Energiepreise was tun?

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Ich zahle für mein Jobticket für einen Verkehrsverbund aktuell 63 Euro, Normalpreis wäre ~180 Euro/Monat. Ein Kollege braucht ein Anschlussticket für einen weiteren Verkehrsverbund, der ist dann aktuell mit Jobticket bei ~160 Euro. Quasi niemand der regelmäßig den Nahverkehr nutzt, will damit Deutschlandweit fahren. Jeder vorgeschlagene Preis ist günstiger, als die aktuellen Alternativen.
29 Euro für einen Verkehrsverbund, 10 Euro für jeden weiteren, fertig. Oder man machts pro Bundesland um diese nutzlosen Verkehrsverbünde zu reduzieren.
 

zoiX

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Im Urlaub in den Niederlanden hatten wir eine Chipkarte fürs ganze Land.
Einmal durch den Scanner beim Einsteigen, einmal durch den Scanner beim Aussteigen, was fällig ist, wird abgebucht.
Und am Parkscheinautomaten im P&R-Parkhaus hält man eine Chipkarte, die für Hin- und Rückfahrt benutzt wurde vor den Automaten und der Parkschein wird gratis entwertet.

Wieso klappt sowas hier nicht? Hier muss ich drölf verschiedene Ticketsysteme studieren um von Münster bis Aachen zu fahren.
 

parats'

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Wieso klappt sowas hier nicht? Hier muss ich drölf verschiedene Ticketsysteme studieren um von Münster bis Aachen zu fahren.
Weil die einzelnen Ebenen an ihren Kompetenzen hängen. Jede Kommune/Landkreis/Bundesland hat seinen turf im Förderalismus und will möglichst viel mitnehmen. Die Niederlande ist afair eher zentralistisch. Dazu noch deutlich kleiner in allen Maßstäben und technisch deutlich weiter. Alleine das Ampelsystem ist ein Traum.
 

GeckoVOD

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Ich bin die Tage über folgende Meldung gestolpert: https://dubisthalle.de/fdp-in-halle...ehr-solaranlagen-auf-daechern-zu-ermoeglichen

Für mich bemerkenswert, weil mal was eher sinnvolles von der FDP. Was.

Ich kenne das Thema aus meiner Arbeit aktuell nur am Rande, ist aber tatsächlich ein riesiger Stolperstein, den ich als Außenseiter vorher nie als solchen wahrgenommen habe. Die Stories meiner Kunden zum Denkmalschutz sind Legion, spätestens durch die Gaspreise ist es allerdings wieder aktueller geworden und bringt schon viele Facepalms raus. Im September durfte ich mir diverse Vorträge zu Dekarbonisierungsstrategien in der Quartiers- oder Portfolioentwicklung anhören. Meine Fresse. Mir war nicht bewusst, wie willkürlich Denkmalschutz ist und was da teilweise geschützt wird.

Mal so ein paar Stories, willkürlich:

Hatte den Fall, dass eine Kirche (Baujahr 1952) nicht mehr genutzt wird. Kommune und Privatinvestor wurden gefunden, die im Innenraum integrative Wohnzellen / Sozialwohnungen bauen, das ganze Gebäude energetisch sanieren wollten und die Außenflächen mit Ladesäulen und einem Spielplatz aufwerten wollten. Nach den ersten Monaten der Projektentwicklung (Finanzierung vollständig geklärt) stellte sich heraus, dass es abgelehnt wurde, mit der Begründung des zuständigen Denkmalschützers (studierter Kunsthistoriker), die "Innenwirkung des Raumes wäre beeinträchtigt". Im Zuge der Diskussion hat sich der Investor zurückgezogen und das Projekt ist gescheitert. Der Inhaber ist weiterhin gezwungen das Gebäude regelmäßig zu sanieren, auch wenn eine Nutzung unrentabel ist. Die Kirche sieht übrigens aus wie ein Arschloch, total charakterlos und hat im Innenraum keine Kunstwerke oder andere nennenswerte architektonische Besonderheiten.

KiTa soll renoviert werden, inklusiver neuer Dämmung. Dafür müsste allerdings hier- und da kleine Änderungen an der Fassade vorgenommen werden. Ehemaliger Architekt lehnt den Antrag ab, er hat da noch seine Rechte dran und bevor er stribt, wird an der Außenwirkung nichts getan. Denkmalschutz unterstützt ihn und hat das Gebäude als denkmalgeschützt erklärt.
Gleichen Fall gab's in Grün bei einem Sozialwirtschaftlichen Träger, der seine Büros in einem Glas-Anbau verlagern wollte, damit die Innenräume in Sozialwohnungen, bzw. alters- und behindertengerechte Wohnungen verwandelt werden wollten. Rote Karte wegen der verdammten Ästhetik.
Eine Umnutzung von Wirtschaftsgebäuden zu Behindertenwerkstätten und einem Sozialladen wurden geblockt, weil "dem historischen Charakter (Nutzart) keine Rechnung getragen wird". Geht's noch?

Generell - und hier die Verbindung zum Link - sind PV-Anlagen auf den Dächern von Kirchen und Sakralbauten verboten, über Bundesländer hinweg. Grund: Man sieht sie und damit ist die Ästhetik gestört. Selbst neue Anlagen mit entsprechender Färbung gehen nicht. Eine neues Dach muss fast immer zwingend dem alten gleichen, auch wenn es theoretisch zu Problemen mit VSP / Betreiberpflichten führt. Bitte, was? Diese Gebäudetypen sind die größten Energiekrücken der Welt und man darf sie nicht anfassen.
Selbst WENN es durchgeht kommen dann lachhafte Auflagen. Hatten ein Gemeindezentrum (Pfarrheim, Küsterschuppen, Gemeindehaus und großer Kirchplatz), die in Sozialwohnungen, Jugendräume und Verwaltung für Caritas umgenutzt werden sollte, auf dem Platz dann ein Spielplatz. Finanzierung geklärt (immer ein Brocken). Irgendwann kam der Denkmalschutz um die Ecke und meinte, dass so Dinge wie die Metallbrüstung, die den Platz eingrenzt, aber erstmal per Hand (!) abgeschliffen und dann mit historisch-korrektem Lack behandlet gehört. Oder eine spezielle historische Mörtelmischung zu nutzen sei, ansonsten, bla bla bla. Auch hier haben sich Investoren und Vereine zurückgezogen, weil das jahrelang ging und das Projekt ist in der Gesamtheit geplatzt.

Ich verstehe irgendwo, warum man den Kölner Dom oder so was wie Neuschwanstein nicht anfassen möchte, aber irgendwelche Kapellen am Arsch der Welt dürfen nicht eingerissen oder modernisiert werden. Das regt mich tatsächlich mehr als diese ganzen Genderopfer auf, Aktionismus von irgendwelchen Hurz-Historikern aus der Ecke.
 

Deleted_228929

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Platinraute an den Gecko. Kotzt mich auch unendlich an. Wirkliche Kulturstätten wie den genannten Kölner Dom oder Neuschwanstein - gerne erhalten. Oder auch das eine oder andere Stadtzentrum, da ist es ja in der Tat sehr nice wenn das äußerlich erhalten bleibt.

Aber dass hässliche Bruchbuden, wie das Gebäude in dem ich sitze, unter Denkmalschutz stehen müssen, wird mir niemals jemand erklären können. Es würde so unendlich viel bringen hier einfach mal moderne Fenster einzubauen, aber nein, geht nicht, weil es müssten wenn dann die Originalmaterialien sein, was das Ganze schweineteuer machen würde und vermutlich eh nicht viel bringt. Dabei würde es wohl schon reichen wenn man den Denkmalschutz einfach nur mal etwas lässiger auslegt und die Vorgabe macht, dass lediglich das visuelle Erscheinungsbild erhalten bleiben muss. Aber selbst das ist ja auch albern weil innen hat es schließlich auch deutliche bauliche Veränderungen gegeben, z.B. durch neu eingezogene Wände.

Das ist alles so ein Paradebeispiel für "typisch Deutsch".
 
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In Leipzig stand lange eine einzelne Bruchbude an einer Straße wegen "Denkmalschutz" leer. Rundherum Wiese und Grundstücke. Irgendwann ist sie dann einfach in sich zusammengefallen wobei große Teile direkt auf die Straße gekippt sind. Da fahren ständig Fahrradfahrer lang, und nur durch Zufall wurde niemand erwischt. Denkmalschutz wird noch Tote fordern ....
 

GeckoVOD

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In Leipzig stand lange eine einzelne Bruchbude an einer Straße wegen "Denkmalschutz" leer. Rundherum Wiese und Grundstücke. Irgendwann ist sie dann einfach in sich zusammengefallen wobei große Teile direkt auf die Straße gekippt sind. Da fahren ständig Fahrradfahrer lang, und nur durch Zufall wurde niemand erwischt. Denkmalschutz wird noch Tote fordern ....
Das ist tatsächlich ein sehr problematisches Feld. Ich kenne auch eine Geschichte, in dem ein Innenraum "historisch korrekt" restauriert werden musste und die Leute tatsächlich darauf eingegangen sind. In dem Beispiel kam so viel Unsinn zusammen: Zunächst ist der Eigentümer ein Fonds der Gemeinde, der wiederum von einem Ehrenamtlichen vertreten wird, bzw. dieser halt beauftragt wurde. Der hat mit dem zuständigen Denkmalpfleger ausdebattiert, was angeblich "historisch" bedeutet. Das bedeutete, dass der Putz - warum auch immer - mit Eiern angemischt werden sollte. Es gab fünf Malermeister mit Spezialausbildung, die alle _dringend_ von dem Vorgehen abgeraten haben, eben weil das mit dem heutigen Klima nie im Leben hält. Der Denkmaltyp hat dann irgendeinen Wald- und Wiesenbauern gefunden, der mittels EU-weiter-Ausschreibung ermittelt wurde. An dem Punkt hätte die Gemeinde einfach verweigern sollen, weil sie Gutachten zur geforderten Verbindung hatten, auch wenn das bedeutet, dass das Gebäude einfach gesperrt ist. Haben sie nicht, sondern es einfach haben passieren lassen. Ende vom Lied, die Decke kam ein halbes Jahr nach Restauration in Teilen runter und das Ding ist jetzt auf unbestimmte Zeit trotzdem gesperrt und abgeriegelt. Rein haftungstechnisch schon krass und in meinen Augen eine halbe Nötigung seitens des Amts, v.a. da der Denkmalotto immer noch auf seinem Standpunkt beharrt. Wüssten die Beteiligten immer was "Betreiberverantwortung" hieße...

Übrigens ist verfallen lassen für viele Besitzer richtig behindert. In dem Moment, in dem du anderen Bestand sanierst, kann dir da ein Strick draus gedreht werden - Denkmal hat teilweise Vorrang. Insbesondere, wenn öffentliche Flächen davon beeinträchtigt werden und die Verkehrsfläche nicht zufällig noch auf deinem Besitz liegt. Wäre ich der Besitzer von solchen maroden Bauten, würde es mir in den Fingern jucken das Grundbuch zu verbrennen, um aus der Misere auszusteigen.

[...] Oder auch das eine oder andere Stadtzentrum, da ist es ja in der Tat sehr nice wenn das äußerlich erhalten bleibt.
[...]
Ja, auch da wirklich kein Grund, warum keine PV draufkann. Ich lebe in einer fast komplett ensemble-geschützten Stadt. Das bekackte Stadtbild "von oben" kann und darf nicht im Weg stehen, UNSECO-Gelder hin- oder her*. Wäre es "nur" der Kern ginge es eventuell noch, aber es sind ja auch Freiflächen und Dachflächen, die man nicht einsehen kann. So what, haben die paar wenigen moderneren Gebäude halt PV-Flächen, der Rest trägt das sowieso nicht, scheiß Bruchbuden. Selbst die Begrünung ist problematisch, wEiL dAs hIsToRiScHe BeWaHrT WeRdEn MuSs.
Als ob es die Trilliarden Chinesen, Amis und deutschen Rentner stören würde, die rennen da eh nur fotoklickend durch. Wenn diese Energiewende passieren soll, so muss der Bestand modernisiert werden können. Der Co2-Ausstoß beträgt wirklich viel, mehr als man durch bspw. Kraftstoffe im Verkehr einsparen könnte. Davon, dass das auch Smart Grids und co. behindert mal gar nicht zu sprechen.

Imo müsste das bei den ganzen Verfahren etwas von der Bring- zur Holschuld wechseln. Wenn da saniert wird, dann sollte nicht nachgewiesen werden müssen, warum das dem Denkmalschutz entspricht, sondern der Denkmalschutz sagen, warum da etwas schützenswertes zu erhalten ist. Inklusive Gutachten durch einen anderen Sachverständigen, der keinen lokalen Bezug hat. Und innerhalb von engen Zeitfenstern (!). Aktuell wartet man ja auf das Gutdünken eines verbeamteten Schöngeistes, der das Telefon ignorieren kann, wenn er das will und in seinem Bereich keine Revision / Qualitätsprüfung zu befürchten hat.

*weiterer Rant zu diesem Spezialfall
Ensembleschutz ist grauenvoll für Bewohner, wirklich wahr. Highlights:

1. UNESCO-Förderung: Gärtnerviertel mit Gärtnereien wird unter Denkmalschutz gestellt und Anforderungen an die Grundstücke und die Nutzarten gehängt. Modernisierung ist de-facto unmöglich, somit auch eine Umnutzen. Der Grund- und Boden ist für die Bewohner auf dem Papier sehr hoch, in der Praxis ist der Wert über Nacht ins Bodenlose gefallen. Altersvorsorge, die die Immobilie darstellt, war weg, es kauft keine Sau. Entschädigung? Gibt's nicht, weil es geht ja auf dem Papier als teuer weg.
2. UNESCO-Förderung: wird auf den Stadtkern ausgedehnt. Gleiches Spiel, nur sind da die Immobilien total begehrt. Die Schlauen haben ihre Häuser an Spekulanten verkauft, wobei teilweise unklar ist, wer da der Besitzer ist - irgendwer aus GB, Gibraltar oder so. Die haben schnell gemerkt, dass eine Modernisierung durch die Auflagen unwirtschaftlich ist. Also wird's gestrichen, fadenscheinig weiterverkauft und die Spirale dreht sich für zehn Jahre - Kauf / Verkauf / Kauf. Und plötzlich ist da wer, der einfach nix mehr tut und es abschreibt. Es vermottet, greifbar sind die Eigentümer nicht. Drei totale Bruchbuden stehen rum und müssen teuer zurückgekauft werden und extrem aufwändig saniert werden.
Alle weiteren Eigentümer kriegen ihren Kack nicht los. Halt stopp, einer schon. Ist ein Hotel drin mittlerweile, das aber nur ne lul-Story. Hotel sieht mega aus, erstes Volksfest nach Corona wird zur Eröffnung gewählt. Behinderter Tourist im Suff verstopft die Toilette am dritten Tag nach Eröffnung im vierten Stock, das überflutet alles darunter und 500.000€ Wasserschaden wird die Konsequenz. Irgendwie hab ich Mitleid mit dem Betreiber. C'est la vie.
3. Denkmalschutz nach UNESCO: Kenne einen Anwohner, der jetzt seine eigenen Innenräume zur Straße hin nur nach Klärung mit den Eigentümer gegenüber streichen darf. Grund, auf den Fotos des Schlosses auf der anderen Seite des Flusses wird häufig fotografiert, da sehen Farben, die nicht Eierschalenweiß sind, einfach scheiße aus. Also muss er sein sehr blaßblaues Wohnzimmer auf eigene Kosten nochmal streichen. Tapeten darf er gar nicht nutzen, Farbe hin oder her.
4. Im Naturkundemuseum stellt der Statiker fest, dass das Dach neu gestützt werden muss - von Innen. Zwei 0815-Stahlträger hätten's im Dachstuhl wohl getan, aber nein, es braucht Handarbeit (!) vom Schreiner. Dafür muss der Schreiner aber ein BIM-Fähigkeitsirgenwas nachweisen. Konnte er sogar, lol, für H A N D A R B E I T. Ende vom Lied, wir haben das Ding mit Laserscan ausmessen müssen.
5. Schlachthof will die Drainage sanieren. Denkmalschutz will erstmal kurz gucken. Aus kurz werden drei Monate. Nachbaren haben Blut im Keller, weil der Abfluss doch die Biege macht. Kombination aus "zu spät gemacht" und Bürokratie. Schlachthof wird jetzt durch die Stadt geschlossen. Eigentlich ganz gut, eigentlich aber auch irgendwo nicht.
6. Bekannte kaufen sich ein Haus im Kerngebiet, modernisieren das und wollen den Keller ausräumen. Entdecken Tonscherben. Nachbar informiert freundlicherweise den Denkmalschutz. Zwölf Monate später kommt das Gutachten, es sind Tonscherben aus den 60ern, macht weiter. Sie machen weiter. Finden dann später im Garten einen Zugang zu den Katakomben unter einem Gebüsch, wo ein Schuppen hinsoll. Schuppen gibt's nicht, aber zwei neue Büsche über der Stelle und einen random Betonklotz, der schnell mal drübergekippt wurde.
 

Celetuiw

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wenn er das will und in seinem Bereich keine Revision / Qualitätsprüfung zu befürchten hat.
Weißt du dass oder spekulierst du begründet, weil der Beamte so massiv bräsig ist?

Eigtl. geht das garnicht, dass eine Verwaltungseinheit komplett rechenschafftsfrei ohne externe Revision tut was sie will. Das wäre schon ein Ding.
 

GeckoVOD

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Weißt du dass oder spekulierst du begründet, weil der Beamte so massiv bräsig ist?

Eigtl. geht das garnicht, dass eine Verwaltungseinheit komplett rechenschafftsfrei ohne externe Revision tut was sie will. Das wäre schon ein Ding.
Was heißt komplett rechenschaftsfrei? Die Mehrheit der Ansagen, Auflagen und Beschlüsse können faktisch auf die ein- oder andere Weise kassiert werden und das Projekt durchgesetzt werden. Dazu gehört natürlich das Einschalten höherer Stellen, Klagen usw. usf. Faktisch sind die Stellen aber angeblich chronisch überlastet, können sich querstellen und es interessiert einfach zu wenig, weil es meist nur Einzelfälle sind. Es kommt ein stückchenweit auf den Druck und die Akteure an. Gerade bei Sanierungen und Entwicklungsprojekten fließt viel Zeit in die Vorbereitung. Im Falle der Denkmäler gibt es schon häufig die erste Hürde in der Bevölkerung, bspw. wenn es um pastoral genutzte Gebäude geht, oder aber eben um das lokale NIMBY-Ding, je nach Nutzung. Hast du das, dann kommt die Finanzierung. Bei bspw. Kirchen musst du durch endlose Gremien, die Kommune und Privatinvestoren koordinieren. Eventuell kommt dann noch die EU, der Bund oder sontwer mit ins Boot. DANN kommt der Denkmalschutz und verzögert das sowieso lange Prozedere um Äonen. Und da kannst du gar nichts, weil du keinen Anspruch auf 'schnelle' Bearbeitung hast. Das pure Verzögern ist meist schon das Ende, selbst wenn es sich bei jeder Anfrage um "nur" den ein- oder anderen Monat handelt. Es ist ja nicht Anfrage -> Ablehnung, sondern es zieht wochen- und monatelang Kreise zwischen dir und dem Anrufbeantworter des Denkmalschutzes.
Erst dann, wenn mal eine finale Aussage kommt, musst du Aufstocken und Gutachten, etc. pp. einholen, den Prozess vor Ort eskalieren und erst dann nochmal eskalieren. Und selbst dann, die Landesstellen sind meist ähnlich nützlich - also Klageweg. Und da zeigt sich dann Recht vs. "Sachkunde". Auf dem ganzen Weg darf halt kein Akteur abspringen, nur wer bleibt so lange dabei? Parallel müsstest du dann auch die Kosten konstant halten, siehe gestiegene Baukosten und Handwerkermangel, sowie den natürlichen Verschleiß.

Bei Privatleuten stellt sich auch irgendwann die Frage, ob du dir das ans Bein binden willst. Irgendwann willst du auch in deinem Haus wohnen und verzichtest dann halt auf die PV auf dem Dach, oder auf den Antrag auf eine Ladesäule vor dem Haus, oder was auch immer.

Daher der Hinweis, es sollte Bringschuld des Denkmalschutzes sein, warum da Auflagen fällig werden und in welcher verbindlicher (!) Zeit das da sein sollte. Inklusive sofortigem Gegenchecken eines nicht-lokalen Kollegen, der das bestätigt. Wäre zumindest im Sinne der Bevölkerung, denn die Masse an "Denkmalschutz" sind irgendwelche Bauten aus den letzten beiden Jahrhunderten. Wenn man denn wirklich "Schutz" will oder das "Historische" behalten möchte, dann lieber über eine direkte Förderung, die man erhalten kann, wenn man sich an Auflagen hält. Wenn man das nicht tut, dann kriegt man halt kein Geld - so what. Die andere Variante ist halt, dass das meiste verfällt oder zur CO2-Schleuder wird. Kann ja auch nicht die gewollte Lösung sein.
 

Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Daher der Hinweis, es sollte Bringschuld des Denkmalschutzes sein, warum da Auflagen fällig werden und in welcher verbindlicher (!) Zeit das da sein sollte.
Ich bin Laie in Sachen Denkmalschutz, aber das klingt so erstmal nach nem guten Vorschlag. Ich bin mir nicht im klaren, inwiefern das Behördenhandeln hier auf interner Weisung und inwiefern auf Rechtslage basiert. Als Daumenregel gilt: die Rechtslage wird praktisch nie angepackt um Problemen/Rückständen in der Bürokratie Rechnung zu tragen. Die Verwaltung muss sich immer die Karten legen, wie eine hochkomplexe Rechtslage in einen praktischen Prozeß überführt wird. Wie wir an deinen Beispielen gut sehen z.t. höchst unerfolgreich.
Faktisch sind die Stellen aber angeblich chronisch überlastet, können sich querstellen und es interessiert einfach zu wenig
Ich will das jetzt nicht totreiten, weil ich offensichtlich etwas biased bin als Öffi in Kommunalverwaltung, aber das Problem existiert handfest.

Ein Bekannter von mir ist ein hohes Tier im Standesamt. Der ist froh, wenn er seine offenen Mails zum Freitag auf unter 1k drückt, logo sind darunter viele Anfragen zur dritten Anfrage zum Antrag aus 2021. Rückstand produziert extra Schriftverkehr. Es fehlt massiv Personal.
Ich kenne es vom Standesamt auch so: z.b. Geburtsurkunden mit Vaterschaftsanerkennung können auch mal bis zu 6 Monate dauern.

Najo soll keine Entschuldigung sein, weil die Frage dann ist, warum die Behörde nicht genug gegen den Personalmangel tut.
So ich höre mal auf, weil sonst derail (:

Wir könnten mal eine “Probleme mit der Bürokratie “ Thread gebrauchen glaub ich :D
 

parats'

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Scheint sich ja ein Konflikt abzuzeichnen.
Prinzipiell hat Fortum ja sogar recht, wenn sie Entschädigung fordern. Fraglich ob man aber Uniper mit Absicht gegen die Wand fahren lassen will, wenn kritische Infrastruktur im Raum steht.
 

Gustavo

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Scheint sich ja ein Konflikt abzuzeichnen.
Prinzipiell hat Fortum ja sogar recht, wenn sie Entschädigung fordern. Fraglich ob man aber Uniper mit Absicht gegen die Wand fahren lassen will, wenn kritische Infrastruktur im Raum steht.

Findest du? Ich sehe eigentlich keinen guten Grund, warum man den finnischen Staat da entschädigen sollte.
 

parats'

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Wenn man es nüchtern betrachtet, dann gehört die Infrastruktur einem privaten Konzern und bei Enteigenung entsteht ein Schaden der auszugleichen wäre. Ob es diese vollen 8mrd Privatkredit sein müssen kann man diskutieren.
 

Gustavo

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Wenn man es nüchtern betrachtet, dann gehört die Infrastruktur einem privaten Konzern und bei Enteigenung entsteht ein Schaden der auszugleichen wäre. Ob es diese vollen 8mrd Privatkredit sein müssen kann man diskutieren.

Na ja, der Schaden entsteht so oder so, denn wenn der deutsche Staat nicht enteignet und Geld reinbuttert ist der Laden instant pleite. Der einzige Grund, warum die anders behandelt werden würden als irgendein anderer Konzern, der zuerst in Konkurs ginge, wäre die tatsache dass sie wichtige Infrastruktur halten, von der man nicht genau weiß wie sie in der Übergangszeit laufen würde. Das sollte man jetzt nicht dadurch belohnen, dass die Aktionäre weniger Schaden erleiden als bei einem anderen Konzern, der mit irgendwas weniger Wichtigem seine Geschäfte macht.
 

parats'

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Ja, stimmt natürlich. Ich würde aber dann davon ausgehen, dass man sich zumindest auf einen Rechtsstreit vorbereiten muss, sofern man mit Fortum sich nicht vorher irgendwie einig wird.
 
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Das sauberste wäre, wenn es eben keine komplette Verstaatlichung ist, sondern Kapital neu aufgenommen wird. Idealerweise zu Marktkonditionen. Je nach Bewertung von Uniper und Kapitalbedarr würde dann halt Fortum noch 50% oder noch 0,1% an Uniper halten.
 
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Ich bin die Tage über folgende Meldung gestolpert: https://dubisthalle.de/fdp-in-halle...ehr-solaranlagen-auf-daechern-zu-ermoeglichen

Für mich bemerkenswert, weil mal was eher sinnvolles von der FDP. Was.

Ich kenne das Thema aus meiner Arbeit aktuell nur am Rande, ist aber tatsächlich ein riesiger Stolperstein, den ich als Außenseiter vorher nie als solchen wahrgenommen habe. Die Stories meiner Kunden zum Denkmalschutz sind Legion, spätestens durch die Gaspreise ist es allerdings wieder aktueller geworden und bringt schon viele Facepalms raus. Im September durfte ich mir diverse Vorträge zu Dekarbonisierungsstrategien in der Quartiers- oder Portfolioentwicklung anhören. Meine Fresse. Mir war nicht bewusst, wie willkürlich Denkmalschutz ist und was da teilweise geschützt wird.

Mal so ein paar Stories, willkürlich:

Hatte den Fall, dass eine Kirche (Baujahr 1952) nicht mehr genutzt wird. Kommune und Privatinvestor wurden gefunden, die im Innenraum integrative Wohnzellen / Sozialwohnungen bauen, das ganze Gebäude energetisch sanieren wollten und die Außenflächen mit Ladesäulen und einem Spielplatz aufwerten wollten. Nach den ersten Monaten der Projektentwicklung (Finanzierung vollständig geklärt) stellte sich heraus, dass es abgelehnt wurde, mit der Begründung des zuständigen Denkmalschützers (studierter Kunsthistoriker), die "Innenwirkung des Raumes wäre beeinträchtigt". Im Zuge der Diskussion hat sich der Investor zurückgezogen und das Projekt ist gescheitert. Der Inhaber ist weiterhin gezwungen das Gebäude regelmäßig zu sanieren, auch wenn eine Nutzung unrentabel ist. Die Kirche sieht übrigens aus wie ein Arschloch, total charakterlos und hat im Innenraum keine Kunstwerke oder andere nennenswerte architektonische Besonderheiten.

KiTa soll renoviert werden, inklusiver neuer Dämmung. Dafür müsste allerdings hier- und da kleine Änderungen an der Fassade vorgenommen werden. Ehemaliger Architekt lehnt den Antrag ab, er hat da noch seine Rechte dran und bevor er stribt, wird an der Außenwirkung nichts getan. Denkmalschutz unterstützt ihn und hat das Gebäude als denkmalgeschützt erklärt.
Gleichen Fall gab's in Grün bei einem Sozialwirtschaftlichen Träger, der seine Büros in einem Glas-Anbau verlagern wollte, damit die Innenräume in Sozialwohnungen, bzw. alters- und behindertengerechte Wohnungen verwandelt werden wollten. Rote Karte wegen der verdammten Ästhetik.
Eine Umnutzung von Wirtschaftsgebäuden zu Behindertenwerkstätten und einem Sozialladen wurden geblockt, weil "dem historischen Charakter (Nutzart) keine Rechnung getragen wird". Geht's noch?

Generell - und hier die Verbindung zum Link - sind PV-Anlagen auf den Dächern von Kirchen und Sakralbauten verboten, über Bundesländer hinweg. Grund: Man sieht sie und damit ist die Ästhetik gestört. Selbst neue Anlagen mit entsprechender Färbung gehen nicht. Eine neues Dach muss fast immer zwingend dem alten gleichen, auch wenn es theoretisch zu Problemen mit VSP / Betreiberpflichten führt. Bitte, was? Diese Gebäudetypen sind die größten Energiekrücken der Welt und man darf sie nicht anfassen.
Selbst WENN es durchgeht kommen dann lachhafte Auflagen. Hatten ein Gemeindezentrum (Pfarrheim, Küsterschuppen, Gemeindehaus und großer Kirchplatz), die in Sozialwohnungen, Jugendräume und Verwaltung für Caritas umgenutzt werden sollte, auf dem Platz dann ein Spielplatz. Finanzierung geklärt (immer ein Brocken). Irgendwann kam der Denkmalschutz um die Ecke und meinte, dass so Dinge wie die Metallbrüstung, die den Platz eingrenzt, aber erstmal per Hand (!) abgeschliffen und dann mit historisch-korrektem Lack behandlet gehört. Oder eine spezielle historische Mörtelmischung zu nutzen sei, ansonsten, bla bla bla. Auch hier haben sich Investoren und Vereine zurückgezogen, weil das jahrelang ging und das Projekt ist in der Gesamtheit geplatzt.

Ich verstehe irgendwo, warum man den Kölner Dom oder so was wie Neuschwanstein nicht anfassen möchte, aber irgendwelche Kapellen am Arsch der Welt dürfen nicht eingerissen oder modernisiert werden. Das regt mich tatsächlich mehr als diese ganzen Genderopfer auf, Aktionismus von irgendwelchen Hurz-Historikern aus der Ecke.
:rofl2:
Bekannte haben ein Haus in Potsdam geerbt. Zum Einzug gabs den Auflagenkatalog der Stadt zum Thema Denkmalschutz. Neulich ist ein Rolladen kaputt gegangen und sie konnten nicht einfach einen neuen kaufen sondern mussten extra einen speziellen originalgetreuen Holzrolladen anfertigen lassen :rofl2: Kostenpunkt das 6fache eines normalen Rolladens.

Funfact: Fenster welches zum Garten rausgeht, kein Mensch hätte jemals gesehen dass sich der Rolladen von den anderen unterscheidet
 

Gustavo

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Das sauberste wäre, wenn es eben keine komplette Verstaatlichung ist, sondern Kapital neu aufgenommen wird. Idealerweise zu Marktkonditionen. Je nach Bewertung von Uniper und Kapitalbedarr würde dann halt Fortum noch 50% oder noch 0,1% an Uniper halten.

Was soll daran sauberer sein als an einer Verstaatlichung?
 

Gustavo

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Sauber im Sinne, dass man nicht über Entschädigung diskutieren muss.

Ja, aber nur weil das effektiv auf dasselbe hinaus liefe wie eine Entschädigung. Was die Finnen aktuell halten ist exakt nichts wert, jeder Anteil der ihnen bliebe hätte einen künstlich erzeugten Wert weil der deutsche Staat Uniper rettet.
 
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Wenn das so ist, dann sollte es natürlich keine Entschädigung geben. Der saubere Nachweis dafür wäre, dass niemand bereit wäre, Uniper Geld zu leihen oder eine entsprechende Kapitalerhöhung zu finanzieren.

Da Uniper auch einen Haufen Assets hat, ist das so klar? Sind die benötigten Finanzmittel größer als Assets + Goodwill? Las, dass sie ua AKW in Schweden besitzen.
 

parats'

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Was die Finnen aktuell halten ist exakt nichts wert, jeder Anteil der ihnen bliebe hätte einen künstlich erzeugten Wert weil der deutsche Staat Uniper rettet.
Das ist übrigens genau das Teilstück, dass mir oben fehlte. Danke.
Bleibt aber zu hoffen, dass man sich einfach vorher einigt und nicht über die lieben Juristen.
 

Gustavo

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Wenn das so ist, dann sollte es natürlich keine Entschädigung geben. Der saubere Nachweis dafür wäre, dass niemand bereit wäre, Uniper Geld zu leihen oder eine entsprechende Kapitalerhöhung zu finanzieren.

Da Uniper auch einen Haufen Assets hat, ist das so klar? Sind die benötigten Finanzmittel größer als Assets + Goodwill? Las, dass sie ua AKW in Schweden besitzen.


Unklar, inwiefern in der Valuation bereits die Wahrscheinlichkeit beinhaltet, entschädigt zu werden und ob es ohne nicht noch negativer wäre.
 

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Seit heute Gasspeicher übrigens über 90% voll und sie werden noch voller, weil wir noch mehr geliefert bekommen über Belgien, Holland und Norwegen, als wir verbrauchen. Damit ist die paranoide Fake News "xyz wird frieeeeren" oder "die Wirtschaft wird aufhören zu existieren" hoffentlich vom Tisch. Es gibt genug Gas für den gesamten Winter ohne auch nur einen cm3 aus Russland.

Das real existierende Problem sind jetzt nur noch etwaig hohe Energierechnungen, was aber ebenso lösbar ist. Wie immer wird also alles halb so schlimm, als es der Deutsche sind gerne ausmalt.
 

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Uniper wird jetzt doch verstaatlicht. Dürfte die Umlage höchstwahrscheinlich überflüssig machen.
 

Shihatsu

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Correctiv haut zusammen mit PNA wieder einen raus:

Nichts wirklich neues, aber gesammelt schon krass. Bottom Line: Zig Politiker mach(t)en Lobby für Gazprom und Russland.
 
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Correctiv haut zusammen mit PNA wieder einen raus:

Nichts wirklich neues, aber gesammelt schon krass: Bottom Line: Zig Politiker mach(t)en Lobby für Gazprom und Russland.
ich mag das framing im untertitel des artikels nicht. WIR ALLE WOLLTEN DAS BILLIGE GAS!
angemessen fände ich den vorwurf gegenüber unseren regierungen, die strategischen implikationen der abhängigkeit nicht kommuniziert zu haben.
 
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ziemlich sicher musste putin niemanden aus dem fenster stoßen, um sein billiges gas loszuwerden. aber wenn es dem narrariv zuträglich ist: der arme deutsche wurde verführt... was kann man da schon machen :angel:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
ziemlich sicher musste putin niemanden aus dem fenster stoßen, um sein billiges gas loszuwerden. aber wenn es dem narrariv zuträglich ist: der arme deutsche wurde verführt... was kann man da schon machen :angel:

Verstehe jetzt nicht ganz, was Du sagen willst. Natürlich hat uns keiner gezwungen uns von Russland abhängig zu machen. Das war eine bewusste politische Entscheidung, durch viele Politiker. Genau darum geht es doch in Shis Link?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Ja ok, gehe ich sogar mit. Ist jetzt aber auch echt egal. Viel wichtiger ist, ob wir die richtigen Lehren draus gezogen haben. Und das sehe ich bislang leider nach wie vor nicht, was bspw. den Bereich Verteidigung aber auch Energie angeht. Es müsste viel mehr viel schneller passieren, ggf. haben wir nur noch 1,5 Jahre, bis wir verteidigungspolitisch alleine dastehen.
 
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man muss sich mal vor augen halten: es ist keine drei jahre her, da wurde NS2 auf BPK´s von regierungsseite noch ausdrücklich als privatwirtschftliches projekt ohne politische dimension gelabled. alleine diese bewertung war offensichtlich haarsträubend falsch und dumm. das ist fast zu dumm um wahr zu sein.
 
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nope, wars seinerzeit nicht, konnte ja keiner ahnen, das putin harakiri begeht und die ukraine hitler-style überfällt. klar, krim war schon passiert, aber das war ein unblutiges husarenstück ohne nennenswerte implikationen.

verteidigungstechnisch muss man die eu halt mal wieder ordnen. macht halt keinen sinn, dass alle alles vorhalten. deutschland/polen/rumänien/baltikum/schweden/finnland sollten hier eigene battlegroups bilden mit verteidigung ost und dafür auch ihre mittel verwenden, wir brauchen keinen flugzeugträger und keine leuchtturmprojekte, sondern infanterie, gepanzerte verbände, artillerie und heeresflieger. dazu gerne jagd uboote. frankreich mit nato-partner gb/nor dürfen gerne verlegbare expeditionskräfte vorhalten und ihre marine pimpen und meinetwegen bekommt der kleine franzose auch seine nukleare pimmelverlängerung weiterhin gepudert.

spanien/portugal/italien/griechenland battlegroups mittelmeer mit deutlich mehr kompetenz/einsatzmittel in sachen frontex.

usa mit australien/nz/japan & co. sollen sich auf den pazifik konzentrieren und dafür sollten wir ihnen auf unserem verkackten eigenen kontinent auch langsam mal den rücken freihalten, d.h. stramm 2% bip verteidigungsausgaben.
 
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parats'

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Uniper wird jetzt doch verstaatlicht. Dürfte die Umlage höchstwahrscheinlich überflüssig machen.
Na dann kann man sich ja mal die Argumentationslinie Deutschlands gegenüber Fortum anschauen. Bzw. vielleicht fordert Fortum auch gar nichts und es war ein reiner Bluff.
In jedem Fall die bessere Entscheidung und daraus lernen, dass man Infrastruktur nicht in private hände gibt.
 

Benrath

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ziemlich sicher musste putin niemanden aus dem fenster stoßen, um sein billiges gas loszuwerden. aber wenn es dem narrariv zuträglich ist: der arme deutsche wurde verführt... was kann man da schon machen :angel:
Du wärst der erste der eine grüne Verschwörung gesehen hätte, wenn man auf das billige Gas verzichtet hätte
 
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