanken dazu: ein Bekannter in der Türkei ist der AKP beigetreten. Nicht weil er überzeugt von ihrer Politik oder gar dem Sultan selbst ist. Nein; er ist nur beigetreten, damit er als Unternehmer wieder eine reele Chance hat staatliche Aufträge zu ergattern. Sein Anliegen war nie die AKP selbst zu stärken. Gewählt hat er sie auch nie.

-> Muskete ->

Krahs Aussage, nicht jeder in der Waffen SS sei ein Verbrecher gewesen, mag auf ein einen geringen Prozentteil zutreffen. Es gab sicher den ein oder anderen, der nicht vergewaltigt, ermordert, gefoltert, gequält, der Menschheit Schande gebracht oder Satan gehuldigt hat.

Aber, und das ist der entscheidende Punkt, sie sind alle willentlich und mündig beigetreten. Der eine hat sich gewisse Vorteile erhofft, der andere wollte in der Masse untergehen, ein anderer Macht missbrauchen und wieder ein anderer war innbrünstiger Nationalsozialist. Egal welche Motivation, man hat mindestens willentlich dazu beigetragen durch Masse eine Drohkulisse mitaufzubauen, die Macht faschistischer Strukturen zu festigen und Menschen in unwürdigster Art und Weise zu unterdrücken. Kurzum: der dahinter stehende, unmenschliche Naziapparat wurde aktiv supported. Das eigentliche Verbrechen begründet sich darin.

Sich jetzt hierhin zu stellen und diese - ja, Verbrecher - in Schutz nehmen zu wollen ("haben ja nur Befehle ausgeführt") ist aus vielerlei Hinsicht intellektuell nicht nur unehrlich, sondern auch ekelhaft und abstoßend, da es ist die Dimension total verharmlost.

-> Rückmuskete ->

Mein Bekannter ist mittlerweile wieder ausgetreten, hat sein Geschäft aufgegeben und schämt sich heute in Grund und Boden für seine mangelnde Integrität.
 
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verkennt halt ein bisschen, dass ab 43 auch die waffen ss im größeren stil zwangsrekrutiert hat um ihren internen konkurrenten wehrmacht aufs maul zu geben, respektive, rüstungsgüter abzuzwacken. da einen objektiven standpunkt einzunehmen ist ohnehin schwierig, dafür ist der gesamte kontext einfach zu ekelhaft und man will instant den dont want to live on this planet anymore button drücken. den schwarzweiß-reflex auf individueller basis finde ich allerdings auch befremdlich. nicht jeder amerikaner war ein befreier, jeder russe ein vergewaltiger, jeder deutsche ein nazi. die sind halt alle gemeinsam durch scheiße gewatet und haben mit scheiße um sich geworfen mit der wichtigen einschränkung, dass deutschland den scheiss eben angefangen hat (frankreichs revanche-phantasien hin oder her).
 
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Ich meine das war ab 44, angefangen bei Gefängnissinsassen als den Herren bewusst wurde, dass sie brutal aufs Maul bekommen werden. Aber zwischen der Gründung 1933 und 1944 liegt ein erheblicher Zeitraum.
 
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waffen ss hat erst ab 42 feldtruppen gestellt, davor warens halt polizeiähnliche verfügungstruppen, größenordnung 20.000 mann. verglichen zu den wehrmachts-millionen einfach ferner liefen. und selbst 45 warens keine 400.000 mann, da war die wehrmacht noch mit 6 millionen unterwegs.
 
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Vor 42 keine Feldtruppen ist zwar richtig, aber Terror, Mord, Folter, Unterdrückung an der eigenen Bevölkerung und in den besetzten Gebieten war gerade ein Markenzeichen der SS.
 
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klar, wobei sich da ostministerium, siedlungshauptamt, sicherheitsdienst und sicherheitspolizei alle nix geschenkt haben. da waren an den entscheidenen stellen absolute psychopathen am drücker. so kaliber wie schöngarth oder heinrich müller, zweite und dritte reihe, aber die treibenden arbeitspferde dieses brainfucks.
 
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Mal ohne Flachs. Hier schon mehrmals gesagt. Wenn Nazis mit anderen Nazis nicht mehr zusammenarbeiten wollen, weil die ihnen zu Nazi sind, sind die ausgeschlossenen Nazis vermutlich richtig üble Nazis.
 
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Puh, diese Diskussion macht betroffen. So viel Unwissen bei gleichzeitiger Besserwisserer ist schwer erträglich.
Ich mache es kurz und das was ich hier sage, hat nichts mit dem Vollidioten Krah zu tun, sondern ist allgemeingültig.

Die Aussage, dass jeder Angehörige der Waffen SS ein Verbrecher war ist 1. sachlich falsch und 2. eine Frechheit den Betroffenen gegenüber.
1. Die Waffen SS ist nicht gleichzusetzen mit der Allgemeinen SS und auch nicht mit den KZ-Verbänden (auch wenn es da teilweise Überschneidungen gab).
2. In der Waffen SS haben ca. 900.000 Freiwillige und Wehrpflichtige als Soldaten gedient. Deutsche die im Ausland gelebt haben (sogenannte Volksdeutsche), wurden automatisch zur Waffen SS eingezogen.
3. Die meisten dieser Soldaten waren sicherlich im weitesten Sinne Anhänger des Nationalsozialismus, haben aber selber keine Verbrechen begangen, alleine schon weil sie in der Regel gar keine Gelegenheit dazu hatten, da sie ständig im Einsatz an der Front oder in der Ausbildung waren (Auch da gibt es Ausnahmen wo die Kriegsführung im Allgemeinen sehr grausam war, Partisanenkampf in Jugoslawien z.B. und der Prozentsatz an Kriegsverbrecher war in der Waffen SS sicherlich höher als in der restlichen Wehrmacht (und just for the lulz sicherlich niederiger als bei den Russen), trotzdem weit davon entfernt dass auch nur annähernd ein Großteil der Soldaten beteiligt gewesen wäre.

Der durchschnittliche Waffen SS Soldat war ein durch Propaganda geprägter Mann, der sich im Geiste der damaligen Zeit freiwillig zu einer Eliteeinheit gemeldet hat und dort unter strenger Disziplin in den gnadenlosesten Kämpfen seit Menschengedenken verheizt wurde. Mit viel Glück hat er den Einsatz ohne bleibende Schäden überlebt.
Solche Leute pauschal als Verbrecher zu verunglimpfen ist eines modernen Rechtsstaates nicht würdig.
 

Gustavo

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Mal ohne Flachs. Hier schon mehrmals gesagt. Wenn Nazis mit anderen Nazis nicht mehr zusammenarbeiten wollen, weil die ihnen zu Nazi sind, sind die ausgeschlossenen Nazis vermutlich richtig üble Nazis.


Da bin ich wie gesagt nicht so sicher, dass das wirklich daran liegt, dass Freaks wie Le Pen die AfD wirklich für "zu rechts" halten. Gerade wenn man sich entweder Hoffnungen macht (Frankreich) in die Regierung zu kommen oder schon drin ist (Italien), weiß man dass man sich auf absehbare Zeit mit den Deutschen arrangieren muss. Da hilft die AfD nicht, weil jeder weiß dass sie keine Chance auf eine Beteiligung an der Bundesregierung hat. Und die kleineren osteuropäischen Staaten haben sowieso alle ein Problem mit der AfD, entweder weil sie
(a) Putin unterstützen
(b) der EU die Mittel streichen wollen, was den Kohäsionsfond leeren würde, von dem sie alle profitieren
(c) beides

Dass die wirklich die AfD für zu extrem halten jenseits ihrer seltsamen Putin-Vorliebe glaube ich eher nicht. Dass niemand mit Krah zurecht kommt scheint allerdings auch sehr leicht vorstellbar.


Der durchschnittliche Waffen SS Soldat war ein durch Propaganda geprägter Mann, der sich im Geiste der damaligen Zeit freiwillig zu einer Eliteeinheit gemeldet hat und dort unter strenger Disziplin in den gnadenlosesten Kämpfen seit Menschengedenken verheizt wurde. Mit viel Glück hat er den Einsatz ohne bleibende Schäden überlebt.
Solche Leute pauschal als Verbrecher zu verunglimpfen ist eines modernen Rechtsstaates nicht würdig.

Mal abgesehen von der sagen wir mal fragwürdigen Geschichtslehrstunde aus der Generalfeldmarschall-Rommel-Kaserne und dem völligen Übergehen der schon nicht ganz trivialen Frage nach der Zurechenbarkeit von Kriegsverbrechen ("nur" Leute die aktiv Kriegsverbrechen begehen vs. große Teile derjenigen, die durch Organisationszugehörigkeit Beihilfe leisten), aber die Frage von La Repubblica war nicht einfach "sind das alles Kriegsverbrecher?" sondern warum sollte man auf die eigenen Vorfahren stolz sein, selbst wenn sie in der SS waren und dadurch Kriegsverbrecher. Selbst wenn man zugesteht dass man nicht generell von Kriegsverbrechern sprechen könnte, muss man schon reichlich verblödet sein, um aktiv Stolz für Leute zu empfinden, die in der Waffen-SS gedient haben. Aber das ist halt Krahs Problem: Er ist ein Spinner aus Überzeugung. Er glaubt so durch und durch an diesen ganzen Schwachsinn, dass es ihm nicht über die Lippen geht, dass die eigenen Vorfahren zumindest im Mindestmaß Gestalten ohne Vorbildcharakter waren, wenn sie nicht aktiv im Widerstand waren.
 
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Das ist alles okay, ich lasse nur den Satz "Alle Angehörigen der Waffen SS waren Verbrecher" nicht so stehen, weil er schlicht falsch ist.
 

[fN]Leichnam

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Wenn wir uns noch darauf einigen können, dass Günter Grass ein Verbrecher an der deutschen Nachkriegsliteratur war, ist jetzt endlich alles in Ordnung gebracht.
 
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Finde die Frage, ob jedes Mitglied der Waffen-SS Verbrecher war, müßig. Technisch und statistisch gesehen nein. Sehe aber den Mehrwert in der Feststellung nicht - gerade in der politischen Debatte. Das kommt zurecht als Dog Whistling herüber, und es ist erwartbar und nicht absurd, dass es als Relativierung der Verbrechen der Waffen-SS als Organisation verstanden wird.

Analogie: Auch nicht jedes Mitglied von Al Qaida und ISIS hat persönlich Gewaltverbrechen begangen. Und dennoch hätten wir alle zurecht kein Problem damit, wenn irgendwo bei einem Angriff auf eine ISIS-Basis auch deren Bürokraten sterben. Und hätten wenig Bock auf eine Debatte mit konservativen Muslimen, die uns erzählen wollen, dass nicht alle Mitglieder der ISIS Verbrecher waren.
 

Gustavo

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Finde die Frage, ob jedes Mitglied der Waffen-SS Verbrecher war, müßig. Technisch und statistisch gesehen nein. Sehe aber den Mehrwert in der Feststellung nicht - gerade in der politischen Debatte. Das kommt zurecht als Dog Whistling herüber, und es ist erwartbar und nicht absurd, dass es als Relativierung der Verbrechen der Waffen-SS als Organisation verstanden wird.

Analogie: Auch nicht jedes Mitglied von Al Qaida und ISIS hat persönlich Gewaltverbrechen begangen. Und dennoch hätten wir alle zurecht kein Problem damit, wenn irgendwo bei einem Angriff auf eine ISIS-Basis auch deren Bürokraten sterben. Und hätten wenig Bock auf eine Debatte mit konservativen Muslimen, die uns erzählen wollen, dass nicht alle Mitglieder der ISIS Verbrecher waren.

Nicht, dass ich es irgendwie anders sehe, aber es zeugt schon von arger Monomanie, selbst bei diesem Thema noch den Musel unterzubringen.
 

Celetuiw

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Ist jetzt kein Redebeitrag oder News, nur Comedy. Aber muss ich mal droppen. Schmickler ist schon geil.
 
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Mal ehrlich, wenn ein Geschichtsprofessor so eine Aussage tätigt und mir glaubhaft nachvollziehbar erklärt, warum er das so sieht, hat das eine andere Gewichtung für mich, als wenn ein idioitischer Wolf im nazikostüm mir das erklären möchte.
 

Celetuiw

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"Bystrons Meldeadresse in München weist ihn wohl nur zum Schein als dort wohnhaft aus. In der Wohnung leben stattdessen zwei Brüder. Einer von ihnen ist ein aus der Türkei stammender vorbestrafter Flüchtling."

:atomrofl: das sind die echten Patrioten. Die eigene Wohnung illegal an straffällige Asylbewerber untervermieten oder was???
 

Gustavo

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:atomrofl: das sind die echten Patrioten. Die eigene Wohnung illegal an straffällige Asylbewerber untervermieten oder was???


Nee, da geht es afaik darum dass er offensichtlich keine Wohnung in München mehr unterhalten hat, das aber irgendwie nicht zugeben wollte. Deshalb hat er von einem Kumpel eine Scheinmeldeaddresse bekommen, an der er aber natürlich nicht wohnt. Der Typ ist allerdings selbst für AfD-Verhältnisse wirklich faul, wenn es darum geht sich plausible Ausreden einfallen zu lassen, weil er offensichtlich als Schutzbehauptung meinte, er würde auf den Ausgang einer Räumungsklage (lässt sich überprüfen) warten, bis er mit seiner Familie einziehe (obwohl es eine Einzimmerwohnung ist). Tschechien schickt uns nicht ihre Besten, muss man wissen. :mond:
 

Celetuiw

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Nee, da geht es afaik darum dass er offensichtlich keine Wohnung in München mehr unterhalten hat, das aber irgendwie nicht zugeben wollte. Deshalb hat er von einem Kumpel eine Scheinmeldeaddresse bekommen, an der er aber natürlich nicht wohnt. Der Typ ist allerdings selbst für AfD-Verhältnisse wirklich faul, wenn es darum geht sich plausible Ausreden einfallen zu lassen, weil er offensichtlich als Schutzbehauptung meinte, er würde auf den Ausgang einer Räumungsklage (lässt sich überprüfen) warten, bis er mit seiner Familie einziehe (obwohl es eine Einzimmerwohnung ist). Tschechien schickt uns nicht ihre Besten, muss man wissen. :mond:
Ja aber der kriminelle turkische Migrant kriegt schon nen Hunni im Monat um die Story zu decken? Oder hat man ihm eine Niederlassungserlaubnis versprochen dafür?

Mich würde es nicht überraschen :mond:
 
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Sachsen ist so lost ey. 50% in wülknitz.Ich kotze im strahl
 
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parats'

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Wundert mich kaum, ist die SPD doch schon länger die Partei der Arbeitslosen. :deliver:
 

Gustavo

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Nur als Anmerkung: Die Aufschlüsselung nach beruflicher Stellung ist empirisch ziemlich für den Arsch, weil da nach einer Selbsteinordnung in eine Kategorie gefragt wird, die überhaupt nicht klar umrissen ist. Was häufig passiert ist dass "Arbeiter" als Residualkategorie verstanden wird, während viele derjenige, die in der öffentlichen Debatte "Facharbeiter" genannt werden, sich selbst als Angestellte sehen. So hat man dann tendenziell einen überproportionalen Anteil der schlechter verdienenden, schlechter ausgebildeten und männlichen "Arbeiter" in der Kategorie Arbeiter. Von denen ist bekannt, dass sie überdurchschnittlich häufig rechts wählen (siehe Aufschlüsselung nach wirtschaftlicher Situation).

Kann btw gar nicht die ganzen Takes erwarten, wie die AfD die neue Partei der Jugend ist. Teilweise kann man wohl einfach die Takes von 2021 nehmen, FDP durchstreichen und durch AfD drüberkritzeln. Journalismus am Limit.
 

parats'

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Kann btw gar nicht die ganzen Takes erwarten, wie die AfD die neue Partei der Jugend ist. Teilweise kann man wohl einfach die Takes von 2021 nehmen, FDP durchstreichen und durch AfD drüberkritzeln. Journalismus am Limit.
Gilt das nicht auch für die Grünen?

Btw find ich die Aufschlüsselung nach Bundesländern eigentlich viel "schlimmer", wenn ich mir den Herbst vorstelle. In Kombination mit BSW sieht es jedenfalls verdammt gruselig aus.
 

Shihatsu

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Ergebnisse aus meiner Heimat sind tatsächlich besser als erwartet - SPD vor AfD, Grüne mit weniger Miesen als Bundesweit, BSW nur unter ferner liefen. AfD aber nur nen haklben Prozentpunkt hinter SPD. CDU obv gewonnen, hier ist Bauernland.
 

Gustavo

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Gilt das nicht auch für die Grünen?

Schon. Ich vermute da fällt es den meisten Journalisten einfach nicht so auf, weil der Abstand "Ergebnis bei Jungwählern" zum Gesamtergebnis geringer ist als er bei der FDP war. Vielleicht mit gewissen Abstrichen bzgl. Volt: Ich würde mal vermuten überdurchschnittlich viele junge Volt-Wähler wären typisches Grünen-Klientel bei einer BTW.


Btw find ich die Aufschlüsselung nach Bundesländern eigentlich viel "schlimmer", wenn ich mir den Herbst vorstelle. In Kombination mit BSW sieht es jedenfalls verdammt gruselig aus.

Ich wollte erst etwas dazu schreiben, weil ich heute morgen auf Twitter eine Grafik gesehen habe, die von mehreren Leuten denen ich folge retweetet wurde, bei der die AfD bei 43% für Sachsen stand. Ich habe aber nochmal nachgeschaut: Amtliches Endergebnis für Sachsen ist 31,8%. Offensichtlich hat Tilo Jung ( :mond:) ein Zwischenergebnis gepostet ohne das kenntlich zu machen und ohne zu verstehen, dass die Zwischenergebnisse meistens besser für die Parteien sind, die auf dem Land stärker sind als in den (Groß-)Städten. 32% auch kein schönes Ergebnis, aber wenn die AfD bundesweit 16% erreicht muss man damit wohl rechnen.
 
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zoiX

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Zum Thema AfD-Hype bei Jungwählern:

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Scheint ja bei YouTube auch zig pro-AfD-Kanäle zu geben, die alle mit dem selben Designschema Videos am laufenden Band produzieren. Ein Schelm wer da Bots vermutet.

Die Wahl wurde jedenfalls in den sozialen Medien gewonnen. Und da helfen auch keine abgerissenen Plakate. Tatsächlich ist mir völlig schleierhaft, was da helfen soll. Wer einmal in der Bubble gelandet ist, kriegt vom Algorithmus ja praktisch keinerlei Informationen mehr von außerhalb der Blase, wenn er sie nicht sucht.
 
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Taugt das wirklich als alleinige bzw. Haupterklärung?

Mich würden da schon eher belastbare empirische Erkenntnisse interessieren. Muss zugeben, dass mich das an sich auch ziemlich überrascht, aber das ist wohl auch einfach Bubble-Bias. Die Erklärung hier ergibt zumindest Sinn, wenn kategorische AfD-Ablehnung kein Hindernis darstellt.
Unverständlich finde ich allerdings den Gegensatz zwischen Protestwahl und Themenwahl oder soll das suggerieren, dass die Mehrzahl der AfD-Wähler wirklich glaubt, die AfD hätte praktikable Lösungen bspw. für Wohnungsnot im Programm?
 
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Habe nur Verschwörungsfragen beizutragen. "Wem" gehört Tik-Tok? Finanziert der Inhaber direkt oder indirekt AfD-Menschen/reaktionäre Kräfte in der EU? Reichen geopolitische Motive als Erklärung? Wie fruchtbar ist der hiesige Boden dafür?
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Taugt das wirklich als alleinige bzw. Haupterklärung?


Kurze Antwort ist wohl "nein". Afaik gibt es keine wirklich guten Studien bzgl. Tiktok, aber die Filterblase als Erklärung hat sich meistens als endogen herausgestellt: Die meisten Leute, die in der Filterblase landen, wählen sowieso in die Richtung. Es stimmt zwar, dass der Algorithmus sich relativ leicht auf sowas einpendelt (dazu arbeitet gerade Brandon Stewart in Princeton), aber der radikalisierende Einfluss darauf ist zumindest für die USA schwach. Ich wäre sehr überrascht wenn es in Deutschland anders wäre.


Mich würden da schon eher belastbare empirische Erkenntnisse interessieren. Muss zugeben, dass mich das an sich auch ziemlich überrascht, aber das ist wohl auch einfach Bubble-Bias. Die Erklärung hier ergibt zumindest Sinn, wenn kategorische AfD-Ablehnung kein Hindernis darstellt.
Unverständlich finde ich allerdings den Gegensatz zwischen Protestwahl und Themenwahl oder soll das suggerieren, dass die Mehrzahl der AfD-Wähler wirklich glaubt, die AfD hätte praktikable Lösungen bspw. für Wohnungsnot im Programm?


Belastbare empirische Erkenntnisse gibt es dazu glaube ich bisher gar nicht, also nicht für junge Wähler als gesonderte Gruppe. Was man zu jungen Wählern generell weiß passt aber eigentlich nicht so schlecht: Generell weniger gefestigte Parteiidentifikation, insofern macht die "pure" Protestwahl für sie mehr Sinn als für Leute die schon zig Wahlen hinter sich haben. Man allerdings auch im Hinterkopf behalten, dass "16% der 16 bis 24-jährigen haben AfD gewählt" ein etwas verzerrtes Bild vermittelt: Die Wahlbeteiligung ist bei jungen Wählern generell sehr niedrig, insofern lässt das die Zahlen größer erscheinen als sie tatsächlich sind (was natürlich auch im umgekehrten Fall gilt, bspw. als die Medien suggeriert haben FDP oder Grüne seien DIE Partei der Jugend wie bei der BTW 2021).

Prinzipiell ist es richtig, dass man die AfD nicht zu sehr als Protestpartei abstempelt, weil für die gesamte Wählerschaft gilt dass man damit bestenfalls Schwankungen erklären kann, während es einen gefestigten Sockel an Wählern gibt die die AfD sehr wohl wegen ihrer Themen wählt. (Achtung: Ab hier Spekulation) Gesellschaftspolitisch sieht man allerdings auch, dass junge Leute in Umfragen sehr weit vom Gesellschaftsbild der AfD entfernt sind, insofern ist es relativ unwahrscheinlich dass das als Themenkongruenz in der Dimension als Erklärung hinhalten kann. Ob junge Leute in Deutschland prinzipiell ansprechbar sind für Populismus in Form von Gruppenkonkurrenz ist meines Wissens noch überhaupt nicht erforscht, ich wäre allerdings erstaunt wenn dem so wäre, zumal wir auch wissen dass die Unterschiede im Wahlverhalten nach Alter in den Städten viel größer sind als auf dem Land, wo bezahlbarer Wohnraum jetzt kein erstrangiges Thema ist. Meine Spekulation wäre eher "relativ niedrige Wahlbeteiligung bei hoher Mobilisierung der AfD-Wählerschaft in dem Alter plus diffuser Protest ohne dass die meisten ganz konkret benennen könnten, gegen welche Politikfelder sich der Protest genau richtet."
 
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