Ich halte es für sehr spekulativ, dass Putin die Ukraine angreifen "musste", weil er von noch schlimmeren Imperialisten dazu gezwungen wurde. Halte es sogar für sehr unwahrscheinlich. Natürlich hat er entsprechende Nationalisten und Imperialisten am Ohr, aber warum sollten die Anfang 2022 so stark gewesen sein? Wirkt auf mich wie Putin-Apologetik ("Putin musste wahlweise wegen NATO oder den eigentlichen Nationalisten").
"Musste" im Sinne von "ist für ihn der leichteste Weg". Klar hätte er auch einfach Machtkämpfe riskieren können.
Andauernder Frieden wäre Putin einfach massiv als Schwäche ausgelegt worden. Du kannst halt schlecht jahrelang vom "bösen Westen" schwadronieren und dann nix machen.
Weiß auch nicht wie man das als "Apologetik" auslegen kann. Es geht um geostrategische Sicherheitspolitik, da ist es egal, wer warum woran Schuld ist. Es geht nur darum, wer der Feind ist und wie man ihn am besten bekämpfen kann.
Ich schätze eher, du möchtest einfach Putin weg haben, weil du denkst, es würde dann besser werden und du irgendwie Angst vor andauerndem Krieg hast.
Es ist aber nicht Putins Krieg, es ist Russlands Krieg. Wer da auf dem Thron sitzt, macht keinen allzu großen Unterschied.
Muss man das? Mit was sollen die Fanatiker sich denn an der Macht halten oder das Militär auf breiter Fläche hinter sich einen wollen?
Das Militär ist relativ unzufrieden mit Putins Machtapparat, der primär auf den Geheimdienst gestützt ist. Es ist quasi "sowjetische Tradition", dass Geheimdienst und Armee auf Kriegsfuß zueinander stehen.
Die Ultranationalisten würden das Militär mit den Versprechen auf ihre Seite ziehen, die Korruption zu bekämpfen, ordentliche Ausrüstung und ordentliche Führung bereit zu stellen und allgemein mehr Respekt zukommen zu lassen.
Unter Putin ist die Armee nur entbehrliches Mittel zum Zweck und das wissen die Soldaten auch.