Wahl-o-Mat BT Wahl 2017

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Deutlich besser als das Format vom Sonntag und dennoch merkte man, dass einfach zu wenig Zeit ist. Herrmann hätte man sich sparen können, um so die Zeit auf nur 4 zu verteilen. Alice Weidel von der AFD hat mich überrascht, hätte jetzt mit etwas plumperen Phrasen gerechnet - mal sehen ob das aufgeht.

Ansonsten FDP wie immer top. :p
Weidel wirkte wie ne ultrastrenge Studienrätin. Aber sie hat sich überwiegend gut geschlagen, da sie auf Parolen verzichtet hat und mit ihrer schnippisch-trockenen Art gar nicht erst Gegenwind aufkeimen ließ.

Die Sendung an sich war ganz unterhaltsam. Lindner ist rhetorisch absolut brillant, selbst wenn er Quatsch erzählt, höre ich ihm gerne zu. Wagenknecht war ungewohnt fahrig, die kanns präziser. Hermann dagegen ruhte derart in sich selbst, dass ich darauf gewartet habe, dass er zu schweben beginnt. Und der Cem? Hatte die Strategie, alles auf seine eigene Lebenswelt zu projizieren. Damit lockt er doch keinen mehr hinterm Ofen hervor.

Im Allgemeinen habe ich in der letzten Woche tatsächlich mal ein paar Wahlprogramme gelesen - überwiegend aus Langeweile, aber durchaus mit ner Portion Neugier. Das der FDP fand ich im Großen und Ganzen am schlüssigsten formuliert, allerdings weiß man ja, was mit FDP-Zielen passiert, wenn die Union ruft. AfD ist wie erwartet äußerst pointiert und bewusst provokant.

Richtig übel fand ich das Programm der Grünen. Ein bisschen Verbieterle hier, ein bisschen Jammerle da. Und dazwischen genug Anbiederung an die Schwarzen, damit auch ja alle Optionen möglich sind. Die Partei hat jegliches Profil verloren.
 
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Die AfD hat bekennende Anti-Demokraten in ihren Reihen, in führender Position. Hatten wir im AfD-thread nun zu genüge. Aus zig Leaks diverser WhattsApp/Facebook/E-Mail-Geschichten wird auch deutlich klar das viele ihrer Mitglieder genau diesen Geistes Kinde sind (da wird von Machtergreifung und dann Ausrottung der Presse geschwafelt).

Selbst eine Partei wie die NPD konnte nicht verboten werden, weil ein Parteienverbot eben ein ganz extremer Eingriff in die demokratische Meinungsbildung ist. Wenn du nun die AfD pauschal ausgrenzen willst, nur weil es natürlich (zu viele!) schwarze Schafe in der Partei gibt, ist es - insb. auch im Hinblick auf das Urteil zum NPD-Verbot, welches die demokratisch notwendigen hürden für so etwas aufgezeigt hat - durchaus legitim, hier am Demokratieverständnis zu zweifeln.
Meinungsfreiheit und die Gleichberechtigung der Meinungen (und damit auch der Parteien, die diese Meinungen vertreten) sind ein ganz elementarer Grundpfeiler unserer Demokratie und wenn wir diesen angreifen sind wir selbst nicht besser als die Nationalsozialisten oder Kommunisten, die die Demokratie abschaffen wollen.
Das macht Meinungsfreiheit ja gerade in der Praxis so schwer: Jemandem, der die eigene Meinung teilt, Meinungsfreiheit zuzugestehen, ist einfach. Aber Toleranz fängt bei Andersdenkenden an! Und das scheint gerade bei der Auseinandersetzung mit "rechts" leider immer wieder vergessen zu werden.

Genau deshalb finde ich es auch sehr unangebracht, dass man beim Wahl-o-Mat nicht alle Parteien angezeigt bekommt. Diese bewusste Diskriminierung kleinerer Parteien sollte endlich aufgehoben werden. Wenn jemand eben eine hohe Übereinstimmung mit der NPD oder mit der Linken hat dann soll er das auch direkt sehen können, nur so funktioniert freie Meinungsbildung.
 

Shihatsu

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Meinungsfreiheit in einer Demokratie endet bei Feinden dieser Demokratie. Da an Demokratieverständnis zu zweifeln grenzt schon fast ans Lachhafte. Und ja, das NPD-Verbotsdesaster war völlig lächerlich. Ich sags mal so: V-Mann, V-Mann ich hör dich trapsen.
 

parats'

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Weidel wirkte wie ne ultrastrenge Studienrätin. Aber sie hat sich überwiegend gut geschlagen, da sie auf Parolen verzichtet hat und mit ihrer schnippisch-trockenen Art gar nicht erst Gegenwind aufkeimen ließ.

Die Sendung an sich war ganz unterhaltsam. Lindner ist rhetorisch absolut brillant, selbst wenn er Quatsch erzählt, höre ich ihm gerne zu. Wagenknecht war ungewohnt fahrig, die kanns präziser. Hermann dagegen ruhte derart in sich selbst, dass ich darauf gewartet habe, dass er zu schweben beginnt. Und der Cem? Hatte die Strategie, alles auf seine eigene Lebenswelt zu projizieren. Damit lockt er doch keinen mehr hinterm Ofen hervor.

Im Allgemeinen habe ich in der letzten Woche tatsächlich mal ein paar Wahlprogramme gelesen - überwiegend aus Langeweile, aber durchaus mit ner Portion Neugier. Das der FDP fand ich im Großen und Ganzen am schlüssigsten formuliert, allerdings weiß man ja, was mit FDP-Zielen passiert, wenn die Union ruft. AfD ist wie erwartet äußerst pointiert und bewusst provokant.

Richtig übel fand ich das Programm der Grünen. Ein bisschen Verbieterle hier, ein bisschen Jammerle da. Und dazwischen genug Anbiederung an die Schwarzen, damit auch ja alle Optionen möglich sind. Die Partei hat jegliches Profil verloren.

Ich glaube das Problem ist, dass viele keine GroKo mehr möchten und deshalb gerade bei den 4 kleinen genauer hinschauen. Daher versuchen sich alle abzuheben, was mal mehr mal weniger gelingt. Die FDP sagt mir auch am meisten zu, allerdings ist die Koalitionsfrage relativ eindeutig.

Ein paar Worte noch zu Weidel. Ich glaube das die AFD hier relativ klug agiert. Weidel gab sich ultra konservativ mit einigen Ausschlägen nach weiter rechts. Damit vergrault sie min. mal nicht die Zielgruppe der Gaulands und Höckes. Gleichzeitig spricht sie aber vor allem alles an was Richtung Mitte steht. Am Dienstag gab es ja noch eine Runde bei Marietta Slomka im ZDF. Dort hat sie irgendwann das Studio verlassen - gut geplant und inszeniert. :|
 
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Meinungsfreiheit in einer Demokratie endet bei Feinden dieser Demokratie. Da an Demokratieverständnis zu zweifeln grenzt schon fast ans Lachhafte.

Auch wenn ich nicht zustimme ist das natürlich eine nicht unübliche Einstellung und ich würde deshalb alleine noch nicht das Demokratieverständnis anzweifeln.
Es kommt aber sehr stark darauf an, wie man "Feinde der Demokratie" definiert. Falls alles rechts der Mitte oder alles links der Mitte als demokratiefeindlich deklariert wird dann schießt das weit über das Ziel hinaus.
Deshalb auch die Erwähnung des NPD-Urteils: Mit gutem Grund kann die Demokratiefeindlichkeit nur dem wirklich ganz extremen Rand unterstellt werden.
Dass einzelne AfD-Mitglieder demokratiefeindlich sind sehe ich auch, die Partei insgesamt aber deshalb so einzustufen geht zu weit. Letztendlich unterscheiden sich die Positionen von CSU und AfD kaum und auch wenn man erstere nicht mal muss man doch zugeben, dass sie ein vollkommen legitimer Teil des politischen Spektrums ist. Man muss ihnen nicht zustimmen, aber sie sind weit, weit entfernt von NPD-Positionen und scheinbar sind nicht mal diese "demokratiefeindlich genug".

Aber um die Brücke zum Wahl-o-Mat zu schlagen:
Wenn jemand hier im Forum die NPD "diskriminiert" dann ist das okay, immerhin ist es ein privates Forum. Der Wahl-o-Mat dagegen ist ein quasi-staatliches Instrument, das ganz massiv und öffentlich gefördert zur politischen Meinungsbildung beiträgt. Hier ist es absolut essenziell, dass Parteien neutral gegeneinander gestellt werden.
Dass es auf der Website eine spezielle anti-NPD-Infoseite gibt finde ich z.B. extrem kritisch weil es zeigt, dass der Wahl-o-Mat eben nicht politisch neutral sein will. Gleiches gilt für die bewusste Diskriminierung gegen kleine Parteien durch die begrenzte Auswahlmöglichkeit. Diese offensichtliche Einflussnahme auf die freie Meinungsbildung ist einfach antidemokratisch.
 

Shihatsu

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Ich bin ja im Großen und Ganzen bei dir, aber!
Die einzelnen Mitglieder der AfD die eindeutig demokratie-feindliche oder antidemokratische Schriften verfasst haben sitzen im Präsidium oder haben am Parteiprogramm mitgeschrieben. Das sind nicht die "bedauernswerte Einzelfälle", das sind führende Leute. Mindestens 2 mir bekannte sind Gründungsmitglieder.
Dazu kommen dann die PResse- und Meinungsfreiheitsfeindlichen LEaks aus diversen Gruppen (WhatsApp, Facebook und co.) - das zeichnet ein deutliches Bild. Übrigens deutlicher als es die NPD jemals tat, meiner Meinung nach. Dann die teilweise aktiv gesuchte Nähe zu pegida und der IB - ich fass mir an den Kopf das da nicht sämtliche Warnglocken angehen.
 

Gustavo

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Heißer Tipp an MegaVolt: Vielleicht noch mal den Inhalt des NPD-Urteils reflektieren. Was du hier als selbigen darstellst ist jedenfalls weit an der Realität vorbei.
 
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Meinungsfreiheit in einer Demokratie endet bei Feinden dieser Demokratie. Da an Demokratieverständnis zu zweifeln grenzt schon fast ans Lachhafte. Und ja, das NPD-Verbotsdesaster war völlig lächerlich. Ich sags mal so: V-Mann, V-Mann ich hör dich trapsen.

Und wo ist es jetzt offizielle Position der AfD die Demokratie abschaffen zu wollen belegt, abseits von ominösen Chatgruppen von irgendwelchen Dorftrotteln?
So lange der Punkt nicht geklärt ist und du der AfD weiterhin absprichst eine reguläre Partei zu sein, ist jeder Zweifel an deinem Demokratieverständnis angebracht.
 

Shihatsu

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Genau, weil Antidemokraten sowas auch als offizielle Position annehmen. Meine Argumente liegen auf dem Tisch - zweifle du nur ruhig.
 
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Na das ist ja einfach, man bezeichnet den unliebsamen Gegner einfach als Feind der Demokratie - freisprechen davon kann er sich nicht selbst, weil Demokratiefeinde sowieso lügen - und schon steht er außerhalb der gültigen Normen für Parteien und kann ungeniert und mit allen Mitteln angegangen werden.
So eine Denkweise ist doch entlarvend und hat NULL mit Demokratieverständnis zu tun.
Das ist einfach maßlos übertrieben. Wenn die AfD kurz davor stehen würde mit absoluter Mehrheit in den Bundestag einzuziehen, könnte ich ja verstehen, dass man diese Sorge hat und handeln will, bevor es zu spät sein KÖNNTE. Aber in der derzeitigen Situation ist es einfach nur peinlich und ein bequemer Weg jeder inhaltlichen Debatte aus dem Weg zu gehen. Das machen CDU, SPD, Grüne und Linke ja schon erfolgreich seit Jahren, obwohl es mehr als genug zu diskutieren gäbe - Eurokrise, Einwanderung, Brexit, Rußland-Politik, usw.
Das ist ein politisches Armutszeugnis, aber so lange man den Leuten lange genug weißmachen kann, dass sie auf der "richtigen" Seite sind und die "anderen" nur Schmuddelkinder ist es natürlich sehr bequem und wird weitergemacht. Moralisch und sachlich ist es trotzdem falsch.
 

Gelöschtes Mitglied 683020

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Na das ist ja einfach, man bezeichnet den unliebsamen Gegner einfach als Feind der Demokratie - freisprechen davon kann er sich nicht selbst, weil Demokratiefeinde sowieso lügen - und schon steht er außerhalb der gültigen Normen für Parteien und kann ungeniert und mit allen Mitteln angegangen werden.
So eine Denkweise ist doch entlarvend und hat NULL mit Demokratieverständnis zu tun.
Das ist einfach maßlos übertrieben. Wenn die AfD kurz davor stehen würde mit absoluter Mehrheit in den Bundestag einzuziehen, könnte ich ja verstehen, dass man diese Sorge hat und handeln will, bevor es zu spät sein KÖNNTE. Aber in der derzeitigen Situation ist es einfach nur peinlich und ein bequemer Weg jeder inhaltlichen Debatte aus dem Weg zu gehen. Das machen CDU, SPD, Grüne und Linke ja schon erfolgreich seit Jahren, obwohl es mehr als genug zu diskutieren gäbe - Eurokrise, Einwanderung, Brexit, Rußland-Politik, usw.
Das ist ein politisches Armutszeugnis, aber so lange man den Leuten lange genug weißmachen kann, dass sie auf der "richtigen" Seite sind und die "anderen" nur Schmuddelkinder ist es natürlich sehr bequem und wird weitergemacht. Moralisch und sachlich ist es trotzdem falsch.

Yey, eine Chance auf einen Circlejerk.

Die AfD ist an sich nicht demokratiefeindlich, noch hat sie irgendwas im Parteiprogramm, dass deutlich in die Richtung geht. Allerdings zeigt die Partei ziemlich gut, wie wenig sie für die Parteilandschaft wirklich bringt. Wenn die Spitzenkandidaten zu dumm sind, sich einer richtigen Debatte zu stellen, aber über Lülülülügenpresse heulen, sich nicht nur nicht von den trotteligsten Querulanten distanzieren, sondern diese auch noch großkotzig vor die Kamera stellen, oder ihre Anhänger nur Parolen skandieren, dann sind sie im Mindestfall einfach redundant und helfen nur einer GroKo. Wenn du das wählen willst, oder wichtig findest: bitte, nur zu. Gefährlich und demokratiefeindlich wird die Partei genau dann, wenn deren Dorftrottel tatsächlich andauernd über die Stränge schlagen, was gottseidank noch nicht so wirklich der Fall ist - die Richtung ist allerdings zumindest mal mehr als nur latent da, die Parteispitze schaut gerne drüber hinweg.
 

Shihatsu

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MV, man kann die stellenweise richtigen und guten Argumente der AfD trotzdem diskutieren (Ich hab z.B. auch ein großes Problem mit dauerhafter zügelloser Migration von Wirtschaftsflüchtlingen und hielt viele der Ideen Luckes richtig gut), die Partei als solches aber trotzdem ins Abseits stellen. Feinden der Demokratie darf man keinerlei Boden bieten, und solange sich die Parte AfD nicht von Antidemokratischen und rechtsradikalen Positionen distanziert, sondern sie ins Präsidium holt und am Parteiprogramm mitschreiben lässt (geht bitte ENDLICH mal jemand auf dieses Argument ein? DANKE!), solange ihre Massen sich so rhetorisch aufführen wie weiland die Nazis vor 33 (Presse unterdrücken nach Wahlsieg - das kam nicht von irgendwelchen Kleinkram, sondern von Spitzenpolitikern - auch darauf wird mal wieder nicht eingegangen), solange ist die AfD als demokratiefeindlich, rechtsradikal und potentiell extrem gefährlich einzustufen. Und nein, das ist nicht fehlendes Demokratieverständnis, das ist 100% demokratisch im Sinne einer wehrhaften Demokratie, wie sie uns 45 geschenkt worden ist. Wer das nicht sieht, tut mir aufrichtig leid.
Was dein ganzen Rest ohne argumentative Kraft angeht: Schwachsinn. Hab ich nie und werd ich nie tun, mich einem Argument entziehen weil es von der AfD kommt. Wenns von dir kommt, rede ich mit dir drüber. Ich streite mit Sabel (offen rechts, und ich mag den Kerl trotzdem...) im fucking OT! über sowas. Das geht absolut ins Leere bei mir.
Zurück auf Los: Wer Lügenpresse schreit, wer Fakenews mit Bots puscht, wer Antidemokratische Leute im Präsidium hat und dann von der Presse schlecht behandelt wird, darf sich nicht auf "Aber aber Demokratie!!!!" berufen. Tut er es doch, gibts als Antwort eben nur eins: "Mimimimi!"
Btw, ich fände es wunderbar wenn die AfD zu sowas nicht eingeladen wird, aber die drängenste Geschichte (Flüchtlingskrise) anhand ihrer "Thesen" dann von vernünftigeren Leuten mal ernsthaft angegangen werden würde. Man wird ja noch träumen dürfen...
 
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Feinden der Demokratie darf man keinerlei Boden bieten, und solange sich die Parte AfD nicht von Antidemokratischen und rechtsradikalen Positionen distanziert, sondern sie ins Präsidium holt und am Parteiprogramm mitschreiben lässt (geht bitte ENDLICH mal jemand auf dieses Argument ein? DANKE!),

Mir ist davon nichts bekannt. Aber angenommen der Einfluß der Rechtsradikalen in der AfD ist so groß, dann sollten sich diese Positionen doch im Wahlprogramm wiederfinden. Als ich das letzte Mal reingeschaut habe, klang das für mich aber alles vernünftig und daher gehe ich davon aus, dass selbst wenn es so ist, wie du behauptest und da irgendwelche Antidemokraten dabei sind, sie derart in der Unterzahl sind, dass sie die Parteilinie nicht stark genug beeinflussen können, um die Partei antidemokratisch zu machen.

solange ihre Massen sich so rhetorisch aufführen wie weiland die Nazis vor 33 (Presse unterdrücken nach Wahlsieg - das kam nicht von irgendwelchen Kleinkram, sondern von Spitzenpolitikern - auch darauf wird mal wieder nicht eingegangen),

Wo sich die "Massen" wie die Nazis aufführen, kann ich auch beim besten Willen nicht sehen. Vielleicht ist das irgendwo in ostdeutschen Ortsverbänden möglich. Aus meiner Perspektive kann ich das überhaupt nicht bestätigen. Vor allem sehe ich auch hier nicht, wie einzelne Ausreißer, oder Chatprotokolle von Privatgesprächen wieder die ganze Partei derartig ins Abseits stellen sollen. Bei den öffentlichen Äußerungen von Björn Höcke oder wer das war, gab es doch eine Distanzierung von Seiten der Parteispitze.
Ja eine klarere Abgrenzung gegen den äußerst rechten Rand wäre sicher schön, aber wahrscheinlich nur um den Preis weiterer innerparteilicher Streitereien möglich, die die Presse wieder genüsslich ausschlachten würde. Da wird ein wenig zu viel Rücksicht genommen, wenn einzelne es wieder übertreiben. Aber ich sehe da kein parteiweites Problem, dass das Label "demokratiefeindlich" rechtfertigen würde.

solange ist die AfD als demokratiefeindlich, rechtsradikal und potentiell extrem gefährlich einzustufen. Und nein, das ist nicht fehlendes Demokratieverständnis, das ist 100% demokratisch im Sinne einer wehrhaften Demokratie, wie sie uns 45 geschenkt worden ist. Wer das nicht sieht, tut mir aufrichtig leid.

Darum kann ich dieser Schlussfolgerung auch nicht zustimmen. Da kommen wir wohl nicht zusammen.
 
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Was mich bei der AfD so wütend macht, ist die Doppelstrategie aus "Wird man ja wohl sagen dürfen" und "Wir dürfen nicht sagen, was wir wollen". Gepaart mit den kalkulierten "Skandalen" (Höcke, Weidel, Gauland, Storch, etc.) sorgt das dafür, dass man zwar dauernd im Gespräch ist, letzten Endes aber keine wirkliche Debatte entstehen kann. Die etablierten Medien haben sich mMn auch nicht mit Ruhm bekleckert - anstelle die AfD auf inhaltlicher Ebene anzugreifen, wurde ebenfalls ganz viel dumpfer Populismus betrieben. (Stichwort: Aufmerksamkeitsökonomie)

Aber das Kind ist schon im Brunnen. Ich sehe die AfD kritisch, unser System wird sie aber verkraften. Das, was mir wirklich Sorge bereitet, ist das, was man von "Merkel-Gegnern" auf Demos und im Internet teils zu hören bekommt. Da kommt ein derart grundsätzlicher Frust zum Ausdruck, dass ich mich frage, ob diese Leute im selben Land wie ich leben. Deutschland hat es mir möglich gemacht, in Sicherheit aufzuwachsen, und obwohl ich aus "einfachen" Verhältnissen stamme, habe ich nie wirklich etwas in materieller Hinsicht vermisst. Dass nicht alles rosig hier ist, ist klar und dafür gibt es ja die Möglichkeit der Debatte.

Als völlig irrational stufe ich Kram wie "Umvolkung", "IS auf deutschem Boden", "Merkel = meineidig", usw. ein. Das entzieht sich für mich jeder vernünftigen Argumentation.
 
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Den Schuh muss sich die AfD nicht anziehen.

Als sie gegründet und als Professoren-Partei verspottet wurde, wollte niemand mit der AfD reden und die Politik und Presse ging, trotz aller Inhalte, schnell dazu über die AfD als rechtspopulistisch zu brandmarken. Inhalte haben NIEMANDEN interessiert. Daher ist jedes Beklagen von fehlenden sachlichen Debatten aus Richtung unserer Politiker und Medien verlogen.
 
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Die AfD wurde und wird vom Establishment bekämpft. Das ist völlig normal. Erinner dich mal daran zurück, wie anfangs mit den Grünen umgegangen wurde. Auch da wurden btw teils völlig irre Positionen vertreten. (Man denke an das Kinderschänder-Thema)
Die AfD hat immer noch ne Chance, sich rechts der CDU als "Bundes-CSU" zu etablieren, wenn ein bisschen cleverer vorgegangen wird. Sie könnten es sich so leicht machen, wenn sie auf klarere Distanz zu Höcke & Co. gehen würden. Sobald die Partei im BT sitzt, gehe ich davon aus, dass eine Normalisierung eintreten wird, allein schon deshalb, weil die Abgeordneten dann in Ausschüssen konstruktiv mitarbeiten müssen, wenn sie wirklich etwas bewegen wollen. Und ich denke auch, dass die "Altparteien" dann weniger kratzbürstig sein werden. Grade ist Wahlkampf. Und die AfD ist die einzige Partei, die von ALLEN angegriffen werden kann, weil sie sich so deutlich unterscheidet. Dill with it.
 
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Ich betreibe auch Handel damit. Mich nerven nur die Leute, die in schrillster Tonlage vor der AfD warnen und munter das Bild der Nazi-Partei weiter verbreiten.

Die AfD wird in den Bundestag kommen, ich hoffe als drittstärkste Partei. Dann werden sich dort einige Leute gegenseitig zerlegen und die Presse wird jeden Fehltritt genüsslich kommentieren. Über die 4 Jahre werden sich die Dinge dann langsam normalisieren und die AfD wird professioneller und dann hat Deutschland hoffentlich wieder eine ordentliche Partei mit konservativem Profil.
 

Deleted_504925

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Sobald die Partei im BT sitzt, gehe ich davon aus, dass eine Normalisierung eintreten wird, allein schon deshalb, weil die Abgeordneten dann in Ausschüssen konstruktiv mitarbeiten müssen, wenn sie wirklich etwas bewegen wollen.
schau mal was die in den landtagen machen. überfrachten die mitarbeiter mit massig dummen anfragen, auch immer wieder dieselben und bis zu 30 stück pro tag (ka was der genaue plan dahinter sein soll).
wenn sie dann mal redezeit haben wirds komplett lächerlich, schau mir das ja öfters auf youtube an.
da wird nichts konstruktives gemacht, der plan scheint einfach nur zu sein maximal zu nerven und die anderen parteien mit anfragen zu behindern.
 
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schau mal was die in den landtagen machen. überfrachten die mitarbeiter mit massig dummen anfragen, auch immer wieder dieselben und bis zu 30 stück pro tag (ka was der genaue plan dahinter sein soll).
wenn sie dann mal redezeit haben wirds komplett lächerlich, schau mir das ja öfters auf youtube an.
da wird nichts konstruktives gemacht, der plan scheint einfach nur zu sein maximal zu nerven und die anderen parteien mit anfragen zu behindern.
ist mir bekannt. will trotzdem nicht vorverurteilen. bisher bin ich auch der ansicht, dass die afd in erster linie ein planloser haufen rückständiger herumschreier ist. zu viel "mimimi", zu wenig stringenz. und wenn sie dann mal jmd. wie weidel in der ersten reihe haben, die schon aufgrund ihrer art perfekt zur inszenierung als seriöse partei geeignet wäre, drücken sie wieder den empörungsknopf. mir ist das alles zu eindimensional und durchschaubar. die zielgruppe feiert es aber, und ich denke mal, das reicht der afd-spitze.
 
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CDU lehnt zweites TV-Duell ab

Berlin (dpa) - Die CDU lehnt die Forderung des SPD-Kanzlerkandidaten Martin Schulz nach einem zweiten TV-Duell mit Kanzlerin Angela Merkel ab. Aus der CDU-Zentrale hieß es, zu dem Thema sei alles gesagt. Schulz hatte in der ZDF-Sendung «Klartext» am Dienstagabend beklagt, im Schlagabtausch mit Merkel am 3. September seien viele Punkte, die die Bürger bewegten, gar nicht angesprochen worden. Deshalb habe er Merkel einen Brief geschrieben und Sie aufgefordert, ein nächstes Duell mit ihm zu machen.

Überraschung. :|
 

Tür

Kunge, Doppelspitze 2019
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Die CDU führt einen komplett inhaltslehren Wahlkampf, warum sollte sie jetzt mit Inhalten anfangen? Nur konsequent.
 
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Naja wen denn sonst? Die Alternativen sind schlecht und um selbst eine Partei zu gründen fehlt mir ehrlich gesagt die Energie.
 

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Man darf da mitmachen; und wenn man schon nicht mitmacht, dann sollte man einer Partei eine Stimme geben, die für irgendetwas steht. Zum Beispiel einer der großen Parteien, die Kompromisse macht, weil das Politik ist; oder einer der kleinen Parteien, die niemals Kompromisse machen würden, aber für etwas kämpfen.
das trifft es doch ganz gut.
hab auch jedes mal leichten würgereiz wenn ich mein kreuz bei den grünen machen obwohl ich mich ständig über die aufrege.
aber so ist zumindest in grundsätzen meine meinung vertreten. der rest fällt ja automatisch raus, die sind einfach das kleinste übel für mich.
 
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die letzten Wahlen waren bei mir schon immer nach dem Motto "das kleinste Übel" nur ist mir das halt immer noch übler geworden
 
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das ding ist ich hätte mit ner großen koalition weniger bauchschmerzen als mit rot rot grün - und grad die grünen hören sich immer gut an sind aber in der praxis dann doch scheiße
 

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TM Snooker 2017, SCBW-Turniersieger 2018
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Als ob rot/rot+X auf Bundesebene möglich wär.^^
Alles außer Große Koalition oder CDU/FDP wäre eine Riesenüberraschung an die ich nicht glaube.
 

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Man kann einfach jetzt etwas Richtiges wählen, auch wenn es sich falsch anfühlt.
Interessante Einstellung des taz Redakteurs. Wenn sich etwas falsch anfühlt wähle ich es nicht. Ich esse ja auch kein halbverschimmeltes Vollkornbrot, lieber ein frisches Toastbrot, auch wenn es mich nicht richtig satt macht und/oder so gesund ist wie das Vollkornbrot.

PS: lol taz :rofl2:
 
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wie geil die AfD trotz der täglichen Aufreger und gegen sie gerichteten Hetzartikel auf allen Medienkanälen stabil drittgrößte Kraft ist.

Ich hoffe auf eine kraftvolle Ohrfeige für Angie.
 
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Seit wann ist Jamaika im Bund ne valide Option? :rofl2:
 

parats'

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Valide im Sinne von durchaus möglich angesichts der aktuellen Prognosen.
 

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wie geil die AfD trotz der täglichen Aufreger und gegen sie gerichteten Hetzartikel auf allen Medienkanälen stabil drittgrößte Kraft ist.

Ich hoffe auf eine kraftvolle Ohrfeige für Angie.

Was genau wäre die Ohrfeige? Solange sie regiert, ist ihr doch egal ob da 15% einer Protestpartei rumsitzen, die unfähig ist mit irgendjemanden irgendetwas zu koordinieren. Das wird im besten Fall eine Soda-Partei, die eben bei populären Themen so da, aber unwichtig ist, im schlimmsten Fall blockieren die unpopuläre, aber wichtige Abstimmungen und kosten dem Wähler Geld. Tolle Ohrfeige, die jeden trifft, nur nicht Merkel.
 

Shihatsu

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Weil genau diese Worte aus dem Mund der TAZ so unglaublich ironisch sind das es mich hart triggert genau in diese Kerbe hauen zu wollen, ja :deliver:
 
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Zum Glück haben mich meine wahlberechtigten Schüler noch nicht gefragt was ich so wähle.. ich weiß es echt nicht. Wahl-o-mat sagt Piraten, Linke, Grüne ungefähr in der Reihenfolge. Aber eigentlich sind alle Parteien eine Katastrophe :(
 

Zsasor

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wie man es auch dreht und wendet wird es denke ich bei mir auf das kleinste mögliche übel hinauslaufen wie bei vielen leuten vermutlich auch.
wer das ist bleibt halt ansichtssache.
 
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