Russland mal wieder

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Das hier ist Russlands zweite Große Offensive. Nachdem die ausgeruhte Armee letztes Jahr die unvorbereitete Ukraine nicht stürzen konnte, versucht Russland es jetzt mit einer notdürftig geflickten Armee gegen einen vorbereiteten Gegner. Klar, es wird hier und da einige lokale bis relevante Erfolge geben. In 6 bis 8 Wochen ist die Puste aus. Und dann kommt die Gegenoffensive der Ukraine, die den Konflikt beenden wird. Zumindest den Teil, wo ukrainisches Staatsgebiet besetzt ist. Raketen/Drohnen/etc. werden erstmal weiter fliegen bis ein echter Friede auf dem Tisch liegt. Das ist zwar echt optimistisch und sie Chance, das ich falsch liege, sehe auch ich bei ~60%; meiner Hoffnung/Einschätzung nach ist das Thema bis August-November durch.
Die omfgrofl-Quotes später, wenn ich deutlich falsch liege, werden berechtigt sein
 
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Was mich tatsächlich optimistisch stimmt, sind Ankündigungen der US-Regierung, die Ukraine brauche bspw. die ATACMS nicht, um ihre Ziele zu erreichen. Das könnte ihr durchaus auf die Füße fallen, sollte die Ukraine jetzt herbe Verluste hinnehmen müssen. Und man darf davon ausgehen, dass die US-Regierung besser über die Lage im Bilde ist als wir alle zusammen.
 
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ah, jetzt hab ichs verstanden. ok, das ist das alleroptimistischste Szenario. immerhin commitest Du Dich im Gegensatz zu den meisten, die einfach sagen, wenn so dann so und kann eh keiner sagen, wie es rauskommt

Meine Gegenprognose: das wird ein jahrelanger Zermürbungskrieg (min. noch 3 Jahre). Es geht hin und her. Tendentiell läuft es schon eher für die Ukraine, aber es endet einfach nie, da sie die Russen nicht ganz ausm Land kriegen und die Russen ihre Kriegswirtschaft hochziehen und immer Material und auch Leute nachführen.

In die Aussage der Amis würd ich nicht so viel reininterpretieren. Möglicherweise ist das einfach abstrakter gemeint, im Sinne von, man kann sein Land zurückerobern auch ohne Waffen mit 300km Reichweite zu haben und keine konkrete Lagebeurteilung.
 
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… wenn du dich nicht darüber unterhalten willst, warum bist du dann hier?
wo ist das problem? ich habe den titel bzw. den ausschnitt da halt für mich bewertet und für unwürdig befunden. reicht das schon, um bei dir dicke kullertränen zu produzieren oder was ist los?
 
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wo ist das problem? ich habe den titel bzw. den ausschnitt da halt für mich bewertet und für unwürdig befunden. reicht das schon, um bei dir dicke kullertränen zu produzieren oder was ist los?
Du hast es also nicht gelesen, sag das doch. Dann tu halt nicht so als ob du es getan hättest.
 
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wo ist das problem? ich habe den titel bzw. den ausschnitt da halt für mich bewertet und für unwürdig befunden. reicht das schon, um bei dir dicke kullertränen zu produzieren oder was ist los?
Ich frage mich eher, warum du das Bedürfnis hast dies uns allen mitzuteilen … ?
 
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na exakt den ausschnitt, der da gepostet wurde. ich lese keinen twitterquatsch und schon gar nicht nach der einleitung da.
Dann werd doch mal konkret: Worin besteht die Niveaulosigkeit/Peinlichkeit?

Es ist zweifellos eine polemische Zuspitzung, aber zumindest für die Personen, die ich auf Anhieb einordnen kann (Varwick, Guerot, Vollmer), finde ich die Charakterisierung nicht völlig realitätsfern.
Im Folgenden ist der Beitrag zwar weiterhin polemisch zuspitzend, wahrt in meinen Augen aber einen hinreichenden Sachbezug, um diskurstauglich zu bleiben.

Und ohne dir zu nahetreten zu wollen: Ich hab einige deiner Beiträge mit Gewinn gelesen, aber mit pauschalisierender Aburteilung anderer gehst du selbst nicht grad sparsam um, würdest sie aber wohl nicht zugleich als peinlich und niveaulos qualifizieren.


Btw
:deliver:
 
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Dann werd doch mal konkret: Worin besteht die Niveaulosigkeit/Peinlichkeit?
aus dem ausschnitt am peinlichsten finde ich mit großem abstand "grünmoskvophilen". eine solche begrifflichkeit hat meiner ansicht nach überhaupt nichts zu suchen außerhalb von boulevard und offenem populismus. ich weiß, dass das inzwischen der absolute standard geworden ist, aber ich gehe da einfach nicht mit. ich würde ja auch keinen "beitrag" lesen, wenn da schon in der einleitung die rede von linksgrünen gutmenschen wäre. reine zeitverschwendung und perpetuierung von unsäglicher form.

Es ist zweifellos eine polemische Zuspitzung, aber zumindest für die Personen, die ich auf Anhieb einordnen kann (Varwick, Guerot, Vollmer), finde ich die Charakterisierung nicht völlig realitätsfern.
Im Folgenden ist der Beitrag zwar weiterhin polemisch zuspitzend, wahrt in meinen Augen aber einen hinreichenden Sachbezug, um diskurstauglich zu bleiben.
der beitrag mag so noch sachbezogen sein, ich find das intro dennoch einfach furchtbar.

Und ohne dir zu nahetreten zu wollen: Ich hab einige deiner Beiträge mit Gewinn gelesen, aber mit pauschalisierender Aburteilung anderer gehst du selbst nicht grad sparsam um, würdest sie aber wohl nicht zugleich als peinlich und niveaulos qualifizieren.
du trittst mir nicht zu nahe. ich finde polemik wunderbar. ich liebe dieses forum vor allen dingen aus zwei gründen: zum einen gibt es hier in aller regelmäßigkeit (imho) fundierte und ausführliche anmerkungen zu verschiedensten themenbereichen und zum anderen zerfallen hier die wenigsten direkt zu blütenstaub, weil es mal vehemente widerrede in rauem ton gab.
aber ich spreche für keine partei, ich spreche für keine institution, für keinen arbeitgeber, stehe nicht zu irgendeiner wahl. im grunde spreche ich ja nicht mal für mich selbst, weil ich unter einem pseudonym poste und praktisch jeder sein könnte. es ist absolut irrelevant, was ich hier schreibe. diese freiheit gestehe ich unseren medien und möchtegernmedien wie twitter nicht zu.
 
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Einen Tag schon kein Post, dann mal was Kontroverses:

Der Journalist Seymour Hersh sagt die USA (und Norwegen) haben Northstream gesprengt:
Anonyme Quellen usw. aber ist ja ernsthaft mal ne Ansage. Denkt ihr auf die Anschuldigungen wird von offizieller Seite reagiert werden? Für wie glaubhaft schätzt ihr die den Artikel und den Author ein? Scheint ja früher durchaus substanziell gute kritische Sachen gemacht zu haben, hatte aber in jüngerer Vergangenheit auch wohl zweifelhaftere Arbeit abgeliefert.
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hihi. kursieren aktuell auf twitter.
eine derartige serie über die darstellung von Elon Musk wäre auch sehr unterhaltsam. Einmal Musk Artikel pre 2021 und dann alles, nachdem er Kinderorgane verkaufte
 
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Krass wie dumm "die Menschen" sind. Halten Musk 15 Jahre für den Neuzeit-Jesus aber in Wahrheit war er schon immer ein Hurensohn. Tja, habt ihr euch ja ganz schön verarschen lassen. Naja, passiert
 
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hihi. kursieren aktuell auf twitter.
eine derartige serie über die darstellung von Elon Musk wäre auch sehr unterhaltsam. Einmal Musk Artikel pre 2021 und dann alles, nachdem er Kinderorgane verkaufte
Wie heißt der Typ nochmal, über den Snowden ausgepackt hat? Der ist ja auch tief gefallen. Leute, die mal eas großes geleistet haben, sind halt nicht inhärent groß und leiden unter menschlichen Schwächen wie jeder andere auch. Wenn das aber offensichtlich wird, tun manche so, als sei ein Naturgesetz verletzt worden
 
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Wie heißt der Typ nochmal, über den Snowden ausgepackt hat? Der ist ja auch tief gefallen. Leute, die mal eas großes geleistet haben, sind halt nicht inhärent groß und leiden unter menschlichen Schwächen wie jeder andere auch. Wenn das aber offensichtlich wird, tun manche so, als sei ein Naturgesetz verletzt worden
Also schreibt die gesamte westliche MSM gegen Musk an, weil sie festgestellt, dass er doch nicht so dope ist? Keine politischen Motive???
 
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Krass wie dumm "die Menschen" sind. Halten Musk 15 Jahre für den Neuzeit-Jesus aber in Wahrheit war er schon immer ein Hurensohn. Tja, habt ihr euch ja ganz schön verarschen lassen. Naja, passiert
Wenn du mit "die Menschen" dich selbst und Leute in deinem Umfeld meinst: tut mir leid für dich. Ich kenne Gott sei Dank persönlich niemanden, der das durchmachen musste.
 
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Also schreibt die gesamte westliche MSM gegen Musk an, weil sie festgestellt, dass er doch nicht so dope ist? Keine politischen Motive???
Das ist wie bei Kanye. Wer sich wie ein Kasper verhält, der liest halt in der Zeitung, dass er sich wie ein Kasper verhalten hat. Besonders dann, wenn man von ihm aus Erfahrung besseres erwartet
 

[fN]Leichnam

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Ben Hodges als Gast im mdr-Podcast mit General Bühler. Eigentlich nicht viel Neues, aber er spricht ziemlich gut Deutsch. Seiner Einschätzung nach sind die logistischen Probleme der Russen größer als jene der Ukrainer. Er ist zuversichtlich, dass die Unterstützung seiner Regierung nicht nachlässt und dass die Ukrainer den Krieg gewinnen können. Tja, hoffen wir es.
Ob die Ukrainer Bachmut bis zum 24. Februar halten können? Ich glaubs fast nicht...
 

Gustavo

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Nachdem ich das Essay von Krastev gelesen habe, frage ich mich noch mal mehr, was man glaubt mit solchen Aufrufen eigentlich zu erreichen. Selbst wenn morgen die Kriegshandlungen eingestellt würden: Was soll als Nächstes passieren? Ich nehme an nicht mal Wagenknecht wird es für eine realistische Forderung halten, dass die Ukraine mehr Gebiete abgibt, als Russland bisher besetzt. Russland führt aber einen Krieg, der Wahlweise zum Ziel hat der Ukraine klarzumachen, dass sie keine eigene Nation oder nur eine Nation nach russischem Willen zu sein hat. Niemand scheint so genau sagen zu können wie viele Menschen noch in den russisch besetzten Gebieten leben, aber es kann wohl nicht mehr als ein Bruchteil der Bevölkerung der Ukraine von 2021 sein. Dazu dürften die Gebiete tendenziell die meisten Kriegsschäden aufweisen, während in großen Teilen des westlichen Teil des Landes praktisch keine physischen Kriegsschäden existieren. Das heißt je nachdem was Russland sich vorstellt schafft man eine Situation wie ehemals BRD <--> DDR, nur dass die Ostukraine nicht mal relative Wirtschaftsleistung der DDR erreichen wird, während die Westukraine mutmaßlich vom viel zahlungskräftigen Westen beim Wiederaufbau unterstützt würde. Man schafft einen enormen Sog für die Ostukrainer, in den Westen überzusiedeln. Wie soll daraus jemals ein stabiles Gebilde entstehen? Russland hätte sein Kriegsziel nicht erreicht und hätte weiterhin einen riesigen Anreiz, wieder anzugreifen. Wie soll das verhindert werden? Doch nur dadurch, dass der Westen die Westukraine dauerhaft besetzt, womit die Unterzeichner mit ziemlicher Sicherheit auch nicht einverstanden sein werden oder durch noch mehr Waffenlieferungen, um den Preis für einen erneuten russischen Überfall hochzutreiben. Ich sehe nicht wirklich, wie dadurch etwas gewonnen wäre.
 

Celetuiw

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@post von Leiche
Ganz schön optimistisch. Ich kann mir das im Moment nur schwer vorstellen. Mit dem was man so hört denke ich, dass die russische Fähigkeit einen langen Abnutzungskrieg zu führen noch lange nicht am Ende ist, die Ukrainische aber schon so langsam aber sicher.
Was sagt denn bühler dazu?
 

[fN]Leichnam

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Ich meine mich zu erinnern, dass Bühler in einem schon einige Wochen zurückliegenden Podcast erwähnt hat, dass die Ukraine in einer Woche Krieg gegen Russland mehr Artilleriemunition verschießt als die Amerikaner in einem Monat in ihrem Land produzieren. Aber prinzipiell muss man natürlich immer sehr vorsichtig sein mit solchen Aussagen. So richtig genau werden das wohl die wenigsten wissen.
Es hängt natürlich allein vom Ausmaß der westlichen Unterstützung ab, ob die Ukrainer kriegsökonomisch einen längeren Atem als die Russen entwickeln können. Eine andere Frage ist die der Moral. Auch darüber kann man imho nur vage Aussagen treffen. Im Moment würde ich die Kampfmoral der Ukrainer als stabil und entschlossen einschätzen, auch Dank des Rückenwindes der erneuerten westlichen Unterstützung. Aber Genaues weiß hier natürlich keiner, also ich zumindest nicht. Irgendwann kann es auch überraschend aus der Ukraine heißen, Schluss, wir wollen nicht mehr.
Bühler selbst ist ja eigentlich schon von Anfang an pro verstärkte Waffenlieferungen, aber eben auch kein großer Freund der Lieferung aus Beständen der Bundeswehr.
Fazit: Wenn wir (der gesamte Westen) unsere Rüstungsproduktion nicht hochfahren, wird es eng für die Ukraine.
€: Stoltenberg hat auf seiner letzten Pressekonferenz ebenfalls die sich verschärfende Problematik der Munitionslage erwähnt und gesagt, dass die NATO an Lösungskonzepten dafür arbeitet.
 
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@post von Leiche
Ganz schön optimistisch. Ich kann mir das im Moment nur schwer vorstellen. Mit dem was man so hört denke ich, dass die russische Fähigkeit einen langen Abnutzungskrieg zu führen noch lange nicht am Ende ist, die Ukrainische aber schon so langsam aber sicher.
Was sagt denn bühler dazu?
Ich fand Hodges auch optimistisch. Aber er hat imo schon einen Punkt.
Russland insgesamt macht auf mich durchaus einen zähen Eindruck, aber der russische Munitionsverbrauch ist nach allem, was man weiß, nochmal deutlich höher als der ukrainische und dass Russland alleine mehr Munition nachproduzieren kann als der versammelte Westen, halte ich für wenig plausibel. Dazu scheint man ja gerade gezielt darauf hinzuarbeiten, dass die Ukraine ihren Verbrauch senkt, indem sie sich westlicher Doktrin annähert. Ob das erfolgreich sein wird, wird man sehen. Afaik ist die allgemeine Auffassung, dass es insbesondere in den nächsten Monaten ne Durststrecke geben wird, bis die gesteigerte westliche Produktion fruchtet.
China ist ein großes Fragezeichen, das im Podcast gar nicht erwähnt wurde. Man hört ja, dass China Russland heimlich viel mehr unterstützt als öffentlich - umetikettierte Rüstungsgüter über Nordkorea usw. Wenn China gewillt ist, da ordentlich Munition und Material nach Russland zu pushen, würde das Russlands Stamina wohl stark erhöhen.

Gleichzeitig gibt es ja Signale, dass die USA den Druck auf ein baldiges Ende das Kriegs erhöhen. Inwiefern das nun klug ist oder Putin ermuntert, nun ja. Eine mögliche Interpretation ist ja, dass die US-Regierung ernsthaft davon ausgeht, dass die Ukraine genug Material hat, um Russlands Offensive zu kontern, dann nochmal selbst ein paar entscheidende Erfolge zu erzielen und man damit vielleicht eine Ausgangsposition für Verhandlungen schafft.


@Gustavo
Meinst du Europadämmerung? Lesenswert? Auch zum Wissensgewinn oder eher als Opinion Peace?

Zu Schwarzer/Wagenknecht: Die Perspektivlosigkeit dieser Haltung bring die Zeit hier imo klar rüber.
 
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Zu Schwarzer/Wagenknecht: Die Perspektivlosigkeit dieser Haltung bring die Zeit hier imo klar rüber.
finde es insgesamt schwer, hier großartig zu widersprechen, aber die kernaussage befindet sich für mich quasi ganz am schluss: "Möglichkeitsraum potenzieller Verhandlungen" bzw. die zweifel daran, ob und worüber man überhaupt verhandeln kann.

um diese frage rotieren große teile der welt seit monaten, ohne auch nur im ansatz voranzukommen. ich weiß nicht, ob und wie man putin mit verhandlungen überhaupt noch in irgendeiner art und weise einrahmen und zu zugeständnissen zwingen kann, die sich im anschluss dann auch als etwas erweisen, das sich nicht mühelos wie papier auseinanderreißen ließe.
ich finde es aber nicht zu viel verlangt, diesen gedanken nicht so einfach beiseite zu wischen, während die ukraine (und auch russland) jeden tag mit ihrem blut dafür bezahlen. unsere führung ist es also vor allem der ukraine schuldig, nichts unversucht zu lassen, was auch nur ansatzweise zu einer entspannung führen könnte. wir können und dürfen es nicht zu verantworten haben, dass russland zu einem nordkoreaartigen schurkenstaat wird. dabei ist es auch unerheblich, wie groß die russische schuld ist, da das kind hier schon in den brunnen gefallen ist und das potentielle ausmaß der schäden in der zukunft und in seiner gänze überhaupt nocht nicht abzusehen ist.

d.h. wir könnten womöglich an einen punkt kommen, an dem wir russland hässliche zugeständnisse machen müssen, die stand heute eher unvorstellbar wären. kann ich davon irgendetwas irgendwo lesen? also was das für die welt und insbesondere für die region bedeutet, wenn russland über jahre und jahrzehnte auf die weltordnung pfeift, so wie es nordkorea oder iran tun? eher ist das gegenteil der fall und wer diese dinge auch nur auf den plan bringt ist schnell russophil, putinversteher und so weiter. wo kann ich einen auszug von einem thinktank oder einem wissenschaftler lesen, der unsere hebel und forderungen den russischen hebeln und forderungen gegenüberstellt und gedankenexperimente anstellt, welche bereiche man möglicherweise eintauschen könnte oder auch nicht?
 
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Ich seh das relativ entspannt. Sicherlich wird man früher oder später darauf hinarbeiten, die Beziehungen zu Russland wieder zu verbessern. Aber der richtige Zeitpunkt dafür ist imo nach einem Ende des Kriegs und gegebenenfalls einer Bewährungszeit.
Der Westen bzw. die Welt hat kein Interesse an einem instabilen Russland. Andererseits sehe ich ehrlicherweise auch nicht so viel, was man Russland anbieten kann. Aus dem Grab, das Putin sich geschaufelt hat, können wir ihn nicht heben.
Bezüglich der Ukraine ist doch klar, dass erstmal heiß gekocht wird. Gegessen wird später. Die Ukraine bzw. ihre Regierung wird sich zu gegebener Zeit - wenn auch bei Russland ein Interesse am Ende des Krieges überwiegt - schon gut überlegen, was sie davon hätte, auf ihr gesamtes Gebiet zu bestehen. Wie wollte man diese Gebiete überhaupt reintegrieren? Was hätte man davon? Wer soll das bezahlen?
Hier treffen sich vielleicht die Interessen, weil Russland eine Art Sieg im Sinne einer Annektion oder zumindest Pseudo-Unabhängigkeit vorweisen und die Ukraine sich vielleicht eher eines Problems entledigen könnte, als wirklich was aufzugeben.
Die Krim ist dann auch noch ein Thema. Zuletzt machte imo die Interpretation die Runde, die US wären von Skepsis dahin umgeschwenkt, dass sie eine Rückeroberung unterstützen. Ich sehe das bisher nicht so klar und selbst wenn die Ukraine militärisch die Krim erobern oder unhaltbar machen könnte, schließt das nicht aus, die politisch als Faustpfand einzusetzen.
 
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hätte ich nichts gegen, wenn das alles so "entspannt" abläuft und russland sich selbst nach einer bestimmten bewährungszeit wieder integrieren ließe. ich glaube nur, dass den meisten menschen nicht so ganz bewusst ist, was das für unsere weltpolitische stabilität bedeuten könnte, sollten wir uns nicht wenigstens auf irgendeine form der minimalkonversation- und auseinandersetzung einigen können.
 

Gustavo

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Auf "Soll die Ukraine den Widerstand einstellen?" mit Ja zu antworten ist halt schon pervers. Mir gehen ja generell diese Artikel auf den Geist, die irgendwelche ostentativ fragwürdigen Einstellungen in Ostdeutschland positiv umdeuten wollen ("Der Ostdeutsche hat halt ein feines Gespür für Bevormundung, kommt von der eigenen Diktaturerfahrung, die man im Westen nicht machen musste" etc. pp.), ohne die dahinter stehende Behauptung irgendwie zu belegen. Aber das hier schlägt dem Faß halt schon den Boden aus: Der diktatursensibilisierte Osten meint mehrheitlich, die Ukraine soll mal eben sterben gehen.
 

parats'

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Der Ostdeutsche erkennt halt die Tyrannei wenn sie vor ihm steht. :troll:

Aber gräm dich nicht, in ca. 50 Jahren dürften fast alle "Ossis" tot sein. Dann gibt es auch solche Sprüche nicht mehr.
 

zoiX

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Der Ostdeutsche erkennt halt die Tyrannei wenn sie vor ihm steht. :troll:

Aber gräm dich nicht, in ca. 50 Jahren dürften fast alle "Ossis" tot sein. Dann gibt es auch solche Sprüche nicht mehr.
Deinen Optimismus möchte ich haben.
 

parats'

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Es kann natürlich auch wie bei den Italienern laufen. Dort grenzt man die Terroni noch immer ab, denn faktisch beginnt Nordafrika südlich von Venedig. :deliver:
 
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Die Ostdeutschen richten ihr Leben halt nicht an irgendwelchen schwachsinnigen Moralvorstellungen aus, sondern an ihrem eigenen Wohl. Nur leider sind sie auch ein bisschen dumm und ungebildet und ziehen daher die falschen Schlüsse :deliver:
 
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Ursprünglich war über eine Lieferung von 14 weiteren Leopard-2-Panzern neueren Modells aus den Niederlanden spekuliert worden. Diese werden jedoch für die deutsch-niederländische Brigade benötigt, wie Pistorius nun mitteilte. Sie an die Ukraine weiterzugeben, würde eine „weitere Schwächung der Einsatzbereitschaft der Bundeswehr“ bedeuten, sagte er.
Die deutsch-niederländische Brigade: Bollwerk für die Freiheit. :eagle:

Citing sources, German newspaper Die Welt on Wednesday said the governments of the Netherlands and Denmark had rolled back on a decision to send Leopard 2 tanks to Ukraine.

The Dutch Defence ministry said this was not the case.

"The Netherlands doesn't own tanks," spokeswoman Sascha Louwhoff told Reuters.

"With Germany, it was decided that tanks from another battalion would be better suited to deliver to Ukraine. If Germany would have decided to send tanks from our bi-national battalion we would not have opposed this. Nor will we oppose if they decide to send them at a later moment."
Dieses Schwarzer-Peter-Spiel ist doch schon wieder peinlich.
 
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[fN]Leichnam

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Anknüpfend an Gustavos Allensbach-Umfrage:

Interview mit Kretschmer inside. Wer heute Morgen noch nicht genug Puls hat, fühle sich herzlich eingeladen. :top:
Mir geht es btw mit meiner Familie genauso. An den ukrainischen Sieg glaubt da keiner und deshalb ist jede gelieferte Waffe ein Fehler etc pp... Ihr kennt die Argumentation. Wir schaffen es trotzdem, uns darüber nicht zu zerfleischen und reden oft und ausführlich darüber. Was in einer Familie funktioniert, funktioniert hoffentlich auch landesweit. Man muss im Gespräch bleiben, auch wenn es manchmal einfach nur bitter ist.
 
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Ugh, dass Kretschmer Interview reiht sich nahtlos in all die anderen Aufrufe zu Diplomatie.
Absolut keine konkretisierung, wie diese Diplomatischen Initativen überhaupt aussehen sollen, aber überzeugt davon, dass die einzige Möglichkeit diese zu starten mit dem Stopp der Waffenlieferungen beginnt.

Kommt mir vor als hätte ich das Interview wort für wort schonmal von jemand anderem gehört.
 
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Horror.
Ich komm einfach nicht drauf klar wie die ganzen Diplomatie-Schreier nonchalant die aggressive Landnahme eines Aggressors wegbügeln und somit implizit diese Art von Politik akzeptieren. Ukrainisches Staatsgebiet ist ukrainisches Staatsgebiet. Basta

Sanna Marin hat in einem trockenen Zweizeiler die einzige vernünftige Lösung genannt. https://youtube.com/shorts/4q7O9lG23Lc?feature=share

Thats it. Der Krieg könnte morgen vorbei sein
 
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Ich komm einfach nicht drauf klar wie die ganzen Diplomatie-Schreier nonchalant die aggressive Landnahme eines Aggressors wegbügeln und somit implizit diese Art von Politik akzeptieren. Ukrainisches Staatsgebiet ist ukrainisches Staatsgebiet. Basta

Sanna Marin hat in einem trockenen Zweizeiler die einzige vernünftige Lösung genannt. https://youtube.com/shorts/4q7O9lG23Lc?feature=share

Thats it. Der Krieg könnte morgen vorbei sein
Genau das
 
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