Coronavirus Sterben wir oder doch nicht?

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naa wer klettert denn gerade auf dem Corona Shithole Country Meter richtig motiviert nach oben?
Aber Milliarden für nutzlose Schnelltests ausgeben, das können wir gut.
"Die Pandemie wegtesten" :rofl:

 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Man muss aber dazu sagen, dass die "erfolgreichen" Länder wie Italien, Spanien oder Portugal alle auch mal nen richtigen Corona Schock hatten mit Apokalypse in manchen Landesteilen. Das hatten wir - leider oder zum Glück, je nachdem - nicht. Deutsche sind offensichtlich halt ziemlich blöde und solange sie nicht mit eigenen Augen sehen wie Freunde und Verwandte um einen herum massenhaft Verrecken, glauben sie (bzw. ein relevanter Teil) halt lieber irgenwelchen Naturheilungsspacken. Ist die Missgeburt desselben Schoßes wie Deutsche Angst vor "Gentechnik" und "Atom".
 
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Hörenswerter Podcast der ZEIT, zu Gast ist ein Prof. der Uniklinik Köln, der nüchtern über das Versagen der Politik urteilt.

@Heat: Ajo, das glaube ich mittlerweile fast auch. Die Fakten liegen auf dem Tisch, jetzt wird politisch schon wieder maximal gefailt. Jedes Bundesland macht irgendwas, Maggus verkauft sich mal wieder als Macher, obwohl sein Nicht-Handeln maßgeblich zur jetzigen Lage beigetragen hat. Aber es gibt natürlich keinen Hauptschuldigen, das wäre viel zu einfach.

Ich habs satt. Keinen Bock mehr auf die Schwurbler, keinen Bock mehr auf eine Politik, die Macht- mit Sachpolitik verwechselt, und vor allem keinen Bock mehr auf dieses dämliche "auf Sicht fahren". Seit fast 2 Jahren geht die Scheiße jetzt und es wird immer noch davon gefaselt, dass "die Wissenschaftler es auch nicht wussten" (hat der bayer. Gesundheitsminister neulich gesagt). Dabei wurde im Sommer überall vorgerechnet, was bei niedrigen Impfquoten und laschen Regeln passieren wird. Und alle so: "LALALALA, geht mich nix an."

Kackvolk. Lass euch impfen, haltet Abstand, verzichtet auf Massengedöns und dealt verdammt nochmal damit, dass dem Virus eure "Meinung" scheißegal ist.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Das traurige ist ja, dass nun seit nem Jahr über das Versagen der Politik geurteilt wird. Und es bringt einfach nichts, sie versagt einfach weiter und weiter.
Das Kernproblem ist doch, dass die Politik nicht auf die Wissenschaft hört. Letzten Endes nimmt man atm eben in Kauf, dass die Kliniken volllaufen und an Weihnachten täglich wieder >600 Leute sterben.

Und die Leute sind "pandemiemüde", was dazu führt, dass auf Regeln geschissen wird. Wobei man durch die Impfungen ja eben lockerer leben könnte. Es ist zum Verzweifeln.
 
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Man muss aber dazu sagen, dass die "erfolgreichen" Länder wie Italien, Spanien oder Portugal alle auch mal nen richtigen Corona Schock hatten mit Apokalypse in manchen Landesteilen. Das hatten wir - leider oder zum Glück, je nachdem - nicht. Deutsche sind offensichtlich halt ziemlich blöde und solange sie nicht mit eigenen Augen sehen wie Freunde und Verwandte um einen herum massenhaft Verrecken, glauben sie (bzw. ein relevanter Teil) halt lieber irgenwelchen Naturheilungsspacken. Ist die Missgeburt desselben Schoßes wie Deutsche Angst vor "Gentechnik" und "Atom".
Zustimmung. Diesen blinden Fleck bemerke ich aktuell in der Berichterstattung über andere Länder. Unser Problem scheint mir nicht zu sein, dass wir die Dinge nicht organisiert gekriegt haben. Wir hatten die Impfzentren und sie haben größtenteils gut funktioniert. Zugemacht wurden sie, weil niemand mehr hinging.
Wir haben eine Bevölkerung, die zu viel größerem Anteil als in den bisher härter getroffenen Ländern den Schuss nicht gehört hat und wir hatten eine Bundestagswahl, bei der man mit Ignoranz und Verharmlosung Stimmen gewinnen konnte.
Das Versagen würde ich bei uns nicht in der Administration, sondern in der politischen Führung verorten. Seit letzterm Herbst hat sich bei uns das Paradigma etabliert, dass man "die Leute mitnehmen" müsse. Wann immer es irgendwie halbwegs vertretbar schien, hat man das Gemeinwohl dem Willen einer lauten Minderheit untergeordnet.
 
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Spahn wird Biontech-Lieferungen einschränken​

Bis Jahresende sollen Millionen Menschen eine Auffrischungsimpfung bekommen. Doch das Gesundheitsministerium schränkt die Auslieferung von Biontech ein. So soll verhindert werden, dass eingelagerter Moderna-Impfstoff verfällt.

Von Deutschland lernen heisst Siegen lernen :deliver: Gibt erst wieder Pudding wenn die Nudeln alle sind.

 

Deleted_228929

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Und selbst wenn: Man kann Moderna nicht einfach an andere Ländern liefern/verschenken, weil...?
 
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Weil irgendwelche behinderten Verträgen, die ein Verschenken nicht erlauben/stark einschränken/mit wasweisichfürstrafgebühren belegen. Vor ein paar Monaten gabs dazu mal irgendwo einen Artikel, den ich gerade nicht finde.

Kurzfassung: Menschen sind behindert.

edit: und geldgeil
 
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parats'

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Spahn wird Biontech-Lieferungen einschränken​



Von Deutschland lernen heisst Siegen lernen :deliver: Gibt erst wieder Pudding wenn die Nudeln alle sind.

Spahn zieht nach Moskau, obwohl an der Westfront noch der Brite hockt. Man man.
Als ob nicht genug zu tun wäre, versucht villa Jens jetzt noch logistisches 4D Schach.
 
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Deleted_228929

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Weil irgendwelche behinderten Verträgen, die ein Verschenken nicht erlauben/stark einschränken/mit wasweisichfürstrafgebühren belegen. Vor ein paar Monaten gabs dazu mal irgendwo einen Artikel, den ich gerade nicht finde.

Kurzfassung: Menschen sind behindert.

edit: und geldgeil


Gar nicht mitgekriegt. What. The Fuck. :eek3:

Was zum Koitus reitet Beamte, solche Verträge zu unterschreiben? Ich meine, wir (= der Steuerzahler) kaufen was und bekommen aber kein vollständiges Eigentumsrecht an der gekauften Sache? Das kann sich doch keiner ausdenken. :rofl2:
 
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Gar nicht mitgekriegt. What. The Fuck. :eek3:

Was zum Koitus reitet Beamte, solche Verträge zu unterschreiben? Ich meine, wir (= der Steuerzahler) kaufen was und bekommen aber kein vollständiges Eigentumsrecht an der gekauften Sache? Das kann sich doch keiner ausdenken. :rofl2:
Die letzten jahre mal Software "gekauft"?
 
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Wirklich gut. Da es auch da um Desinformation geht und hier nach dem Bekanntenkreis gefragt wurde: Ein Bekannter (leider sogar Verwandter) empfiehlt mir in letzter Zeit gerne mal den Indubio-Podcast, um mich etwas "kritischer" zu den Dingen auseinanderzusetzen. Wer sich mal gehörig triggern will:
Zeigt imo ganz eindrucksvoll, wie Desinformation funktioniert.
 

haschischtasche

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Nach zehn Minuten bereue ich, das nicht per TOR angesteuert zu haben. Bin jetzt vermutlich auf irgendeiner Verfassungsschutzliste. :birb:
 

Deleted_228929

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Achgut... ist das nicht dieser rechtsaußen Idiotenblog, wo man auch ganz genau weiß, dass das mit dem Klimawandel alles Schwindel ist bzw. die Klimawissenschaftler alles Deppen sind?
 
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jetzt mal unabhängig vom thema der jeweiligen sendung und auf welcher seite ich stehe: was wäre denn so schwer daran "waffengleichheit" zu schaffen und nicht stets eine seite personell massiv zu bevorteilen? es muss ja mmn auch nicht immer ausgeglichen sein, aber die talks haben IMMER eine disbalance. es wäre der untergang des abendlandes, wenn ein mal die AFD oder die pro russland fraktion als "sieger" aus ne runde hervorginge?
Bei impfkritikern spiegelt ein verhältnis von 1:4 doch sehr gut die bevölkerung wieder. Bei Putin schwanzlutschern und afd jüngern ist es doch schon eher 1:10. Da krigen die ja sogar verhältnismäßig mehr gehör als ihnen eigentlich zusteht.
 

Deleted_228929

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Politiker der SPD und FDP schließen eine solche Regelung für Deutschland aus. "Die wird's nicht geben", sagte der SPD-Politiker und Außenminister Heiko Maas dem Sender Bild Live über eine allgemeine Corona-Impfpflicht. "Weil wir es nicht für notwendig halten, weil wir es auch aus verfassungsrechtlichen Gesichtspunkten für schwierig halten."


Ablehnend äußerte sich auch die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Aschenberg-Dugnus im Interview mit der Bild. Gerade die Länder mit dramatischen Corona-Zahlen sollten sich darauf konzentrieren, wie vereinbart die Impfangebote auszuweiten und die neuen Corona-Maßnahmen umzusetzen. "Die allgemeine Impfpflicht als Drohkulisse in den Raum zu stellen, hilft niemandem", sagte sie mit Blick auf Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Tja, es gab halt einfach noch nicht genug Impfangebote. :rofl2:

Und Heiko wieder, meine Fresse. Ehrlich, wenn der auch nur nochmal in die Nähe eines Ministeramtes gelassen wird, dann greift doch Artikel 20(4).
 
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Respekt an Söder. Er ist zwar ein kleiner Machiavellist, aber in der Pandemie trifft er zumindest rhetorisch oft ins Schwarze. Was glaubt Maas eigentlich, wer er ist, sowas angesichts der Situation auszuschließen? Wenn eine Impfpflicht an der FDP scheitert, wünsche ich mir die GroKo zurück.
Dieses ganze Gewäsch von Selbstbestimmung ist doch leer. In Wahrheit hoffen und beten jetzt alle, dass die hohen Inzidenzen und die Beschränkungen genug Leute zur Spritze treiben, damit sie ihren Job nicht selbst erledigen müssen: Weiteren Schaden vom deutschen Volk abzuwenden.

[edit]
Btw, bester Polittalk-Moment dieser Woche:
:rofl:
 
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Allein der Teaser :ugly:

Mal wieder ein kleines Update zum Wasserstand von meinem Arbeitsplatz, einer verhältnismäßig großen Intensivstation in einem kleinen Stadtrandpuff einer westdeutschen Metropole:
Im bisherigen Pandemieverlauf hatten wir auf unserer Station mit Covid-Patienten nicht allzu viel am Hut, alles, was sich mit Covid auf der Normalstation verschlechtert hat, wurde fast immer nur kurzfristig bei uns geparkt und dann an einen der umliegenden Maximalversorger mit dezidierter Covid-Intensiv abverlegt (von wo aus wir dann über Buschfunk die brutalen Death-Rates übermittelt bekommen haben - alter Schwede, das war nicht feierlich...).
Seit kurz nach der zweiten Welle mussten wir statt zwei- nur noch ein Bett für Covid(verdachts)fälle frei halten, wo allerdings nur wirklich selten was drauf lag. Eigentlich fast immer nur, wenn in der ZNA ein random Patient ein Intensivbett brauchte und der Laden eigentlich abgemeldet war - irgendein unspezifisches Symptom, dass man sich auch auf eine Covid-Infektion zurechtbiegen konnte, war ja immer da. Und sei es, dass der Patient gerade zufällig gehustet hat (dass er bekannter Kampf-COPDist ist... geschenkt).

Nun begab es sich aber zu der Zeit, dass sich mehr Leute verpissen, als neu dazu kommen und wir bei einem ohnehin schon deutlich unterbesetzten Personalpool auch noch einen ordentlichen Krankenstand mit Langzeitkranken (Verletzungen) und Preggers haben. Und bei einigen jungen Kolleginnen ist Preggers auch nur noch eine Frage der Zeit. Bottom line: seit einem halben Jahr sind durchgehend drei Betten gesperrt. Plus das selten belegte, quasi gesperrte Covid-Bett. Schwupp, ist man nur noch bei 75% der räumlich möglichen Bettenkapazität - und die Dienste sind auch oft auf Kante (oder noch knapper) besetzt. Selbstverständlich sind da die ~3 vollen Zeitarbeitsstellen schon mit eingerechnet. Da müssen nur nochmal spontan ein oder zwei Krankmeldungen kommen und das Kartenhaus wackelt bedenklich.
Aber der Mangel an Fachkräften beschränkt sich nicht auf die Pflege, so haben wir nur noch gerade mal sechs feste Internisten, die 24h-Intensivdienste schieben. Davon ist momentan einer in Quarantäne und der Rest ist ebenfalls auch anderweitig eingebunden, 60-80 h/Woche sind da eher die Regel als die Ausnahme - tauschen wollen würde ich nicht mit denen.

Ganz aktuell müssen wir wieder zwei Betten für Covid vorhalten. Prognose: in spätestens zwei Wochen explodieren in Bayern und dem Osten die Krankenhäuser, dann wird das UK ratz-fatz mit ECMOs aus halb Deutschland vollgeballert und auch die kleinen Pissklitschen wie mein Brötchengeber werden weit jenseits der Belastungsgrenze gefahren. Inzwischen glaube ich nur noch zu 75% an meinen Urlaub im Dezember. Mal wieder Aussetzung der Pflegeschlüssel (2 Pat/PP am Tag, 3 Pat/PP in der Nacht), 12h-Schichten und subsequenter Pflexid² sind imho nicht unrealistisch.
 
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spahn, the new steward of gondor.

Jend Spahn rationiert Biontech-Impfstoffe. Praxen sollen vorerst maximal 30 Dosen pro Woche bestellen können, Impfzentren und mobile Impfteams 1020 Dosen. Gleichzeitig spendet Deutschland voraussichtlich fast 8,8 Millionen Dosen Biontech in diesem Monat an Drittstaaten.


@Utilitygott: im prinzip wird ja eh schon weiche triage gefahren, wird halt nicht so sehr an die große glocke gehängt, aber bei unserem maximalversorger vor ort ist die quarantäneabteilung auch intern als palliativstation bekannt, wo aus der intensiv fleissig rausgekarrt wird. und im gleichen atemzug muss man sich die scheisse von dieser anti-impfdemo in wien reinziehen.
 
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Gustavo

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Hörenswerter Podcast der ZEIT, zu Gast ist ein Prof. der Uniklinik Köln, der nüchtern über das Versagen der Politik urteilt.

Habs mir jetzt auch mal angehört. Fand ich jetzt doch eher enttäuschend, weil das Politikverständnis extrem seicht ist. Letztendlich lässt es sich auf "wir müssen einfach alle am gleichen Strang ziehen" runterbrechen. Das verkennt aber halt völlig, dass Politik jetzt letztendlich nicht SO anders funktioniert wie ein Markt, d.h. die Nachfrage schafft sich ihr Angebot. Mal abgesehen davon, dass es halt schon qua Definition sein kann, dass unterschiedliche Ideologien unterschiedliche Problemlösungen präferieren. Sicher gibt es jetzt beispielsweise bei der FDP den ein oder anderen Opportunisten, der insgeheim eigentlich auch denkt, dass es besser wäre wenn man eine Impfpflicht einführt, sich aber trotzdem dagegen ausspricht, aber insgesamt scheint mir die Partei doch zu sagen was sie wirklich denkt, nämlich dass "die Freiheit" (tm) unter die Räder kommt wenn Deutschland weitergehende Maßnahmen beschließt, deshalb sind sie eben dagegen.
Auch die Aussage über die Talkshows zeigt so ein bisschen, dass der Typ politisch etwas naiv ist: Die Talkshows bilden die Diskussionen ab, die sowieso geführt werden. Klar können sie auch manchmal die Agenda setzen, aber seit es das Internet gibt, kriegt man diesen Korken halt einfach nicht mehr auf die Flasche. Da zu sagen "wir setzen mal die Talkshows ab" dürfte überhaupt nichts bringen, zumal ich jetzt auch nicht unbedingt Talkshows gesehen habe, bei denen Impfgegner so gut wegkamen. Das Problem ist nicht dass das ÖR Impfgegner gut aussehen lässt, sondern dass manche Leute glauben, "Expertenmeinungen" sind sowas wie Toaster bei Amazon kaufen und man sucht sich einfach den aus, der einem am besten gefällt.





Das Schlimme an dem Standpunkt der FDP ist, dass er eigentlich wirklich schwierig zu verkaufen ist. Wenn man talentiert genug ist (wie Lindner) kriegt man es noch halbwegs hin, aber wenn man das nicht ist, dann hat die FDP immer noch einen Trumpf im Ärmel, nämlich zu behaupten man würde "den Rechtsstaat" hochhalten. Aus irgendeinem Grund wird das fast durch die Bank unwidersprochen hingenommen. Wenn eine eher minderbegabte FDP-Politikerin es dann mal (teilweise!) ohne dieses Argumentationsmuster versucht, kommt konsequenterweise solcher Stuss dabei raus.

Generell bin ich allerdings mittlerweile auch ein bisschen erstaunt, dass SPD und Grüne bei diesem Schwachsinn mitgezogen sind. Ich verstehe das Kalkül nicht: Schon die ganze Pandemie über sieht es eigentlich nicht so aus, als würde ein Großteil der Wähler es goutieren wenn man lockert, solange die Wähler selbst eher gleichbleibende oder stärkere Maßnahmen befürworten. Für die AfD funktioniert es sicher gegen Maßnahmen zu sein und ich vermute für die FDP funktioniert es wohl auch, aber für SPD und Grüne kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie es funktionieren soll und generell hatte ich bisher auch das Gefühl, dort findet sich unter den Politikern selbst die größte Mehrheit für härtere Maßnahmen. Wieso man sich jetzt gerade hier eher auf FDP-Linie bewegt und dann auch noch mit so absurden Prozess-Argumenten wie "Parlamente wieder stärker beteiligen" kommt, die absolut inhaltlich absolut niemanden überzeugen werden, ist mir schleierhaft.
 

parats'

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Ich glaube ja eher, dass viele Wähler der SPD und Grünen von ihrem idealisierten Bild der gewählten Partei enttäuscht sind und mit der FDP nun einen Sündenbock haben. Die Coronapolitik ist ja nur ein Feld davon, aber man liest so häufig, dass die FDP hier scheinbar den Ton angibt und sich keiner erklären kann, wieso die anderen Parteien es mitmachen. Reduzieren wir es doch mal darauf, dass die FDP nur 11,5% einbringt und es viel wahrscheinlicher zu sein scheint, dass die Schnittmenge einfach deutlich höher zu sein scheint. Das mag den Wählern der SPD und Grünen nicht gefallen, aber das wäre imo naheliegendste Grund.
Die FDP hat Teile ohnehin schon vergrault, auf eine erneute Wahl wird CL nicht spekulieren können, ohne mit weniger in der Hand dazustehen.
 
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Habs mir jetzt auch mal angehört. Fand ich jetzt doch eher enttäuschend, weil das Politikverständnis extrem seicht ist. Letztendlich lässt es sich auf "wir müssen einfach alle am gleichen Strang ziehen" runterbrechen. Das verkennt aber halt völlig, dass Politik jetzt letztendlich nicht SO anders funktioniert wie ein Markt, d.h. die Nachfrage schafft sich ihr Angebot.
Selbstverständlich. Aber Politik hat die Aufgabe zu gestalten. Die Coronakrise hat mMn viele Schwächen des dt. Systems offengelegt, u.a. das Kompetenzgewirr beim Föderalismus und die ineffiziente Verwaltung. (Ich verkürze hier bewusst.) Gleichzeitig leben wir in einer durchmedialisierten Welt, Information ist gleichzeitig überall und nirgends, d.h., dass man sich grundsätzlich zu allen Themen differenziert informieren kann, aber eben auch sehr schnell in Bubbles landet. Ich denke, dass die "Impfskepsis" ihre Ursache primär im Individualismus hat. In dem Punkt stimme ich dem Prof. aus dem Podcast auch zu, die Gesellschaft ist fragmentiert, u.a. auch deswegen, weil es so schwierig geworden ist, sich als Individuum als Teil eines Ganzen zu begreifen, erst recht, wenn dieses Ganze in vielerlei Hinsicht so handlungsunfähig ist.

Das Absurde ist einfach, dass wir bald 100k Tote haben und es immer noch ca. 25% Menschen gibt, die sich kategorisch nicht impfen lassen wollen. Wenn wir mal bei deiner Marktmetapher bleiben, könnte man auch sagen, dass die unsichtbare Hand hier komplett versagt hat. Und aus diesem Grund halte ich es auch für richtig, mit einer Impfpflicht Fakten zu schaffen. Die Mehrheit der Bevölkerung hat alles brav mitgemacht und sich impfen lassen. Ich denke, dass die größte Gefahr für die politische Stabilität tatsächlich nicht die Impfskeptiker, sondern der Verlust des Vertrauens der Mehrheit ist. Bei der Einführung einer Impfpflicht wird es natürlich Verwerfungen (siehe Niederlande, Österreich) geben, aber langfristig dürfte das der vernünftigere Weg sein.
 
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Einfach mal machen.
Ich melde mich auch freiwillig um die Impfgegner mit dem 5t GL von zu Hause abzuholen und ins Impflager, äh -zentrum zu fahren.
 

Deleted_228929

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Einfach mal machen.
Ich melde mich auch freiwillig um die Impfgegner mit dem 5t GL von zu Hause abzuholen und ins Impflager, äh -zentrum zu fahren.
Der Oberabschuss ist doch die Tatsache, dass das wahrscheinlich gar nicht notwendig wäre weil die wirklich beinharten Impfverweigerer bei lausigen 8% liegen. :ugly:


Dem Rest würde schon der Arschtritt in Form einer gesetzlichen Pflicht + mögliche Geldbuße reichen.
 
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Ich finde übrigens schon, dass man aus ganz prinzipiellen Erwägungen gegen eine Impfpflicht sein kann.

Einerseits das Prinzip, dass der Staat zu möglichst wenig verpflichten soll.

Andererseits das Prinzip, dass Ankündigungen ("keine Impfpflicht") nach Möglichkeit eingehalten werden sollten.

Netto bin ich doch für eine Impfpflicht, mindestens für die Jobs mit viel Kontakt zu Risikogruppen (Pflege, Krankenversorgung).

Aber wenn ich jetzt für eine Impfpflicht argumentieren würde, dann würde ich schauen, dass ich das eben etwas cleverer mache, als andere als Deppen dahin zu stellen.

Bspw würde ich eben noch stärker eine Testpflicht für Pflege etc fordern. Gerade wo ja auch Geimpfte das Virus weitergeben können sehe ich da nicht, wieso es in Altenheimen etc keine Testpflicht geben sollte. Ist ja ein viel geringerer Eingriff als Impfpflicht.

Und ich würde eben meine Argumentation rhetorisch anders gestalten. Bspw in einer Talkshow sagen: "grundsätzlich ist es eine gesunde Einstellung, gegenüber jeder Verpflichtung der Bürger durch den Staat sehr skeptisch zu sein. Und diejenigen, die versprochen haben, dass es keine Impfpflicht geben würde müssen sich der Kritik stellen, im Wahlkampf ohne Not solche absoluten Positionen vertreten zu haben. Und dennoch glaube ich, dass wir mindestens für einige Berufsgruppen nicht um eine Impfpflicht herum kommen. Und dass auch die Impfpflicht für alle kein Tabu-Thema sein darf. In der Güterabwägung kann eine Impfpflicht die richtige Entscheidung sein."

Halt einfach mal eine rhetorische Linie, die anderen Positionen erstmal weder Dummheit noch Böswilligkeit unterstellt, sondern ihnen eine Brücke baut, indem er Bedenken ernst nimmt. Wertschätzung und so.
 
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Gustavo

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Ich finde übrigens schon, dass man aus ganz prinzipiellen Erwägungen gegen eine Impfpflicht sein kann.

Einerseits das Prinzip, dass der Staat zu möglichst wenig verpflichten soll. [...]

Zu dem Argument muss man allerdings dazusagen, dass es nur Sinn ergibt, wenn wir annehmen dass der Staat bereit wäre, auch bei sehr hohen Inzidenzen keine weiteren Maßnahmen zu verhängen. Es wäre jetzt imho netto kein Freiheitsgewinn, wenn wir auf eine Impfpflicht verzichten, aber dafür gehen dann viele andere Sachen wieder nicht, weil wir die Zahlen irgendwie wieder runter kriegen müssen. Vermutlich besonders für die Ungeimpften selbst, denn zwei Mal Impfen lassen vs. quasi Hausverbote in vielen Läden, tägliches Testen am Arbeitsplatz, Ausgangssperren usw. ist imho freiheitstechnisch keine SO schwere Abwägung.
 
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Mal aus Interesse die Frage:
Was ist so schlimm daran, wenn die Bestände an Moderna erst abgebaut werden sollen, damit kein Geld zum Fenster rausgeschmissen wird wenn der Kram verfallen sollte. Das ist doch vermutlich das pragmatischste was Jensi jemals getan hat. Moderna hatte keine Skandale und funktioniert.
Dass man parallel an Drittländer liefert ist doch auch genau das was laut aus mehreren Richtungen gefordert wurde, die jetzt auch wieder herummoppern.

Ich raff's nicht.
 
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Der Zeitpunkt ist behindert. Booster läuft gerade an und Termine sind auf Biontech gemacht etc. Das wird die Booster und generell die Impfungen nochmal ausbremsen, wo wirs am wenigsten gebrauchen können. Dazu noch fast 9 Millionen Biontech ins Ausland verschenkt. Gegen Moderna spricht sonst gar nichts, außer das es bei unter 30 jährigen wohl Herzmuskelentzündungen auslösen kann und da ergo Biontech eher besser ist, ist booster mit Moderna nach Biontech von der Wirksamkeit sogar besser. Das hat man alles vorher gewusst, jetzt mitten im davonlaufenden Infektionsgeschehen diesen Move zu machen ist ohne Worte.
 
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Oben drauf, wirkt das jetzt so als wäre einem die letzten Wochen und Monate irgendwie nicht aufgefallen, dass man von Moderna doch immer mehr über hat. Man hätte das ja bei irgendwelchen Impfaktionen rausballern können, stattdessen wartet man bis es fast abgelaufen ist, um dann mit "ach das muss ja auch noch weg" anzukommen.
 

Das Schaf

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Der Zeitpunkt ist behindert. Booster läuft gerade an und Termine sind auf Biontech gemacht etc. Das wird die Booster und generell die Impfungen nochmal ausbremsen, wo wirs am wenigsten gebrauchen können. Dazu noch fast 9 Millionen Biontech ins Ausland verschenkt. Gegen Moderna spricht sonst gar nichts, außer das es bei unter 30 jährigen wohl Herzmuskelentzündungen auslösen kann und da ergo Biontech eher besser ist, ist booster mit Moderna nach Biontech von der Wirksamkeit sogar besser. Das hat man alles vorher gewusst, jetzt mitten im davonlaufenden Infektionsgeschehen diesen Move zu machen ist ohne Worte.
Gibt dich trotzdem noch wenn ich's richtig in Erinnerung habe 20mio biontec Dosen?
 
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Ich finde übrigens schon, dass man aus ganz prinzipiellen Erwägungen gegen eine Impfpflicht sein kann.

Einerseits das Prinzip, dass der Staat zu möglichst wenig verpflichten soll.
Warst du nicht, der gern von Verantwortungs- vs Gesinnungsethik gesprochen hat?
Das hier ist pure Gesinnungsethik: Wir ersparen ein paar Millionen eine Pflicht, um dann vielen Milionen wieder eine weit größere Pflicht auferlegen zu müssen (siehe Gustavo), ganz zu schweigen von den zehntausende vermeidbaren Toten, die wir dadurch wieder bekommen.
Und das Schlimmste ist: Alle unsere Maßnahmen können das unweigerliche Schließen der Impflücke nur verzögern. Wir zahlen also einen enormen Preis - sozial, ökonomisch, menschlich - für eine reine Atempause.
Das unterscheidet die jetzigen Maßnahmen fundamental von den vorherigen, die schlicht notwendig waren, um auf den Impfstoff zu warten.

Man hatte, btw, auch damals versprochen, dass es keinen Lockdown mehr geben würde. Aber es wäre töricht das Nötige nicht zu tun, weil man das Unmögliche versprochen hat.
Im Vergleich zu allem, was die Politik in dieser Pandemie verbockt hat, wäre ein gebrochenes Versprechen bezüglich der Impfpflicht eine Kleinigkeit.
 
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@saistaed richtig, man kann das verantwortungsethisch argumentieren. Eine Skepsis gegenüber Interventionismus des Staates bzgl persönlicher Freiheit ist aber auch verantwortungsethisch angebracht.

Ich habe ja geschrieben, dass ich im Moment eher für eine Impfpflicht bin. Ich respektiere aber die Position, dagegen zu sein. Und tue eben nicht so, als ob die Entscheidung *total* offensichtlich wäre.

Es ist halt ein Trade off. Wir haben ja auch eine Gurtpflicht. Oder Impfpflicht bei anderen Krankheiten. Deswegen ist das grundsätzlich schon machbar. Ethisch wie rechtlich. Aber deswegen muss man nicht direkt alle Gegenargumente dismissen und ins lächerliche ziehen.

Selbst wenn man es nur aus taktischen Gründen tun würde, dann sollte man als Politiker oder Experte oder auch Influencer, der sich für Impfpflicht ausspricht, das idealerweise eben in einer wertschätzenden Weise tun, um die Fronten nicht weiter zu verhärten.

Es schadet einfach wenig, bei so einem Thema erstmal in der Kommunikation immer davon auszugehen, dass das Gegenüber seine Meinung aus nachvollziehbaren Gründen hat, und nicht aus reiner Doofheit.
 

Gustavo

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Ich habe ja geschrieben, dass ich im Moment eher für eine Impfpflicht bin. Ich respektiere aber die Position, dagegen zu sein. Und tue eben nicht so, als ob die Entscheidung *total* offensichtlich wäre.

Wenn du findest dass es nicht *total* offensichtlich ist, was sollen die nachvollziehbaren Gegenargumente denn sein? Nicht mal das sonst gerne genutzte Argument, wenn einem gar nichts mehr einfällt (slippery slope!!!) zieht hier noch, denn wir hatten und haben ja sogar schon eine Impfpflicht in Deutschland, nur halt nicht gegen Covid.

Man stelle sich nur mal vor, wie der Baum brennen würde, wenn wir wüssten, was die volkswirtschaftlichen Kosten pro Monat und ungeimpfter Person sind, wenn man sie externalisieren würde. Deutschland alimentiert effektiv Ungeimpfte dafür, dass sie der Allgemeinheit schaden und da reden wir innerhalb von kürzester Zeit über ENORME Summen.




Es schadet einfach wenig, bei so einem Thema erstmal in der Kommunikation immer davon auszugehen, dass das Gegenüber seine Meinung aus nachvollziehbaren Gründen hat, und nicht aus reiner Doofheit.

Ich habe eine Menge darüber gelesen, was Leute als ihre Gründe angeben, warum sie sich nicht impfen lassen wollen. Nachvollziehbar war davon sehr wenig.
 
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Die Gründe, sich selbst nicht impfen lassen zu wollen sind etwas ganz anderes als die Gründe, gegen eine Impfpflicht zu sein.

Analogie: Ich halte Religion auch für total irrational und schädlich für die Gesellschaft -- kann und will sie aber nicht verbieten.
 
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Dann nenn uns doch einfach die rationalen und respektablen Gründe gegen eine Impfpflicht.
 
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