So ein Blödsinn. Sorry aber Russland verliert durch den Konflikt und die wirtschaftlichen Folgen mit jedem Tag den das andauert mehr (materielle) Werte als diese "Gebiete" in absehbarer Zeit einbringen werden. Als ob Russland um Land Krieg führen würde, ja tatsächlich, an Land mangelt es den Russen echt wie an nichts anderem...
Putin hätte weder die Krim noch die Ostukraine auch nur mit der Kneifzange angefasst, wenn der Westen seine Finger aus der politischen Entwicklung dort herausgehalten hätte. Der Mann ist im Gegensatz zu dem was hier so propagiert wird nicht dämlich. Der weiss was das kostet was er da macht und er hätte sicher gern darauf verzichtet, aber leider wissen die Amis auch was das kostet und vor allem WEN es was kostet - nämlich Russland und die EU. Und nichts ist für die Amerikaner vorteilhafter als schwache und zerstrittene andere Weltmächte. Es gibt ja 'nen Grund dafür, dass die auf biegen und brechen versuchen dort den Konflikt anzuheizen, denn alle Sanktionen und Folgen treffen nur die Mitspieler im globalen Schach, aber nicht sie selbst. 'nen dämlicher Drittklässler begreift warum das die 100x logischere Variante ist als die "wahnsinniger Ivan will den Dritten Weltkrieg" Theorie.
Also deine Theorie ist, dass die USA den Bürgerkrieg in der Ukraine von langer Hand geplant haben, um Europa und Russland zu schwächen?
Klingt für mich weit hergeholt, denn zu dem Zeitpunkt, als Europa
und die USA begonnen haben, sich für eine westlich gewandte Regierung in der Ukraine einzusetzen, war überhaupt noch nicht abzusehen, dass Putin das zum Anlass nehmen würde, in die Ukraine einzumarschieren.
Ebenso bezweifle ich, dass den USA jetzt daran gelegen ist, den Konflikt zu verlängern. Natürlich treffen die Wirtschaftssanktionen Europa härter als die USA, aber sie bewirken keine nachhaltige, global-strategische Schwächung. Und das gestiegende Sicherheitsrisiko betrifft alle gemeinsam und die USA sind immernoch stärkster Bündnispartner. Die haben doch gerade erst das pazifische Jahrhundert ausgerufen, da passt es ihnen eigentlich gar nicht ins Konzept, sich jetzt wieder stärker mit dem alten Ost-West-Konflikt befassen zu müssen.
Und was die russische Perspektive angeht, so ist deine Argumentation auch unschlüssig: Einerseits behauptest du, Putin wüsste Kosten und Nutzen seiner Aktionen genau abzuwägen, andererseits behauptest du, er hätte liebend gerne auf den Einmarsch in die Ukraine verzichtet, ja er wäre quasi dazu genötigt gewesen. Das leuchtet mir nicht ein. Was genau hätte Russland durch eine stärkere Westbindung der Ukraine denn verloren? Ist die Ukraine ein wichtiger Rohstofflieferant für Russland? Nein. Ist die Ukraine ein wichtiger Absatzmarkt für Russland? Nein. Hatte Russland durch den Regierungswechsel in Kiew überhaupt wirtschaftliche Nachteile zu befürchten? Wohl kaum.
Wenn Putin wirklich wüsste, was notwendig und nach einer nüchternen Kosten-Nutzen-Abwägung geboten ist, dann hätte er schon vor zehn Jahren angefangen sein Land zu modernisieren. Das tut er aber nicht, weil außenpolitische Machtspielchen sein Ego offenbar mehr kitzeln als innenpolitischer Fortschritt, obwohl dieser Russland viel mehr nützen würde.
Man muss sich echt nochmal reinziehen: Russland marschiert in die Ukraine ein und die Hälfte der Leute hier tun so, als sei Putin ein Getriebener, während in Wahrheit die bösen USA "auf Biegen und Brechen" den Konflikt anheizen. Wo kann man die Brille kaufen, durch die ihr die Welt seht? -_-