TheGreatEisen
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Wundert mich nur, warum Russland die Dinger nicht selber baut, wenn es doch - nach eigener Aussage - ohne weiteres möglich gewesen wäre.
Aber weder die Ukraine noch Weißrussland, noch irgendeine der neu geschaffenen Entitäten waren jemals als souveräne Staaten gedacht worden. Dass sie heute als solche auftreten und akzeptiert werden, ist vor allem eines: ein Missverständnis der ehemaligen sowjetischen Nationalitätenpolitik. Aber auch sie konnte eine nicht russische Identität der Ukraine nur aus dem Westen des Landes herleiten, dessen Besitz zwischen Polen, Österreich-Ungarn und Russland mehrfach wechselte. Kiew und der Osten waren immer russisch.
Dass der Westen das Missverständnis nach Kräften förderte, hat vielleicht mit Ahnungslosigkeit, sicher aber mit der nachwirkenden Logik des Kalten Krieges zu tun. Was Russland schwächte und verkleinerte, konnte hierzulande nur für gut befunden werden. Im Falle der Ukraine hat das Missverständnis allerdings einen Vorlauf von gut hundert Jahren und enthält ein politisches Gift, vor dessen Freisetzung sich die Deutschen fürchten sollten. Die ersten Helden einer ukrainischen Unabhängigkeit, die noch heute von Angehörigen der Orangenen Revolution verehrt werden, waren nämlich Helden von deutschen Gnaden. Daran zu erinnern ist keine historische Feintuerei; es begründet vielmehr das russische Misstrauen, auch in der heutigen Unabhängigkeit der Ukraine eine westliche Machination zu sehen.
Selbst für einen Antikommunisten wie Bulgakow waren offenbar die Nationalisten schlimmer als die Bolschewisten (die in einer Traumszene des Romans sogar in den Himmel dürfen). Ist der Dichter, der aus Kiew stammte, deshalb ein schlechter Ukrainer, nach heutigem Verständnis? Weil er auch die Erhebung des ukrainischen Dialektes zur eigenen Sprache verspottete?
sind noch ein paar nette fakten drin, etwa, dass noch vor dem hitler/stalin verträgen polen die sowjetunion überfallen hat (und geschlagen wurde), was heute oft vergessen wird, gerade von polen die sich so gerne als opfer der geschichte darstellen. und dass es erst die rote armee war, die den terror und völkermord an der jüdischen bevölkerung in der westukraine beendete, in dem sie petljura vertrieb...der genauso wie bandera in der westukraine als held verehrt wird. wenn man zynisch sein wollte, könnte man es so zusammenfassen: wann immer irgendwer "für eine freie ukraine" kämpfte oder es gar sowas wie eine freie ukraine gab (natürlich nur im westen, wie gesagt, der ostteil war seit jeher russisch) ist das ganze nicht gut geendet. vor allem für alle minderheiten.
Na ja, da ist schon was dran.
Die ukrainischen Juden wurden im Zweiten Weltrkieg unter deutscher Herrschaft zu einem sehr großen Teil von ihren eigenen Landsleuten umgebracht und zwar in "Handarbeit" - nicht anonymisiert in irgendwelchen KZs, sondern einzeln abgeschlachtet.
Na ja, da ist schon was dran.
Die ukrainischen Juden wurden im Zweiten Weltrkieg unter deutscher Herrschaft zu einem sehr großen Teil von ihren eigenen Landsleuten umgebracht und zwar in "Handarbeit" - nicht anonymisiert in irgendwelchen KZs, sondern einzeln abgeschlachtet.
Die ersten Helden einer ukrainischen Unabhängigkeit, die noch heute von Angehörigen der Orangenen Revolution verehrt werden, waren nämlich Helden von deutschen Gnaden. Daran zu erinnern ist keine historische Feintuerei; es begründet vielmehr das russische Misstrauen, auch in der heutigen Unabhängigkeit der Ukraine eine westliche Machination zu sehen.
1."Historisch wackeliges Konstrukt" lass ich einfach mal stehen, kann man sich gerne auf der Zunge zergehen lassen..insb. der tatsache, dass die ukraine erstens ein historisch total wackeliges konstrukt ist und dieses zweitens nur einen kleinen teil des heutigen staatsgebietes umfasst. und zweitens, dass das deutsche reich sich mehr als einmal die finger blutig gemacht hat in der ukraine. niemals zum wohle der einwohner, sondern immer mit dem ziel russland zu schwächen. manche sehen darin gewisse parallelen.
Russische Städte haben ihre Stadtnamen seit Sowjetzeiten kaum geändert, die Ukraine war dazu als Zeichen der Unabhängigkeit praktisch gezwungen. Dass dabei Straßen nach Nazis benannt wurden ist keine Heldentat, aber weder werden Straßen von "dem Staat" benannt und sind ihm somit auch nicht zurechenbar, noch schließt das aus, dass auch russische Städte zu sowas fähig sind:und soweit ich weiß, sind in russland keine straßen nach nazikollaborateuren benannt und für sie gibt es keine denkmäler, im gegensatz zu bandera und petljura.
Weder Russland noch die Ukraine pflegen auf staatlicher Ebene ein Heldentum von Kollaborateuren. In beiden Staaten tun dies aber einzelne Parteien und einzelne Volksgruppen. Wo soll also nun der Unterschied sein? Doch wohl nur darin, dass Russland als Siegermacht nicht in der Lage ist zu erkennen, dass es auch selbst faschistisch werden kann und die Deutungshoheit über den Begriff beansprucht, ohne zu verstehen, dass der Begriff sich auch zu seinen ungunsten verändert hat.und genau das ist der punkt: es geht nicht darum, dass es auch in russland kollaborateure gab, logischerweise sogar quantitativ mehr. der unterschied liegt im heutigen umgang mit ihnen.
1."Historisch wackeliges Konstrukt" lass ich einfach mal stehen, kann man sich gerne auf der Zunge zergehen lassen..
na ganz einfach weil es sich um realitäten handelt. wenn in einem land die bevölkerung sich mit diesem nicht identifiziert, sondern eher mit einem anderen staat, dann macht dies den staat instabil. stell dir einfach vor ganz norddeutschland wäre bis vor ein paar jahrzehnten dänisch gewesen und fast die ganze bevölkerung norddeutschlands von flensburg bis oldenburg spricht dänisch als muttersprache/bevorzugt dänisch im alltag. dann hättest du auch einen sehr instabilen deutschen staat.1."Historisch wackeliges Konstrukt" lass ich einfach mal stehen, kann man sich gerne auf der Zunge zergehen lassen..
2. Dass das russische Reich/CCCP einen Großteil des heutigen Staatsgebiet geschenkt hat, gibt Russland heute nicht das Recht etwas zurückzufordern. Dieses Argument wird ja ganz gerne von juristischen Laien gebracht und grds. ignorier ich das auch. Du aber darfst nun gerne erklären, weshalb das eine Rolle spielen soll.
-deutscher aussenminister auf dem maidan3. Das deutsche Reich gibt es schon eine Weile nicht mehr, die BRD hat in Bezug auf Russland seit je her eine Vermittlerrolle eingenommen. Sollte das eine Anspielung darauf sein, dass Maidan eine fabrizierte und finanzierte Sache des Westens gewesen sein, darf gerne mal konkret dargelegt werden, wie Deutschland dies unterstützt hat.
und die jedes anderen imperiums. was soll das aussagen? der unterschied ist vielleicht noch, dass im gegensatz zu anderen imperien russland fast ausschließlich an seinen grenzen agiert, was es zumindest etwas berechenbarer macht und machte als andere imperien.4. "Finger blutig machen zum Nachteil eines Landes und seiner Bevölkerung" ist eine Paradedisziplin der russischen Geschichte.
ich bin natürlich nicht bewandert im russischen straßenrecht, aber von wem werden die straßen denn sonst benannt, wenn nicht von der stadtverwaltung und somit von einem staatsorgan? ist die benennung von straßen/das aufstellen von denkmälern keine materie des öffentlichen rechts in russland?Russische Städte haben ihre Stadtnamen seit Sowjetzeiten kaum geändert, die Ukraine war dazu als Zeichen der Unabhängigkeit praktisch gezwungen. Dass dabei Straßen nach Nazis benannt wurden ist keine Heldentat, aber weder werden Straßen von "dem Staat" benannt und sind ihm somit auch nicht zurechenbar, noch schließt das aus, dass auch russische Städte zu sowas fähig sind:
http://www.km.ru/news/v_ufe_nazvali_uliczu_imenem_fash
Weder Russland noch die Ukraine pflegen auf staatlicher Ebene ein Heldentum von Kollaborateuren.
ich hatte schon vor dem klicken drauf gewettet, dass e sich um snyder handelt. ich habe bloodlands hier stehen und auch wenn das buch stellenweise gut ist, ist snyder seit jeher antirussisch eingestellt und daher überrascht es mich nicht, dass er die rechte in der ukraine verharmlost und russland als die wahre gefahr darstellt. das ist nunmal sein weltbild, was wahrscheinlich nicht unwesentlich durch den kalten krieg geprägt ist.http://www.tagesspiegel.de/kultur/di...t/9685394.html
Osteuropa Historiker über die Bedeutung des rechten Sektors und dessen Instrumentalisierung durch Russland.
1. wer hätte dort kämpfen sollen? wie gesagt, die krim bewohner waren sehr geschlossen für einen beitritt, hätten die leute aus lwiw da hinkarren sollen?„Wenn die Regierung wirklich von verrückten Rechten oder Nationalisten dominiert wäre, hätte sie die russische Invasion auf der Krim und die Provokationen nicht einfach geduldet.“
Nein, ich wollte dir die Chance geben zu zeigen, dass du tatsächlich eine Meinung hast und nicht nur aus Frust trollen willst
mit welcher legitimierung? ich weiß, dass sowas heutzutage usus ist, aber das macht es nicht richtiger. deutschland hat sich genausowenig wie die usa in die angelegenheiten fremder staaten einzumischen.
„Die EU-Erweiterung ist vielmehr ein notwendiger Bestandteil der Sicherheit der Europäischen Union. Sie ist ihr entscheidendes Zeichen nach außen hin, ihr Beitrag zur Geopolitik.“
Nach der Krim-Annexion hat Wladimir Putin laut seinem Ex-Wirtschaftsberater noch viel vor: Georgien, Ukraine, Weißrussland, die Baltischen Staaten und Finnland stünden auf seiner Liste.
das behauptete zumindest ein enger ehemaliger Berater des russischen Präsidenten gegenüber der schwedischen Zeitung "Svenska Dagbladet"
weil ich halt ne labertasche bin... und es in all den ländern keine unabhängigkeitsbewegungen gibt, die sich statt spanier/franzose lieber baske/korsikaner nennt, weil sich der begriff der staatsbürgerschaft und nationalität in osteuropa sowieso nochmal von westeuropa unterscheidet und so weiter und so fort
@heator: alles klar, ich stimm dir in allem zu. Wenn Edinaja Rossija mal wieder mit Stalins Gesicht in den Wahlkampf geht und der Rest der Osteuropäer anfängt Alarm zu schlagen, dann wohl, wenn man nach deiner Ansicht konsequent ist, auch zurecht. Was ist schon so ein Bandera gegen Stalin! Die gesamte russische Regierung sind wohl alles Stalinisten, bald werden wir die Millionen in Gulags abgeschlachtet.
und es in all den ländern keine unabhängigkeitsbewegungen gibt, die sich statt spanier/franzose lieber baske/korsikaner nennt, weil sich der begriff der staatsbürgerschaft und nationalität in osteuropa sowieso nochmal von westeuropa unterscheidet und so weiter und so fort
es ist aber ein unterschied ob ein durchgeknallter politiker mit sowas werbung macht oder eine figur in der bevölkerung rückhalt hat. ich muss dir doch nicht wirklich beweisen, dass bandera in der westukraine für eine nicht kleinen teil von menschen eher held als verbrecher ist.D.h. man nutzte, so wie man es mit toten Verbrechern weltweit macht, nur einen Teil der Geschichte um damit Politik zu machen.
Und dass in Russland Hardliner an der Regierung sitzen, hatten wir ebenfalls schon.
fischer pls
tl:dr: russland böse, eu gut. frei nach pispers: die grünen, die ihre söhne weiterschickten, als ihre väter je gekommen waren. ein ganz natürlicher prozess, man dunkelt im alter nach, so wird aus grün eben olivgrün.
http://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-krise-europa-bleibe-hart-1.1924571
s0s0, frankreich als Kolonialmacht hat also keine Territorialveränderungen seit 1477 gehabt, willst du nicht besser bei dem bleiben was du wirklich gut kannst? Partyflyer für Ü30 Parties designen oder so?die ukraine in den heutigen grenzen gibt es seit 1991. frankreich seit 1477. entdecke den unterschied.
s0s0, frankreich als Kolonialmacht hat also keine Territorialveränderungen seit 1477 gehabt, willst du nicht besser bei dem bleiben was du wirklich gut kannst? Partyflyer für Ü30 Parties designen oder so?
Doch beweis mir das doch bitte, dass Bandera in der Westukraine rückhalt als Nazi geniesst. D.h. dass die Leute ihn auch für den Mord an Juden verehren. Und beweis mir doch auch gleich noch mit, dass konservative Russen Stalin nicht verehren. Die KPRF kommt bei bestimmten Wahlen auf 20-25 %.
Diese gelenkte Demokratie ist genauso so lange gut, bis Russland seinen eigenen Maidan hat... ach egal, ich hab kein Bock mehr diese Offensichtlichkeiten zu erklären, Kindergarten.
s0s0, frankreich als Kolonialmacht hat also keine Territorialveränderungen seit 1477 gehabt, willst du nicht besser bei dem bleiben was du wirklich gut kannst? Partyflyer für Ü30 Parties designen oder so?
Gibt es eigentlich für die Bezeichnung "historisch wackelig" eine genaue Definition wieviele Jahre ein Staat bereits bestanden haben muss, die BRD könnte ja auch noch dazugehören. Russland ist demnach natürlich definitiv historisch wackelig
Na vielleicht ist es Quatsch, aber so läuft das auf der Welt. Jeder Trottel hat heutzutage ein Che Guevarra T-Shirt und er wird noch zu genüge verehrt. Hat trotzdem hunderte Menschen auf dem Gewissen. Und nun?Es ist nicht relevant wofür sie ihn verehren. Von mir aus verehren sie ihn für seinen dummen, nutzlosen kampf gegen die sovjetunion, weil sie zu einfach gestrickt sind zu begreifen, dass ohne diese hitler aus der ganzen ukraine ein neugroßbrandenburg gemacht hätte und sie alle in der gaskammer/arbeitslager geendet wären. aber dieser zweck rechtfertigt nicht die mittel die bandera gewählt hat, die mittel sind bekannt und er wird trotzdem verehrt. das ist so als wenn man sagen würde, ich verehre hitler nicht weil er ein nazi war, sondern weil ich vw und autobahnen toll finde. das ist doch quatsch.