Ich finde es einfach nur beschämend, traurig und krank wie einige hier ganz selbstverständlich dafür stimmen, das Leben eines Menschen zu beenden.
Kein Staat darf einen seiner Menschen "zum Wohle der Allgemeinheit" töten, egal was er verbrochen hat. Wenn Schwerverbrecher auf freien Fuß kommen, dann ist das ein Fehler der Justiz. Solche gehören in lebenslange Sicherheitsverwahrung.
Wir würden nicht nur die Menschenwürde des Hingerichteten verletzen, sondern unser aller, in deren Namen eine solche Tötung vollzogen würde.
Ich sollte hier öfter rein schaun, dann würde ich bei den interessanten Threads nicht immer erst auf Seite 9 einsteigen müssen :wave:
Es ist sicherlich ein Fehler, "ganz selbstverständlich" für Todesstrafe zu stimmen. Aber darüber nach zu denken ist sicherlich erlaubt, oder?
Im Grunde genommen ist es eine Frage der Werte. Es stehen sich gegenüber der Wert eines Menschenlebens und die Wert der Rache, der allgemeinen Sicherheit (bis zu einem Gewissen grad) und der Wert des Geldes. Vielleicht habe ich welche vergessen.
Nun ist der Punkt, dass viele Menschen gerne (und ich stimme da mit Freuden zu) den Wert eines Menschenleben über alles andere stellen. Allerdings wurde mir erst letztens in einem anderen Thread versichert, dass das schließlich nur eine moralische - ergo zufällige - Anwandlung unserer Gesellschaft sei und keinesfalls absolut absolut.
Wenn man das berücksichtigt, lässt sich der Widerstand gegen die Todesstrafe nicht halten. Anders formuliert: Wenn unsere Gesellschaft bestimmt, dass der Wert des Menschenlebens nicht mehr so hoch ist, wie heute (ich bilde mir ein, dass er in den letzten 10 Jahren schon deutlich gefallen ist), dann wird unsere Demokratie eine Todesstrafe einführen. Immer Vorrausgesetzt, dass es die Gesellschaft ist, die die Geschicke dieses Staates lenkt.
Na, da ist man fast froh um unsere schlechten Bevölkerungswachstums-raten.