Wie gesagt, 100% agree. Statt drei Wochen mit Biden am Telefon zu flirten, ob man jetzt Marder liefern könne oder nicht, hätte Scholz ja auch vor Weihnachten schon mal bei Rheinmetall oder wo auch immer anrufen können, dass die statt Ferien jetzt mal bitte Sonderschichten anordnen mögen, um wenigstens die Leo1 möglichst schnell lieferbereit zu haben. Dann hätte man es direkt mit den Mardern verkünden können und alle so: wow, aber Ausnahmsweise mal gut gemeint.
Trotzdem finde ich, ehrlich gesagt, dieses Gerede lachhaft, das man quasi immer hört, wenn jemand aus der Bundeswehr vor ne Kamera tritt: Wir brauchen ALLEEE unsere Leos! Genau 0,00nix ist verzichtbar. Vor wie viel Jahren dachte die Bundeswehr nochmal, dass ~225 Leo2 reichen und dann warens doch wieder 328? Offenbar kann man sich durchaus mal dazu entscheiden, dass man auf 50 oder 100 Leos verzichtet. Frankreich und UK haben afaik auch nur so um die 200, nicht 300 MBTs. WOZU braucht die Bundeswehr die bitte so umme, umme in 2023?
Es sagt ja niemand: Gebt alle Panzer ab, wir sprechen 2034 wieder. Mit genug politischem Willen könnte man da wohl in humaner Zeit auch Ersatz produzieren lassen.
Und wenn man die Leo1 der Industrie schnell flott machen kann, warum dann nicht die gefühlt 1000 Leo2, die irgendwo in Europa in irgendwelchen Lagerhallen oder auf der Wiese rumstehen?
Sorry, aber ich find die Diskussion von allen Seiten scheinheilig. Ich bin ja bekanntlich tendentiell dafür die Hilfe auf Anschlag zu drehen, aber ich kann durchaus verstehen, dass man strategisch in maßvollen Schritten vorgeht, um Restrisiken bezüglich Putin triggern zu minimieren. Aber das Mindeste, was man erwarten kann, ist doch dann, dass der nächste, übernächste und überübernächste Schritt bereits konkret vorbereitet wird und alle weiteren geplant werden.
Was wir grad machen, ist pausenlos rumheulen, dass wir eigentlich nicht liefern können, nur um dann trotzdem zu liefern, bis wir wirklich nichts mehr liefern können, weil wir das Ding nicht vom Ende gedacht haben.