Es gibt übrigens heute Abend nochmal ein Duell der Kleinen, wo auch AfD und sogar die CSU dabei sind.
Der Fünfkampf nach dem TV-Duell
Einen Tag nach dem TV-Duell zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihrem Herausforderer Martin Schulz findet im Ersten das "Rückspiel" statt: Wie positionieren sich die Oppositionsparteien, die CSU und die Parteien, denen sehr gute Chancen zum Einzug in den Bundestag vorhergesagt werden?
Wie unterscheiden sich ihre Politikvorstellungen für die nächsten Jahre, wo setzen sie ihre Schwerpunkte? Unter der Leitung von Sonia Mikich (WDR) und Christian Nitsche (BR) diskutieren Sahra Wagenknecht (Die Linke), Cem Özdemir (Grüne/B´90), Joachim Herrmann (CSU), Christian Lindner (FDP) und Alice Weidel (AfD).
http://www.daserste.de/information/...ung/der-fuenfkampf-nach-dem-tv-duell-100.html
@Merkel-vs-Schulz
Ich dachte schon, dass das TV-Duell diesmal knapper wird als vorher, aber dass Merkel Schulz so deutlich in die Schranken weisen würde, hatte ich nicht gedacht. Man hat imo gesehen, dass Schulz in dem, was er grad tut, die Erfahrung fehlt - am deutlichsten beim Schlusswort, wo Merkel souverän und Schulz beinahe verloren wirkte.
Mal ehrlich, alleine die Tatsache, dass die a) vier "Journalisten" brauchen, um zwei Leuten auswendig gelernte Antworten auf ausgelutschte Fragen zu entlocken und b) sich die Sender vom Kanzleramt das Format der Sendung vorschreiben lassen, reicht aus, um sich das ganze zu schenken.
Das Format hab ich nicht als Problem gesehen, sondern eher die inhaltliche Interpretation durch die Moderatoren. Es ging imo viel zu sehr um Tagesthemen (Diesel, Maut, Türkei, Nordkorea, Trump), statt um die echten Probleme des Landes.
Klar will man die Zuschauer nicht überfordern, aber ich hätte mir etwas mehr Wie-Fragen gewünscht, statt immer nur Fragen der Art "Finden sie das gut oder schlecht? Aha, okay, nächste Frage."
Es ist ja löblich, dass unsere Polittalkmaster sich immer größere Mühe damit geben, die Politiker auf kurze Antworten festzunageln, aber das nützt nun mal nichts, wenn die Fragen so bullshitty sind, dass sie gar keine sinnvolle knappe Antwort zulassen.
Und es ist nun mal so, dass CDU/CSU und SPD bei vielen großen Themen recht nah beieinander sind. Das ist per se auch gar nicht so schlecht. Aber wenn sich alle darüber beschweren, dass der Wähler deswegen gar nicht mehr unterscheiden kann, muss man sich halt anstrengen und die Unterschiede herausarbeiten.
Hier werden die Kandidaten gescholten, obwohl ich viel mehr die Interviewer gefragt sehe. Denn deren Job ist es, dem Gespräch eine inhaltliche Richtung zu geben.
Und wenn ich frage: "Oh, Nordkorea, große Panik, was sollen wir tun?", dann krieg ich selbstverständlich von beiden Kandidaten dieselben Floskeln serviert - was zum Teufel haben die denn erwartet, dass einer von beiden vorschlägt, schon mal die Jets zu betanken?
Genau so Flüchtlingskrise: Klar ist das ein großes und wichtiges Thema, aber Union und SPD haben da nun mal seit mehreren Jahren zusammen Politik gemacht und groß unterschiedliche Grundauffassungen sind nicht zu erwarten.
Dann muss man sich halt auch mal von dem Zwang lösen, sowas überhaupt groß zu thematisieren oder sich wenigstens auf die Punkte beschränken, wo eben keine Harmonie herrscht.
Aus dieser Perspektive haben hier für mich vor allem die Journalisten einen schlechten Job gemacht. Am besten fand ich noch den Sat1-Heini, von dem ich vorher noch nie gehört hatte.