Russland mal wieder

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vielleicht verwechsel ich Dich gerade mit tzui, aber hattest Du nicht geschrieben Russland wäre ja gar nicht so stark militärisch, weil ihr Budget nicht viel höher als unseres ist?

@zimms
Nicht viel mehr, korrekt. Deutschland so 52 Mrd. Russland 61 Mrd. 9 Mrd. sind im Verteidigungsbereich n Witz. Dafür kriegst Du vielleicht ne flotte neuer Transportflieger oder so, wenn überhaupt.
 
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Also bei Vergleichen von Wehretats muss man vorsichtig sein: zum einen so offensichtliche Sachen wie Währungs- und Kaufkraftunterschiede, aber auch inhaltlich lässt sich das nicht immer vergleichen: bei manchen Staaten sind da Renten für ehemalige Soldaten mit drin, bei anderen nicht, dafür gibt es aber irgendwelche paramilitärischen Truppen, die offiziell über die Polizei laufen, und und und.

Dazu besteht bei den Russen der größte Teil der Truppen aus Wehrpflichtigen, die jetzt nicht so dolle sind. Dazu gibt es einen Kern gut ausgebildeter und vor allem einsatzerfahrener Profis, die aber nur einen recht kleinen Teil ausmachen (was auch gar keinen großen Unterschied macht, da die russische Logistik wahrscheinlich gar nicht ausreicht, mehrere schwere Verbände gleichzeitig zu versorgen :catch: ).

Russland ist in Bezug auf Einsatzbereitschaft ihres Materials übrigens auch alles andere als Vorbild. Wobei die da teilweise ein ähnliches Problem haben wie die Westeuropäer: in Friedenszeiten wird "einsatzbereit" anders definiert als im Notfall...

PS: dass der Armata überhaupt mal in Serie geht glaube ich erst, wenn es passiert.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Vielleicht hab ich da grad nen Denkfehler, aber wenn die Russen aktuell etwa 1 Mio Soldaten haben, von denen 300 000 Wehrpflichte pro Jahr sind und die Wehrpflicht nur ein Jahr dauert, ist dann nicht die Mehrheit doch aus Berufssoldaten bestehend?

Die Einsatzbereitschaft ist natürlich immer ein Problem, aber es gibt eine eindeutige Tendenz. Vergleicht man die Leistungsfähigkeit russischer Truppen zwischen den Tschetschenienkriegen Anfang der 90er über Georgien 2008 bis Syrien, dann lässt sich auf allen Fronten eine unerhörte Leistungssteigerung feststellen. EIne Operation wie in Syrien wäre für Russland noch 2008 utopisch gewesen. Der Einmarsch in Georgien war auch nicht gerade eine Glanzleistung, man darf annehmen, dass eine Operation in der Ukraine heute wesentlich anders verlaufen würde.

Soll heißen: wie man es dreht und wendet, dort wird investiert und man sieht und merkt es. Bei uns geht es seit mindestens 20 Jahren nur beragb, vermutlich schon länger.
 
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Vielleicht hab ich da grad nen Denkfehler, aber wenn die Russen aktuell etwa 1 Mio Soldaten haben, von denen 300 000 Wehrpflichte pro Jahr sind und die Wehrpflicht nur ein Jahr dauert, ist dann nicht die Mehrheit doch aus Berufssoldaten bestehend?
Ähm ja sorry, das bezog sich eher auf das Heer, nicht die Streitkräfte. Da sind außerhalb der guten Spezialtruppen wie den Speznaz und den VDV hauptsächlich Wehrpflichtige und eher mäßig ausgebildete (das ist natürlich nur Mutmaßung, scheint aber allgemein anerkannte Meinung zu sein) Berufssoldaten bei den Kampftruppen.

Dass sich die russischen Streitkräfte in den letzten Jahren aber verbessert haben, stimmt wohl.
 
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Benrath

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Man kann wohl davon ausgehen, dass Betriebskosten in Russland günstiger sind als bei uns.
Bei uns ist die Hälfte Betriebskosten und davon die Hälfte Personal

Ich geh mal davon aus, dass das günstiger in Russland ist.
Deswegen sind die auch eher bei 4% des Bips als wir nur bei <2 %
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Man kann wohl davon ausgehen, dass Betriebskosten in Russland günstiger sind als bei uns.
Bei uns ist die Hälfte Betriebskosten und davon die Hälfte Personal

Auch das wurde mich aber nicht besonders wundern. Errinert sich jemand an die gescheiterte Privatisierung der HIL Werke? Ist an der SPD gescheitert, faktisch hängen dort große Teile der Belegschaft mangels Auslastung tatenlos herum und drehen Däumchen für fürstliche BW Gehälter. Aber die zu privatisieren und rauszuschmeissen wäre wieder böse böse (obwohl man schon zig Millionen in die Privatisierung gesteckt hätte).

Also ja, glaube ich sofort, dass die BW auch bei den Betriebskosten maximal ineffizient ist. Dass es aber allein daran liegt, dass unsere Betriebskosten nunmal so hoch wären und man dort leider nichts gegen tun könnte, glaube ich nicht.

Abgesehen davon verstoßen wir natürlich nach wie vor mit Ansagen und Dreistigkeit gegen unsere Bündnisverpflichtungen und investieren auch nach wie vor läppische 1,2% statt der nötigen 2+% ins Militär.
 
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Deleted_228929

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Vielleicht verwechsel ich Dich gerade mit tzui, aber hattest Du nicht geschrieben Russland wäre ja gar nicht so stark militärisch, weil ihr Budget nicht viel höher als unseres ist?
Nein, ich habe das nicht behauptet.

Es sollte doch allgemein bekannt sein, dass ich als linksgrünversifter Ökogutmensch selbstverständlich dafür bin, die Panzerwaffe hochzurüsten (natürlich vorzugsweise betrieben mit Biodiesel, der vom toitschen Bauern auf toitschen Rapsfeldern produziert wird!) um dem russischen Diktator ordentlich einzuheizen. :deliver:

Zu den Wehretats: In der Tat unsinnig, einfach nur die nominalen Ausgaben in USD zu vergleichen. Ein USD in Russland kauft halt sehr viel mehr als ein USD in Deutschland oder USA.

 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ein USD in Russland kauft halt sehr viel mehr als ein USD in Deutschland oder USA.

Richtig aber deswegen macht es eben auch Sinn den Etat am % des BIP zu messen und auch da kacken wir ab - wie bereits ausgeführt eigentlich vertragswidrig, aber irgendwie scheissen wir da alle fröhlich drauf, während der gute Toitsche nen Tobsuchtsanfall bekommt, wenn in Griechenland oder Italien gegen den AEUV verstoßen wird.
 

Deleted_228929

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Richtig aber deswegen macht es eben auch Sinn den Etat am % des BIP zu messen und auch da kacken wir ab
Wenn dann ergibt es Sinn und wenn man internationale Vergleiche anstellen möchte ist das natürlich ebenfalls wenig aussagekräftig. Wenn Luxemburg 50% seines BIP für Rüstung aufwendet ist das trotzdem keine militärische Supermacht.

Am sinnvollsten dürfte beim Militär halt immer noch sein, dass man einfach stumpf die Anzahl der Panzer, Flugzeuge und Schiffe zählt und deren qualitative Eigenschaften vergleicht.
 

parats'

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Abgesehen davon verstoßen wir natürlich nach wie vor mit Ansagen und Dreistigkeit gegen unsere Bündnisverpflichtungen und investieren auch nach wie vor läppische 1,2% statt der nötigen 2+% ins Militär.
Das Problem ist, dass du die 2% des BIPs in Relation zum Bundeshaushalt setzen musst. Denn darauf läuft es am Ende hinaus und ich kann mir kaum vorstellen, wie du eine derart drastische Erhöhung des Bundeshaushalts durchbekommen willst und vor allem wie finanzieren? Ich mein wir reden hier von irgendwas um die ~30mrd Euro mehr pro Jahr.
 
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Gibt es irgendwo eigentlich einigermaßen zuverlässige Zahlen was die Ukrainer da an Streitkräften und Militärgerät auffahren lassen?
 

Celetuiw

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Da wirst Du aber keine Infos über die aktuelle Stärke der Truppen im Donbas finden ;)

Trotzdem thx for link
 

Celetuiw

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Ist imo auch deutlich interessanter als die reinen mobil gemachten Verbände im Gebiet, weil es Aufschluss über Reserve, Ausrüstung, Wartungsstand und Qualität des Gerätes etc verschafft.
Auch die weiter oben gewünschten berechnungen zum BIP etc (;
Jo gerne.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
Wenn dann ergibt es Sinn und wenn man internationale Vergleiche anstellen möchte ist das natürlich ebenfalls wenig aussagekräftig. Wenn Luxemburg 50% seines BIP für Rüstung aufwendet ist das trotzdem keine militärische Supermacht.

Am sinnvollsten dürfte beim Militär halt immer noch sein, dass man einfach stumpf die Anzahl der Panzer, Flugzeuge und Schiffe zählt und deren qualitative Eigenschaften vergleicht.

Das hilft uns halt auch nicht bei der Frage ,wie effizient das vorhandene Budget eingesetzt wird. Und ich könnte Dir jetzt aus dem Stand 3 größere BW Projekte nennen, wo durch Planungs- und Behördenfehler viele Millionen oder gar Milliarden einfach verbraten wurden, ohne, dass die Truppe dadurch irgend einen Vorteil hatte. Diese Kohle taucht aber trotzdem im Verteidigungsbudget auf, obwohl Gegenwert = 0.

Eine bessere Metrik fällt mir jetzt aber leider auch nicht ein.

Ansonsten ist es gerade nahezu lächerlich, wie nach grobem Überblick wirklich alle Medien völlig ungefiltert den NATO Narrativ nacherzählen, dass Putin quasi schon mit einem Fuß in Kiew steht. Und alle nicken brav und plappern nach, obwohl das das wirklich aller unrealistischste Szenario überhaupt ist. Wenn man sich bewusst macht, dass die Berichterstattung vermutlich in vielen Fragen so abläuft, stärkt es nicht gerade das Vertrauen in unsere Medienlandschaft. Selbst das ukrainische Fernsehen ist nicht ganz so hysterisch.
 
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Danke für den Link, sicher zu detailliert aber werde ich mir beizeiten mal zu Gemüte geben. Tatsächlich hätte mich natürlich insbesondere eher interessiert was nun so an Ukrainischen Truppen mobilisiert wurde, die ja nach russischem narrativ der Grund für den Truppenaufbau der Russen an der Grenze sind.
Es ist wirklich sehr enttäuschend das über den Konflikt in der Breite sehr einseitig berichtet wird, das erschwert sinnvolle Diskussionen sehr. Gerade die letzten Wochen gab es alle Tage schöne Infografiken was der Russe denn so alles hat auffahren lassen, aber da war nicht eine dabei wo das Gesamtbild aufgezeigt wurde.
Persönlich find ich die Interessen der Russen natürlich nachvollziehbar, find aber die schon 2014 gewählten Mittel haben zwar Tatsachen geschaffen, aber Russland darf nun auch nicht überrascht sein das die Krim und Donbass fortwährende Konfliktfelder bleiben und die Ukraine noch mehr Richtung Westen driftet. Hier lässt sich durch die Drohgebärden vielleicht weiteres verhindern, aber gleichzeitig kann die Stimmung in den anderen Ländern kippen wo man weniger Einfluss hat. Was ist dann der Plan?
 

Gustavo

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Waren und sind sie ja auch. Wer die Notwendigkeit atomarer Aufrüstung im kalten Krieg nicht kapiert hat und dass nur gegenseitige Auslöschungspotentiale den Frieden gewährleisten konnten, war damals blöde und ist es heute wieder.

Mal abgesehen davon, dass das eine ziemlich unhaltbare Behauptung ist: Selbst wenn es so wäre, was für eine Rolle würde es spielen? Meine These ist ja, dass sich aus der Generation, die damals gegen den Doppelbeschluss demonstriert hat, heute ein großer Teil des außenpolitischen Fachpersonals (politisch, bürokratisch, akademisch) rekrutiert. Das hat aber nun nicht dazu geführt, dass wir heute grundsätzlich anders über geopolitische Interessen diskutieren als vor 40 Jahren. Und meine Vermutung ist halt, dass genau dasselbe in der Zukunft auch passieren wird: Hehre Ziele und Ideale sind eine Sache, aber wenn man an der Macht ist sieht die Sache anders aus. Du hast nicht nur Selektionsprozesse (die wirklich friedensbewegten Leute spezialisieren sich bspw. in der SPD nicht auf Außenpolitik), sondern auch Lernprozesse. Exakt dasselbe siehst du in grün (ba-dum-tss) bei der Umweltpolitik: Die grüne Basis und FfF können sich in die Fußgängerzonen stellen so viel sie wollen, sobald du Leuten sagen musst "oh übrigens, ihr verliert euren Job weil uns das Klima wichtiger ist" sinkt der politische Rückhalt in großen Teilen der Gesellschaft gegen den Gefrierpunkt. Die ach so verweichlichte Jugend von damals ist halt nicht nur eben nur ein (relativ kleiner) Ausschnitt, sondern sind halt auch die Normalbürger von heute. Der Artikel ist unempirische Panikmache.




Das wurde tatsächlich einmal kurz in der Tagesschau erwähnt, aber natürlich mit dem Unterton, dass es jawohl völlig selbstverständlich ist, dass die Ukraine versuchen dürfe "ihren" Donbass jederzeit zurückzuerobern. Aber ja, in Gesprächen habe ich auch mitbekommen, dass 100% der Menschen keine Ahnung haben, dass die Ukraine massiv mobil macht an der Grenze und das erst der Auslöser war für den russischen Truppenaufmarsch. Die Medien verdrehen das jetzt natürlich so auf Natolinie, als ob Putin angefangen hätte. Dabei ist es eindeutig eine Reaktion auf die ukrainische Aktion und soll sagen: "versucht es gar nicht erst".

Komm schon, sowas kann doch nicht dein Ernst sein. Du willst uns wirklich erzählen, die Ukraine könnte auf eigene Faust versuchen, den Donbass zurückzuerobern? Um dann was zu tun? Siege Tanks und Missile Turrets an der Grenze zu Russland aufzubauen und zu warten, bis ihre Battlecruiser fertig sind? Wenn du (imho zurecht) glaubst, dass die Amerikaner im Zweifelsfall keinen Finger krumm machen würden, um die Ukraine gegen einen russischen Angriffskrieg zu verteidigen, mit welcher Berechtigung könnte die Ukraine bitte auf Unterstützung in einer ukrainischen Offensivaktion hoffen? Die Ukraine würde doch ganz offensichtlich, selbst wenn sie es schaffen würde nennenswerte Gebiete zurückzuerobern, nach spätestens ein paar Tagen komplett überrollt. Wer soll das bitte glauben?
 
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Danke für den Link, sicher zu detailliert aber werde ich mir beizeiten mal zu Gemüte geben. Tatsächlich hätte mich natürlich insbesondere eher interessiert was nun so an Ukrainischen Truppen mobilisiert wurde, die ja nach russischem narrativ der Grund für den Truppenaufbau der Russen an der Grenze sind.
Es ist wirklich sehr enttäuschend das über den Konflikt in der Breite sehr einseitig berichtet wird, das erschwert sinnvolle Diskussionen sehr. Gerade die letzten Wochen gab es alle Tage schöne Infografiken was der Russe denn so alles hat auffahren lassen, aber da war nicht eine dabei wo das Gesamtbild aufgezeigt wurde.
Persönlich find ich die Interessen der Russen natürlich nachvollziehbar, find aber die schon 2014 gewählten Mittel haben zwar Tatsachen geschaffen, aber Russland darf nun auch nicht überrascht sein das die Krim und Donbass fortwährende Konfliktfelder bleiben und die Ukraine noch mehr Richtung Westen driftet. Hier lässt sich durch die Drohgebärden vielleicht weiteres verhindern, aber gleichzeitig kann die Stimmung in den anderen Ländern kippen wo man weniger Einfluss hat. Was ist dann der Plan?
russische invasionpläne halte ich für großen quatsch. selbst die westlichen analysten konstatieren, dass die bisherige mobilisierung nicht für einen angriff geeignet ist. demzufolge fährt putin entweder verhandlungsmacht auf, um die "nato-frage" ein für alle mal zu klären oder es handelt sich tatsächlich um eine reaktion auf die ukrainische mobilisierung. fern der augen der deutschen öffentlichkeit ist es in der ukraine völlig normal und quasi staatsräson, dass die abtrünnigen gebiete heim ins reich geholt werden - mittels militär. die angriffsgefahr durch die urkaine ist auch nicht immanent aber real. das läuft natürlich diametral zu der minsker vereinbarung aber die urkaine macht, was sie nunmal macht. unsere systempresse hält sich da lieber bedeckt, wenns dem großen natoziel dinglich ist.
 
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Das hilft uns halt auch nicht bei der Frage ,wie effizient das vorhandene Budget eingesetzt wird. Und ich könnte Dir jetzt aus dem Stand 3 größere BW Projekte nennen, wo durch Planungs- und Behördenfehler viele Millionen oder gar Milliarden einfach verbraten wurden, ohne, dass die Truppe dadurch irgend einen Vorteil hatte. Diese Kohle taucht aber trotzdem im Verteidigungsbudget auf, obwohl Gegenwert = 0.

Dieses hier ist die absolute Wahrheit.
Selbst ich als bekennender Militarist, würde in diesen Moloch von Bundeswehr keinen einzigen weiteren Euro investieren. Die Bundeswehr ist inzwischen leider eine reine Geldvernichtungsmaschine geworden, die hauptsächlich mit sich selbst beschäftigt ist.
Zugegebener Maßen ist unser Verteidigungshaushalt systematisch hochgerechnet. Darin inbegriffen sind zum Beispiel mehrere Milliarden Euro, die die Bundeswehr jedes Jahr an "Miete" für ihre eigenen Liegenschaften an die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten zahlt, sowie viele weitere Milliarden für die Pensionen ehemaliger Berufssoldaten und der ganze Apltraum bei der Instandsetzung von Gerät: es werden Milliarden für die privatisierte Instandsetzung von Militärgerät bezahlt und gleichzeitig pimmeln tausende Soldaten in den Logistik- und Instandsetzungseinheiten herum, die eigentlich genau diesen Job haben, aber ihn nicht ausüben dürfen. Das könnten sich die Schildbürger nicht besser ausdenken.

Wie dem auch sei. Ich verspreche Euch mit dem derzeitigen Budget eine der besten Armeen der Welt aufzubauen, vor der endlich mal wieder jemand zittert, wenn ich die Führung übernehmen darf und keine Rücksicht auf politische Befindlichkeiten nehmen muss (aka keine Lobby darf mir reinreden und ich darf so viele Leute rausschmeißen, wie ich will). Seid gewarnt und frohlocket, es wird wieder geile Paraden an der Siegessäule geben, täglich Tiefstflüge unserer schneidigen Jagdflieger, Rekrutierungskommandos an den Schulen und regelmäßig freilaufende Übungen überall in Deutschland und dafür keine Girls Days mehr. Wählt mich als Verteidgungsminister! :evil:

Für die Leute die sich wirklich für das militärische Thema interessieren: Hier eine Einschätzung zur Wirksamkeit der derzeitigen Waffenlieferungen an die Ukraine: https://rusi.org/explore-our-resear...-weapons-deliveries-add-ukraines-armed-forces
Die Russen werden die Panzerabwehrraketen durch weitreichendes Feuer countern. Wenn man wirklich das Kräftegleichgewicht zugunsten der Ukraine verschieben wollte, müsste man vergleichbare Artilleriefähigkeiten dort aufbauen, was natürlich ungleich komplexer und langwidriger ist, als ihnen ein paar Raketen zu geben.
 
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Deleted_228929

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Gibt es zu diesen Themen - konkret: was läuft bei der BW falsch, etwas allgemeiner: was passiert allgemein im militärischen Bereich weltweit - irgendwelche Literaturtips? Vorzugsweise natürlich was, wo der Autor nicht das Bedürfnis hat, einem in jedem zweiten Satz seine persönliche Meinung dazu mitzuteilen.
 

Celetuiw

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:fetti: :fetti:
Bild Artikel ist völlig unmöglich, inhaltlich lass ich mal bei Seite, aaber:

Das sich ein Militär zur Politik (im Amt, also Uniform) äußert, ist tatsächlich aus guten Gründen ein No-Go. Es soll beim Bürger nicht der Eindruck entstehen, dass die Verteidigungspolitik durch militärische Kader gemacht oder nur beeinflusst wird.
Das er sich da so dumm verhält, ist in der Tat problematisch.
Anyways: der Mann ist mit hoher Wahrscheinlichkeit weg vom fenster wenn schon bild so deutlich schreibt.
 
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du meinst also sein auftritt wäre auch dann problematisch, wenn er hart auf natolinie argumentiert hätte? imo wäre das mit wohlwollen rezipiert worden. ich kenne die regeln zu *öffentlichen einlassungen von militärs nicht

wenn schon bild so deutlich schreibt.
natürlich insbsondere die bild. immerhin geht es gegen putin ?!

*kA wie öffentlich diese äußerungen sind. wirkt dilettantisch (sneaky?) von der seite abgefilmt. wenn militärs zu thinktank conventions geladen werden, sich aber nicht zu putin äußern dürfen, verstehe ich den sinn der übung nicht ganz
 
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Benrath

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du meinst also sein auftritt wäre auch dann problematisch, wenn er hart auf natolinie argumentiert hätte? imo wäre das mit wohlwollen rezipiert worden. ich kenne die regeln zu *öffentlichen einlassungen von militärs nicht

Wenn sich das mit der meinung des Verteidigungsministeriums bzw der Regierung deckt ja.

Das ist kein 0815 Typ sondern ein hoher Vertreter des Ministeriums. Da gibt's keine private Meinung, wenn sie öffentlich wird
 

Celetuiw

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ich weiß nicht, ob es dazu "offizielle Regeln" bei der Bundeswehr gibt, das ergibt sich aber so grundsätzlich aus Selbstvertsändnis und Rolle jeden Teiles des deutschen Regierungsapparates. Weil es halt Aufgabe der demokratisch gewählten Vertreter des Volkes ist, Politik zu gestalten, sollte kein ausführendes Organ [Verwaltung, Polizei, Armee; vom Staatssekretär bis zum General] seine Ansicht ins Spiel bringen wenn die Verwechselungsgefahr besteht, dass diese handlungsanleitend sein könnte.
Weil in der Demokratie eben der Volksvertreter Politik machensoll und nicht der [demokratisch nicht legitimierte] Apparat.

Soweit die politische Theorie hinter der Neutralitätspflicht staatlicher Amtsträger, in eine ähnliche Richtung geht auch das https://de.wikipedia.org/wiki/Mäßigungsgebot
 
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Wenn sich das mit der meinung des Verteidigungsministeriums bzw der Regierung deckt ja.

Das ist kein 0815 Typ sondern ein hoher Vertreter des Ministeriums. Da gibt's keine private Meinung, wenn sie öffentlich wird
du drückst dich missverständlich aus. wolltest du sagen, dass seine äußerungen nicht problematisch sind, wenn regierung und general kongruent sind?

dein konditionalsatz deutet es aber richtig an, denn die ausführungen "what putin really wants.." können durchaus regierungslinie sein.
 
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thinktank bedeutete mal unpolitische, wissenschaftliche analyse und nicht politische positionen wiedergeben. ist mir befremdlich eine delegation zu einem thinktank zu schicken, der dann schwurbelt statt klare analysen zu treffen.

offensichtlich spielt es der nato aktuell in die karten die kriegsgefahr durch russland möglichst hoch darzustellen aber ein militär sollte sich die politischen ränkespielen nicht zu eignen machen, sondern möglichst objetiv beurteilen. nur meine meinnung

Wie BILD exklusiv erfuhr, tritt Deutschlands Marine-Chef Kay-Achim Schönbach (56) ab. Der Vizeadmiral will offenbar noch heute sein Amt zur Verfügung stellen und in den Ruhestand gehen.
kann sich mackia weiter über pensionskosten aufregen :)
 
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die artikel zur sache schönbach, meine fresse. er spricht nüchterne notwendigkeiten aus. kann man mögen, kann man lassen, aber die geifernde und hämische empörung sagt mehr über deutschland aus, als uns lieb sein sollte.
 
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die artikel zur sache schönbach, meine fresse. er spricht nüchterne notwendigkeiten aus. kann man mögen, kann man lassen, aber die geifernde und hämische empörung sagt mehr über deutschland aus, als uns lieb sein sollte.
die nüchterne notwendigkeit ist es also, eine christliche allianz zusammen mit russland gegen die gottlosen chinesen einzugehen? da sind mir selbst die "werte"-transatlantiker näher muss ich gestehen.
 

parats'

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Als Zusammenfassung taugt es sicherlich was, aber das ist nichts was jetzt exklusiv aus der Weltsicht eines SG stammt. SG wurde von der eigenen Partei abgeschossen in dem man Heiko Maaß als Außenminister eingesetzt hat. Das Ergebnis seiner Zeit beim BMWi und dem Dolchstoß sieht man jetzt - Aufsichtsrat in Großkonzernen, Vorstand, diverser Stiftungen und Mitglied der großen transatlantischen Thinktanks. Auf so eine Färbung kann ich gerne verzichten. Er hätte sich ja auch weiter politisch in Europa einbringen können und nur der liebe Herr weiß wieso er die Seiten wechselte.
 

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Er hätte sich ja auch weiter politisch in Europa einbringen können und nur der liebe Herr weiß wieso er die Seiten wechselte.
Na ja, es ist jetzt nicht so, dass im Politikbetrieb alle auf Sigibär gewartet hätten.

Langsam wird es doch komödiantenhaft: Während die NATO am rotieren ist sagt sogar die ukrainische Regierung, dass der Westen mal chillen soll:

 

parats'

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Na ja, es ist jetzt nicht so, dass im Politikbetrieb alle auf Sigibär gewartet hätten.
Sicherlich nicht und ich finde ihn extrem unsympathisch. Aber er ist bestens vernetzt, auch über die deutsche Landesgrenze hinaus. Er hätte gute Vorraussetzungen für diverse Ämter auf EU Ebene gehabt.
 
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SG richtiger huso. aber er konnte, was "gute" politiker ausmacht: bullshit im brustton der überzeugung verkaufen.
 
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