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Selbstverständlich ist man dabei rein subjektiv. Ich sehe das Problem dabei aber nicht, die von dir angesprochene moralische Sortierung von Taten (Mord = böse) ist doch auch vollkommen subjektiv.
Nur wenn du die Wahl der Axiome ("glücklichkeit ist ein erstrebenswerter zustand" oder ähnliches) auch als subjektiv betrachtest. Wenn ja, dann gibt es sowas wie Objektivität eigentlich nicht.
Wenn nein, dann ist Ethik keineswegs subjektiv und man kann Mord = Böse sehr wohl herleiten.
Ganz subjektiv und im kleinen Rahmen betreibt aber nunmal jeder von uns Eugenik, indem er sich einen für sich (wie gesagt, subjektiv) tollen Partner zur Fortpflanzung sucht und somit den Genpool der Gesellschaft ein wenig an seine Vorstellungen anpasst.
Objektivität ist dabei niemals nötig.
Wenn Objektivität nicht nötig ist, dann wäre ein Standpunkt ála: "Ich finde Dummheit ist besser als Intelligenz, solange der Dumme besser zuhaun kann" genauso richtig wie das Gegenteil und jegliche Diskussion ist beendet.
Um Eugenik moralisch zu begründen müsste man klären ob ein intelligenter Mensch wirklich immer mehr "wert" ist als ein dummer oder ob ein dummer Mensch eine Art Schaden ist und die Antwort müsste auch sehr eindeutig sein.
Es reicht nicht zu sagen: "Ja wenn ihr zwei Kinder kriegt dann ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein dummer Mensch entsteht 5% größer als wenn es eure Nachbarn tun und das bedeutet eine 2% höhere Chance auf Kriminalität eurer Kinder. Deswegen zahlt ihr mehr Steuern als eure Nachbarn falls ihr Kinder kriegt" (was das selbe ist wie wenn die Nachbarn einen Bonus bekommen)
Mit der gleichen Logik kann ich dann auch recht einfach, und wahrscheinlich mit eindeutigeren Zahlen, Eltern mit Söhnen statt Töchtern (Kriminalität, Vergewaltigung und vieles mehr) höhere Steuern zahlen lassen.
Eugenik ist soziologisch, ethisch und wissenschaftlich kurz gedacht und zum allergrößten Teil Blödsinn.