Naja, dein Post ist eine Frechheit. Wenn du das schlagende Gegenargument gegen den ontologischen Gottesbeweis gefunden hast, sag bescheid, die gegenwärtige analytische Religionsphilosophie ist sich da nämlich nicht sicher.
Und dir ist klar, dass es Glauben wesensmäßig zukommt, dass man von seiner Richtigkeit überzeugt ist? Dein Vorschlag zu glauben aber nicht so zu tun als habe es Hand und Fuß ist gelinde gesagt selten dämlich.
Falls meOme oder Outsider noch weiter über den ontologischen Gottesbeweis reden wollen, gerne per PM.
Wo das schlagende Gegenargument ist?
1) Es gibt 'das Höchste' (Wesen, oder whatever)
2) Gott ist nach Definition 'das Höchste'
3) 'das Höchste' zu sein setzt Existenz voraus
--> Gott ist nach Definition existent
--> Gott existiert
Bei Punkt 1) entwertet sich der ganze Schund bereits selbst. Du setzt als Axiom vorraus das es ein höchstes Wesen, sprich einen Gott gibt, und folgerst dann das es Gott gibt. Das ist ne Tautologie mehr nicht. Man kann sich punkt 2 und 3 auch schenken und als Axiom festlegen das Gott existiert ist das gleiche in Grün.
Es gibt keinerlei Indizien geschweige denn Beweise das sowas wie "das höchste" existiert. Es als Axiom zu verwenden schiebt das ganze in den Bereich fantasy und damit ist auch die ganze "Beweisführung" nichts als nen Fantasieprodukt. Und nein, nur weil du dir abstrakt vorstellen kannst das es sowas gibt, bedeutet das noch lange nicht das es sowas gibt. Auf willkürlichen Axiomen basierende Systeme können nützlich sein, Mathematik zum beispiel. Aber das lässt sich offensichtlich nicht pauschalisieren.
Und dir ist klar, dass es Glauben wesensmäßig zukommt, dass man von seiner Richtigkeit überzeugt ist? Dein Vorschlag zu glauben aber nicht so zu tun als habe es Hand und Fuß ist gelinde gesagt selten dämlich.
Man kann ja von seiner Richtigkeit überzeugt sein. Aber sich hinzustellen und zu behaupten es gäbe "wissenschaftliche" Beweise dafür oder überhaupt irgendwelche Beweise ist einfach Bullshit, es gibt sie nicht. Nur sone albernen tautologien mit denen man auch Einhörner und Drachen beweisen könnte.
Und an die ganzen "Religion ist Wahn"-Leute: Ihr handelt doch auch so, als wären eure Entscheidungen frei und als gäben eure Worte Sinn, doch da sieht die Empirie ähnlich düster wie bei Gott. Religion lässt sich viel sinnvoller kritisieren als auf erkenntnistheoretischer Ebene, ethische Argumente für eine säkulare Gesellschaft sind wohl um einiges stärker.
Ich habe nie behauptet das meine Entscheidungen frei wären und meine Worte Sinn machen. Allein schon deshalb weil das in eine philosophische Diskussion ausarten würde auf die ich schlicht kein bock habe.
Das es die Religionen mit Ethik nicht sonderlich genau nehmen ist allgemein bekannt und ich habs weiter vorn im Thread auch angesprochen. Allerdings stößt das genauso auf taube Ohren wie jedes andere der 100 Argumente gegen Religionen. Und warum? Genau weil Glaube und Selbstreflexion eben nicht kompatibel sind.
Finde es ziemlich erschreckend wie einige Leute mit Feuereifer Glauben verdammen und dabei nicht merken, dass sie ähnlich dogmatisch gefangen sind, wie die Gläubigen. Ein gut durchdachter rationaler Atheismus ist wohl die beste Option, das heißt aber auch: Offen für Gegenargumente sein, diese auf ihre Rationalität prüfen und wenn für gültig befunden auch zulassen. DAS ist wissenschaftliches Vorgehen, und einige haben es ja auch an den Tag gelegt.
Mein "Glaube" begrenzt sich auf das was ich selbst sehen und anfassen kann. Allem anderen stehe ich grundsätzlich skeptisch gegenüber, auch der Wissenschaft. Da Wissenschaft aber zumindest um Selbstreflexion bemüht ist, und für Kritik offen ist, ja sie sogar begrüßt hat sie sich bei mir zumindest ein Grundmaß an "Vertrauen" verdient. Religionen nicht.
Ich bin auch sehr offen für Gegenargumente, dummerweise kamen hier bisher keine. Tautologien sind kein Argument. Auf die Frage von mir was es mir bringt an Gott zu glauben konnte mir der TE keine Antwort geben. Die Frage welche Religion denn nun Recht hat (wenn es denn einen Gott gibt) kann auch keiner beantworten. Selbst wenn wir davon ausgehen das es etwas höheres gibt haben wir nur weitere 1000 Kritikpunkte die man erstmal entkräften müsste und das ist schlicht nicht machbar.
Es ist eben einfach nur Glaube nicht mehr und nicht weniger. Beweisbar ist es nicht. Der einzige Pluspunkt den man der Religion zugestehen muss ist die Tatsache das man ihr auch nicht das Gegenteil beweisen kann. Wobei das aufgrund der Art wie diese Gottes idee aufgebaut ist eh unmöglich ist. Selbst wenn die Menschheit irgendwann völliges Verständnis über das gesamte Universum erlangt hat, können die Gläubigen immer noch behaupten das Gott etwas höheres ist und daher nicht messbar.
Dieses ganze konstrukt der Religion lässt sich schlicht nicht sachlich diskutieren da es keinerlei reale Anhaltspunkte dafür gibt und nur auf Fantasie basiert. Deswegen ist meine Motivation sachlich an die Sache ranzugehen auch eher begrenzt. Insbesondere wenn dann Leute wie du ankommen mir sonen tautologischen Bullshit vorsetzen und auch noch allen ernstes behaupten das sein ein Argument für irgendwas.