Russland mal wieder

Gelöschtes Mitglied 137386

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Mal abgesehen davon erklärt die Bundesregierung doch fast jeden Tag, dass man gegen ein Emgargo ist weil gerade Gas nicht so einfach substituierbar ist. Hab ich jedenfalls im Internet gelesen. :deliver:


€: Und nochmal wegen Währung: Es wurde hier bereits (von Benrath) erläutert, dass es keine große Rolle spielt an welchem Ende der Lieferkette die EUR oder USD in Rubel getauscht werden. Am Ende Russland Devisen nämlich nur für eines: Die Finanzierung von Importen. Wenn aber die EU und USA plus Verbündete Russland auch auf der Importseite sanktionieren, dann nützen ihnen die Devisen auch nix, selbst wenn sie nicht eingefroren sind. Da kann Vlad noch lange mit den Euroscheinen wedeln, wenn er keine Firma findet, die ihm Computerchips verkaufen darf dann kriegt er auch keine.

Ganz genau das habe ich letztens auch gedacht, aber noch nicht genug dazu lesen können. Warum nicht einfach ein totales Handelsembargo AUßER Energie? Dann kann sich Putin mit den Euros den Popo abputzen oder versuchen was in China zu kaufen, wird aber niemals alles aus Europa und den USA ersetzen können. Was spricht dagegen außer "mimimi Arbeitsplätze"?
 
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Mal abgesehen davon erklärt die Bundesregierung doch fast jeden Tag, dass man gegen ein Emgargo ist weil gerade Gas nicht so einfach substituierbar ist. Hab ich jedenfalls im Internet gelesen. :deliver:


€: Und nochmal wegen Währung: Es wurde hier bereits (von Benrath) erläutert, dass es keine große Rolle spielt an welchem Ende der Lieferkette die EUR oder USD in Rubel getauscht werden. Am Ende Russland Devisen nämlich nur für eines: Die Finanzierung von Importen. Wenn aber die EU und USA plus Verbündete Russland auch auf der Importseite sanktionieren, dann nützen ihnen die Devisen auch nix, selbst wenn sie nicht eingefroren sind. Da kann Vlad noch lange mit den Euroscheinen wedeln, wenn er keine Firma findet, die ihm Computerchips verkaufen darf dann kriegt er auch keine.
Vielleicht ist meine Makroökonomie etwas eingerostet, aber kann er nicht auch einfach die Euros und Dollars bei den Chinesen in Renminbi eintauschen und dort einkaufen gehen?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Sergej Sumlenny war von 2015 bis 2021 Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Kiew. Er verfolgt schon seit Jahren die Berichte über Verbrechen der russischen Armee – in Tschetschenien, in der zentralafrikanischen Republik, in der sogenannten Volksrepublik Donezk, jetzt auch in den besetzten Dörfern und Städten der Ukraine.

„Wir wissen, dass sexualisierte Gewalt als Mittel, um den Widerstand zu brechen und die Soldaten zu belohnen, zur Tradition der russischen Armee gehört – und dass die Kommandostrukturen diese Gewalt zumindest in Kauf nehmen und tolerieren, höchstwahrscheinlich sogar instrumentalisieren“, sagt Sumlenny, der heute als Politikberater arbeitet.

Aus den besetzten Regionen Donezk und Luhansk gebe es zahlreiche Berichte internationaler Organisationen über Lager wie in der ehemaligen Fabrik Izolyatsia, in denen Männer gefoltert und Frauen zu sexuellen Diensten an Söldnern gezwungen worden seien. Und jetzt mehren sich auch aus anderen Teilen der Ukraine Nachrichten von Übergriffen. Sumlenny hat einige auf Twitter geteilt – nur die, die von seriösen Quellen bestätigt wurden, wie er betont.

Der Bericht einer Frau aus Irpin, deren Mann erschossen wurde und die dann vor den Augen ihres fünfjährigen Sohnes vergewaltigt wurde. Den einer Frau aus Mariupol, die tagelang von russischen Soldaten vergewaltigt wurde und an ihren Verletzungen starb. Den einer 18-Jährigen aus Butscha, die acht Tage in der Gewalt ihrer Peiniger war.

GENAU was ich hier die ganze Zeit gesagt habe. Die Russische Armee ist nicht wie andere Armeen, das sind keine Einzelfälle.

Auch Kinder sollen unter den Opfern sein, so Sumlenny. „Der Chefredakteur des seriösen Mediums ,Babel‘, Yevhen Spirin, hat von minderjährigen Mädchen im Alter von neun, zehn Jahren berichtet, die mit rektalen und vaginalen Rissen in die Krankenhäuser aus der Stadt Irpin eingeliefert wurden.“ Im Internet sind von der Ukraine abgefangene Mitschnitte von Gesprächen russischer Soldaten zu hören, die sogar ihren Familienangehörigen von Vergewaltigungen berichten.

„Wenn die Soldaten so offen mit ihren engsten Verwandten sprechen, weist das darauf hin, dass die Situation noch deutlich schlimmer ist, als wir vermuten können“, sagt Sumlenny. Wie schlimm, das haben die Bilder aus den mit Leichen übersäten Straßen des Kiewer Vororts Butscha gezeigt. Darunter Gruppen verbrannter Frauenleichen, teilweise nur mit Unterwäsche bekleidet.

Keine Ahnung was man tun, sagen oder was passieren muss, bis alle erkennen, dass es sich nicht um normale Menschen wie uns handelt, sondern dass Russland auf einer Stufe mit dem IS steht.

Mariana Betsa, die ukrainische Botschafterin in Estland zeigte auf Twitter das verstörende Foto eines getöteten dreijährigen Kindes aus Mykolayiv – „mit Vergewaltigungsspuren“, wie die Botschafterin schreibt.

Dreijährige Kinder mit Vergewaltigungsspuren. Einige im bw.de Forum "HURDUR Amerikaner haben auch mal jemanden vergewaltigt".
 

Scorn4

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Im Gegensatz zu dir habe ich Wehrpflichtige selbst live erlebt. So eine wilde Scheisse wie vergewaltigte Dreijährige wundert mich nicht.
Da gibt es natürlich richtige Menschen, d.h. Abiturienten wie mich, Leute mit Bildung und Anspruch. Dann gibt es ehem. Realschüler, Hauptschüler, und dann noch den Bodensatz der Gesellschaft. Leute, die mit 18 offensichtlich alkoholabhängig sind und psychisch Kranke.
Wenn ich mir vorstelle, wie der Haufen, den ich hier kennengelernt habe, in den Krieg gezogen wäre, und das auch noch in der russichen Armee, die Gewalt, die das alles mit sich zieht, die offensichtliche Feindseligkeit der Bevölkerung, die mich in meiner Sprache beschmipfen kann und die ich jetzt "befreien" soll, da halte ich Albtraumszenarien wie diese und noch ganz andere für sehr realistisch. Das ist nicht besonders russisch.
 

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Vielleicht ist meine Makroökonomie etwas eingerostet, aber kann er nicht auch einfach die Euros und Dollars bei den Chinesen in Renminbi eintauschen und dort einkaufen gehen?
Wenn der Chinese das anbietet, was der Russe so braucht dann geht das natürlich. Gerade im Hightech-Bereich bin ich aber nicht sicher ob China da schon auf dem westlichen Level ist. Ich habe da selber keine Expertise im Detail, aber vor geraumer Zeit habe ich mal ein Interview mit einem Kenner der Szene gelesen, der meinte dass die Sanktionen der Trump-Regierung Huawei schon ordentlich zu schaffen machen.

Umgekehrt gilt, dass China evtl. kein großes Problem damit hat an Russland Renminbi-Kredite zu vergeben weil wegen Abhängigkeit und so. Das wäre dann quasi das umgekehrte Szenario: Russland kriegt so oder so, was es von China will - sofern letzteres es anbieten kann, wie gesagt.
 
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Aber erklär uns mal bitte, wie sich Rohöl aus Saudi Arabian von Rohöl aus Russland unterscheidet.

lol, dein Ernst? Das geht doch seit Tagen durch die Medien, da muss man doch echt nur 5 Minuten Markus Lanz mit einem Ohr oder irgend einen anderen random shit gehört haben und man weiß Bescheid...

Auch wenn alle Rohöle im Kern dieselben Bestandteile enthalten – Kohlenwasserstoffe, Schwefel sowie Spuren von Sauerstoff, Stickstoff und Metallen –, weist jede Sorte andere Eigenschaften auf. So ist beispielsweise Rohöl aus Algerien dünnflüssig und strohgelb, während venezolanisches Rohöl dickflüssig und tiefbraun ist.

Die Unterscheidung zwischen den Rohölsorten erfolgt am Markt nach verschiedenen Kriterien wie beispielsweise der Förderstätte, der Dichte oder dem Schwefelgehalt.

Die PCK Raffinerie im brandenburgischen Schwedt in der Uckermark, rund 110 Kilometer nordöstlich von Berlin, verarbeitet nach eigenen Angaben jährlich bis zu 12 Millionen Tonnen Rohöl und gehört damit zu den größten Rohöl-Verarbeitungsstandorten in Deutschland. Die Raffinerie versorgt Berlin und Brandenburg zu 90 Prozent mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl. Neun von zehn Autos in dieser Region fahren mit Kraftstoff aus Schwedt. Das Rohöl erhält die PCK Schwedt über die Pipeline Druschba (russ., "Freundschaft") aus Russland. Laut Wirtschaftsverband Fuels & Energie (en2x) ist die Raffinerie vollständig auf russisches Rohöl ausgerichtet. Eine Umstellung auf eine andere Rohöl-Sorte ist daher nicht von heute auf morgen möglich.

Trotzdem ist der FeFe Artikel natürlich absoluter BS, aber aus anderen Gründen. Unter anderen kennen unsere Politiker den Fakt schon lange. Der Leserbriefautor ist schon ziemlich durch.
 
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Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ich wüsste ja zu gerne, wie die Umfragewerte zu einem Gasembargo nach Parteipräferenz aufgeschlüsselt aussehen. Forsa hat das in einer Umfrage abgefragt und heute gibt es auch eine Schlagzeile dazu auf allen Portalen, aber sie schreiben alle von ntv ab, die die Umfrage in Auftrag gegeben haben und ntv hat nur Mehrheiten angegeben: Bei den Grünen sind sie mehrheitlich dafür, bei allen anderen Parteien mehrheitlich dagegen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Im Gegensatz zu dir habe ich Wehrpflichtige selbst live erlebt. So eine wilde Scheisse wie vergewaltigte Dreijährige wundert mich nicht.
Da gibt es natürlich richtige Menschen, d.h. Abiturienten wie mich, Leute mit Bildung und Anspruch. Dann gibt es ehem. Realschüler, Hauptschüler, und dann noch den Bodensatz der Gesellschaft. Leute, die mit 18 offensichtlich alkoholabhängig sind und psychisch Kranke.
Du vergleichst halt immer noch zivilisierte Westeuropäer mit Russen. Keine Ahnung wie ich noch erklären soll, dass diese Gesellschaften kulturell und insb in ihrer Einstellung zur Gewalt völlig unterschiedlich sind. Wenn es bei der BW schon so schlimm war, dann darfst Du das bei der russischen Armee mit 10 multiplizieren.

Also ja, es wundert mich ja auch nicht. Aber ich garantiere dir, dass keine westliche Armee sich so aufgeführt hätte. Wie gesagt, der Artikel beschreibt ganz genau, dass sexuelle Gewalt ein besonderes Markenzeichen der russischen Armee ist. Nicht der amerikanischen, der chinesischen oder britischen, sondern der russischen. Ich verstehe nicht, wieso Du nicht eingestehen willst, dass die Russen nicht wie wir sind.
 
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Scorn4

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Also ja, es wundert mich ja auch nicht. Aber ich garantiere dir, dass keine westliche Armee sich so aufgeführt hätte.
Richtig.
Erstens, weil wir Westeuropäer keine Wehrpflichtigen in einen Angriffskrieg schicken und zweitens - der weitaus größere und bedeutendere Unterschied - wir Westeuropäer haben einen richtig guten Pool von Feldwebeln und Unteroffizieren. Selbst wenn wir den Bodensatz der Gesellschaft in den Krieg schicken würden - was wir nicht tun, aber nur theoretisch - dann würde die Führung der Truppen deren Exzesse verhindern.
Einer der vielen eklatanten Mängel der russischen Armee sind diese Unterführer. Das liegt an deren Ausbildung, was wiederum in vielen strukturellen Problemen Russlands verankert ist.
Ich verstehe nicht, wieso Du nicht eingestehen willst, dass die Russen nicht wie wir sind.
Ich hatte hier gerade eine Offenbarung. Du bist wie Tacitus, der über die Germanen schreibt. Der hatte keine Ahnung, kannte keine Germanen, war nie selbst bei denen und hat sich seine Schilderung entweder ausgedacht oder aus höchst tendenziösen Quellen bezogen oder beides. Und das war dann seine Grundlage, um sowas esoterisches wie den grundsätzlichen Charakters eines Volkes zu beschreiben. Genau das machst du mit den Russen. Und wenn jemand dir Wehrpflichtverweigerer mit besseren Einsichten in Militär oder andere Völker deutlich sagt, dass du da überpauschalisierst, bist du beleidigt und fragst trotzig, warum ich mir nicht eingestehen wolle, dass die Russen nunmal anders sind.
Und genau deswegen bist du der Einzige, dem ich seine Wehrdienstverweigerung tatsächlich vorwerfe. Du weißt gar nicht, was Dienst an der Waffe tatsächlich bedeutet, wie sich das anfühlt, in welcher Gesellschaft man da ist und wie militärische Führung aussieht. Und trotzdem, obwohl du dir um diese Pflicht und Erfahrung bewusst einen großen Bogen erlogen oder erheuchelt hast, faselst dir da ein Phantasiebild zusammen, wie das tatsächlich ist und wie/was die Russen in diesem Zusammenhang falsch machen.
 
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Im Gegensatz zu dir habe ich Wehrpflichtige selbst live erlebt. So eine wilde Scheisse wie vergewaltigte Dreijährige wundert mich nicht.

wtf did i just read ... :8[:

ich bin ansich nicht religiös, verstehe aber an und wann, warum religion entstanden ist. in welcher form auch immer, ich hoffe, das man seine schulden bezahlen muss, die man im leben angehäuft hat. und zwar jedes gramm davon. diesseits oder jenseits.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Du bist wie Tacitus, der über die Germanen schreibt. Der hatte keine Ahnung, kannte keine Germanen, war nie selbst bei denen und hat sich seine Schilderung entweder ausgedacht oder aus höchst tendenziösen Quellen bezogen oder beides.
Hä das ergibt überhaupt keinen Sinn? Meine halbe Familie ist russisch, Russisch ist meine Muttersprache, die ich spreche, schreibe und lese. Mein Vater ist ethnischer Russe, meine Onkel beide Offiziere in der Roten Armee und ich bin öfter in Russland gewesen als in den meisten anderen Ländern, bei uns zuhause lief ausschließlich russisches TV. Ich bin in der Sovjetunion geboren und bis zum Grundschulalter aufgewachsen. In den letzten Jahren habe ich außerdem extrem viel mit unseren russischen Büros gearbeitet (weil Russisch) und habe extrem viel Kontakt zu Russen in Russland. Du wirst nicht so viele Menschen finden, die so viel von Russland wissen wie ich. Achja und ich bin zwar juristisch in der Ukraine aufgewachsen, aber eben auf der Krim, die sich auch damals schon als russisch verstanden und gesehen hat. Bis vor ein paar Wochen hätte ich nicht mal eindeutig sagen können, ob ich meine Wurzeln eher als russisch oder ukrainisch sehe. Wenn irgend eine Römeranalogie passen würde, dann am ehesten Arminius, auch wenn ich mein Rom nie im Leben verraten würde, weil es schlichtweg die überlegene Lebensform ist.

Also im Grunde das absolute, totale Gegenteil von dem was Du schreibst. Es passt Dir nur nicht, weil es deiner „alle Menschen sind gleich“ Ideologie widerspricht. Aber das was Du da schreibst ist nun wirklich blanker Unsinn, im Sinne von das absolute Gegebteil von richtig.

Warum Du so auf dem Wehrdienst hängen geblieben bist, kA. Ist wohl der einzige Strohhalm der bleibt. Die russische Gesellschaft, Mentalität und ihre Werte unterscheiden sich auch außerhalb der Armee fundamental von der Westeuropäischen, ähnlich wie arabische Gesellschaften sich massiv von unseren Werten unterscheiden.

Du kapierst auch nicht, wie tief der Hass auf Ukrainer in der russischen Gesellschaft sitzt, Du weißt vermutlich nicht mal, wie sie genannt werden. Du hast keine Ahnung wie sehr die Russen psychisch unter dem Verlust ihrer Weltmachtstellung leiden, Du weißt nicht, wie tief diese Kränkung sitzt und wie tief der Hass auf Amerika ist. Wie wärs wenn Du einfach mal nen Step zurück nimmst und auf mich hörst, statt Dich wie ein trotziges Kind aufzuführen?
 
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Du kapierst auch nicht, wie tief der Hass auf Ukrainer in der russischen Gesellschaft sitzt, Du weißt vermutlich nicht mal, wie sie genannt werden. Du hast keine Ahnung wie sehr die Russen psychisch unter dem Verlust ihrer Weltmachtstellung leiden, Du weißt nicht, wie tief diese Kränkung sitzt und wie tief der Hass auf Amerika ist. Wie wärs wenn Du einfach mal nen Step zurück nimmst und auf mich hörst, statt Dich wie ein trotziges Kind aufzuführen?
Ich dachte die Ukrainer wären als Brudervolk nicht von den Russen verhasst? Oder hat sich das erst in den letzten Monaten und Jahren so stark verändert?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich dachte die Ukrainer wären als Brudervolk nicht von den Russen verhasst? Oder hat sich das erst in den letzten Monaten und Jahren so stark verändert?
Sie sind als Brudervolk akzeptiert, solange sie schön brav "Kleinrussen" bleiben und sich unterordnen. Aber jeder Ukrainer, der eine Freiheitsbestrebung hat, ist verhasst. Im Übrigen darf man sich "Brudervolk" eben nicht wie echte Brüder vorstellen, also auf Augenhöhe. Für die Russen waren die Ukrainer immer die leicht hängengebliebenen Bauerntölpel, denen man ein bisschen zeigen muss, wie man lebt. Und diese Einstellung wird einem von klein auf eingetrichtert. Ehrlichgesagt war meine Haltung lange ähnlich und die meiner Familie auch. Das Ukrainische wurde nie richtig ernst genommen und im besten Fall belächelt. Die ukrainische Sprache wurde als minderwertig angesehen so in dem Sinn "ist ja ganz nett zum Singen und Gedichte erzählen, aber zivilisierte oder wissenschaftliche Debatten kann man damit nicht führen".

Das kommt zum Beispiel sehr gut in dem auch ansonsten empfehlenswerten russischen Film über den Afghanistankrieg "Die 9te Kompanie" rüber - so eine Art russisches Full Metal Jacket, aber echt nicht schlecht. Der Ukrainer in der Kompanie ist der Comic Relief, über den sich alle lustig machen, weil er halt Ukrainer ist. Diese Sicht auf Ukainer ist bei den Russen sehr tief verzwurzelt. Wie übrigens auf alle anderen Sovjetvölker ja auch. Sie wurden alle als leicht hängengebliebene, minderwertige kleine Partner betrachtet, denen das große russische Volk zum Glück verhelfen muss.

Das Gerede vom "Brudervolk" ist mithin eher sehr toxische Mischung aus Paternalismus und Imperialismus.

Naja und jetzt ist es natürlich erst Recht explodiert, aber eben schon seit 2014 zusammengebraut.
 
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Aufgeklärte, westlich orientierte Russen sehen Ukrainer als auch kulturell sehr ähnlich und auf Augenhöhe. Wenn man sich in den USA trifft, hat man viel gemeinsam. Kinderheitserinnerungen. Küche. Töne.

Weite Teile der russischen Gesellschaft blicken aber auf Ukrainer herab. "Khokhol" werden sie abfällig genannt. Richtig rassistisches hört man da.

Die russische Regierung nutzt natürlich gerne die Brudervolk-Rhetorik, einfach weil man natürlich wünscht, dass Kollaborationsbereitschaft da ist

Hier eine audiovisuelle Demonstration:
https://www.reddit.com/r/ukraine/comments/tusx17
Man darf auch nicht unterschätzen, wie lange und brutal Russland die Ukrainer unterdrückt hat. Das ist nicht auf den Holodomor beschränkt. Sondern geht Jahrhunderte zurück. Diese Unterdrückung wurde natürlich wieder und wieder gerechtfertigt und dadurch das Bild der "überlegenen russischen Kultur" geprägt.

Wir haben hier in Deutschland (kann ich zumindest für mich sagen) ein Zerrbild von bspw Kosacken, als wären das irgendwelche Wilden gewesen. Genährt durch russische Propaganda. Dabei haben die Kosacken sehr früh eine Verfassung gehabt, die als erste moderne Verfassung der Welt mit Gewaltenteilung gilt:
 
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Sie sind als Brudervolk akzeptiert, solange sie schön brav "Kleinrussen" bleiben und sich unterordnen. Aber jeder Ukrainer, der eine Freiheitsbestrebung hat, ist verhasst. Im Übrigen darf man sich "Brudervolk" eben nicht wie echte Brüder vorstellen, also auf Augenhöhe. Für die Russen waren die Ukrainer immer die leicht hängengebliebenen Bauerntölpel, denen man ein bisschen zeigen muss, wie man lebt. Und diese Einstellung wird einem von klein auf eingetrichtert. Ehrlichgesagt war meine Haltung lange ähnlich und die meiner Familie auch. Das Ukrainische wurde nie richtig ernst genommen und im besten Fall belächelt. Die ukrainische Sprache wurde als minderwertig angesehen so in dem Sinn "ist ja ganz nett zum Singen und Gedichte erzählen, aber zivilisierte oder wissenschaftliche Debatten kann man damit nicht führen".

Das kommt zum Beispiel sehr gut in dem auch ansonsten empfehlenswerten russischen Film über den Afghanistankrieg "Die 9te Kompanie" rüber - so eine Art russisches Full Metal Jacket, aber echt nicht schlecht. Der Ukrainer in der Kompanie ist der Comic Relief, über den sich alle lustig machen, weil er halt Ukrainer ist. Diese Sicht auf Ukainer ist bei den Russen sehr tief verzwurzelt. Wie übrigens auf alle anderen Sovjetvölker ja auch. Sie wurden alle als leicht hängengebliebene, minderwertige kleine Partner betrachtet, denen das große russische Volk zum Glück verhelfen muss.

Das Gerede vom "Brudervolk" ist mithin eher sehr toxische Mischung aus Paternalismus und Imperialismus.

Naja und jetzt ist es natürlich erst Recht explodiert, aber eben schon seit 2014 zusammengebraut.
Klingt als ob die Ukrainer die Bayern der ehemaligen SU wären. Wegen der Sprache und Kultur vom Rest dauernd belächelt, aber in Wahrheit einfach das überlegene Volk. :deliver:
 
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Osteuropa liefert jetzt ja anscheinend schon Panzer. Mal wieder hab ich null Verständnis für diese Bräsigkeit.
Nicht nur Deutschland, auch die anderen NATO-Partner haben bisher aber so gut wie keine schweren Waffen geliefert - keine Panzer und keine Artillerie - man wollte dem russischen Präsidenten Putin keinen Anlass bieten, den Westen in den Krieg hineinzuziehen.
Warum sollte Putin irgendein Interesse daran haben, die NATO in diesen Krieg zu ziehen?
Wenn die NATO in den Krieg zieht, hat Russland die Wahl zwischen Ukraine aufgeben oder komplett untergehen.
 
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Sie sind als Brudervolk akzeptiert, solange sie schön brav "Kleinrussen" bleiben und sich unterordnen. Aber jeder Ukrainer, der eine Freiheitsbestrebung hat, ist verhasst. Im Übrigen darf man sich "Brudervolk" eben nicht wie echte Brüder vorstellen, also auf Augenhöhe. Für die Russen waren die Ukrainer immer die leicht hängengebliebenen Bauerntölpel, denen man ein bisschen zeigen muss, wie man lebt. Und diese Einstellung wird einem von klein auf eingetrichtert. Ehrlichgesagt war meine Haltung lange ähnlich und die meiner Familie auch. Das Ukrainische wurde nie richtig ernst genommen und im besten Fall belächelt. Die ukrainische Sprache wurde als minderwertig angesehen so in dem Sinn "ist ja ganz nett zum Singen und Gedichte erzählen, aber zivilisierte oder wissenschaftliche Debatten kann man damit nicht führen".

Das kommt zum Beispiel sehr gut in dem auch ansonsten empfehlenswerten russischen Film über den Afghanistankrieg "Die 9te Kompanie" rüber - so eine Art russisches Full Metal Jacket, aber echt nicht schlecht. Der Ukrainer in der Kompanie ist der Comic Relief, über den sich alle lustig machen, weil er halt Ukrainer ist. Diese Sicht auf Ukainer ist bei den Russen sehr tief verzwurzelt. Wie übrigens auf alle anderen Sovjetvölker ja auch. Sie wurden alle als leicht hängengebliebene, minderwertige kleine Partner betrachtet, denen das große russische Volk zum Glück verhelfen muss.

Das Gerede vom "Brudervolk" ist mithin eher sehr toxische Mischung aus Paternalismus und Imperialismus.

Naja und jetzt ist es natürlich erst Recht explodiert, aber eben schon seit 2014 zusammengebraut.

Damit habe ich mich bei unseren Ukrainischen Gästen auch in die Nesseln gesetzt. Wir haben über Butscha gesprochen. Ich habe gesagt, dass es schwer zu ertragen und schwer zu verstehen ist, weil Ukrainer und Russen doch quasi Brüder sind.
Da wurde direkt Vehement widersprochen!
Aussage der Ukrainischen Frau war: das sagen immer nur die Russen, aber die Ukrainer haben sich immer eigenständig gefühlt, nicht wie Russen. Und die Russen haben die Ukrainer immer scheiße behandelt. Die Russen sagen es, wenn es Ihnen passt, aber sie behandeln die Ukrainer seit jeher scheiße. Und deswegen fühlen sich die Ukrainer auch wie Ukrainer und nicht wie halbe Russen oder verbrüdert mit den Russen.
Interessant finde ich, dass man anscheinend die Ukraine als Tölpel darstellt in Filmen etc. aber da dann doch einiges von der Technologie Russlands herkommt, z.b. in der Waffentechnik - das wurde ja auch schon hier erläutert.
 
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Es ist halt so, dass keine Nation Material aus ihren "Aktivbeständen" abgibt. Das ist alles Zeug, dass eingelagert ist, kurz vor der Ausmusterung steht oder sehr kurzfristig ersetzt werden kann.
Die Osteuropäer haben noch einige alte Panzer als Reserve.
Die westlichen Staaten haben ihre Reserven beim Großgerät in den Jahren 1990 bis 2010 rigoros abgeschafft. Dementsprechend "zurückhaltend" ist man da.
 
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Das ist mir durchaus klar, aber wir benötigen unsere Aktivbestände gerade kaum, könnten also gut auf einen Teil verzichten. Die Ukraine verteidigt sich gegen ihre Auslöschung. Wir wollen das verhindern, also ist auch unserer Sache mehr gedient, wenn wir erstmal alles abgeben, was dort von unmittelbarem militärischem Wert ist.
Die westliche Rüstungsindustrie sollte Russlands auf Dauer doch in die Tasche stecken. Und es ist ja nicht so, dass der Bedarf effektiver Rüstungsgüter schnell abnehmen wird: Selbst wenn der Krieg morgen vorbei wäre, müsste die Ukraine sich über Jahre oder Jahrzehnte vor einem feindlich gesinnten Russland schützen und wäre dabei auf unsere Hilfe angewiesen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Rheinmetal hat schon im Februar angeboten über 1000 Mader die rumstehen in Stand zu setzen. Das würde nicht mal ein Jahr dauern. Es gibt überhaupt keinen Grund der Ukraine nicht die aktiven Mader zu geben und unserer BW dann die neu instandgesetzten Mader zuzuführen. Dadurch hätte Deutschland, bis auf ein paar Euro, keinen echten Nachteil.
 
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Echt wild @HeatoR
Vor paar Wochen hast du hier noch erläutert wie nahe uns Russen kulturell doch seien (auch im vgl mit Amis) und jetzt schreibst du das komplette gegenteil. Hui Hui hui
 
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Sowas wie Marder wären ein Anfang. Aber langfristig wird die Ukraine doch deutlich besser gegen Russland bestehen, wenn sie Zugriff auf moderne westliche Technik hat. Gerade jetzt wären doch bspw. Lenkwaffensysteme eine enorme Hilfe. Bisher verfügt Russland außerhalb der Ukraine über völlig ungestörte Infrastruktur. Wenn die Ukraine Raketen bekäme, mit denen sie bspw. die Schwarzmeerflotte oder russische Stützpunkte auf der Krim usw. angreifen könnte, würde das die Situation für Russland komplizieren.
Dazu halt Sachen wie Luftabwehr, Artillerie usw.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Echt wild @HeatoR
Vor paar Wochen hast du hier noch erläutert wie nahe uns Russen kulturell doch seien (auch im vgl mit Amis) und jetzt schreibst du das komplette gegenteil. Hui Hui hui
Ja, im Gegensatz zu Hängengebliebenen bin ich in der Lage meine Meinung fortzuentwickeln und sie auch retroperspektiv verändernden Realitäten anzupassen.

Ceterum censeo russiam esse delendam.
 
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ach komm, merkste selber: putin befiehlt den angriff -> heators analyse der russischen seele dreht sich um 180grad. ich bitte dich
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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ach komm, merkste selber: putin befiehlt den angriff -> heators analyse der russischen seele dreht sich um 180grad. ich bitte dich
Wenn Deine Frau deinen Nachbarn fickt, könnte sich Deine Meinung über ihren Charakter auch sehr plötzlich ändern Du Birne ey :rofl:
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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Achso und hier nochmal speziell für Scorn, vielleicht findest Du es aus der Feder eines professionellen Journalisten ja verständlicher:


Tschetschenien, Syrien, nun die Ukraine: Russlands Armee hat eine lange Geschichte brutaler Kriegsführung. Die Ursachen reichen bis tief in die russische Gesellschaft.

Gewaltexzesse beim Militär konnten der Armeeführung bislang zumindest nichts anhaben. So wurden im vergangenen Herbst zwei ranghohe Angehörige einer Spezialeinheit des militärischen Nachrichtendienstes in der Region Chabarowsk wegen Misshandlungen und sexueller Gewalt angeklagt. Major Oleg Panin soll einen seiner Untergebenen dabei mit einem Besenstiel vergewaltigt haben, weil dieser kein Schutzgeld zahlen wollte. Insgesamt sollen etwa 20 Rekruten ähnliche Torturen erlitten haben.

Kommt vermutlich in allen Armeen vor, ne? Völlig normal. Gabs ja vor 150 jahren in Preußen auch, deswegen sagt das jetzt überhaupt nichts aus über die russische Gesellschaft.
 
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Ja, im Gegensatz zu Hängengebliebenen bin ich in der Lage meine Meinung fortzuentwickeln und sie auch retroperspektiv verändernden Realitäten anzupassen.

naja wenn du innerhalb von zwei Wochen zwischen "die Russen sind unsere besten Freunde" und "Die Russen sind der Teufel und Hitler und wollen uns alle vernichten" switcht, können deine Kenntnisse der russischen Seele nicht so fundiert sein. Du gibst ja zu dich einmal hart getäuscht zu haben, warum nicht auch dieses mal? ;)

Im übrigen muss man gar nichts von Russen oder Russland wissen um direkt und glasklar zu erkennen dass wie du die "russische Seele" in beiden Extremausführungen darstellst einfach ein großer Haufen B U L L S H I T ist.
Irgendwo zwischen deinen Extremwendehals Ansichten, liegt die Wahrheit und irgendwann findest du das bestimmt auch noch selber raus.
Ich bin mir aber fast sicher du weißt dies bereits und das was du hier darstellst ist ne Mischung aus kontroversen Thesen zwecks Aufmerksamkeit (habe ich Verständnis für) und überemotionalität (habe ich in teilen auch Verständnis für).
Deswegen -> alles wird gut. :keks:
 
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Celetuiw

StarCraft: Brood War
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Wie wärs wenn Du einfach mal nen Step zurück nimmst und auf mich hörst, statt Dich wie ein trotziges Kind aufzuführen?
Naja, meinst du das so wie: sobald du was zum Thema Russland postest was in Richtung Kultur/Werte geht soll der Rest soll der Rest von uns das abnicken?
Auf keinen Fall Kollege. Selbst wenn du gebürtiger Moskauer wärst und da dreißig Jahre lang gewohnt hättest: man ist immer in seinen eigenen Überzeugungen gefangen. Nichtmal zwei deutsche (linker und rechter z.b.) können sich anständig auf deutsche Werte/Leitkultur einigen.

Außerdem erhebe ich dann den Anspruch, dass alle außer mir in Zukunft zum Thema Flüchtlinge nix mehr sagen, bin der einzige der in dem Bereich professionell Erfahrung hat. :deliver:
Echt wild @HeatoR
Vor paar Wochen hast du hier noch erläutert wie nahe uns Russen kulturell doch seien (auch im vgl mit Amis) und jetzt schreibst du das komplette gegenteil. Hui Hui hui
Naja ich verstehe schon, dass du deine Meinung geändert hast heat. Aber innerhalb von zwei Wochen völlig entgegen gesetzter Ansicht zu sein, “was Russland ausmacht“ ist steil, da geb ich tzui Recht.
Hättest du dich auf eine Prognose von Putins nächstem Schritt beschränkt, wär das was anderes gewesen.
 
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Whataboutismalarm 😵💫:
können wir jetzt endlich einen mindestens fünfzigseitigen Thread über den Jemen starten und warum wir uns so doll schämen dass Deutschland nicht genug tut, es wird hier langsam arg einseitig und wir wollen doch nicht für primitive Endemiten gehalten werden oder?

zurück zum Thema, ich hab Russologie studiert, die sind wirklich alle Hitler :8[:, wir brauchen dringend einen Weltkrieg um diese Untermenschen auszuradieren.

 
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20:42 Uhr

Habeck: "Deutschland steht Embargo nicht im Weg"


Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat ein Ende der Einfuhr russischer Kohle in Aussicht gestellt. In rund vier Wochen sei es bereits gelungen, den Kohle-Import aus Russland um die Hälfte zu reduzieren, sagte der Grünen-Politiker in den tagesthemen. Ein Kohleausstieg sei zwar nicht sofort möglich, aber es werde hart daran gearbeitet. "Wenn wir die Voraussetzungen geschaffen haben, dann kann man sie auch rechtlich absichern. Deswegen steht Deutschland so einem Embargo nicht im Weg." Einen Termin dafür wollte Habeck nicht nennen.

Ein schrittweises Embargo greife schon längst, aber für ein komplettes Kohle-Embargo seien noch nicht genug erneuerbare Energien verfügbar. In Zukunft entscheide der Ausbau der erneuerbaren Energien über die sichere und günstige Energieversorgung, so Habeck.
Irgendwie doch noch kein wirkliches Kohle-Embargo? Erst wenn genug regenerative Energien vorhanden sind, um die Kohle zu ersetzen? Da sprechen wir doch über Jahre.
Wundert mich. Hätte gedacht, dass man sofort bei einem Kohle (und eventuell Öl) Embargo mitmacht, damit man im Gegenzug am Gasbezug festhalten kann.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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https://www.spiegel.de/ausland/ukra...rainer-a-764cbd78-8b95-4633-9239-d981f4ce862a

Leider begehen auch Ukrainische Soldaten Kriegsverbrechen. Ich hoffe diejenigen werden identifiziert und zur Verantwortung gezogen.
Ja klar werden feindliche Soldaten mal hingerichtet, das ist bedauerlich und darf natürlich nicht sein und muss verfolgt werden, steht aber in keinem Verhältnis zum systematischen Ermorden von Zivilisten und wird natürlich von der Russenpropaganda ausgeschlachtet, ist aber moralisch etwas völlig anderes.
 
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14:37 Uhr

Niederlande gegen vollständiges Energie-Embargo


Die Niederlande wollen nicht auf sämtliche Energie-Importe aus Russland verzichten. "Ein vollständiges Embargo ist sicherlich nicht der richtige Schritt", sagte Energieminister Rob Jetten dem "Handelsblatt". Man solle Kohle, Gas und Öl differenziert betrachten. "Ich bin überzeugt, dass ein schnelles Embargo auf alle drei Energieträger große Risiken birgt." Es sei für die Niederlande relativ einfach, vollständig aus dem russischen Gas auszusteigen. Sein Land decke 15 Prozent seines Erdgasbedarfs mit russischen Lieferungen. "Aber wir sehen natürlich, dass die Situation für Deutschland und einige andere Länder völlig anders ist."
Gas wäre für die Niederlande einfach, dafür beziehen die sehr viel russisches Öl. Ich denke deshalb treten die ja jetzt öffentlich auf die Bremse.
Barley hatte mal durchblicken lassen, dass bestimmte Länder (ich vermute Osteuropa) auf Embargos drängen, gleichzeitig aber erwarten, bei wirtschaftlichen Problemen von Deutschland aufgefangen zu werden.
Kurz um: ich vermute bei dem Thema gibt es viel Uneinigkeit und abweichende Erwartungen. Solange Russland nicht komplett abdreht und Chemiewaffen o.ä. zündet, wird es imo wahrscheinlich kein vollständiges Energieembargo geben. Man wird Stück für Stück die Importe zurück fahren, bis man sie nicht mehr braucht.
Natürlich alles nur Glaskugel.

Meine persönliche Meinung ist ohnehin, dass umfangreiche Waffenlieferungen, Versorgungsgüter und Intel viel wirksamer sind. Angeblich werden schwere Waffenlieferungen durch die NATO vorbereitet. Mal schauen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich verstehe nach wie vor nicht, was gegen ein generelles Handelsembargo Minus Energie spricht. Das wird mE überhaupt nicht diskutiert.
 
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Verstehe ich auch nicht. Ich verstehe auch nicht so ganz, warum das "Kohle-Embargo" so schwach ist, obwohl sogar die Industrie das für kein wirkliches Problem hält.
 

Celetuiw

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Ja klar werden feindliche Soldaten mal hingerichtet, das ist bedauerlich und darf natürlich nicht sein und muss verfolgt werden, steht aber in keinem Verhältnis zum systematischen Ermorden von Zivilisten und wird natürlich von der Russenpropaganda ausgeschlachtet, ist aber moralisch etwas völlig anderes.
Die gezielte Hinrichtung eines verletzten (kampfunfähigen) Soldaten ist ein Kriegsverbrechen. Qualitativ möchte ich das nicht gegen die russischen Kriegsverbrechen vergleichen, quantitativ ist es halt erstmal 1 fall zu den ca. 400 aus butscha.
Das beide Seiten aber die Gesamtlage zu ihren Gunsten darstellen sollte offensichtlich sein.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Die gezielte Hinrichtung eines verletzten (kampfunfähigen) Soldaten ist ein Kriegsverbrechen. Qualitativ möchte ich das nicht gegen die russischen Kriegsverbrechen vergleichen, quantitativ ist es halt erstmal 1 fall zu den ca. 400 aus butscha.
Das beide Seiten aber die Gesamtlage zu ihren Gunsten darstellen sollte offensichtlich sein.
Nichts anderes habe ich gesagt. Ich möchte nur schon mal präventiv darauf hinweisen, dass da sicher die Relativierer aus den Löchern kriegen und behaupten wollen "seht ihr, beide Seiten sind voll gleich". Was ich halt absurd finde, weil es für mich doch schon einen gewaltigen Unterschied gibt, ob eine einzelne Gruppe von Soldaten eigenhändig einen gegnerischen Kombatanten rechtswidrig hinrichtet, oder ob die russische Armee, wie heute ja vom BND bestätigt, gezielt und planvoll Jagd auf Zivilisten macht mit dem erklärten Ziel schlichtweg möglichst viele von ihnen auszulöschen.
 
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Ja klar werden feindliche Soldaten mal hingerichtet, das ist bedauerlich und darf natürlich nicht sein und muss verfolgt werden, steht aber in keinem Verhältnis zum systematischen Ermorden von Zivilisten und wird natürlich von der Russenpropaganda ausgeschlachtet, ist aber moralisch etwas völlig anderes.
In dem Moment wo ich auf verwundete, am Boden liegende Männer schieße die wehrlos sind stehe ich auf einer Stufe mit Soldaten, die Frauen aus Häusern ziehen und dort erschießen. Keinesfalls besser.
Das _systematische_ Ermorden von Zivilisten ist natürlich schlimmer als das "Random" Ermorden von Soldaten. Aber ich sage Dir wie es ist: wenn sich da 200 Russen ergeben würden und dann von Ukrainischen Soldaten hingerichtet werden würden, dann wäre das auch systematisch und damit 0,0 besser als das was die Russen mit Zivilisten gemacht haben.
Soldaten sind nicht weniger "Wert" als Zivilisten und in dem Moment wo sie entwaffnet sind, genießen Soldaten die gleichen Menschenrechte wie alle anderen Menschen auch.
 
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