mein punkt ist: steuergeld, welches in militärprojekte gesteckt wird, kann nicht ausschließlich dannach bemessen werden, ob das produkt, welches daraus gebaut wird, etragreich ist.
vielmehr eröffnet einem die investition in das militär möglichkeiten für gewinne, die einem ohne das militär nicht offen stünden. insoweit hast du natürlich recht, dass das militär dazu auch eingesetzt werden muss. den teil deines postings habe ich einfach überlesen.
Da sind wir uns dann einig. Wenn man 100€ in Militär steckt und dieses dann nutzt, um dem Nachbarn mit'm Knüppels eins über den Schädel zu ziehen und ihm 200€ zu stehlen dann war das eine lohnende Investition.
Ich hoffe aber doch sehr, dass wir uns einig sind, dass dies kein Modell für Außenpolitik sein sollte.
Aber selbst dann lohnen sich die Rüstungsausgaben der USA nicht wirklich.
Sie müssten dann ja 800 Mrd. (wieder Opportunitätskosten vernachlässigt, eigentlich sit die Zahl viel größer) durch Kriegsgewinne erwirtschaften. Also Gewinn, nicht Umsatz. Damit müssten sie also ein Vielfaches an Schaden anrichten und der wäre nochmal erhöht, da der Wiederaufbau ja nicht nur von amerikanischen Firmen betrieben wird.
So viel Schaden, dass sich die Rüstungsausgaben wirklich lohnen, kann nicht mal ein verrückter verachtenswerter Kriegstreiber wie die USA anrichten.
Anders sieht es aus, wenn sie Rohstoffe stehlen. Das ist das einzige, was finanziell irgendwie in eine Region kommen könnte, so dass sich die Rüstung lohnt. Hier habe ich keine genauen Zahlen, ich würde vermuten dass selbst das Öl aus dem Irak nicht reicht um die Rüstungsausgaben lohnend zu machen. Ganz grob überschlagen exportiert der Irak zur Zeit Öl für 200 bis 400 Mrd. im Jahr. Wobei das ja natürlich bezahlt wird, d.h. man kann nicht die ganze Summe gegen die Rüstungsausgaben halten sondern nur einen Bruchteil davon. Ich sehe nicht wirklich, wie das jemals in die Region kommen sollte, so dass sich Rüstungsausgaben lohnen.
zur broken glass fallacy: das modell passt nicht wirklich. ja, der ladenbesitzer kann sich keine schuhe kaufen. aber was, wenn der laden gar nicht in unserem land steht? dann haben wir erstmal schön glas verkauft und die wirtschaft seines landes doppelt geschädigt. genauso läuft rüstungsindustrie: fremdes glas kaputt machen und es dann mit eigenem ersetzen.
Genau das geht eben nicht, bzw. nur theoretisch. So viel Glas gibt es gar nicht auf der Welt das die USA kaputt machen könnte, um ihre wahnsinnigen Rüstungsausgaben wieder reinzuholen.
du meinst also, dass es völlig irrationale ausgaben sind und keiner ist mal auf die idee gekommen zu überprüfen ob man die so braucht?
Wieso gibt es Subventionen? Die meisten davon sind gesamtwirtschaftlich gesehen bestenfalls nutzlos, größtenteils sogar sehr schädlich. Sie sorgen für Wohlfahrtsverluste.
Warum wird es trotzdem gemacht? Politiker sind Menschen, da gibt es Emotionen und Gier.
"Wir wollen unbedingt unabhängig sein, auch wenn es uns Geld kostet!" -> Agrarsubventionen der EU
"Wir wollen militärisch total stark und sicher sein, auch wenn wir gar keine Feinde haben!" -> Rüstungsausgaben
Dazu kommt, dass die Rüstungsausgaben für bestimmte Gruppen sehr lukrativ sind.
Geld wird vom allgemeinen Steuerzahler weggenommen. Dieser kann mit dem ganzen Verteidigungs-Blah-Blah bei Stange gehalten werden und lässt sich das Geld wegnehmen, ohne zu rebellieren.
Umverteilt wird es zu den Rüstungsunternehmen, die eine extrem starke Lobby unterhalten.
Diese Art der Umverteilung in die Taschen von korrupten Arschlöchern auf Kosten des Steuerzahlers ist für alle beteiligten Personen (sowohl Industrie als auch Politik) sehr lohnenswert, auch wenn niemals ein einiger Cent durch diese Waffen "erwirtschaftet" wird.
Genau das sage ich ja auch die ganze Zeit: Es ist insgesamt volkswirtschaftlich gesehen ein riesiger Verlust für das Land. Aber korrupte Regierungen und ihre Freunde in der Rüstungsindustrie verdienen einfach viel zu gut daran und der Steuerzahler kann mit Propaganda davon abgehalten werden, seinen Schaden zu erkennen.