Russland mal wieder

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich finde deine Argumentation nicht überzeugend, viel zu aufgeregt und nicht rational. Wenn Du eine Sekunde nachdenkst, erkennst Du sofort, dass Du maßlos übertreibst.
Russland ist ein kleiner Scheisser, wie wir ja nun alle sehen und sie werden bluten, so oder so. Es stehen keine russichen Panzer kurz vor Berlin und die Lage ist NICHT so bedrohlich, dass wir es uns nicht leisten können Maßnahmen in rationaler zeitlicher Reihenfolge und Priorisierung zu erlassen. Wir müssen hier keine Rezession auslösen, Russland bekommen wir auch so eingehegt.

@ Hitler-Putin-Vergleich: Lasst Putin doch Hitler sein, er regiert halt nur den Schrotthaufen Russland und nicht das Deutsche Reich und hat entsprechend limitierte Machtmittel.
Und woher kommt denn dieses Rezessionsgequatsche? Die schlimmsten Prognosen gehen von 6-8% Minus aus. UK hatte 2020 10% Rückgang. So what? Wenn du auf Basis rationaler Zahlen argumentieren willst, dann darf man auch nicht das Lobbygelaber der deutschen Industrie nachplappern.

Und unterschätz halt nicht die Russen. Wer sagt Dir, dass sie nicht aus ihren Fehlern lernen und in 10 Jahren mit doppelter Wucht zuschlagen, wenn sie die Ukraine erstmal „befriedet“ haben. Ich finde diese Arroganz naiv.

Wir sollten liefern was wir können - sehe ich auch so.

Die Bundeswehr hat aber so skandalös wenig Material, dass in vielen Bereichen eine Lieferung unsere Truppe komplett blank dastehen lassen würde - und das bedeutet auf Jahre hinaus keine Ausbildung.
Rheinmetall würde sich die Finger wundreiben wenn wir sie und KM einfach mal richtig loslegen lassen. Das ist halt wieder das typische deutsche Gelaber. Gesuche nach Ausreden, zerdenken, zögern, Gründe suchen warum irgendwas nicht klappen kann. Einfach machen und fertig.

mir ist auch noch nicht klar, wo russland die rote linie im bezug auf waffenlieferung sieht.
Genau die falsche Feinglingdenke. Scheiss auf Russland und rote Linien. Solange niemand russische Grenzen überschreiten werden sie bellen und niemals beißen.

Putin ist ein kleiner Hosenscheisser der Angst vor Corona hat und keinen näher als 10m an sich ranlässt. Das ist kein Kamikaze. Hört auf auf die russische Propaganda reinzufallen.
 
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Ich verstehe wirklich nicht warum bei der Ukraine alle so am Rad drehen?
Was ist so besonders an der Ukraine?
Was ist anders an der Ukraine als an drölfzig anderen Ländern auf Welt die von ihren Nachbarn brutal platt gemacht werden und für die sich jetzt und in der Vergangenheit kein Schwanz interessiert hat? Wo ist der große Unterschied? Ich verstehe es wirklich nicht und hätte gerne eine ernst gemeinte Erklärung. Das können doch wirklich nur verwandschaftliche Beziehungen sein oder? Dafür hätte ich natürlich Verständnis, aber ich glaube nicht das halb Deutschland Ukrainische Wurzeln hat :)

Eine frühes eingreifen damit Putin nicht weiter macht und sich ganz Osteuropa holt kann es ja nicht mehr sein.
Putin kann (zumindest konventionell) doch scheinbar gar nicht mehr weitermachen er bekommt es offenbar noch nicht einmal gebacken die ganze Ukraine einzunehmen. Wo soll da denn nun die konkrete Gefahr für Deutschland/Europa sein?
 
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Nach ein paar Tagen ist ihm doch der Kragen geplatzt, und er hat im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung seinen Ärger von der Leber geredet. Mit drastischen Worten vor der Zerstörung einer ganzen Volkswirtschaft gewarnt. Vor der Blauäugigkeit der Moralisten. Dass namhafte Ökonomen einen Gasboykott als handhabbar einschätzen, bringt ihn fast zum Platzen. Die größten Wortführer, sagt er, seien die, die keine Verantwortung tragen. Sein Interview schlägt Wellen bis heute.

Als Chemiker hat man darauf wohl einen anderen Blick. Wüsste gerne, wie das DIW das geschätzt hat bzw. wenn man die drittwichtigste Industrie Deutschlands loswerden will, nur zu.
 
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Nähe bindet moralisch. Das ist ein universelles Gesetz. Wenn dein Nachbar in Gefahr ist und du nicht hilfst, bist du bestenfalls ein Arschloch oder machst dich der unterlassenen Hilfeleistung strafbar. Wenn das Gleiche irgend jemandem in Afrika passiert, betrifft es dich viel weniger.
Die Ukraine war auf dem Weg in die europäische Union und stand wenigstens mit einem Bein in unserer Wertegemeinschaft. Unser politisches Handeln als Deutschland und Europa hat zumindest mittelbar mit zu diesem Krieg beigetragen. Natürlich sind wir da in einer anderen Position, als wenn sich irgendwo in Afrika mal wieder zwei Volksgruppen über Erbkonflikt xy oder Rohstoffe oder sonstwas den Kopf einschlagen. Zumal wir bei derartigen Konflikten (siehe Irak, Afghanistan usw.) kaum realistische Möglichkeiten haben langfristig für Frieden zu sorgen. In der Ukraine könnten wir den Krieg prinzipiell mit einem Handstreich beenden bzw. hätten ihn ebenso verhindern können.
Ist das wirklich so schwer zu verstehen?


mir ist auch noch nicht klar, wo russland die rote linie im bezug auf waffenlieferung sieht. zu kriegsbeginn hat russland angkündigt auch länder, deren flughäfen (in)direkt zur waffenhilfe beitragen, als feinde einzustufen. es hat auch einen grund, weshalb die westlichen ländern immer nur "kleinkram" geliefert haben. inzwischen werden offenbar auch panzer geliefert und mobile raketenwerfer bestellt. schwer vorstellbar dass russland jedewede waffenhilfe, bis auf luftwaffe, achselzuckend hinnimmt. die steigerung der waffenhilfe wirkt zuletzt wie ein ausloten, wie weit man damit gehen kann.
Was soll Russland denn machen, wenn wir irgendeine willkürliche rote Linie überschreiten? Russland kann nicht mal die von der NATO moderat unterstützte Ukraine überwinden. Jeder direkte Konflikt mit der NATO wäre für Russland ein noch größeres Desaster.
Imo ist es jetzt genau die richtige Strategie schrittweise Russlands rote Linien zu testen und immer etwas weiter zu gehen.


[Edit]
Das Argument, dass wir selbst stark bleiben müssen, um die Ukraine aus dieser Position heraus effektiv unterstützen zu können, leuchtet mir ein. Aber dann möge man bitte auch keinen Zweifel daran lassen, dass wir bei der Unterstützung aus allen Rohren feuern. Also Rüstungsindustrie hochfahren, Großbestellungen aufgeben und aus unseren aktiven Beständen in Vorleistung gehen. Welcher Schaden soll denn entstehen, wenn wir für einen überschaubaren Zeitraum auf 10 oder 20% unseres Geräts verzichten müssen?
Die Ukraine wird langfristig mehr brauchen als Altbestände aus Sowjetzeiten. Je eher wir anfangen westliche Technik zu liefern und daran auszubilden, desto besser.

Russland scheint bis auf Weiteres entschlossen diesen Krieg bis zum Äußersten zu führen. Es bleiben die Optionen zuzusehen wie die Ukraine schnell oder langsam verliert und unterworfen wird oder dafür zu sorgen, dass sie gewinnen kann.
Unser Ziel scheint Letzteres zu sein, also worauf warten wir? Die Ukraine braucht Panzer, Flugzeuge, schwere Flugabwehr, Artillerie, Raketen, Marschflugkörper usw.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Als Chemiker hat man darauf wohl einen anderen Blick. Wüsste gerne, wie das DIW das geschätzt hat bzw. wenn man die drittwichtigste Industrie Deutschlands loswerden will, nur zu.
Genau das ist das Industrielobbygequatsche, was ich meine. BASF lügt. Was sie eigentlich sagen wollen ist „unsere Aktionäre könnten eventuell bissl weniger Rendite bekommen und wir würden weniger Boni verdienen“. Es ist mehr als genug Gas da, um das komplette Jahr zu produzieren, nur eben ein paar Prozent weniger. Ich würde jedenfalls einem unabhängigen Forscherverband jede Sekunde mehr glauben als einem Kapitalistenarschloch, der seinen siebten Ferrari davonschwimmen sieht.
 
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Nähe bindet moralisch.

ob ein Land nun 2k, 10k oder 100k Kilometer entfernt ist, also mich bindet da nichts mehr moralisch.
Natürlich erschüttern die TV Bilder. Und das könnte auch der Hauptgrund für diese moralische Empörung sein.
Aber für mich war die Ukraine einfach just another ehemaliger Ostblockstaat, mehr nicht. Natürlich sollte man helfen und natürlich geht es nicht zuletzt durch die tägliche Berichterstattung ein bisschen näher als irgend ein random Afrika Konflikt, aber dass in meiner Wahrnehmung gefühlt die Hälfte der Bevölkerung hysterisch schreiend im Kreis läuft kann ich null nachvollziehen. Vor allem vor dem Hintergrund dass bei anderen Konflikten fast alle nur mit den Achseln zucken.
 
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dann hoffe ich, dass die Gasrationen bevorzugt an die chemische Industrie gehen, oder was ist sonst gemeint ist "wenn alle Sparpotentiale genutzt werden".

Vor allem in der gashungrigen Chemie- und Pharmabranche, aber auch in der Stahl-, Keramik- und Glasindustrie sind die Sorgen vor einem plötzlichen Ausbleiben russischer Energie groß. «Ein kurzfristiger und unbefristeter Lieferstopp hätte spätestens im Herbst massive negative Auswirkungen nicht nur auf die chemisch-pharmazeutische Industrie, sondern über ihre Funktion in den Wertschöpfungsketten auf das gesamte Produktionsnetzwerk des Industrielandes Deutschland», sagte jüngst Wolfgang Große Entrup, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Chemischen Industrie. Während Öl teils aus anderen Regionen beziehbar sei, gebe es bei Gas keinen kurzfristigen Ersatz.

Wir reden hier von absoluten Grundchemikalien, die von wenigen großen Herstellern produziert werden.
Wenn die ausgehen, mangelt es bei jeder popeligen nachfolgenden Industrie.
Spontanes Beispiel, letzten Sommer war scheiß fucking Paketband knapp.
 
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Sollte es zum Gasstopp kommen, bin ich durchaus dafür, dass wir eine srikte Endverbraucher first Policy nochmal bedenken. Imo ist es durchaus zuzumuten, dass Leute nur noch 18 Grad in der Stube haben und Aldi nicht mehr heizen kann, wenn das die Produktivität der Industrie sichert.
Die Frage ist immer, welche Policy sich wie durchsetzen lässt. Du kannst halt nicht jeder Familie jemanden vorbeischicken, der die Temperatur kontrolliert und pauschal nach Wohnfläche oder so rationieren dürfte auch seine Tücken haben.
Was möglich ist, sollte man an Einsparungen durchsetzen, gern auch schon jetzt.

Btw, wie kompliziert ist es denn, Heizungsanlagen kurzfristig auf andere Brennstoffe umzurüsten?
Optimal wäre doch auch perspektivisch gerade für Ballungszentren, wenn man einfach alle Gebäude verpflichtend ans Fernwärmenetz anschließen würde und Heizkraftwerke so konstruiert wären, so dass sie bspw. statt Gas notfalls auch Öl, Kohle oder Holz verheizen können.


ob ein Land nun 2k, 10k oder 100k Kilometer entfernt ist, also mich bindet da nichts mehr moralisch.
Natürlich erschüttern die TV Bilder. Und das könnte auch der Hauptgrund für diese moralische Empörung sein.
Aber für mich war die Ukraine einfach just another ehemaliger Ostblockstaat, mehr nicht. Natürlich sollte man helfen und natürlich geht es nicht zuletzt durch die tägliche Berichterstattung ein bisschen näher als irgend ein random Afrika Konflikt, aber dass in meiner Wahrnehmung gefühlt die Hälfte der Bevölkerung hysterisch schreiend im Kreis läuft kann ich null nachvollziehen. Vor allem vor dem Hintergrund dass bei anderen Konflikten fast alle nur mit den Achseln zucken.
Ich sehe niemanden hysterisch schreiend im Kreis laufen. Ich sehe eine authentische Betroffenheit, moralische Empörung und gerechten Zorn über etwas Schreckliches, das vor unseren Augen passiert. Wenn das in tzui-Land nur ein schulterzuckendes "But what about!!!!111??" hervorruft, bitte schön. Niemand zwingt dich zu empfinden wie die überwältigende Mehrheit Deutschlands und der westlichen Welt. Aber dann akzeptier doch einfach, dass die Schneeflocken in deinem Kopf nicht die Grundlage unserer Politik bilden und auch niemanden irgendwie beeindrucken.
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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ob ein Land nun 2k, 10k oder 100k Kilometer entfernt ist, also mich bindet da nichts mehr moralisch.
Du bist ja auch ein ganz besonderes Vögelchen, das haben wir nun alle verstanden. Die meisten Menschen sind aber zum Glück anders als Du, betreibe halt Handel damit. Wenn Du auch die geopolitischen Implikation zwischen einem echten Krieg direkt in Europa an der Außengrenze der EU und irgendwo in Afrika nicht raffst, die politischen Implikationen in der EU mit Blick auf unsere Ostmitglieder nicht raffst, zeugt das halt auch nicht gerade von politischer Intelligenz. Aber auch das ist nun alles andere als überraschend. Wieso sagst Du nicht einfach „ich verstehe nichts von Politik und meine Spiegelneuronen sind auch kaputt.“ und kümmerst Dich dann wieder um Corona?

dann hoffe ich, dass die Gasrationen bevorzugt an die chemische Industrie gehen, oder was ist sonst gemeint ist "wenn alle Sparpotentiale genutzt werden".
Natürlich werden sie das. Genau dafür haben wir Rationalisierungs- und Notfallpläne.

Und bis Herbst ist im Übrigen alles andere als kurzfristig. Die Chinesen hätten bis dahin 300 LNG Terminale hingeknallt. Die Japaner auch. Einfach mal weniger deutsches Mimimi und machen machen machen.
 
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oder war das ernst gemeint?
Afaik sind viele Heizkraftwerke erst kürzlich von Kohle auf Gas umgerüstet worden. Was soll jetzt so lächerlich daran sein, dass man da über Rückabwicklung oder Parallelbetrieb nachdenkt?

Wenn das Gas nur ein Brennstoff ist, um Wärme zu erzeugen, ist es angesichts eines bevorstehenden Gasnotstands doch normal zu fragen, ob man nicht irgendwas anderes verbrennen kann, um Wärme zu erzeugen.
 
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Also unsere Transport- und Schützenpanzer, die ein fucking halbes Jahrhundert alt sind, könnte man imo durchaus liefern.
Die sollten doch eigentlich ohnehin schon längst ersetzt werden, bisher war aber nur Geld für einen Teil da. Dafür hat Olaf aber ja nun die 100 Milliarden hingeknallt. Könnte man doch super als Anlass nehmen, die Modernisierung des Geräts zu beschleunigen.
 
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Also unsere Transport- und Schützenpanzer, die ein fucking halbes Jahrhundert alt sind, könnte man imo durchaus liefern.
Die sollten doch eigentlich ohnehin schon längst ersetzt werden, bisher war aber nur Geld für einen Teil da. Dafür hat Olaf aber ja nun die 100 Milliarden hingeknallt. Könnte man doch super als Anlass nehmen, die Modernisierung des Geräts zu beschleunigen.

Klar gar kein Problem. Dann hat unser Heer, bei dem momentan alle der Ansicht sind, dass es ohnehin zu schwach ist, halt die nächsten Jahre bei der Hälfte der Panzergrenadierbataillone keine Fahrzeuge mehr. Und das wo wir die paar einsatzbereiten Verbände ohnehin schon überall hinversprochen haben.
Du merkst vielleicht selber, dass das nicht die Beste aller Ideen ist.
 
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Unangefochtener Spitzenreiter bei den zum Heizen genutzten Energieträgern ist in gleich 13 Bundesländern Erdgas. Mit ihm werden Zentralheizungen, Etagenheizungen, Gas-Wärmepumpen oder Gasöfen gespeist. 48,2 Prozent der 40,6 Millionen Wohnungen in Deutschland nutzen Erdgas als Energieträger. Das sind 19,6 Millionen Wohnungen. Auf dem zweiten Platz landet das Heizen mit Öl - etwa für Zentralheizungen und Ölöfen. Rund ein Viertel (25,6 %) und damit 10,4 Millionen aller deutschen Wohnungen werden so beheizt.

Die Fernwärme rangiert laut der Studie mit 13,9 Prozent (5,6 Mio Wohnungen) auf Platz drei, gefolgt von "Sonstigen Energieträgern". Dazu zählen unter anderem Flüssiggas, Holz oder Pellets und Kohle. Ihr Anteil liegt bei 7,5 Prozent, was rund drei Millionen Wohnungen entspricht. Das Heizen mit Strom ist in etwa 4,8 Prozent aller Wohnungen das Mittel der Wahl. Genutzt werden dafür Elektro-Wärmepumpen (2,2 %) und Nachtspeicheröfen (2,6 %).


2020 ist in Deutschland der Absatz an Wärmeerzeugern mit 842 000 Geräten (2019: 748 000) und einem Plus von 13 % deutlich gestiegen.


Du must knapp 19,6 Mio Wohnungen/Häuser mit neuen Heizungsanlagen ausstatten, bei einem Absatz 2020 von knapp 840.000, 2021 knapp 930.000. Dürfte also knapp 20 Jahre dauern. Dazu waren knapp 70% der verbauten Heizungen Gas-Heizungen, weshalb ich davon ausgehe, dass man auch die Produktion der Heizungsanlagen nicht mal eben umstellt.


€: Wenn man es auf Wohngebäude herunterbricht (wo ja nur eine Anlage nötig ist) sind es laut https://www.bdew.de/media/documents/Pub_20191031_Wie-heizt-Deutschland-2019.pdf 18,9 Mio Gebäude mit einem Anteil von 47,7%, welcher durch Gas ausgemacht wird. Das sind knapp 9 Mio Häuser, welche umgestellt werden müssen. Also trotzdem 10 Jahre durchschnittlichen Absatzes, wenn alles andere an Modernisierungen ignoriert wird.

Die echte Zahl ist irgendwo dazwischen, da Gas-Etagenheizungen wohl zu einer Zentralheizung umgerüstet werden müssten, mit dem ganzen Leitungsbau. Dies dürfte deutlich Aufwendiger sein, als "einfach" die Heizungsart der Zentralheizung zu ändern.
 
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Lol, es geht doch nicht darum jede Gasheizung zu ersetzen, was mittelfristig eh unsinnig wäre, sondern, wie gesagt, bspw. größere Anlagen auf Dual Use umzustellen, wenn möglich. Klar kann sowas nur ein kleiner Beitrag sein, aber die eine Lösung gibts halt nicht.

@Mackiavelli
Hat Rheinmetall nicht selbst gesagt, es könnte Marder relativ schnell ersetzen?
Ich sehe da jetzt keine jahrelange Lücke, sondern eher Monate, was bspw. laut Herrn Masala durchaus verkraftbar wäre.
 
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Und woher kommt denn dieses Rezessionsgequatsche? Die schlimmsten Prognosen gehen von 6-8% Minus aus. UK hatte 2020 10% Rückgang. So what? Wenn du auf Basis rationaler Zahlen argumentieren willst, dann darf man auch nicht das Lobbygelaber der deutschen Industrie nachplappern.
6-8% minus im BIP bedeutet allerdings eine Rezession, alleine dass Du das nicht weißt, macht Dich in dieser Dikussion unglaubwürdig.
Und diese massive Rezession nehmen wir in Kauf, um genau was zu erreichen? Wir sprechen hier über hunderttausende von verlorenen Jobs und knapp 250 Mrd €.
Da ficken wir uns schon fast ein bisschen so sehr wie Russland gerade gefickt wird. Und dafür bekommt Russland weniger Devisen, mit denen sie im Westen sowieso nichts mehr kaufen können. Klingt nach einem richtig durchdachten Move.

Und unterschätz halt nicht die Russen. Wer sagt Dir, dass sie nicht aus ihren Fehlern lernen und in 10 Jahren mit doppelter Wucht zuschlagen, wenn sie die Ukraine erstmal „befriedet“ haben. Ich finde diese Arroganz naiv.

Auf der einen Seite beschimpfst du Putin als Angsthasen, schreibst dass die Rote Armee auf die Fresse bekommst, dann vergleichst Du Putin mit Hitler und auf den Einwand, dass er nicht die Machtmittel wie ein Hitler besitzt, sollen wir nun die Russen nicht unterschätzen.
Sieh es mir nach, wenn ich nicht mehr mitkomme.
Eines ist für mich jedenfalls klar: Die Bedrohungslage ist für uns in Deutschland nicht annähernd so ernst, dass wir den totalen Krieg ausrufen und ein Kernstück unserer Wirtschaft bedenenlos opfern sollten, weil alternativlos und Muskete.
Rheinmetall würde sich die Finger wundreiben wenn wir sie und KM einfach mal richtig loslegen lassen. Das ist halt wieder das typische deutsche Gelaber. Gesuche nach Ausreden, zerdenken, zögern, Gründe suchen warum irgendwas nicht klappen kann. Einfach machen und fertig.
1. Habe ich niemals dagegen argumentiert die Industrie so viel liefern zu lassen, wie sie kann und
2. Weiß ich wahrscheinlich noch ein Stück besser als Du, was dabei so rumkommen würde.
Ich könnte Dir jetzt was über Long Lead Items im Panzerbau erzählen, aber ich will dich nicht mit Details ("typisch deutsches Gelaber") langweilen.
Einfach machen und so.

Und nochmal: Ich bin dafür den Russen zu schaden, wo es nur geht - aber auch nur da, wo es Sinn macht.

@Mackiavelli
Hat Rheinmetall nicht selbst gesagt, es könnte Marder relativ schnell ersetzen?
Ich sehe da jetzt keine jahrelange Lücke, sondern eher Monate, was bspw. laut Herrn Masala durchaus verkraftbar wäre.

Um die alten Karren in Rockensußra in Schuss zu bringen braucht es schon eine gewissen Zeit und vor allem müssen die Ersatzteile da sein. Es ist kein Geheimniss, dass in der Rüstungsindustrie keine große Lagerhaltung betrieben wird. Daher kann man sicherlich in ein paar Monaten eine mittlere Zahl Marder aufhübschen, die dann aber nicht den Rüststand haben, den die aktuellen Marder der Bundeswehr haben (und für die VJTF und andere Verpflichtungen brauchen). D.h. wird der Move Bundeswehr Marder abzugeben, um dann in einem Jahr "neue" Marder zu haben, nicht aufgehen.
Die schlaueste Lösung wäre wahrscheinlich Rheinmetall freie Hand zu geben so schnell und so viele alte Marder wie möglich flottzumachen und in die Ukraine zu liefern und dafür in Kauf nehmen, dass andere Rüstungsvorhaben sich verzögern.

 
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ob ein Land nun 2k, 10k oder 100k Kilometer entfernt ist, also mich bindet da nichts mehr moralisch.
Natürlich erschüttern die TV Bilder. Und das könnte auch der Hauptgrund für diese moralische Empörung sein.
Aber für mich war die Ukraine einfach just another ehemaliger Ostblockstaat, mehr nicht. Natürlich sollte man helfen und natürlich geht es nicht zuletzt durch die tägliche Berichterstattung ein bisschen näher als irgend ein random Afrika Konflikt, aber dass in meiner Wahrnehmung gefühlt die Hälfte der Bevölkerung hysterisch schreiend im Kreis läuft kann ich null nachvollziehen. Vor allem vor dem Hintergrund dass bei anderen Konflikten fast alle nur mit den Achseln zucken.
jetzt lass doch mal diesen scheiß whataboutism! der parameter ambiguitätstoleranz existiert in den köpfen der meisten menschen schlicht nicht mehr. deshalb gibts auch keinen schwierigkeiten die meisten kriege eher wayne zu finden und andere schlimm, schlimm schlimm. schlimm!!

edit
blöd ausgedrückt: was ich meine ist, dass die meisten menschen scheinbar überhaupt kein problem bei der bewertung politischer realitäten unterschiedliche maßstäbe anzulegen. demzufolge ist es auch ausreichend alle paar wochen ein artikel über den yemenkrieg zu bringen (der dem anschein nachbar x-fach grausamer ist, als das was bisher in der ukraine passiert), der zum ausdruck bringt dass wir diesen krieg wirklich doof finden. das genügt dann aber auch. irgendwas für diese gnadenlos ausgehungerte bevölkerung machen, wäääh irgendwie doch kein bock. lieber waffen an die saudis und die allianz liefern, die da seit jahren gezielt die zivibevölkerung ermorden.
 
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Sollte es zum Gasstopp kommen, bin ich durchaus dafür, dass wir eine srikte Endverbraucher first Policy nochmal bedenken. Imo ist es durchaus zuzumuten, dass Leute nur noch 18 Grad in der Stube haben und Aldi nicht mehr heizen kann, wenn das die Produktivität der Industrie sichert.
Dieses hier. Dir ist kalt? Zieh dich erstmal wärmer an und benutz beim Schlafen eine zweite Decke, etc. Wir sind da teilweise schon sehr dekadent mittlerweile.
 
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@saisted: Wovon redest du dann?

Fernwärme macht 14% der Wohnungen aus in Deutschland. Bei 70% der Wohngebäude liegt nicht mal eine Fernwärme-Leitung in der Straße.

Also selbst die Umrüstung der Heizkraftwerke kann nur eine Einsparung von 14% des Gasverbrauchs durch Heizen mit sich bringen - was Wohnungen betrifft. Und dies auch nur, wenn momentan alle Heizkraftwerke mit Gas heizen.

Mehr wäre nur mit großangelegten Baumaßnahmen zu realisieren. Legen neuer Leitungen für Fernwärme, Umbau der Wohngebäude mit Wärmeübergabestationen, Umbau der Wohngebäude auf Zentrale Wärmeversorgung, soweit noch nicht vorhanden und natürlich der Neubau von weiteren Heizkraftwerken um den Mehrbedarf aufzufangen.

Das ist halt alles andere als "mach mal eben"

Btw, wie kompliziert ist es denn, Heizungsanlagen kurzfristig auf andere Brennstoffe umzurüsten?
Optimal wäre doch auch perspektivisch gerade für Ballungszentren, wenn man einfach alle Gebäude verpflichtend ans Fernwärmenetz anschließen würde und Heizkraftwerke so konstruiert wären, so dass sie bspw. statt Gas notfalls auch Öl, Kohle oder Holz verheizen können.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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6-8% minus im BIP bedeutet allerdings eine Rezession, alleine dass Du das nicht weißt, macht Dich in dieser Dikussion unglaubwürdig.
Und diese massive Rezession nehmen wir in Kauf, um genau was zu erreichen?
Das ist halt keine massive Rezession, das ist ein Witz. Unser BiP wäre immer noch einer der höchsten der Welt, nichts würde sich wesentlich ändern. Überhaupt kein Vergleich zu der Wirtschaftslage die wir zB Anfang der 2000er hatten. Und auch da haben wir gelebt wie die Maden im Speck. Das ist ein verdammt geringer Preis um Sicherheit und Ordnung in Europa wiederherzustellen.

Und dafür bekommt Russland weniger Devisen, mit denen sie im Westen sowieso nichts mehr kaufen können. Klingt nach einem richtig durchdachten Move.
Nein, dafür bekommt Russland gar keine Devisen mehr, dh sie können auch im Osten nichts mehr kaufen. Sie können höchstens ihre Ressourcen dann an China und Indien verkaufen, die aber natürlich ihre Machtstellung ausnutzen und nur mit Rabatten kaufen.

Du willst Russland schaden, aber es darf uns nichts kosten? Das macht keinen Sinn.

1. Habe ich niemals dagegen argumentiert die Industrie so viel liefern zu lassen, wie sie kann und
2. Weiß ich wahrscheinlich noch ein Stück besser als Du, was dabei so rumkommen würde.
Ich könnte Dir jetzt was über Long Lead Items im Panzerbau erzählen, aber ich will dich nicht mit Details ("typisch deutsches Gelaber") langweilen.
Einfach machen und so.

Und nochmal: Ich bin dafür den Russen zu schaden, wo es nur geht - aber auch nur da, wo es Sinn macht.
1. Dann sind wir uns da einig
2. Weiß ich nicht. Ich arbeite direkt mit betreffenden Unternehmen zusammen und weiß sehr genau, was sie mir sagen (und bevor damit jemand kommt, das ist öffentlich zugängliches Wissen, keine Geheiminformatiob). Du magst die praktische Einsatzseite besser kennen, aber Du kannst mir glauben, dass ich über die Produktionskapazitäten ganz gut Bescheid weiß.

Und RM sagt eindeutig, dass sie alle Mader, die die BW gerade einsatzfähig hat innerhalb von 9-10 Monaten durch Instandsetzung an die BW zurückführen könnte. Wir würden also gar nichts verlieren. Warum machen wir das nicht?

Auf der einen Seite beschimpfst du Putin als Angsthasen, schreibst dass die Rote Armee auf die Fresse bekommst, dann vergleichst Du Putin mit Hitler und auf den Einwand, dass er nicht die Machtmittel wie ein Hitler besitzt, sollen wir nun die Russen nicht unterschätzen.
Sieh es mir nach, wenn ich nicht mehr mitkomme.
Ist doch vollkommen klar? Putin hat jetzt eindeutig gesehen, an welchen Schwächen seine Truppe leidet und wohin die Gelder versinken. Du willst ihn weiterhin mit Billionen Euros ausstatten und ihm beliebig Zeit geben um all diese Fehler zu beheben, sein Regime zu straffen und nochmal kräftig aufzurüsten - diesmal unter Vermeidung alter Fehler.

Genau das wird die Konsequenz sein, wenn wir Russland nicht jetzt und hier nachhaltig wirtschaftlich vernichten und dem Land wieder erlauben auf die Beine zu kommen. Das kann auch 20 Jahre dauern, das ist egal - es wird nicht mit Putin aufhören, weil Putin Symptom und nicht Ursache des russischen Faschismus ist.

Ich verstehe halt diese Erkenntnisresistenz nicht. Jahrelang haben uns die Osteuropäer die reine Wahrheit über Russland gesagt. Wir wollten nicht hören. Alle haben sich geirrt. Aber statt aus den Fehlern zu lernen wird wieder relativiert, runtergespielt und Klugscheisser gespielt. Und glaubt mal eins: China guckt sich das alles sehr genau an. Und wird exakt analysieren, ob Russland das überlebt oder nicht. Und wenn wir nicht mit aller Macht deutlich machen, dass jeder der den Westen herausfordert ausgelöscht wird, wird China früher oder später versuchen die westliche Welt zu fordern. Es muss apokalyptische Konsequenzen haben den Westen auch nur schief anzusehen, geschweige denn ihn auf offener Weltbühne herauszufordern wie Putin.

PS: Tut euch einen Gefallen und passt auf Reddit und Twitter heute auf, ein russischer Soldat fands ne gute Idee ein Video davon wie er ein ca. dreijähriges Kleinkind vergewaltigt hochzuladen und es wird teils ohne Warnung verbreitet. Muss man nicht gesehen haben.
 
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PS: Tut euch einen Gefallen und passt auf Reddit und Twitter heute auf, ein russischer Soldat fands ne gute Idee ein Video davon wie er ein ca. dreijähriges Kleinkind vergewaltigt hochzuladen und es wird teils ohne Warnung verbreitet. Muss man nicht gesehen haben.
allein sowas zu lesen... unfassbar! wie kann man nur so kaputt sein
 
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@saisted: Wovon redest du dann?

Fernwärme macht 14% der Wohnungen aus in Deutschland. Bei 70% der Wohngebäude liegt nicht mal eine Fernwärme-Leitung in der Straße.

Also selbst die Umrüstung der Heizkraftwerke kann nur eine Einsparung von 14% des Gasverbrauchs durch Heizen mit sich bringen - was Wohnungen betrifft. Und dies auch nur, wenn momentan alle Heizkraftwerke mit Gas heizen.

Mehr wäre nur mit großangelegten Baumaßnahmen zu realisieren. Legen neuer Leitungen für Fernwärme, Umbau der Wohngebäude mit Wärmeübergabestationen, Umbau der Wohngebäude auf Zentrale Wärmeversorgung, soweit noch nicht vorhanden und natürlich der Neubau von weiteren Heizkraftwerken um den Mehrbedarf aufzufangen.

Das ist halt alles andere als "mach mal eben"
Wer redet denn von "mal eben"? Ich hab lediglich gefragt, ob jemand was zum Aufwand sagen kann, herrje.
Es ist klar, dass es für das Problem keine Magic Bullet gibt. Darum müssen wir halt verschiedene Ansätze kombinieren. Gas aus anderen Quellen substituieren müssen wir, wird aber nicht reichen. Energie einsparen müssen wir auch, wird auch nicht reichen.
Ich stelle einfach nur die Frage, was man eventuell zusätzlich erreichen kann, wenn man z.B. Heizkraftwerke wieder auf Kohle umstellt, möglichst viele Gasboiler und -durchlauferhitzer durch elektrische ersetzt, vielleicht Heizungsanlagen durch Pellets oder was sonst so technisch möglich ist. Zum Zeil dürfte sich ja der technische Aufwand dafür in Grenzen halten, bspw. für den Austausch eines Durchlauferhitzers.

Bisher fehlt mir ein bisschen der Krisenmodus. Den haben wir zwar rhetorisch, aber letztlich sitzen doch viele auf ihren Händen und wenn Russland dann im Oktober den Hahn zudreht, heißt es: Scheiße, hätten wir mal.
Warum gibt es bspw. nicht jetzt schon a Rationierung? Wir haben April und die Heizungsstränge, die bei uns durchlaufen, glühen.
Wir könnten sehr gut jetzt schon Gas sparen und die leeren Speicher auffüllen, aber ne, Hauptsache Benzin und Diesel vergünstigten und im TV verkünden, wie das Abendland endet, wenn wir ein Embargo machen.
Das finde ich, gelinde gesagt, zum Kotzen. Ich bin durchaus für Kompromisse, wenn wir dadurch unsere industrielle Basis schützen. Hab z.B. auch grad erst gelernt, dass gewisse Anlagen durchlaufen müssen, weil sie sonst einfach kaputt gehen usw. Aber was wir derzeit noch hirnlos verballern, weil wir völlig triebgesteuert nicht bereit zum Verzicht sind oder uns das von rückgratlosen Politikern einreden lassen, finde ich erbärmlich.



[Edit]
Nochmal zu Rüstungshilfe:
Wieso kann Australien mit ner 60.000-Mann-Streitkraft und der Hälfte unseres Verteidigungsetats 20 gepanzerte Truppentransporter heranfliegen und wir 0?


[Edit2]
Which means that Germany — whose political and business leaders insist that they can’t do without Russian natural gas, even though many of its own economists disagree — has in effect become Putin’s prime enabler. This is shameful; it is also incredibly hypocritical given recent German history.
Now, German industrialists refuse to accept economists’ estimates, insisting that a gas embargo would indeed be catastrophic. But they would say that, wouldn’t they? Industrial leaders everywhere always claim that any proposed restriction on their activities would be an economic disaster.
Unfortunately, Germany’s political leaders, including Chancellor Olaf Scholz, have taken the side of the scaremongers. The revelations of Russian atrocities in Ukraine have led to grudging acknowledgments that something must be done, but still not much sense of urgency.

What strikes me — a parallel that for some reason I haven’t seen many people drawing — is the contrast between Germany’s current reluctance to make moderate sacrifices, even in the face of horrific war crimes, and the immense sacrifices Germany demanded of other countries during the European debt crisis a decade ago.

As some readers may remember, early last decade much of southern Europe faced a crisis as lending dried up, sending interest rates on government debt soaring. German officials were quick to blame these countries for their own plight, insisting, with much moralizing, that they were in trouble because they had been fiscally irresponsible and now needed to pay the price.
Yet Germany took the lead in demanding that debtor nations impose extreme austerity measures, especially spending cuts, no matter how large the economic costs. And those costs were immense: Between 2009 and 2013 the Greek economy shrank by 21 percent while the unemployment rate rose to 27 percent.

But while Germany was willing to impose economic and social catastrophe on countries it claimed had been irresponsible in their borrowing, it has been unwilling to impose far smaller costs on itself despite the undeniable irresponsibility of its past energy policies.

I’m not sure how to quantify this, but my sense is that Germany received far more and clearer warning about its feckless reliance on Russian gas than Greece ever did about its pre-crisis borrowing. Yet it seems as if Germany’s famous eagerness to treat economic policy as a morality play applies only to other countries.
[...] Germany will continue, shamefully, to be the weakest link in the democratic world’s response to Russian aggression.
Unabhängig von den Schlüssen, die man daraus zieht, fasst das imo unseren moralischen Zustand sehr gut zusammen.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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das ist doch populistischer unsinn und deshalb dumm dermaßen in den konflikt reinzubuttern. der michel sieht zurecht nicht ein sich hals über kopf zu involvieren. die ukraine ist kein nato land, nicht mal ein freund, partner whatever. die ukraine ist einfach nur ein land. tut mir leid wenn sie mit krieg überzogen werden aber das ist nicht unser bier. humantiäre hilfe, flüchtlinge aufnehmen, finanzielle hilfe .. alles gerne


Du machst es dir schon auch arg einfach, eh? "Einfach nur ein Land" ist jedes Land irgendwo. Die Idee, dass uns Nato-Länder jetzt so viel näher stehen sollten als Nicht-Nato-Länder ergibt für mich so ziemlich Null Sinn. Es geht hier doch eindeutig nicht hauptsächlich um unsere Interessen an der Ukraine, sondern unsere Interessen an einer halbwegs regelbasierten internationalen Gemeinschaft, in der zumindest die krassesten Exzesse ausgeschlossen sind. Dazu haben wir seit der Wiedervereinigung imho viel zu wenig beigetragen und mittlerweile haben andere Staaten berechtigerweise eher Angst vor einem zu schwachen Deutschland als vor einem zu starken.


Ganz nebenbei: Ist halt auch schon sehr einfach, aus der warmen Stube in einem der reichsten Länder der Welt solchen Scheiß zu posten. Wenn die Alliierten nach dem Zweiten Weltkrieg so gedacht hätten wie einige hier sähe Deutschland heute deutlich mehr aus wie die Ukraine deucht mir.


Klar gar kein Problem. Dann hat unser Heer, bei dem momentan alle der Ansicht sind, dass es ohnehin zu schwach ist, halt die nächsten Jahre bei der Hälfte der Panzergrenadierbataillone keine Fahrzeuge mehr. Und das wo wir die paar einsatzbereiten Verbände ohnehin schon überall hinversprochen haben.
Du merkst vielleicht selber, dass das nicht die Beste aller Ideen ist.

Nur aus Interesse: Für wie hoch hältst du denn die Chance, dass wir in den "nächsten Jahren" ein Panzergrenadierbataillon tatsächlichen in einen Einsatz schicken? Denn ich würde behaupten wenn die Panzer in die Ukraine geschickt würden wäre die Chance, dass sie eingesetzt werden, ziemlich nahe an 100%*.





*ich gehe jetzt mal davon aus die Ukraine würde nur Systeme nehmen, für die es Leute in ihrer Armee haben, die sie auch bedienen können
 
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Nur aus Interesse: Für wie hoch hältst du denn die Chance, dass wir in den "nächsten Jahren" ein Panzergrenadierbataillon tatsächlichen in einen Einsatz schicken? Denn ich würde behaupten wenn die Panzer in die Ukraine geschickt würden wäre die Chance, dass sie eingesetzt werden, ziemlich nahe an 100%*.
einsatzmittel hälst du ja gerade deswegen vor, weil du nicht weisst, was "in den nächsten jahren" kommt. mal von internationalen missionen abgesehen, wo wir jetzt schon in hässlichen größenordnungen drinstecken: wer weiss, wann es im nahen osten oder im pazifik wieder knallt und eine uno/nato-mission notwendig wird.

unabhängig bin ich dafür, russland aus dem sicherheitsrat zu kicken und tatsächlich friedenstruppen in die ukraine zu entsenden. soll russland mal mit atomwaffen drohen, nach dem scheiss, der da in den letzten zwei wochen passiert ist mit massakern, sprengfallen und vergewaltigungen gibts da einfach NULL gründe, sich zurückzuhalten. ich bin da schon bei makki, das mit augenmaß auf die eigene leistungsfähigkeit zu betreiben, aber ey, diese rumeierei muss jetzt aufhören.

Sollte es zum Gasstopp kommen, bin ich durchaus dafür, dass wir eine srikte Endverbraucher first Policy nochmal bedenken. Imo ist es durchaus zuzumuten, dass Leute nur noch 18 Grad in der Stube haben und Aldi nicht mehr heizen kann, wenn das die Produktivität der Industrie sichert.

endlich wieder kriegswirtschaft :deliver:
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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einsatzmittel hälst du ja gerade deswegen vor, weil du nicht weisst, was "in den nächsten jahren" kommt. mal von internationalen missionen abgesehen, wo wir jetzt schon in hässlichen größenordnungen drinstecken: wer weiss, wann es im nahen osten oder im pazifik wieder knallt und eine uno/nato-mission notwendig wird.

Na ja, in einer Welt mit unbegrenzten Ressourcen ist das vielleicht so, aber in der Welt leben wir ja nicht. Es *kann* immer etwas passieren, deshalb frage ich ja für wie realistisch er das hält. Der erwartete Nutzen ist halt nun mal "Nutzen * Eintrittswahrscheinlichkeit" und da bin ich skeptisch, dass das wirklich so clever ist, der Ukraine nicht jetzt und sofort alles zur Verfügung zu stellen, was wir haben und sie benutzen können. Darauf, dass Deutschland mit Panzern (!) in eine UNO-Mission (!) gehen könnte Rücksicht zu nehmen halte ich für sehr realitätsfremd ehrlich gesagt.



Btw:

[Edit2]

Die Prognose, von der Krugman spricht, erscheint mir deutlich realistischer als die der gewerkschaftsnahen Ökonomen. Ben Moll hatte heute einen guten Thread auf Twitter, was für Annahmen man treffen muss, damit eine Reduktion um 6% des BIP realistisch ist. Da reden wir davon, dass der Preis für Gas statt wie jetzt um das Vierfache eher um das Vierzigfache steigt im Vergleich zu vor vier Jahren. Ich würde davon abraten, hier über das Thema zu diskutieren als wäre 6% ein realistisches worst-case Szenario.
 

parats'

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Die Prognose, von der Krugman spricht, erscheint mir deutlich realistischer als die der gewerkschaftsnahen Ökonomen. Ben Moll hatte heute einen guten Thread auf Twitter, was für Annahmen man treffen muss, damit eine Reduktion um 6% des BIP realistisch ist. Da reden wir davon, dass der Preis für Gas statt wie jetzt um das Vierfache eher um das Vierzigfache steigt im Vergleich zu vor vier Jahren. Ich würde davon abraten, hier über das Thema zu diskutieren als wäre 6% ein realistisches worst-case Szenario.
Aber das sind doch wieder nur irgendwelche mathematischen Modelle die dann nicht funktionieren.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Aber das sind doch wieder nur irgendwelche mathematischen Modelle die dann nicht funktionieren.

Das sind auf jeden Fall mathematische Modelle, die nicht funktionieren, Herr Bundeskanzler. Man kann sich allerdings schon fragen, welches davon mehr und welches weniger schlecht funktioniert. Angewandte VWL halt. :ugly:


€dit: @SFJunky

Deutschland ist wie so ein Fettwanst, der daheim vorm Fernseher "seine" Fußballmannschaft anschreit, dass die gefälligst mal ordentlich laufen sollen, aber der selbst nach zehn Metern zusammenbrechen würde. Aber natürlich nix dafür kann, weil bei ihm ist das ja alles genetisch bedingt...

Als ich 13 war oder so hat mir mein bester Freund mal Battlefield Earth geliehen, was ich dann auch gelesen habe. Ich erinnere mich jetzt nicht mehr an so unendlich viel, aber eine Sache die mir immer im Gedächtnis geblieben ist dass die Aliens (Psychlos :ugly:) einen technischen Vorsprung vor allen anderen Rassen haben, nämlich dass sie Sachen quasi ohne Transaktionskosten quer durch die Galaxie beamen können. Sie haben alle so eine Art Chip im Kopf, der sie dazu zwingt zu versuchen jeden zu töten der ihre Technologie klauen will oder sie zwingt sich selbst umzubringen, damit sie die Geheimnisse der Technologie nicht verraten. Sollte mal jemand nachschauen, ob wir sowas nicht auch haben, nur halt für Lieferung von Kriegswaffen > Taschenmesser. :ugly:
 
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Unabhängig von den Schlüssen, die man daraus zieht, fasst das imo unseren moralischen Zustand sehr gut zusammen.
Das ist auch das was bei mir das Blut inzwischen zum Kochen bringt: Diese schier unfassbar Heuchelei, die sich Deutschland nach außen (und innen) leistet. Ich kann mich auch noch sehr gut an das peinliche arrogante Abgewichse deutscher Politiker erinnern, was andere Länder für "Hausaufgaben" zu machen haben, begleitet von dem hämischen Gekotze der Stammtische wie kaputt und unfähig der griechische Staat ist. Gut, das mag an sich nicht ganz falsch gewesen sein, aber was ist bei uns eigentlich so viel besser? Die Bundeswehr ist da ja nur ein Aspekt unter mehreren. Hier ist neulich auch eine Email vom Unipräsidenten reingeflattert man möge doch bitte Energie sparen. Als kurzfristige Sofortmaßnahme ja total okay, aber wie wäre es wenn wir mal die Bruchbuden, in denen wir sitzen energetisch sanieren? Ach ja, ich vergaß: "DAS KOSTET JA GÄHLD UND DENK DOCH MAL AN DEN DÄNKMAHLSCHUTZT UND DIE NÄCHSTE GENERATION!!!!!" :heul::heul::heul::heul:

Und auch ein Erlebnis, das ich nie vergessen werde: Während meines Auslandssemesters in den Niederlanden ist mal eine rumänische Kommilitonin von einem Ausflug nach Bremen zurück gekommen und hat mir erklärt wie entsetzt sie vom Zustand deutscher Straßen war. Ich bin sicher, Dr. Merkel und Dr. Schäuble könnten jederzeit auch ganz viel über die Hausaufgaben sagen, die Rumänien noch machen muss. :deliver:

Deutschland ist wie so ein Fettwanst, der daheim vorm Fernseher "seine" Fußballmannschaft anschreit, dass die gefälligst mal ordentlich laufen sollen, aber der selbst nach zehn Metern zusammenbrechen würde. Aber natürlich nix dafür kann, weil bei ihm ist das ja alles genetisch bedingt...
 
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Wie ich sehe, gibt es eine qualitative Mehrheit für Gasembargo und Bundeswehr in die Ukraine, wo muss ich unterschreiben? :troll:

Was mich tatsächlich in meiner Haltung stärkt, ist Putins Rückzieher und die Tatsache, dass er jenseits von Poltern nicht im Traum dran zu denken scheint, uns das Gas abzudrehen. Die Erzählung davon, dass wir uns selbst damit mehr schaden als Putin, wirkt auf mich nicht glaubwürdig.

Btw, mal unabhängigen von davon, was ihr für richtig haltet: Glaubt ihr, das Embargo kommt bzw. was glaubt ihr, wann?
Das derzeit angepeilte Ende 2024 scheint mir völlig unrealistisch.


[Edit]
Die FDP blockiert seit Langem ein Tempolimit und lehnt auch temporäre Geschwindigkeitsbeschränkungen ab. Zuletzt hatte bereits Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) einem temporären Tempolimit eine Absage erteilt, weil dafür die Schilder fehlen würden.
Keine Impfpflicht wegen Papiermangels und kein Tempolimit, weil es an Blech fehlt. :rofl2:

Das Mindeste unter einem längst fälligen Embargo wäre imo, dass man in einem großen Wurf schon mal alle Stellschrauben anzieht, die irgendwas Richtung Enenergiesparen oder Energieumstieg bringen.
Wie Scholz sich von der Anti-Corona-Porsche-Partei die Rosette verwunden lässt, geht echt nicht klar.
 
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Deleted_228929

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Diese Forderung "Tempolimit zum Energiesparen" triggert mich aber auch ob ihrer dümmlichen Symbolpolitikhaltigkeit. Das ist genau so ein Schmarrn, von dem wir einfach mal deutlich weniger brauchen.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Diese Forderung "Tempolimit zum Energiesparen" triggert mich aber auch ob ihrer dümmlichen Symbolpolitikhaltigkeit. Das ist genau so ein Schmarrn, von dem wir einfach mal deutlich weniger brauchen.

Wobei man schon sagen muss dass es abgesehen von der Symbolpolitik natürlich völlig richtige wäre, eins einzuführen.

Diese Schilder-Geschichte verstehe ich auch überhaupt nicht: Wenn man generell 130 macht, braucht man ja wohl nicht überall Schilder aufzustellen. Im Gegenteil: Man könnte ja sogar die bestehenden "Tempo 130"-Schilder abschrauben. :ugly:
 

parats'

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Wobei man schon sagen muss dass es abgesehen von der Symbolpolitik natürlich völlig richtige wäre, eins einzuführen.
Zum Thema Symbolpolitik muss ich immer an sowas denken:

Die Schilderargumention ist in der Tat ganz schön dürftig, aber wann hat das BMDV mal sauber für eine Sache argumentiert

P.s. ich bin für das Tempolimit, aber nicht zwangsläufig aufgrund des Krieges. Es gibt einfach keinen rationalen Grund, warum man 2t Metall mit 200km/h über eine Straße jagen muss.
 
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parats'

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Nee sorry. Ich bin ja sicherlich eher der stabile Liberalo. Aber "Freiheit" alleine reicht mir nicht als Argument, damit @Schl3mIL seinen babyblauen Panamera (Turbo S) weiter treten darf.
 
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Fassen wir zusammen: Deutschland wäre ein besseres Land, wenn bwde an der Macht wäre. (Dume Elemente werden vorher gebant oder gekeult.)

Ich warte nur auf den ersten FfF-Fanatiker, der argumentiert, ein Gasembargo wäre gut weil 3% BIP-Einbruch bedeutet, dass wir deutlich weniger CO2 in die Atmosphäre blasen.
Ähnlich schlau wie der Geburtsstreik. Aber immer wieder gut, damit die WELT auch weiterhin nicht die Themen ausgehen.
 
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Ähnlich schlau wie der Geburtsstreik. Aber immer wieder gut, damit die WELT auch weiterhin nicht die Themen ausgehen.
Sorry, aber wer nicht für ein Hundeverbot wenigstens in geschlossenen Ortschaften ist, der hat doch die Kontrolle verloren. Hast du mal versucht in Berlin ne Wiese zu finden, auf der Kinder ohne Minensuchgerät spielen können? Wurde erst gestern dran erinnert - wer ist bitte so deprived seinen Köter zwischen die Tische eines Cafés kacken zu lassen?
Tut mir ja leid für die paar Leute, die sich anständig verhalten, aber solange es genug Asi-Hundebesitzer gibt, die ihre Kälber ohne Leine durch den Park jagen und die Stadt vollkoten, ist das ein No-Go.
/DadRant
 

parats'

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Ich glaube in Berlin potenzieren sich da aber auch zwei Extreme. Ich bin immer noch dafür, dass wir Berlin gegen Königsberg tauschen und das Saarland gegen Elsass. :|
 
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