Sorry, aber ich kaufe das Gegenargument weiterhin nicht.
Einerseits wäre es weiterhin so, dass jeder Bundesbürger ein Krankenhaus für die Notfallversorgung in angemessener Zeit erreichen können müsste - 30 Minuten scheinen eine übliche Annahme zu sein. Es gibt also schon mal wenigstens einen möglichen Arbeitsort halbwegs in der Nähe.
Andererseits geht es hier um einen Prozess, der viele Jahre in Anspruch nehmen wird, nicht darum, die Hälfte der deutschen Krankenhäuser zum Stichtag x dicht zu machen. Menschen passen sich über die Zeit auch an und die Voraussetzungen sind mit weniger Häusern auf dem platten Land und dafür größeren in Städten nun mal grundsätzlich besser, nicht schlechter. Ich hab tatsächlich noch nie in Bezug auf irgendeine andere Branche das Argument gehört: Hilfe, wie kriegen wir bloß all das Fachpersonal vom flachen Land in die Städte.
zuerst: ich hätte mich deutlicher ausdrücken sollen, das ist nicht ein pauschales gegenargument, sondern ein teilaspekt.
muss ja alles auch irgendwie gemacht und den leuten verkauft werden und du glaubst nicht wie dickköpfig die leute im gesundheitswesen sein können. ist aber definitiv lösbar.
aber:
das hilft, wenn es sinnvoll umgesetzt wird, in drölf jahren.
das problem dabei ist jedoch, dass vorher das ganze auseinanderbricht.
fachpersonal gibt es halt weder auf dem platten land, noch in der stadt, das ist das hauptproblem.
es kommt kein wirklich qualifiziertes personal nach, siehe den witz generalistik, der bei den kommenden, immer kleiner werdenden, jahrgängen pflegender zu enormen kompetenzeinbußen führen wird.
zusätzlich wird ja so schön von der akademisierung gesprochen, leider bedeutet das aber unter jetztigen bedingungen, dass immer mehr vom bett abwandern und nicht für die versorgung der patienten zur verfügung stehen.
und es gibt keine möglichkeit mehr willige arbeitskräfte aus osteuropa oder asien oder was weiß ich woher abzuwerben, denn die sind alle schon hier und gehen auch teilweise nach ein paar jahren wieder zurück, weil die häuser nichts tun um sie zu halten, oder die arbeitsbedingungen hier einfach genauso oder noch schlechter sind und nur die bezahlung im vergleich besser, aber eben auch nicht unbedingt reicht um hier sinnvoll eine existenz aufbauen zu können, da hier die lebenserhaltungskosten ja nun auch deutlich höher sind.
was hilft also?
viel mehr geld für das personal.
so kann man leute halten und verbessert somit die arbeitsbedingungen für diejenigen, die schon dabei sind und lockt mehr leute in den job, was wiederum die bedingungen weiter verbessert.
die leute gehen ja nicht, weil sie den job an sich nicht mögen, sondern weil der ihnen so madig wie möglich gemacht wird.
alleine die letzte bonuszahlung ist ein absoluter witz. große teile des personals sind leer ausgegangen. pflegende in diversen bereichen haben gar nichts bekommen und andere berufsgruppen nicht mal in teilen.
was ist mit physiotherapeuten, mtra, ptas, mtas, reinigungskräften, laborpersonal, transportpersonal etc?
die waren auch hautnah dabei und bekommen keinen cent.
so vertreibt man selbst das letzte gutmütige mütterchen aus dem job.