Einverstanden.
Nur eine Frage habe ich an dich: Woher willst du wissen, dass andere Klubs (um genau zu sein, diene aufgezählten) genau oder mehr in die Gehälter reinstecken als Bremen. Umsatz wäre ein Indiz, aber genau weiß es wohl keiner.
Die Clubs veröffentlichen auch Bilanzen und so ungefähr weiß man auch was die einzelnen Spieler erhalten.
Allerdings ist Bremen momentan durchaus auch einer der Clubs, der nach Bayern mit die höchsten Gehälter in der BL bezahlt.
Spieler wie Pizarro, Frings etc. gehören zu den Topverdienern der Liga und Bremen konnte sich das halt leisten, weil man regelmässiger CL-Teilnehmer war.
Der HSV hat z.B. einen höheren Umsatz ohne int. Wettbewerb als Bremen mit CL und da kann Bremen dann nur so lange mithalten wie man selber die schlechteren wirtschaftlichen Grundvoraussetzungen durch sportlichen Erfolg und geschickteres Management ausgleicht.
Das ist in den letzten Jahren gut gelungen, aber auch ein gehöriger Kraftakt und es wird schwerer mit jedem weiteren Club, der die Finanzkraft hat, um ganz nach vorne zu stoßen.
Man kann schon behaupten, dass Bremen vor allem die Schwäche und fehlende Konstanz der Konkurrenz ausgenutzt hat.
Mit Leverkusen hatte man Anfang der 2000er einen ähnlichen Verein, wobei es sich dann im Nachhinein auch zeigte, dass das finanziell ein Spiel an der Grenze war (danach musste sich der Club erstmal 3-4 Jahre finanziell konsolidieren und massiven Gehälterabbau betreiben) und das obwohl man den Bayer Konzern im Rücken hatte.
Dazu gab es in den letzten Jahren international eine enorme Inflation der Gehälter, die einen immer größeren Verdrängungswettbewerb entstehen lassen und da sind Vereine wie Bremen schlicht chancenlos, wenn sie keinen Unsinn machen wollen (wie englische Vereine deren Gehaltskosten teils mehr als 70% des Umsatzes verbrauchen, bei ManC sind es über 100%, sprich die Gehälter alleine übersteigen den Umsatz des Vereins, schlichter Wahnsinn, "gesund" sind übrigens 50% Gehaltskosten).
In Deutschland sind es nur Bayern, Hamburg und Schalke, die beim Umsatz vor Bremen stehen, wobei Dortmund schon wieder knapp hinter Bremen liegt (je nach sportlichem Erfolg konnte der BVB da bald Bremen überholen), aber Vereine wie Wolfsburg und Hoffenheim können sich halt eine defizitäre Umsatzpolitik leisten und auch Vereine wie Stuttgart oder Leverkusen sind finanziell nicht weit von Werder entfernt.
Selbst ein Verein wie Köln gehört absurderweise zu den Klubs in der Liga mit einem der höchsten Etats für den Lizenzspielerbereich (da fragt man sich wohin das Geld geht).
Da muss wie gesagt bei Bremen alles passen, vor allem die Transferpolitik, denn ansonsten ist der Erfolg der letzten 10 Jahre praktisch kaum wiederholbar. Wirtschaftlich gesehen gehört Bremen nur ins Mittelfeld der Liga, von daher muss man auch großen Respekt davor haben, dass Bremen es trotzdem immer wieder geschafft hat ganz vorne dabei zu sein, aber dieser sportliche Erfolg ist halt auf sehr wackeligen Beinen und im Gegensatz zu Hamburg, Schalke oder Dortmund darf Bremen sich kaum einen Fehltritt leisten.
Da würde man sich fast wünschen, dass die Bremer Führung die Mittel dieser Vereine zur Verfügung hätte, denn dann würde es vielleicht schon einen Verein geben, der mit Bayern auf Augenhöhe ist.