Imperialistisch waren die US-Interessen an der Stelle auch, es ging ja nicht um eine konkrete Bedrohungslage des Westens durch den Irak sondern um Einfluss. Klar sind der Irak unter Hussein und die Ukraine nicht direkt vergleichbar, aber das macht nicht den Grund aus, warum wir keine Neutralität behalten. Das tun wir imo nicht, weil es völlig nachvollziehbar ist auf einen Angriff an der eigenen Außengrenze anders zu reagieren als auf einen Angriff am Arsch der Welt, gerade wenn nicht klar ist, dass es nicht in Richtung direkter Alliierter weiter geht.Was sollen denn diese hinkenden Vergleiche? Im Irak wurde eine Diktatur angegriffen, die bereits in der Vergangenheit andere Länder überfallen hatte und sich wieder in Aufrüstung befand.
Völkerrechtswidrig? Zweifellos. Eine humanitäre Katastrophe? Zweifellos.
Aber das mit dem Einmarsch einer Diktatur in eine aufstrebende Demokratie aus imperialistischen Interessen zu vergleichen, ist imo völlig inadäquat.
€: Daher raute an BaBautz. Ich verstehe die europäische Aufregung, finde die extrem emotionalisierende Berichterstattung aber auch irritierend. Wir müssen uns natürlich gegen Putins Pläne wehren, aber ihn jetzt als das komische "Monster" darzustellen, der nie vorher dagewesene Dinge tut, ist albern. Er tut Dinge, die die letzten Jahre andauernd auf der Welt passiert sind, aber vorher halt nicht vor unserer Haustüre.