Proteste in der Ukraine

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 137386
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Ritus

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Wie man das einfach auch auf die russische Regierung ummünzen kann: Putin sitzt jetzt in der Zwickmühle. Innenpolitisch wurde solange eine auf nationalistisch (yeah, großes antifastischisches russisches Vaterland, böse EUSA-Feinde) gemacht, dass Putin eine Niederlage der "Separatisten" niemals akzeptieren kann. Zerfahrene Situation.
Außenpolitisch wird Russland immer weiter isoliert, wobei der wirtschaftliche Schaden für Russland irgendwie verkraftbar sein wird (Russland ist in ländlichen Teilen sowieso eher ein unterentwickeltes Land - durchschnittliche männliche Lebenserwartung 64 Jahre - die breite Bevölkerung wird bestimmt nicht wegen der Sanktionen aufbegeheren), die Krim wird mit Sicherheit russisch bleiben, vielleicht wird sogar die Ost-Ukraine an Russland gehen. Aber alles westlich davon wird sich umso mehr der NATO als Schutzpatron zuwenden.

Denke nicht, dass Putin innenpolitisch so stark unter Druck steht, wie die ukrainische Regierung. Putin hat seinen Teil getan, seine Beliebtheit ist extrem gestiegen, weil der Großteil der Russen den Anschluss der Krym feiert. Ich bin auch der Meinung, dass die Krym mit Sicherheit russisch bleiben wird. Die Reaktionen des Westen bestätigen viele Russen in dem Eindruck, dass dieser der "Feind" Russlands ist - und Putin steht als starker Mann da, der sich gegen diesen Feind zu Wehr setzt und auf der "russischen Lösung" beharrt.

Noch sitzt Putin meiner Meinung nach am längeren Hebel und ewig kann der Unsinn in der Ostukraine ja auch nicht weitergehen. Von daher wäre durchaus denkbar, dass Kiev auf die Forderung Russlands eingeht mit den Separatisten in Dialog zu treten. Russland hat theoretisch unendliche Ressourcen in diesem Konflikt und selbst wenn 1000 russische Soldaten sterben wird das nichts an Putins Popularität ändern. Wirtschaftlich gesehen ist es natürlich trotzdem ein Minusgeschäft für Russland.

Ich denke die beste Lösung wäre:

- Kiev und Separatisten stellen alle Kampfhandlungen ein und starten den Dialog
- Separatisten werden unter Aufsicht von unabhängigen Beobachtern entwaffnet
- Donezk und Lugansk bekommen ihr Referendum unter OSZE Beobachtung
- Die Ukraine darf nicht in die NATO eintreten
 
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Nazarbaev hat angekuendigt, dass Kasachstan aus der Zollunion austreten könnte, weil das Land nicht Teil einer Organisation sein wird, welche eine Gefahr für die eigene Unabhängigkeit ist.
So ein schickes putinshirt, das sich heator gewuenscht hat, ersetzt im volksmund bald die narrenkappe.
 

Gelöscht

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Nazarbaev hat angekuendigt, dass Kasachstan aus der Zollunion austreten könnte, weil das Land nicht Teil einer Organisation sein wird, welche eine Gefahr für die eigene Unabhängigkeit ist.
So ein schickes putinshirt, das sich heator gewuenscht hat, ersetzt im volksmund bald die narrenkappe.

wie will kasachstan aus etwas austreten, was es formal noch nicht mal gibt? ergo, quelle dafür? la yentoh gazzetta? :|
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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"Schon" bei rl-flames? LoL
das ist hier ein thread mit yentoh Beteiligung, jedes zweite Posting ist ein rl flame.

@ritus
das wäre ein gutes und gerechtes vorgehen. Wird leider nicht dazu kommen, genau so wie auf der Krim wird die zentralregierung in Kiew ein Referendum nicht zulassen und lieber weiter seine Bürger umbringen. Die Ukraine kann den Osten nicht einfach ziehen lassen, dass ist Kiew seinen vorgesetzten schuldig und man weiß ziemlich genau wie so ein Referendum ausgehen würde. Wäre Kiew überzeugt eine solche Abstimmung unter internationaler Beobachtung zu gewinnen, hätten sie das kannst vorgeschlagen. Aber Demokratie ist halt nur dann legitim, wenn das richtige hinten raus kommt.
 
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Moranthir

GröBaZ
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hast du mir trotzdem mal ne quelle? finde nichts dazu.

http://en.tengrinews.kz/politics_su...ts-interests-are-infringed-Nazarbayev-255722/


IZeEgbi.jpg
 

Gelöscht

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wundert mich, das die hiesigen medien noch nicht aufgesprungen sind. das wäre ja jetzt die erste, tatsächliche negative konsequenz für putin/russland.
 
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http://www.faz.net/aktuell/politik/eilmeldung-putin-fordert-gespraeche-ueber-staatlichkeit-der-ostukraine-13127733.html

Russlands Präsident Putin hat Verhandlungen über eine Staatlichkeit für die Südostukraine gefordert.

Edit: Und nachdem Shoigu (Verteidigungsminister dem Polen die Überflugrechte entzog) die Slowakei verlassen hat, kündigt deren Premierminister an sein Veto gegen neue Sanktionen einlegen zu wollen.
http://www.reuters.com/article/2014/08/30/eu-summit-sanctions-slovakia-idUSL5N0R01BW20140830
 
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Gelöschtes Mitglied 137386

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http://www.faz.net/aktuell/politik/eilmeldung-putin-fordert-gespraeche-ueber-staatlichkeit-der-ostukraine-13127733.html



Edit: Und nachdem Shoigu (Verteidigungsminister dem Polen die Überflugrechte entzog) die Slowakei verlassen hat, kündigt deren Premierminister an sein Veto gegen neue Sanktionen einlegen zu wollen.
http://www.reuters.com/article/2014/08/30/eu-summit-sanctions-slovakia-idUSL5N0R01BW20140830

"I reserve the right to veto sanctions harming national interests of Slovakia."

Sehr vernünftiger Mann. Leider haben wir dafür Merkel, die sich kein Stück um Deutsche Interessen kümmert.

zeigt auch, dass Marginalländer vernünftig sein können und nicht alle so paranoid und shizo wie die Polen und Balten sind.
 
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TheGreatEisen

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Ja, wenn doch nur alle so vernünftig wie Putin wären, dann wäre alles so einfach. Dass Polen und das Baltikum massiv "Paranoia" schieben, kann ich für meinen Teil gut nachvollziehen.

Soviel Verständnis sollte sogar dir (sic) zuzutrauen sein, wo du doch ständig Verständnis für Russland ("Die Ukraine ist russisches Einflussgebiet...") forderst.

Sofern es ein Referendum geben sollte, soll das dann genauso fair und demokratisch ablaufen wie das Krim-Referendum? :rofl2:
 
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Lieber Eisen, mit Faschisten spricht man nicht ("Marginalländer").
 

Teegetraenk

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Lol? Ich dacgte du hast das Trollen vorerst eingestellt?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ja, wenn doch nur alle so vernünftig wie Putin wären, dann wäre alles so einfach. Dass Polen und das Baltikum massiv "Paranoia" schieben, kann ich für meinen Teil gut nachvollziehen.

Soviel Verständnis sollte sogar dir (sic) zuzutrauen sein, wo du doch ständig Verständnis für Russland ("Die Ukraine ist russisches Einflussgebiet...") forderst.

Sofern es ein Referendum geben sollte, soll das dann genauso fair und demokratisch ablaufen wie das Krim-Referendum? :rofl2:

1. Wenn ein Land in der Nato oder EU ist ist es vollkommen ausgeschlossen, dass Putin dortUirgendetwas versucht. Daher besteht 0,0 Grund für Polen und co. sich ins Höschen zu machen. Daher kann man unmöglich Verständnis für ihr rumgeheule und die Kriegstreiberei haben. Von wegen Russland befindet sich im Krieg mit Europa, so ein Blödsinn.
2. Du kannst doch lesen. Internationale Beobachtung. OSZE, UN whatever. Wenn die Ukraine sicher ist, dass sie den Rückhalt der Menschen hat, warum hat sie sie nicht abstimmen lassen?

und @ yentoh
ich versuche zukünftig nicht so viele Fremdwörter zu benutzen damit du nicht so überfordert wirst. Marginal bedeutet "am Rande liegend" und "das Wort muss keine entwertende Nebenbedeutung haben".
 
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TheGreatEisen

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Rofl, du meinst doch nicht ernsthaft, Russland würde ein Referendum unter OSZE/UN - Regie abhalten lassen. Das hat man beim Krim Referendum nicht getan und das wird auch nicht im Hinblick auf die Südostukraine passieren. Als würde Russland seine geostrategischen Dispositionen einem - womöglich? - offenen Wahlausgang überlassen. Das wäre ja ein äußerst überraschender Stilwechsel. Naiver plz.

Wann haben die Separatisten denn jemals Wahlen unter Aufsicht der OSZE ernsthaft gefordert? Das war doch niemals die Absicht Russlands (=Absicht der Separatisten, ist doch niemand so blauäugig zu glauben, die würden auch nur einen Furz ohne vorherige Abstimmung mit dem russischen Diktator lassen... :lol:

@ YNC: Ist das dein Ernst?

Was ist denn an den kommenden Wahlen in der Ukraine undemokratisch? Habe dazu noch nicht soviel gelesen. Quellen wären ganz nett.

Anders gefragt: Können diese Wahlen arg viel undemokratischer und unfairer als die letzten russischen Wahlen werden? :troll:
 

Ritus

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Ein Referendum unter OSZE-Aufsicht kann (bzw. sollte) der Westen / Kiev fordern, wenn sie sich auf ernsthafte Verhandlungen mit den Separatisten einlassen.

Die kommenden Wahlen in der Ukraine sind eine Farce - wie will man denn die Wahlen in den umkämpften Gebieten durchführen? Zuerst muss es zumindest einen längerfristigen Waffenstillstand und Verhandlungen geben.

Die jetzige Regierung hat bisher noch nichts gegen den Einfluss der Oligarchen und die Korruption getan. Wieso sollten die Wahlen dann demokratischer und fairer werden als zuvor?
 

Gelöscht

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Lol? Ich dacgte du hast das Trollen vorerst eingestellt?

osze hat doch landesweit wahlverstöße moniert, von wahlagitation bis bestechung. diverse wahllokale in der ostukraine waren gar ganz geschlossen. sieht man auch an der wahlbeteiligung. von 80% (lol) in der westukraine bis weit unter 35% in der ostukraine.

SKeHwuSoRzdw.jpg
 
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Ich denke die beste Lösung wäre:

- Kiev und Separatisten stellen alle Kampfhandlungen ein und starten den Dialog
- Separatisten werden unter Aufsicht von unabhängigen Beobachtern entwaffnet
- Donezk und Lugansk bekommen ihr Referendum unter OSZE Beobachtung
- Die Ukraine darf nicht in die NATO eintreten

Den ersten Teil seh ich ähnlich, die Lösung nicht gut. Es wird niemals jemand die Waffen nur durch Zusagen, selbst schriftliche, niederlegen, ganz egal wer das unterzeichnet. Wenn du mit Referendum über einen russichen Beitritt abstimmen lassen willst, dann wäre das absolut die falsche Vorgehensweise und das falsche Zeichen (zum jetztigen Zeitpunkt) und gegen manche Strömungen innerhalb der Ukraine sowieso nicht durchzusetzen. Eine Abstimmung bringt jetzt auch nichts mehr und will wohl auch keiner mehr und wäre sowieso viel zu schwer durchzuführen.

Edit: das hätte man vor/statt der ATO durchführen müssen, damals war ich da auch klar dafür. Anstatt eine Entwaffnung zu fordern einfach mit einer massiven Wahl-Beobachtermission Druck machen. Aber mit "Terroristen" verhandelt man nicht -> ATO -> danach braucht man eher nicht mehr über "Volksentscheid" nachdenken.

http://www.manager-magazin.de/polit...raine-soll-eigenstaendig-werden-a-989076.html
Endlich sagt er ehrlich was er will. Dann hat diese Rumgeeiere ein Ende. Er wird damit natürlich auch irgendwie durchkommen weil die EU nichts tun kann.
Prima!
Dann hoffen ich mal das er irgendwann an irgendeiner fiesen Krankheit lange zu leiden hat. Gibt eh keine Gerechtigkeit mehr auf dieser Welt.

Selbst in dem Artikel steht, dass man bisher was anderes wollte.

Russland hatte sich in der Vergangenheit für eine Föderalisierung der Ost-Ukraine ausgesprochen. Die selbst ernannten Volksrepubliken Donezk und Lugansk erkennt Moskau bisher nicht an.

Wär das oder ein krim-ähnliches Vorgehen schon immer der Plan gewesen, dann hätte man im Mai wohl ziemlich gefailt. Da gabs ne Abstimmung, da lag offiziell noch am Tisch "Russen in anderen Ländern "offiziell" zu beschützen", wärs damals schon Plan gewesen, hätte man um ein vielfaches einfacher sein Ziel erreicht.

Irgendwas scheint sich da massiv verschoben zu haben und das es alleine die Sanktionen sind bezweifel ich irgendwie.
 
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Ritus

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Den ersten Teil seh ich ähnlich, die Lösung nicht gut. Es wird niemals jemand die Waffen nur durch Zusagen, selbst schriftliche, niederlegen, ganz egal wer das unterzeichnet. Wenn du mit Referendum über einen russichen Beitritt abstimmen lassen willst, dann wäre das absolut die falsche Vorgehensweise und das falsche Zeichen (zum jetztigen Zeitpunkt) und gegen manche Strömungen innerhalb der Ukraine sowieso nicht durchzusetzen. Eine Abstimmung bringt jetzt auch nichts mehr und will wohl auch keiner mehr und wäre sowieso viel zu schwer durchzuführen.

Über was letztendlich genau abgestimmt wird, muss verhandelt werden. Einen Anschluss der Ostukraine an Russland sehe ich nicht wirklich. Ein Sonderstatus der östlichen Regionen INNERHALB der Ukraine wäre schon realistischer.
 
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Über was letztendlich genau abgestimmt wird, muss verhandelt werden. Einen Anschluss der Ostukraine an Russland sehe ich nicht wirklich. Ein Sonderstatus der östlichen Regionen INNERHALB der Ukraine wäre schon realistischer.

Muss man dafür abstimmen, erst recht wenn es sehr schwer durchführbar ist eine "saubere" Abstimmung zu bekommen? Man hätte schon längst mit allen Teilen der Ukraine über eine Dezentralisierung/Föderalisierung verhandeln können. Wär vielleicht auch ein besseres Zeichen gewesen als nur dem Osten eine Sonderregelung zu gewähren, wär ja auch im Sinne des Maidan. Selbst wenn man jetzt so einen Vorgang starten würde, die Forderungen scheinen sich mit der Eskalationsstufe erhöht zu haben und ob damit noch genug erreicht werden könnte, ist inzwischen fragwürdig.

Ich kanns innerhalb der Ukraine ja noch nachvollziehen, warum das bisher nicht zustande kam, aber warum die EU da nicht massiv draufgedrückt hat, versteh ich irgendwie nicht. Die Forderung über eine Dezentralisierung innerhalb der Ukraine gabs ja vor einigen Monaten auch in der EU.
 

Ritus

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Muss man dafür abstimmen, erst recht wenn es sehr schwer durchführbar ist eine "saubere" Abstimmung zu bekommen? Man hätte schon längst mit allen Teilen der Ukraine über eine Dezentralisierung/Föderalisierung verhandeln können. Wär vielleicht auch ein besseres Zeichen gewesen als nur dem Osten eine Sonderregelung zu gewähren, wär ja auch im Sinne des Maidan. Selbst wenn man jetzt so einen Vorgang starten würde, die Forderungen scheinen sich mit der Eskalationsstufe erhöht zu haben und ob damit noch genug erreicht werden könnte, ist inzwischen fragwürdig.

Ich kanns innerhalb der Ukraine ja noch nachvollziehen, warum das bisher nicht zustande kam, aber warum die EU da nicht massiv draufgedrückt hat, versteh ich irgendwie nicht. Die Forderung über eine Dezentralisierung innerhalb der Ukraine gabs ja vor einigen Monaten auch in der EU.

Die Situation ist eben komplett festgefahren. Poroshenko erwähnt bei jeder Gelegenheit, dass es keine Verhandlungen mit den Separatisten geben kann. Und nur die restliche Ukraine abstimmen zu lassen, ohne die Ostukraine miteinzubeziehen ist auch unmöglich. Die EU könnte und sollte auch Druck auf die Ukraine ausüben und etwaige Kredite / Finanzhilfen an solche Bedingungen koppeln.
 
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Verhandelt sich aber auch schlecht, wenn auf der anderen Seite auch die die "Separatisten" nicht (mehr) an Verhandlungen über einen Waffenstillstand bzw. eine Föderalisierung interessiert sind, wenn sie das denn jemals waren. Denen geht es nur (noch) um die "Unabhängigkeit oder gar nichts" (siehe Presseclub ab 28:56).
Mit den russischen "Freizeitsoldaten" bzw. den ganzen "erbeuteten ukrainischen" Waffen im Rücken müssen sie ja aber auch keinen einzigen Schritt auf Kiew zugehen. Läuft zur Zeit ja alles auf die angestrebte Abspaltung hinaus, die Kiew weder militärisch noch politisch verhindern kann.
 
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Verhandelt sich aber auch schlecht, wenn auf der anderen Seite auch die die "Separatisten" nicht (mehr) an Verhandlungen über einen Waffenstillstand bzw. eine Föderalisierung interessiert sind, wenn sie das denn jemals waren. Denen geht es nur (noch) um die "Unabhängigkeit oder gar nichts"
Das selbe könnte man wohl auch über Kiew sagen...die kannten ja auch nur "Kapitulation" (sie haben es so zwar nicht genannt, aber darauf lief es inhaltlich halt hinaus) oder gar nichts
 
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Hätte ich das "auch" fett und groß schreiben sollen?

Beide Seiten haben ihre Maximalforderungen. Kiew war/ist ja aber anscheinend zumindest bereit Amnestiegarantien auszusprechen und über Autonomie/Föderalisierung zu verhandeln. Für die "Separatisten"/Russland kommt jedoch nur eine Abspaltung bzw. die Unabhängigkeit des "neuen Russlands" in Frage, d.h. der Standpunkt "akzeptiert unsere Unabhängigkeit oder wir kämpfen weiter". So sind Verhandlungen halt nur schwer möglich.
 
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TheGreatEisen

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Die jetzige Regierung hat bisher noch nichts gegen den Einfluss der Oligarchen und die Korruption getan. Wieso sollten die Wahlen dann demokratischer und fairer werden als zuvor?

q.e.d., genau das meinte ich doch. Weniger demokratisch als die Wahlen der Vergangenheit (soviel auch zur Legitimation von Janukowitsch) kann es auch jetzt nicht zugehen. Solange ist die neue Regierung noch nicht an der Macht. Unter wem hat denn der Einfluss der Oligarchen im Stile Russlands zugenommen und unter welcher Ägide hat denn die Korruption so floriert. Das ist doch zum größten Teil Russlands Verdienst. Dass Janukowitsch nichts als eine Marionette Moskaus war, sollte allgemein bekannt sein.

Und natürlich kann in den umkämpften Gebieten atm keine Wahl durchgeführt werden. Die Frage ist nur, warum es die Schuld von Kiew sein sollte, wenn Russland in der Ostukraine einen Stellvertreterkrieg nach seinen Machtinteressen initiiert und dadurch Wahlen in der Region unmöglich macht. Sich anschließend auf die Zustände, die man selbst herbeigeführt hat zu berufen, ist an Doppelmoral kaum zu überbieten.

Gegen ein echtes, faires Referendum in der Ostukraine spricht doch überhaupt nichts. Nur wie ich oben bereits schrieb, Russland hat doch in Wahrheit gar kein Interesse an fairen, durch die OSZE durchgeführten Wahlen. Russland führt doch nicht einmal in Russland Wahlen durch, die das Wort Chancengleichheit und Fairness verdient hätten. Es ist doch völlig naiv zu glauben, dass Russland seine Machtpolitik am Ende nach dem Willen der Bevölkerung der Ostukraine richten würde. Oder glaubt hier irgendjemand allen ernstes, dass es Russland bei der ganzen Sache wirklich um den Schutz der Ostukrainer geht?

Putin ist ein ausgezeichneter Lügner, er wird eine solche Wahl womöglich sogar fordern, erklären, alles dafür zu tun, dass solche Wahlen statt finden und bla bla bla. Es wird keine fairen Wahlen geben, Russland wird den Machtanspruch letzten Endes durchsetzen, der Westen wird sich damit abfinden und einen Preis dafür verlangen, den Russland bezahlen kann. Für mich im Ergebnis auch die vorzugswürdige Lösung, kein Mensch hier will einen Krieg um die verschissene Ostukraine, die uns allen herzlich am Arsch vorbei geht, zumindest vor dem Hintergrund eines drohenden Krieges.

Ich glaube aber wie EnOr, dass Russland sich mit der Aktion am Ende massiv geschadet hat. Ewig wir es nicht mehr dauern, bis Europa nahezu unabhängig von fossilen Brennstoffen aus Russland ist, dann bleibt kein Druckmittel mehr. Denn ohne das Gas und das Öl in der Hinterhand wäre es problemlos möglich gewesen, der russischen Wirtschaft in kürzester Zeit den Hahn zuzudrehen.
 
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...Die Frage ist nur, warum es die Schuld von Kiew sein sollte, wenn Russland in der Ostukraine einen Stellvertreterkrieg nach seinen Machtinteressen initiiert und dadurch Wahlen in der Region unmöglich macht. Sich anschließend auf die Zustände, die man selbst herbeigeführt hat zu berufen, ist an Doppelmoral kaum zu überbieten.

ist ja alles nicht grundverkehrt. aber es handelt sich nicht um einen Stellvertreterkrieg sondern allein um eine schrittweise Annexion der Ostukraine mit Hilfe einer bis dato unbekannten Kriegsmethode:

inoffizielle Unterstützung der Milizen mit Waffen, Gerät, "Freiwilligen", Soldaten usw. Unterminierung der Moral über Propaganda etc.

Die Ukraine hat gegen hoch motivierte, aus russischen Beständen bewaffnete, gut ausgebildete Kräfte keine Chance.

Politisch nutzt Putin das Chaos geschickt aus, gibt nie mehr zu als er muss, robbt sich langsam aber sicher in Richtung Abstimmung über ein neues Russland vor.

irgendwann ist die Bevölkerung der Ostukraine entweder soweit russisch, durch Propaganda pro-russisch, der Rest geflohen oder die Instabilität so leid, dass sogar ein nur halbwegs fingiertes Referendum zu Putins Gunsten ausfällt.
 
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Ich glaube aber wie EnOr, dass Russland sich mit der Aktion am Ende massiv geschadet hat. Ewig wir es nicht mehr dauern, bis Europa nahezu unabhängig von fossilen Brennstoffen aus Russland ist, dann bleibt kein Druckmittel mehr. Denn ohne das Gas und das Öl in der Hinterhand wäre es problemlos möglich gewesen, der russischen Wirtschaft in kürzester Zeit den Hahn zuzudrehen.
Ich glaube du verwechselst mich da mit jemandem? Ich bin da leider etwas pessimistischer und habe eigentlich genau die gegenteilige These aufgestellt.
Putin denkt halt in ganz anderen Kategorien. Ich denke, dass ihm ein paar Jahre schlechtere Beziehungen zum Westen einfach völlig egal sind, da er aktuell die einmalige historische Chance sieht, eine Konsolidierung der russischen Grenzen in Osteuropa vorzunehmen und den machtpolitischen Einfluss Russlands dauerhaft auszubauen.
Er kalkuliert wohl damit, da er ein militärisches Eingreifen des Westens nicht zu befürchten hat, dass mit wachsendem zeitlichen Abstand zu den von ihm jetzt geschaffenen Fakten die Wirtschaftsinteressen Europas/ der USA wieder die Oberhand über die derzeitige politische Empörung erlangen und es damit zwangsläufig auch wieder zu einer politischen Annäherung/ zu einer "Normalisierung" der Beziehungen zu Russland kommen wird.
So falsch liegt er damit wohl nicht und dementsprechend "bedient" er sich jetzt territorial in seiner Nachbarschaft.
Kommt aber auch stark darauf an, wie die Entwicklung im Osten der Ukraine genau weitergehen wird. An einer Abspaltung führt jedenfalls, wie es zur Zeit aussieht, kein Weg vorbei.
Es ist aber die Frage, ob es dann auf einen vollständigen Anschluss an Russland hinausläuft, oder es zu einem pseudounabhängigen "Neurussland" kommt, und als wie befriedet und stabil sich das Gebiet/ Gebilde herausstellen wird.
Entsprechend werden sich auch die Beziehungen der EU zu Russland entwickeln. Es erscheint zwar bitter angesichts der derzeitigen Machtlosigkeit der EU, aber dieser wird wahrscheinlich nichts anderes übrig bleiben, als die derzeit geschaffenen Fakten, wenn auch nicht anzuerkennen, so doch langfristig zumindest zu akzeptieren.
Durch die bereits beschlossenen bzw. die geplante nächste Stufe von Wirtschaftssanktionen, die jeweils Bereiche ausklammern, die auch die EU selbst empfindlich treffen würden, lässt sich Russland nicht wirklich beeindrucken. Und zu mehr - d.h. wirklich harten Sanktionen bzw. zumindest der Androhung militärischer Gewalt - scheint man in Brüssel nicht bereit zu sein. Von daher hat Putin mit seiner Strategie mehr oder weniger "freie Fahrt".
Wie gesagt werden sich so meiner Meinung nach die Wirtschaftsinteressen mit wachsendem zeitlichen Abstand gegenüber den politischen Vorbehalten/ der politischen Empörung durchsetzen und die EU wieder auf einen Annäherungskurs an Russland einschwenken. Auch wenn die EU gleichzeitig ihre Gasimporte aus Russland deutlich reduzieren kann, was auch nicht von heute auf morgen möglich erscheint. Realpolitik ftw...
http://kurier.at/wirtschaft/wirtschaftspolitik/strategien-gegen-die-abhaengigkeit/82.644.003
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...keit-von-putins-russland-erdgas-a-961247.html
 
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jysk

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"I reserve the right to veto sanctions harming national interests of Slovakia."

Sehr vernünftiger Mann. Leider haben wir dafür Merkel, die sich kein Stück um Deutsche Interessen kümmert.

zeigt auch, dass Marginalländer vernünftig sein können und nicht alle so paranoid und shizo wie die Polen und Balten sind.

Merkel kümmert sich vor allem um deutsche Gaspreise von Russland, und tut diesen Job bisher ganz gut. ;)
 

Moranthir

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just stating the facts : putinwithit:

danach meinte er noch, dass er die versammelte diplomatentruppe per judowurf ins koma befördern könnte, während er ihre frauen kalt vögelt. immer noch eine wahre aussage.
 
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http://top.rbc.ru/politics/01/09/2014/946309.shtml

Donezker Separatisten haben in Minsk vorgeschlagen, dass die DNR als Teil der Ukraine erhalten bleibt, jedoch als Subjekt mit besonderen Rechten/Status anerkannt wird.
Dazu wollen sie eigene Sicherheitskräfte + eigene Armee und nen Haufen sonstiger Sonderrechte in Justiz und Verwaltung.
Bringt Poroschenko jetzt natürlich in Zugzwang, allerdings glaub ich nicht, dass die Bedingungen tatsächlich akzeptabel sind oder die Absicht einer ernsthaften Einigung besteht. Jede Ablehnung einzelner Punkte seitens der Ukraine wird man propagandistisch gnadenlos ausschlachten.
 

Ritus

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Toll, ein Satz aus dem Zusammenhang gerissen zitiert. Und zwischen "Wenn ich will, nehme ich Kiew in zwei Wochen ein" (Titel) und "Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen." (Zitat) liegen auch Welten. Mal wieder seriöse Berichterstattung von SPON ^^

http://top.rbc.ru/politics/01/09/2014/946309.shtml

Donezker Separatisten haben in Minsk vorgeschlagen, dass die DNR als Teil der Ukraine erhalten bleibt, jedoch als Subjekt mit besonderen Rechten/Status anerkannt wird.
Dazu wollen sie eigene Sicherheitskräfte + eigene Armee und nen Haufen sonstiger Sonderrechte in Justiz und Verwaltung.
Bringt Poroschenko jetzt natürlich in Zugzwang, allerdings glaub ich nicht, dass die Bedingungen tatsächlich akzeptabel sind oder die Absicht einer ernsthaften Einigung besteht. Jede Ablehnung einzelner Punkte seitens der Ukraine wird man propagandistisch gnadenlos ausschlachten.

Sehe ich auch so, die Bedingungen wird Kiev so niemals akzeptieren, aber vielleicht tut sich ja noch was.
 
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Toll, ein Satz aus dem Zusammenhang gerissen zitiert. Und zwischen "Wenn ich will, nehme ich Kiew in zwei Wochen ein" (Titel) und "Wenn ich wollte, könnte ich in zwei Wochen Kiew einnehmen." (Zitat) liegen auch Welten. Mal wieder seriöse Berichterstattung von SPON ^^



Sehe ich auch so, die Bedingungen wird Kiev so niemals akzeptieren, aber vielleicht tut sich ja noch was.
Ist ja klar, dass Putin eine solche "Drohung" nicht wirklich ernst meint. Ich denke, dass der Satz anders als im Artikel dargestellt, wenn er denn so gefallen ist, eher eine Replik auf den Vorwurf einer Intervention der russischen Armee in der Ukraine darstellen sollte.
Von wegen "wenn wir uns wirklich einmischen würden, dann würde nicht monatelang in der Ostukraine um Städte gekämpft werden, sondern Kiew wäre in maximal 2 Wochen eingenommen."
Offen mischt sich Russland ja aber auch nicht ein, es schickt nur seine Soldaten samt Kriegsgerät zum "Urlaub" in die Ukraine. ;)
 
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