Proteste in der Ukraine

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Gelöscht

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es geht nicht um maßvolle interpretationen. hier wird ja gerne so getan, als müsste putin nur mit dem finger schnippsen und bis jahresfrist wäre russland das frankreich des ostens. guck dir einfach mal unser ostdeutschland an, dann verstehst du das prinzip vielleicht eher. menschenrechte sind universell und sie sind uns heilig, gern wird aber vergessen, das wir dafür die religionskriege hatten. speziell russland hat nach der katastrophe der perestroika und dem zerbrechen der sowjetunion innerhalb von lächerlichen 20 jahren (für seine verhältnisse) gewaltige sprünge nach vorne getan. es taktet eben nur deutlich langsamer und veränderungen sind gelegentlich, aus der sicht des westens, nur im promillebereich vorhanden. gerne wird dann china als vorzeigenation herangekarrt, wie eine westernisierung und re-industralisierung vielversprechend gelingen kann, als ob china hier der hort der menschenrechte wäre. c'mon. putin ist eine spielfigur unter vielen in der russischen kremlsphäre und das er sich mit den mächtigen oligarchen angelegt und dabei nicht den nemzow gemacht hat, ist wohl seinem gespür geschuldet, in welchen grenzbereichen er sich bewegen kann.

im übrigen haben alle bisherigen sanktionen putin innenpolitisch eher gestärkt, aller unkenrufen zum trotz.
 

Moranthir

GröBaZ
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es geht nicht nur um das ausgangsniveau, sondern auch um die richtung der veränderungen. es gibt doch einen recht starken tenor (nicht nur in der deutschen presse), dass seit putin 2 der apparat mehr auf machterhalt, als auf gesellschaftlichen wandel etc. ausgelegt ist. das war nicht immer so. die richtung ist entscheidend und die russische opposition war auch schon einmal freier.
und putin hat chodorkowski ganz eindeutig gezeigt, wann ein oligarch was darf und wann er etwas nicht darf. vor 15 jahren saß putin noch anders im sattel als jetzt.

Und weiter? Ich bezweifle, dass ROG diesen Vorfall zum Anlass nehmen wird, in Frankreich von einer massiven Einschränkung der Pressefreiheit auszugehen. Es geht natürlich nicht pauschal darum, ob Journalisten getötet werden. Frankreich besitzt die Pressefreiheit, die 11 toten Journalisten ändern daran überhaupt nichts. Russland hat de facto keine echte Pressefreiheit. Wenn in einem Land ohne Pressefreiheit über eine Dekade eine Vielzahl von Journalisten ermordet werden, sollte man da doch vllt. eine Verbindung vermuten dürfen, die sich nicht nur auf lokale "Husos" beschränkt, sondern auch den Staat und seine Insitutionen miteinbezieht. Alles andere ist für mich Naivität. Niemand sagt, dass auch nur ein Mord auf direkte Anordnung von Putin erfolgt ist, und niemand behauptet, dass alle Morde politisch motiviert waren. Aber eine maßvolle Interpretation ist in diesem Thread offensichtlich nicht möglich.
ich trollte dich. :(

ich sehe das genau so.
 

Teegetraenk

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Seit wann gilt die Perestroika eine Katastrophe YNC?
 
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# für ync, bei dem ganzen russland gebashe wird viel zu oft vergessen wo die nation mitte der 90er stand - nämlich vor dem nichts.

dass seit putin 2 der apparat mehr auf machterhalt, als auf gesellschaftlichen wandel etc. ausgelegt ist. das war nicht immer so.

haste mal nach deutschland geschaut was spdcdugrüne machen? nichts anderes als machterhalt. "wir wissen was zu tun ist aber nicht wie wir gleichzeitig an der macht beleiben können." hab vergessen wers gesagt hat.
 

Moranthir

GröBaZ
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Ja, was machen denn die Parteien in Deutschland, was vergleichbar mit dem Demokratieabbau in Russland ist? Ich sehe in Deutschland verschiedene Entwicklungen, was bürgerliche Freiheiten angeht. Darunter sind gute (z.B. LGBT Rechte) und beunruhigende/schlechte (die verfickte Überwachung und das Supergrundrecht Sicherheit) Tendenzen zu erkennen..



Haben wir Putins Account enttarnt? Wer ist mächtiger im Forum, Putin oder Shihatsov?
 
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Teegetraenk

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Wischiwaschi. Du meinst bestimmt die Zeit nach dem Zusammenbruch der UDSSR, das ist aber nicht die Perestroika. Es ist schon lustig, wie mittlerweile die Erinnerung an die Aufarbeitung der eigenen Geschichte und zögerliche notwendige Reformen in den 80er Jahren mit den sozialen Verwürfnissen jahrzehntelanger katastrophaler Wirtschaftspolitik verwechselt werden.
 
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[fN]Leichnam

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erzähl das den russen die anfang der 90er ihr letztes hab und gut verkauft haben um was zu essen zu bekommen.
 

Teegetraenk

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Du scheinst einfach nicht zu wissen, was Perestroika ist/war. Dabei würde ja schon das Lesen des Wiki Artikels zumindest einen kleinen Überblick bieten. Diese historische Unwissenheit ist erschütternd, vor allem wenn man bedenkt wie oft hier historisch argumentiert wird.
 

[fN]Leichnam

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na gut wenn du das sagst, dass perestroika bzw deren ergebnisse von keinem russen als katastrophe wahrgenommen wurden, dann stimmt das wohl. im gefühl den richtigen weg eingeschlagen zu haben, muss es eine wahre freude gewesen sein, vor einem scherbenhaufen zu stehen.
ich bestreite ja nicht dass die schritte richtig und notwendig waren. ich sage nur, dass die russen als volk damals weit davon entfernt waren, befreit aufzuatmen und das neue heilbringende system zu preisen.
aber du scheinst dich da ohnehin besser auszukennen.
 

[fN]Leichnam

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habe jetzt mal kurzerhand eine freundin darüber befragt (39 jahre alt, russin, seit 12 jahren in deutschland lebend):


[12:04:49] Stefan: beantworte mir bitte nur ganz knapp eine frage: gab es viele russen, die die perestroika als katastrophe wahrgenommen haben?
(ich diskutiere das gerade in einem internetforum und deine meinung würde mich interessieren)
[12:31:07] Elena: Euphorie ist damals sehr schnell verflogen. Verlierer gab es mehr als Gewinner.
[12:32:20] Stefan: auch für viele existenzbedrohend oder? also es ist durchaus angebracht von zumindest teilweise katastrophalen verhältnissen zu sprechen?
[12:34:25] Elena: Angebracht. Und katastrophal, one teilweise.
[12:34:39] Stefan: ich danke dir für deine auskunft
 

Benrath

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Du verwendest afaik einfach das falsche Wort. Perestroika war wenn WIki richtig ist die Zeit vor dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Du beziehst dich eher auf die "Wild West" privatisierungen nach dem Zusammenbruch.

Was den Lebenstand angeht, ist die Frage obs den Leute vorher wirklich besser ging... jetzt weisst du nur mehr davon und sie beschweren sich eher als früher.
 

Gelöscht

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afaik redet hier wohl jeder von dem zusammenbruch der sowjetunion mit all seinen institutionen, dessen grundlage nunmal glasnost/perestroika war. das lässt sich auch nicht trennen.
 

Teegetraenk

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habe jetzt mal kurzerhand eine freundin darüber befragt (39 jahre alt, russin, seit 12 jahren in deutschland lebend):


[12:04:49] Stefan: beantworte mir bitte nur ganz knapp eine frage: gab es viele russen, die die perestroika als katastrophe wahrgenommen haben?
(ich diskutiere das gerade in einem internetforum und deine meinung würde mich interessieren)
[12:31:07] Elena: Euphorie ist damals sehr schnell verflogen. Verlierer gab es mehr als Gewinner.
[12:32:20] Stefan: auch für viele existenzbedrohend oder? also es ist durchaus angebracht von zumindest teilweise katastrophalen verhältnissen zu sprechen?
[12:34:25] Elena: Angebracht. Und katastrophal, one teilweise.
[12:34:39] Stefan: ich danke dir für deine auskunft

Katastrophe sein und als Katastrophe wahrgenommen zu werden, sind wohl zwei unterschiedliche Dinge. Der Untergang des Dritten Reichs war sicher auch für Millionen Deutsche eine absolute Katastrophe und das mein ich nicht nur ideologisch sondern auch ganz normale Lebensbereiche betreffend wie Job/Karriere/Wohnung/Familie etc.

@ync: du verwechselst wie so häufig Ursache und Wirkung.
 

Benrath

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afaik redet hier wohl jeder von dem zusammenbruch der sowjetunion mit all seinen institutionen, dessen grundlage nunmal glasnost/perestroika war. das lässt sich auch nicht trennen.

Die Grundlage des Zusammenbruchs der Sowjetunion war systematisch, ob das jetzt mit Glasnost /perestroika früher oder später gekommen wäre, wer weiß. Eventuell wäre es noch viel schlimmer gewesen.
 
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Perestroika und Glasnost haben die Reformhoffnungen und -bedürfnisse der Bevölkerung in den Blockstaaten genährt und somit kann man es so sehen, dass das den Zusammenbruch der Sowjetunion mit allen Folgen befördert hat. Allerdings waren sie sicherlich nicht die Ursachen, dass die Sowjetunion (vor allem wirtschaftlich) am Ende war.
Man könnte Perestroika und Glasnost auch als Versuch sehen, den sowieso drohenden totalen Zusammenbruch zu verhindern. Aber diese Sichtweise ist in Russland im Moment sicher nicht en vogue.
 

Gelöscht

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glasnost war ein brandbeschleuniger. das sich ein kommunistisches regime aus sich selbst heraus reformieren kann, ohne einen revolutionsartigen zusammenbruch, beweisst ohnehin china.
 
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oder die Chinesen hatten 10 Jahre eher gemerkt, dass es nicht so weiterlaufen konnte, bevor das Kind vollkommen in den Brunnen gefallen war.
 

Benrath

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Was beweisst China denn wirklich? Es wird jetzt spannend sein zu sehen, ob China im bestehenden System wirklich in der Lage ist langfristiges pro Kopf Wachstum zu erzeugen. DIe Unterschiede zwischen ländlichen und städtischen GEgenden sind rießig und bisher lebt man hauptsächlich von der billigen Arbeitskraft. Afaik ist das reale Wachstum in CHina recht eingebrochen und das Median oder Durchschnitts ist meilenweit von westlichen Werten entfernt.
 
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b2t!
ich bitte um spekulationen, nachdem sich die nachrichtenlage zur ukr. in den letzten tagen stark beruhigt hat, was die nächsten entwicklungen sein könnten.

meine ideen
- poroschenko könnte ausgetauscht werden, da er den kriegskurs vielen hardlinern nicht intensiv genug führt
- die ukraine nutzt die waffenruhe (mal wieder), um anlauf für die nächste offensive zu nehmen
- minsk2 wird eingehalten und eine abspaltung von teilen des ostens wird auf den weg gebracht
 

Moranthir

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b2t!
ich bitte um spekulationen, nachdem sich die nachrichtenlage zur ukr. in den letzten tagen stark beruhigt hat, was die nächsten entwicklungen sein könnten.

meine ideen
- die ukraine nutzt die waffenruhe (mal wieder), um anlauf für die nächste offensive zu nehmen
der bruch des "waffenstillstandes" war natürlich eine sehr einseitige sache :rofl2:

würde heator nicht im ausland chillen, würde er gleich vergleiche zu georgien bringen, wo georgische truppen aus heiterem himmel südossetien beschossen hätten. ;)
 
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der krieg scheint ja bisher so abzulaufen, das die ukraine schreit "wir holen uns jeden meter zurück", angreifen, schallende backpeifen kassieren, waffenstillstand und hilfe ausm westen fordern, wieder angreifen, wieder auf die fresse kriegen usw.

auf eine gewisse weise ist das schon drollig.
 

Moranthir

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bis zum 25. august lief es ziemlich gut für die ukrainische armee. seitdem bekommen sie aufs maul. was sich da wohl geändert haben mag?

und quellen, dass der erste waffenstillstand einseitig gebrochen wurde, plz. ansonsten ist deine wahrnehmung einfach off.
 
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Ich täte mir auch blöd vorkommen wenn ich gerade meine Armee halbwegs zusammengestellt habe um ein paar popelige Rebellen zu verjagen welche plötzlich mit high-tech Waffen und Panzer Divisionen alles nageln was sich ihnen entgegenstellt. Vermutlich haben die inzwischen auch Kampfjets oder sogar Bomber in den Arsch geschoben bekommen.
 

Gelöscht

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Die haben mittlerweile sogar Atombomben. Hat der Putin mit nacktem Oberkörper auf seinem Braunbär eigenhändig rübergeritten. Und zwei Tütchen mit Antrax, eine davon hat er leider bei Charkov verloren. Die USA bereiten gerade entsprechende Beweise für eine UNO-Resolution vor.
 

Gelöschtes Mitglied 160054

Guest
Was ist denn deine Antwort auf folgende Frage von Mora:
bis zum 25. august lief es ziemlich gut für die ukrainische armee. seitdem bekommen sie aufs maul. was sich da wohl geändert haben mag?
 

Gelöscht

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naja, also wenn ich schon "panzerdivisionen in den arsch geschoben bekommen" lese, kann ichs nicht ernst nehmen. divisionsstärke in plural. gute güte. zuviel hoi gespielt? und die morafrage ist hier ja schon dutzendfach auf 120 seiten diskutiert worden, aber ich wiederhol mich gerne: unterstützt russland die separatisten mit knowhow, beratern und taktischem wie stabssupport? ich glaube, das ist unbestreitbar. karrt russland da haufenweise schwere artillerie, panzer und munition rüber? vermutlich, wieviel, ob und was genau kann aber derzeit niemand einschätzen. operiert russland mit regulären kräften in großverbandsstärke innerhalb der ukraine? bitch, pls ... dann stünden sie schon an der polnischen grenze.
 

Moranthir

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@kingkools
ich sehe das ähnlich wie ync. und das war halt ein gamechanger.

auf der anderen seite bin ich gespannt, was an den waffenlieferungen aus tschechien dran ist.
 
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Warum sollte Russland denn auch mit regulären Truppen unter russischem Hoheitsabzeichen in der Ukraine "eingreifen"? Diese Art der hybriden Kriegsführung hat aus russischer Sicht nur Vorteile, um die eigenen Interessen durchzusetzen. Sie haben genau so viel getan, wie nötig war, um mit ihrer militärisch-logistischen Unterstützung das "Blatt" zu Gunsten der Separatisten zu wenden, können sich aber gleichzeitig - trotz ihrer faktischen Beteiligung am Konflikt - , auf den Standpunkt zurückziehen, dass sie mit den Kriegshandlungen als aussenstehende - und rein an einer friedlichen Konfliktlösung interessierten - Partei ja nichts zu tun hätten. Denn reguläre russische Soldaten seien ja, wenn überhaupt, nur auf "Urlaubsmission" dort. So lässt sich das Geschehen je nach Bedarf in die eine oder andere Richtung lenken. Indem man den Konflikt eskalieren lässt, oder - durch Einfluss/Druck auf die Separatisten - als "Friedensstifter" am Verhandlungstisch gegen Zugeständnisse wieder eindämmt.
 
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Gelöscht

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muss man nicht gut finden, aber so läuft das eben bei den bigplayern und ihren einflusssphären. business as usual. und da scheint mir die us-empörung auch eher gekünstelt, insgeheim werden sich die militärischen hardliner beiderseits kräftig auf die schulter klopfen und mal ihre waffenproduktion hochfahren. endlich wieder kalterkrieg 2.0, baby!
 

Gelöscht

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Diesen Propaganda-Geschichten widerspricht nun überraschend offen ein russischer Soldat im Interview mit der unabhängigen russischen Zeitung „Nowaja Gazeta“. Seine Einheit sei keineswegs auf Urlaub in der Ukraine gewesen, sagt Dorschi Batomunkuew.

Er wurde demnach im November 2013 zur Armee eingezogen und erwies sich als talentierter Panzer-Schütze. Deshalb verpflichtete er sich im Juni 2014 für weitere drei Jahre Dienst in der Armee. Im Oktober wurden alle länger dienenden Soldaten aus den Bataillonen seiner Brigade zusammengezogen, um eine neue Einheit zu bilden. Batomunkuews Worten nach wussten alle, wozu das diente und wo es hingehen sollte - in die Ukraine.

nunja, "unabhängig" ist ein dehnbarer begriff.

Im Juni 2006 erwarben der ehemalige Präsident der UdSSR Michail Gorbatschow, der die Zeitung schon bei ihrer Gründung unterstützte und der Bankier und ehemalige Dumaabgeordnete Alexander Lebedew (Partei Gerechtes Russland) gemeinsam 49 Prozent der Anteile an der Nowaja Gaseta

aber das sollte dann ja irgendwie verifizierbar sein? der bericht legt nahe, dass russland komplette kampfverbände in die ukraine verlegt hat, die eigenständig kämpfen und operieren können. batomunkuew spricht von 300 soldaten und 31 panzern in seiner "einheit", also ca. kompaniestärke. falls die russen ihre jungs da nicht einfach sinnlos verheizen, in versprengten minitrüppchen, müsste man schon von brigadegrößenordnung ausgehen: knapp 10.000 russische soldaten. ah, ich weiss nicht. also das russland wirklich und ernsthaft mit regulären verbänden in der ukraine rumkurvt kann ich mir nicht vorstellen. vielleicht fehlts mir da auch für den letzten glaubenssprung, um diese ungeheuerlichkeit akzeptieren zu können.

http://www.faz.net/aktuell/politik/...ischen-soldaten-aus-der-ukraine-13463017.html
 
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Letztendlich dürften es schon so einige soldaten sein. Es liegt ja sicherlich auch im interesse moskaus, die eigenen verluste so niedrig wie möglich zu halten. Und dazu bedarf es halt in erster linie einer überlegenen streitmacht, die wenn nötig, den gegner mal schnell umwalzen kann. Deckt sich ja auch mit einigen aussagen ukrainischer soldaten die an der front kämpfen/kämpften. Dort war auch von einer deutlichen überlegenheit der seperatisten die rede. Wäre ja auch iwo blöd, gegen hundert panzer nacheinander 5x50 reinzuschicken und hohe verluste zu riskieren. Da schick ich halt 250 vs 100 rein und dann ist mit wenigen verlusten schicht im schacht. Dann die eroberten gebiete halten, und nach ein paar wochen gehts dann wieder weiter.
Putin ist sicherlich nicht so dumm, und marschiert mit seiner streitmacht zügig gen Kief (was er ohne zweifel könnte), der holt sich die für ihn relevanten gebiete stück für stück.
 

Moranthir

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ich hoffe zwar wirklich, dass der waffenstillstand hält, sich der osten irgendwie abtrennt und der westen wenigstens die "ethnische" spaltungskomponente los ist, aber ich bin auch gespannt, ob kritiker nach der eroberung mariupols (wenn der waffenstillstand nicht hält) weiter von aggressionen kiews redet.

aus ökonomischer perspektive: ist das ringen um das land eigentlich ein klassischer tullock-contest zwischen usa und ru?
 
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nunja, "unabhängig" ist ein dehnbarer begriff.



aber das sollte dann ja irgendwie verifizierbar sein? der bericht legt nahe, dass russland komplette kampfverbände in die ukraine verlegt hat, die eigenständig kämpfen und operieren können. batomunkuew spricht von 300 soldaten und 31 panzern in seiner "einheit", also ca. kompaniestärke. falls die russen ihre jungs da nicht einfach sinnlos verheizen, in versprengten minitrüppchen, müsste man schon von brigadegrößenordnung ausgehen: knapp 10.000 russische soldaten. ah, ich weiss nicht. also das russland wirklich und ernsthaft mit regulären verbänden in der ukraine rumkurvt kann ich mir nicht vorstellen. vielleicht fehlts mir da auch für den letzten glaubenssprung, um diese ungeheuerlichkeit akzeptieren zu können.

http://www.faz.net/aktuell/politik/...ischen-soldaten-aus-der-ukraine-13463017.html
Wie soll das denn verifizierbar sein? Selbst wenn die russische Armee da mit eigenen kompletten Einheiten "unterwegs" sein sollte? Wie unterscheidest du einen zusammengewürfelten Separatistentrupp von einer russischen Einheit, die ohne Hoheitsabzeichen kämpft? Und was ist aus russischer Sicht effektiver? Einzelne Soldaten in den "Urlaub" zu schicken, die tatsächlich dann in Gefahr laufen in adhoc aufgestellten Separatisteneinheiten verheizt zu werden (und dann in Särgen, wie geschehen, nach Russland zurückkommen und entsprechende unliebsame Aufmerksamkeit verursachen), oder gleich kleinere komplette und trainierte Einheiten zu "entsenden", die dann die Separatisten unterstützen? Riesengroße Verbände sind da doch, angesichts des Zustands der ukrainischen Armee und der Freiwilligenverbände, wahrscheinlich überhaupt nicht notwendig, um einen effektiven Unterschied auszumachen.
Von daher, sollte man sich fragen, wenn Russland die Separatisten, so wie es aussieht, 1. militärisch-logistisch unterstützt, also faktische am Konflikt beteiligt ist, warum es dann 2. so unvorstellbar sein sollte, dass - da es sich ja nicht wirklich nachweisen lässt - auch ganze Einheiten der russischen Armee in der Ukraine operieren? Wenn es ohne Konsequenzen möglich ist, warum sollten sie es nicht tun?
 
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Gelöscht

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weil militärisch-logistisch unterstützen nicht ausreicht. du setzt keine truppen auf bataillonsebene (inkl. den ganzen rattenschwanz wie reconnaissance, communication, logistic, medical and engeneer) ein, wenn du nicht den oberbefehl über den kram hast. aktuell hat die ukraine um die 35.000 mann in der ostukraine im einsatz. nach nato-einschätzungen stehen ihnen 36.000 pro-russische separatisten entgegen.

bisher ging man ja davon aus (so ist meine leseart), dass fast ein großer teil des russischen militärgeheimdienstes gru in der ukraine im einsatz ist, also um die 500 - 750 "militärberater". dazu freiweillige, unterstützt mit logistik und stabsknowhow, wie man das militärisch organisiert, daraus resultierend der große einfluss moskows auf die separatisten.

jetzt führt russland nicht seinen ersten feldzug, gerade georgien hat gezeigt, wie das läuft, dazu die erfahrungen in tschetschenien. ich glaub nicht, dass die parallel ihr bodenäquivalent zur condor legion da rumbrettern lassen, lose mit den separatisten verknüpft, das hat nicht genug schlagkraft und ist außerdem irre gefährlich für die überschaubare anzahl soldaten. noch unwahrscheinlicher ist, dass russland reguläre truppen unter den oberbefehl der separatisten stellen, aus diversen gründen. im prinzip muss man schon mutmaßen, wenn reguläre kampftruppen in der ostukraine sind und die tatsächlich primär kampfhandlungen durchführen (und nicht nur beratend und taktisch unterstützend), dann ausschließlich unter einem russischen zentralkommando. und das ist dann wirklich ein anderes kaliber. aber das lässt sich vor der nato nicht geheimhalten und mag man vom gespann merkel-obama halten was man will, dann macht dieser minsker-friedensgipfel keinen sinn. wenn russland in dieser größenordnung involviert ist, wie das hier vermutet wird, dann machts doch keinen sinn, dass so pflastermäßig abzuziehen. je länger der konflikt dauert, um so wahrscheinlicher wird eine intervention des westens. mit der krim hat man ziemlich schnell fakten geschaffen und das ist im prinzip durch und wird von allen, bis auf ein paar kiewer-hardliner so hingenommen.
 
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Die kämpfen da doch nicht gegen eine gut ausgerüstete, schlagfertige und straff organisierte Armee, sondern gegen einen miserabel ausgerüsteten "Feind", der sich neben der regulären Armee in viele schlecht zu kontrollierende "Freiwilligenverbände" aufsplittert und dessen Soldaten sich ja teils sogar ihre Ausrüstung selbst kaufen müssen...
Da ist es doch überhaupt nicht notwendig, die "halbe russische Armee" in die Ukraine zu beordern. Einzelne kleinere und gut ausgebildete Einheiten bzw. Verbände, die natürlich dann nicht von irgendwelchen Möchtegern-Separatisten-Generälen kommandiert werden, reichen da völlig aus, um die Separatisten insgesamt schlagfertiger zu machen.
Und bei all dem lächerlichen "Gequatsche" vom "Kriegstreiber NATO", im Westen will doch keiner ernsthaft einen Krieg mit Russland... Und das nutzt Russland halt gnadenlos aus.
Bzw., selbst wenn Russland die Separatisten nur mit Material, Militärberatern und "urlaubenden" Soldaten "zur Seite stehen" sollte, macht es das ja nicht weniger verwerflich. Militärischen greifen sie dann trotzdem aktiv in den Konflikt ein.
 
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