Du machst Dir Sorgen um ungelegte Eier. Erstmal müsste die Ukraine die russische Armee wirklich schlagen. Davon sind wir leider noch weit entfernt. Die Sorge, dass sie danach Russland überfallen, halte ich für völlig unbegründet. Dafür gibt es so absolut gar keinen Ansatz oder Grund.
Zumal die westlichen Staaten das niemals anerkennen würden. Nicht nur die Sympathien wären verspielt, sondern auch westliche Militär- und Wirtschaftshilfe, auf die die Ukraine gerade nach dem Krieg angewiesen sein wird.
Rein moralisch muss ich allerdings auch mal sagen: So what? An sich finde ich nichts Verwerfliches dran, dass ein angreifender Staat, der den Krieg verliert, danach auch territorial hinter den Status quo ante zurrückfällt. Fand das auch bei Israel immer schon lächerlich: Erstmal zum Vernichtungskrieg blasen und dann Pipi in den Augen, wenn man danach Gebiete verliert, rofl.
Sollte es der Ukraine wirklich gelingen Russland am Ende komplett zu schlagen - unwahrscheinlich, aber imo auch nicht völlig ausgeschlossen -, dann dürfte Russlands größter Verlust die Krim sein. Die gehört völkerrechtlich zur Ukraine und für Russland hieße es dann adé Schwarzmeerflotte. In so einem Fall könnte es auch in anderen Teilen Russlands zu Abspaltungen kommen.
Die Ablehnung des Besuchs von Bundespräsident Steinmeier in Kiew sorgt weiter für Aufregung. Wirtschaftsminister Habeck plädiert für eine Deeskalation.
m.tagesspiegel.de
Tatsächlich ein gewisses Dilemma. Inhaltlich kann ich die Abneigung gegen Steinmeier verstehen. Formal/diplomatisch ist es natürlich ein Affront, zumal Deutschland unterm Strich zu den größten Unterstützern der Ukraine gehört.
Beste Lösung wäre imo erstmal die Wogen zu glätten und dann fahren mit etwas Abstand Scholz und Steinmeier gemeinsam nach Kiew.
Dafür sollte man allerdings irgendetwas im Gepäck haben wie konkrete Zusagen für neue Waffen oder Sanktionen.