So, wieder ein paar Fakten:
Die Statik müßte das Meerwasser aushalten. AFAIk wird in der Tat das Containment geflutet, das hält aber 4 bar aus und hat im Laufe der Krise auch schon 8 bar ausgehalten (weiß aber nicht ob bar absolut oder bar relativ, wie ich die Meßstellen kenne eher relativ zur Umgebung). Außerdem ist das Containment eher klein, da paßt nicht sooo viel Wasser rein. Block 1 und 3 sind soweit ich weiß so gut unter Kontrolle wie es halt möglich ist.
Dummerweise gab es Probleme beim Druckablassen in Block 2, das Ventil war defekt. Das ist schon echt böse, was da zusammenkommt - wir rechnen die Störfälle immer mit nur einem Einzelfehler, dazu noch ein System in Wartung, aber was da in Japan an "unglücklichen Umständen" zusammenkommt ist ja echt übel. Irgendwie erwarte ich jeden Augenblick Godzilla aus dem Meer entsteigen zu sehen....
Der betreffende Reaktor ist übrigens ein GE Mark I, Google Bildersuche liefert Ergebnisse. General Electric hat seit gestern übrigens eine Nachrichtensperre. Und noch eine Ironie am Rande - ein deutsch-französischer Kraftwerkhersteller hat Fukushima versucht Störfallfilter zu verkaufen, aber sie wollten nicht... damit wäre durch das venting deutlich weniger I und Cs raus...
Also Ventil defekt, daher kein Venting in das Dach, der Wasserstoff sammelt sich in der Kondensationskammer. Irgendwie ist auch schon das Schutzgas abhanden gekommen, vielleicht durch vorheriges Lüften, oder Sauerstoff ist durchs Meerwasser mit rein, dazu die Radiolyse jedenfalls gibt es Knallgas und das explodiert in oder bei den Kondensationskammern. Durch diese Explosion im Inneren wird das Conainment beschädigt. Wie stark wissen wir nicht, aber der Reaktor ist drucklos. Da ist also eine ganze Menge an Dampf und Gasen und damit auch Aerosolen raus - nachdem die Brennstäbe also schon lt. SpOn 6h frei lagen und ziemlich sicher nicht mehr in bester Verfassung sind - wenn sie denn überhaupt noch als Stäbe vorhanden sind. Man muß dazu wissen, das bei der Kernspaltung in den Uranpellets Spaltprodukte entstehen. diese sind aber in den Uranpellets drinnen und kommen nicht raus. Nur Edelgase diffundieren langsam durch und sammeln sich in den Freiräumen des Brennstabes zwsichen den Pellets. Brennstabschäden lassen also nur die Edelgase raus. Schmilzt jetzt ein Brennstab, dann kommt also erstmal alles raus, d.h. selbst bei sonst gleichen Bedingungen kommt viel mehr des Kerninventars ins Containment.
Ich habe heute Meßkurven von Fukushima gesehen, die gingen in kurzer Zeit auf 12mSv/h rauf um dann langsam über drei vier Stunden wieder auf "normal" abzusinken, also normal wie vorher. Das spricht alles für eine heftige aber kurzzeitige Freisetzung von Dampf und Gasen, verursacht durch die Explosion und den Verlust des Containments. Durch das Leck wird jetzt natürlich eine kontinuierliche Abgabe auftreten, unkontrolliert
Mehr weiß ich über Block 2 auch nicht.
Über Block 4 weiß ich auch nicht mehr als in SpOn steht, also Feuer, Wasserstand unbekannt bis niedrig, keine Lüftung - also wieder eine unkontrollierte ungefilterte Abgabe nach draußen.
Alles ohne Gewähr, im Endeffekt ist das nur das aus den Nachrichten mit ein wenig Hintergrundwissen angereichert :-)
€: mSv in mSv/h