@ Heator: Du hast meine Frage in der Tat nur teilweise beantwortet, aber havii war ja so freundlich dich zu unterstützen.
Dazu einige Überlegungen
in einer demokratie würden menschen also nicht persönliche, animalische montive wie rachsucht herrschen lassen, sondern sich von rationalen und humanistischen überlegungen leiten lassen und dann auf dasselbe ergebnis kommen, das auch unsere verfassungsväter erreichten: eine todesstrafe ist aus verschiedensten gründen für einen modernen staat nicht tragbar.
dafür gibt es zig gründe die du dir ergoogeln kannst, von den tatsächlichen gründen wie ein fast immer bestehendes risiko eines fehlurteils welches dann nicht aufgehoben werden kann über die höheren kosten bis hin zu moralischen gründen wie dem generellen tötungsverbot, der steigerung der tötungen zur verdeckung von straftaten usw. usf.
Diese Gründe, die die Ablehnung der Todesstrafe für dich so selbstverständlich machen, sind der eigentliche Knackpunkt. Da kann ich nicht zustimmen.
Grund 1 Fehlurteil: Das ist in der Tat ein sehr gewichtiges Argument, dem in der Praxis mit aller Sorgfalt begegnet werden muss. Aber für die rein theoretische Überlegung, ob die Todesstrafe grundsätzlich in Ordnung wäre ist diese Überlegung unwichtig.
Grund 2 Höhere Kosten: Meiner Meinung nach das schwachsinnigste Argument - ich habe das schon gefühlte tausendmale gehört, aber nie wird aufgeschlüsselt, was denn nun so teuer ist. Wenn einer 30 Jahre prozessieren darf, ist es klar das die Sache teuer ist. Ansonsten kostet eine Patrone, die die Angelegenheit schnell und sicher beendet nichtmal 2 Euro.
Moralische Gründe: Das ist meiner Meinung nach der Dreh- und Angelpunkt der Diskussion. Warum ist der Tod für uns das Größte und Schlimmste aller Übel? Ich finde die Vorstellung lebenslang unehrenhaft eingesperrt zu sein schrecklich und würde eine Exekution vorziehen.
Ich habe gerade meinen Mitbewohner gefragt und er antwortete ohne zu zögern ebenso wie Force Commander:
Also ich muss für mich persönlich ganz klar sagen. Wenn ich die Wahl hätte, Lebenslang in Bau oder kurzerhand Kugel in Kopf, nehme ich jederzeit letzteres.
Mir sind die Studien bekannt, nach denen sich der Mensch nach gewisser Zeit mit so ziemlich allen Lebenslagen arrangiert und sein Leben lebenswert findet. Das allein reicht aber nicht aus, um den Tod derartig zu ächten, wie das hier geschieht.
wir als zivilisierte menschen haben es uns nunmal zur prämisse gesetzt niemanden zu töten oder zu verletzen, es sei denn es ist absolut unumgänglich um ein größeres übel abzuwenden ( notwehr)
Wer stellt diese Prämisse auf? Noch wichtiger: Eine Prämisse die aufgestellt wurde, kann auch wieder abgeschafft werden. Hier fehlt ganz klar die Begründung. Ein "íst so" und jeder der das nicht akzeptiert, ist ein unmoralischer Bildungswüstling ist armselig. Mit der selben Begründung haben früher alle auf die Bibel geschworen und sowas verachtest du doch auch aus vollem Herzen.