Das wurde doch alles schon drölf Zillionen mal diskutiert:
- selbstverständlich ist Moral rein subjektiv, da irgendetwas auf eine "gute Gesellschaft" zurückführen zu wollen um einen objektiven Anspruch abzuleiten ist grob lächerlich
Ich denke du hast nach wie vor ein etwas überholtes Verständnis von Moral und Ethik.
Praktisch alles was hier diskutiert wird ist entweder Moral oder davon abgeleitet (politische Philosophie usw.. alles praktische Philosophie).
Wenn du sagst, dass Moral sein subjektiv ist, dann gilt das auch für deine Aussagen ("Gewalt initiieren ist schlecht" oder so) und subjektiv heißt, dass die Aussage entscheidend davon abhäng wer die Aussage macht.
Heißt, ich könnte sagen "Gewalt initiieren ist gut" und es wäre genauso "richtig" wie deine. Das ist Subjektivität.
Damit wäre diese ganze Diskussion und deine Aussagen genauso sinnvoll wie darüber zu streiten ob blau oder grün schöner ist.
Da hast du mich wohl falsch verstanden. Das Basisaxiom regelt nicht das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben. Es stellt aber die einzige Einschränkung für dieses Zusammenleben dar und ist somit vollständig ausreichend. Weitere Axiome sind nicht nötig.
Zur Frage, warum gerade dieses Axiom toll sein soll:
Liefere halt ein besseres. Wenn du auch nur eins lieferst, dass widerspruchsfrei eine funktionierende Gesellschaft produziert werde ich gerne deins übernehmen.
Ja, mein Axiom ist willkürlich. Aber mangels Alternativen ist das recht egal.
Du brauchst "Basis" wirklich nicht zu Axiom hinzufügen. Der Begriff Axiom bedeutet schon, dass es eine Aussage ist, die nicht abgeleitet ist (oder abgeleitet werden kann). Es gibt keine Hierarchie bei Axiomen.
Verstehe ich dich richtig, dass du "Gewalt initiieren ist schlecht" hier als Basisaxiom bezeichnest? Ich würde behaupten, dass das kein Axiom ist, weil du selbst versuchst es zu begründen und abzuleiten.
Du sagst praktisch: "Gewalt initiieren ist schlecht, weil eine Gesellschaft ohne Gewalt initiieren schlechter funktioniert". Damit ist Gewalt initiieren von "Ich will eine funktionierende Gesellschaft" abgeleitet und kein Axiom.
Gewalt initiieren > Funktionierende Gesellschaft > Glückliche Menschen > ??? <- Axiom
Die Kombination "Demokratie und Menschenrechte" führt aber zu einem direkten logischen Widerspruch. Deshalb ist "mein" Axiom überlegen: Es selbst ist natürlich willkürlich, die Folgerungen dagegen sind rein logisch.
"Demokratie und Menschenrechte" sind selbst ebenfalls willkürlich und führen zusätzlich noch zu willkürlichen Folgerungen. Das ist ein sehr deutlicher Unterschied und deshab ist der Hinweis auf die Willkür gerechtfertigt.
Demokratie und Menschenrechte sind nur widersprüchlich wenn man sie nicht genau genug definiert. Vorschlag: Menschenrechte fallen nicht unter das Mehrheitsrecht, alles andere schon oder: Alles was von den Menschenrechten nicht direkt entschieden oder bestimmt wird, wird per Mehrheitsrecht entschieden. Ich sehe keinen Grund wieso Mehrheitsrecht absolut sein muss oder wieso das willkürlich oder unlogisch sein muss.
In der Mathematik definiert man 1 größer 0. Das ist auch willkür, da man ja Zahlen bzw. Größen allgemein erst frei erfinden muss. Aus dieser Willkür kann man die vollständige Mathematik ableiten, die dann exakt und logisch ist.
Nein. Klar kann man die Symbole frei wählen, aber das gilt nicht für die dahinterstehenden Konzepte. Du kannst sagen, dass 0 > 1, wenn du nur die Symbole vertauschst, aber wenn du das mit den Konzepten tust, Existenz ist mehr als Nichts (oder: "Kein Apfel ist mehr als ein Apfel"), dann bekommst du Probleme.
Würdest du denn auch sagen, dass Logik frei erfunden ist?
Gar nicht. Moral ist eben was rein subjektives das sich nicht in eine logische Struktur hineinzwängen lässt. Deswegen verändert sich das Moralverständnis auch von Generation zu Generation. Es gibt hier auch kein richtig oder falsch, gut oder böse. Zumindest nichts absolutes.
Die Gesellschaft einigt sich halt darauf was sie für gut oder richtig hält und das nennt sie dann Moral, und der Weg dorthin ist die subjektive Willkür. Das war bisher so, das wird immer so sein.
Das ist kein Beweis dafür, dass Moral immer subjektiv ist. Früher haben die Menschen auch geglaubt, dass sich die Sonne um die Erde dreht, ist deswegen Physik deswegen nun eine Geschmacksfrage?
Gegenthese: Moral entwickelt sich genauso wie die Wissenschaften.