Presse, Verzerrung, Infotainment

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 683020
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Geil wie unsere Medienlandschaft funktioniert.. wer sich nur auf die Mainstream Medien verlässt ist verloren. Man stelle sich vor selbiges passiert bei wichtigen Themen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Geil wie unsere Medienlandschaft funktioniert.. wer sich nur auf die Mainstream Medien verlässt ist verloren. Man stelle sich vor selbiges passiert bei wichtigen Themen.

Du glaubst doch nicht, dass sowas nicht auch bei wichtigen Themen passiert. Beispiel Berichterstattung über Gesetzesvorhaben oder aktuelle Gesetze ist häufiger fehlerbehaftet als nicht. Ich wette bei anderen Themen ist das auch so, man merkt es eben nur besonders in "seinem" Bereich.
 

Deleted_504925

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Geil wie unsere Medienlandschaft funktioniert.. wer sich nur auf die Mainstream Medien verlässt ist verloren. Man stelle sich vor selbiges passiert bei wichtigen Themen.

nur 25 minuten geschaut, die ist ja ätzender als ihr vater, respekt dafür.
gibt es da ne zusammenfassung? was ist denn passiert?
seine ganze krankheitgeschichte ist ja tatsächlich sehr obskur, vor allem wenn man seinen beruf bedenkt. bei ihrem gesundheitssystem rant musste ich ausmachen, da wurde es zu dämlich.
bisher kommt sie in dem artikel einfach nicht gut weg, wundert mich nicht.

wenn ich es richtig verstehe wurde er doch schizophren diagnostiziert, aber seine tochter meint halt es war eine fehldiagnose.
wo ist denn der skandal? wäre doch eine ganz normale nebenwirkung von seinem jahrenlangen konsum und dem entzug.
In severe cases, the withdrawal reaction or protracted withdrawal may exacerbate or resemble serious psychiatric and medical conditions, such as mania, schizophrenia, agitated depression, panic disorder, generalised anxiety disorder, and complex partial seizures and, especially at high doses, seizure disorders.
 
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tldr: Es gibt ein 2,5h interview (das ich vorhing gehört habe) und ein gedrucktes Interview in einem (größeren) Blatt welches Sachen verzerrt, weglässt und lügt.

@Heator natürlich glaub ich das nicht; ich erlebe es ja auch wenn ich Themen lese in denen ich eine Expertise habe und merke, dass der Artikel stuss ist. Allerdings ist ein Interview (das man komplett anhören kann) und dann verkürzt gedruckt wird und voller Lügen, Ungenauigkeiten steckt halt was anderes als "Mangel an Expertise"
 

Deleted_504925

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tldr: Es gibt ein 2,5h interview (das ich vorhing gehört habe) und ein gedrucktes Interview in einem (größeren) Blatt welches Sachen verzerrt, weglässt und lügt.
hab den rant nicht fertig geschaut, aber sie lügt doch wenn sie einfach behauptet die ärzte hätten ihn falsch diagnostiziert.
es ist doch bloß eine behauptung von ihr. weil alle ärzte in amerika sind böse, inkompetent, ka?
sie ist einfach der meinung es war eine falsche diagnose, ka worauf sie die behauptung stützt, erklärt sie auch nicht.
da habe ich dann kopfschüttelnd ausgemacht, bis dahin kam sie einfach nicht gut weg im interview.
so nen fitten eindruck macht er jetzt doch auch nicht, wenn sie quasi für ihn ein interview führen muss, da scheint doch immer noch medizinisch einiges im argen zu liegen wenn der intellektuelle gottkaiser der incels nicht mal mehr selbst ein paar sätze sagen kann.
 
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Er hat ein einstündiges Interview geführt. Was er mit Incels zu tun hat erschließt sich mir nicht. Ich glaube du hast ein extrem einseitiges und uninformiertes Bild über Jordan Peterson.

Ansonsten weiß ich nicht was du sonst noch rumschwurbelst aber es besteht alles aus entweder Uninformiertheit oder Käse. Gratuliere.
 

Deleted_504925

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sehr gehaltvoll, dann klär mich doch auf.
woher hast du denn dein wissen dass die schizophrenie diagnose falsch war? weil es die tochter in einem youtube video sagt?
der artikel sagt doch nur, dass bei ihm schizophrenie diagnostiziert wurde, was doch scheinbar stimmt. dem punkt widerspricht sie ja nicht, sie ist nur der meinung die ärzte hätten falsch gelegen.
verstehe immer noch nicht den skandal.
 
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Es wird anstrengend. Es ist ja okay wenn man sich die ~3h nicht geben will aber dann hier reingesteppt kommen und einen auf dicke Hose machen. Tut schon weh.

Exacerbate/resemble -/- er wurde als Schizophren diagnostiziert; Im 2,5h Interview sowohl mit ihm selbst als auch mit seiner Tochter war von Schizophrenie nicht die Rede.

(Hier das Interview
)


Von einem SKANDAL habe ich nichts geschrieben. Ist mir auch neu, dass man jetzt in einem topic nur posten darf wenn es sich um einen Skandal handelt. Nochmal TLDR für dich:

J.Peterson führt zusammen mit seiner Tochter fast 3 stündiges Interview. Es wird verzerrt, verkürzt und mit Falschaussagen publiziert und danach von anderen Medien weiterpubliziert und so entstand u.a. ein "Schizophren" narrativ und eben verschiedene Falsche/Verzerrende Aussagen.

Ich weiß also ehrlich gesagt nicht was du von mir willst.
 

Deleted_504925

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will wissen was die falschaussagen sind, die schizophrenie nummer ist bestenfalls von der tochter eine verzerrung.
in ihrem video war bis minute 25 da wenig zu sehen, sie kamen halt nicht gut weg.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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mehr als ein reingekotztes video wäre ein anfang.
 
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Ich soll also zu den 3,5h Stunden die ich investiert habe beide Videos zu gucken jetzt 30 Minuten investieren für euch beide Videos Zusammenzufassen weil ihr sie nicht schauen wollt.

Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?


Ich poste Videos, erkläre kurz worum es geht und sag meine Meinung dazu. Wenn jemand mitreden will dann soll er das Minimum an Zeit investieren, damit er das sinnvoll kann und bitte nicht erwarten, dass ein anderer dafür zuständig ist das zu übernehmen. WTF
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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will wissen was die falschaussagen sind, die schizophrenie nummer ist bestenfalls von der tochter eine verzerrung.
in ihrem video war bis minute 25 da wenig zu sehen, sie kamen halt nicht gut weg.

Ich habs jetzt auch nicht komplett angeschaut, aber ist nicht genau der Punkt, dass es nie eine Shizophrenie Diagnose gab, sondern nur eine Aussage aka "he resembles symtpoms of...", also das Krankheitsbild zeigt vielleicht irgendwelche Parallelen, aber es gab eben nie eine solche Diagnose. Was jetzt auch nicht verwunderlich wäre, viele psychische Erkrankungen haben sich überschneidende Symptomatiken.
 

Deleted_504925

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Ich soll also zu den 3,5h Stunden die ich investiert habe beide Videos zu gucken jetzt 30 Minuten investieren für euch beide Videos Zusammenzufassen weil ihr sie nicht schauen wollt.
nenne doch einfach mal die falschaussagen, was die tochter als aufhänger hat war ja unsinn.
beim rest regt sie sich über formulierungen auf die sie unvorteilhaft findet, auch kein großes ding. fand es teilweise sogar ziemlich passend, sie hat doch wirklich den trump spokes woman swag.
hab das eine ja versucht zu schauen und nur die hälfte geschafft, so lange am stück halten normale menschen mitglieder der peterson famillie einfach nicht aus. :troll:
die tochter ist ja noch unangenehmer als er.
Ich habs jetzt auch nicht komplett angeschaut, aber ist nicht genau der Punkt, dass es nie eine Shizophrenie Diagnose gab, sondern nur eine Aussage aka "he resembles symtpoms of...", also das Krankheitsbild zeigt vielleicht irgendwelche Parallelen, aber es gab eben nie eine solche Diagnose. Was jetzt auch nicht verwunderlich wäre, viele psychische Erkrankungen haben sich überschneidende Symptomatiken.
so wie ich es verstehe gab es die diagnose, sie hielt sie aber für falsch, darum haben sie ja auch ihre koffer gepackt und sind in den ostblock.
weil die amerikanischen ärzte ihn immer falsch diagnostizieren würden.
auch bemerkenswert wie ein klinischer psychologe als so unwissend dargestellt wird von seiner tochter, als ob er in grundzügen nicht selbst wüsste was jahrelanger benzo konsum mit einem macht.
wäre ja auch alles nichts schlimmes, so ein entzug hat nunmal seine nebenwirkungen.
es schadet halt seinem image als self-help guru, darum wird eben ein anderer schuldiger gesucht.
 
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Dein Englisch muss sehr schlecht sein und/oder du hast dich zu wenig informiert. Das Problem war nicht der Benzo Entzug sondern Komplikationen die dadurch entstanden, dass er SSRIs nahm die dann bei der Behandlung mit anderen Medikamenten zu Akathisie führte.

Es ging auch nicht darum, dass die amerikanischen Ärzte ihn falsch diagnostizierten sondern, dass ihre Therapie(n) nicht wirkten.

Und es gibt einen Unterschied zwischen "Schlecht wegkommen in einem Interview" vs. "Falsche und unwahre Aussagen publizieren".. Du hast literally ~3h von einem Interview mit den Petersons und dann ein ~30 Mins Video in dem sie Ausschnitte aus dem publizierten Interview/Artikel vorliest und die Stellen abspielt welche sie als verzerrt/falsch einstuft.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten (oder drei)

1) Du schaust dir das komplett an und bildest deine Meinung und diskutierst dann mit

2) Du schaust es dir nicht an und äußerst dich nicht dazu weil du nicht weißt worum es geht

3) Du überfliegst es und interpretierst die Hälfte falsch und schreibst Zeug das nicht stimmt

(Und Für den Gecko) 4) Phil nimmt sich 30 Minuten Zeit und fasst beide Videos zusammen und paraphrasiert das alles für diejenigen, die viiiiiiiel weniger Zeit in ihrem Leben haben als ich ... kommt nicht in Frage
 
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Deleted_504925

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in der zeit hättest du auch einfach 1-2 falsche aussagen tippen können über die man reden kann, anstatt rumzuheulen.
Es ging auch nicht darum, dass die amerikanischen Ärzte ihn falsch diagnostizierten sondern, dass ihre Therapie(n) nicht wirkten.
was kommt denn vor der therapie? etwa eine diagnose?
sagt sie nicht in ihrem videogefühlt hundert mal "misdiagnosed", alleine in dem teil den ich gesehen habe? das ist doch ihr ganzer punkt in dem video, aber scheinbar ist mein englisch zu schlecht.
 
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Und du hättest dir die kompletten Videos anschauen können statt zu posten. Wasn das für n Niveau hier? Meine Fresse.

Wie gesagt. Das Interview gibt NULL her, dass man in einem Zeitungsartikel mit der Diagnose "Schizophrenie" um sich wirft. Und die anderen Beispiele siehst du ja u.a im 30 Minuten Video.
 

Deleted_504925

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da hab ich in 20 minuten exakt nichts gesehen. muss wohl die letzten 10 minuten noch schauen, da scheint es ja ab zu gehen.
"One of the conversations we had with this psychiatrist he has, he goes, 'well, we think it's schizophrenia.' And I was like, these symptoms didn't even start until he started the medications," she said. "Okay, so you're telling me like a mid 50-year-old man with no previous symptoms of schizophrenia suddenly gets schizophrenia, which generally happens late teens for men. It's not like we're uneducated on these things. Right? I was like, what?"
soviel dazu, sie erzählt von der diagnose im interview.
wo ist die falschaussage? sie ist halt nicht mit der diagnose einverstanden.
 

Gelöschtes Mitglied 683837

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Ich soll also zu den 3,5h Stunden die ich investiert habe beide Videos zu gucken jetzt 30 Minuten investieren für euch beide Videos Zusammenzufassen weil ihr sie nicht schauen wollt.

Habt ihr noch alle Tassen im Schrank?


Ich poste Videos, erkläre kurz worum es geht und sag meine Meinung dazu. Wenn jemand mitreden will dann soll er das Minimum an Zeit investieren, damit er das sinnvoll kann und bitte nicht erwarten, dass ein anderer dafür zuständig ist das zu übernehmen. WTF

Dein Englisch muss sehr schlecht sein und/oder du hast dich zu wenig informiert. Das Problem war nicht der Benzo Entzug sondern Komplikationen die dadurch entstanden, dass er SSRIs nahm die dann bei der Behandlung mit anderen Medikamenten zu Akathisie führte.

Es ging auch nicht darum, dass die amerikanischen Ärzte ihn falsch diagnostizierten sondern, dass ihre Therapie(n) nicht wirkten.

Und es gibt einen Unterschied zwischen "Schlecht wegkommen in einem Interview" vs. "Falsche und unwahre Aussagen publizieren".. Du hast literally ~3h von einem Interview mit den Petersons und dann ein ~30 Mins Video in dem sie Ausschnitte aus dem publizierten Interview/Artikel vorliest und die Stellen abspielt welche sie als verzerrt/falsch einstuft.

Du hast jetzt zwei Möglichkeiten (oder drei)

1) Du schaust dir das komplett an und bildest deine Meinung und diskutierst dann mit

2) Du schaust es dir nicht an und äußerst dich nicht dazu weil du nicht weißt worum es geht

3) Du überfliegst es und interpretierst die Hälfte falsch und schreibst Zeug das nicht stimmt

(Und Für den Gecko) 4) Phil nimmt sich 30 Minuten Zeit und fasst beide Videos zusammen und paraphrasiert das alles für diejenigen, die viiiiiiiel weniger Zeit in ihrem Leben haben als ich ... kommt nicht in Frage

Komm mal runter und auf dein Leben klar. Aus meiner Sicht postest du ein ellenlanges Video, ohne überhaupt kurz dessen Inhalt zu skizzieren, faselst etwas von einem Artikel aus der internationalen Presse, der nicht verlinkt ist und echauffierst dich dann zwischen den Zeilen über falsche Berichterstattung. Bislang habe ich keine Ahnung worum es gehen soll und inwiefern es in diesem Topic einen Platz hätte. Wenn du darüber diskutieren willst, solltest du schon 1-2 Minuten nehmen, um überhaupt einen Anreiz zum Konsum deiner Quellen zu bringen. Es langt ja schon:

Zeitung veröffentlicht Artikel über X mit der Aussage Y: Link
Hierfür wurde folgendes Interview geführt: Link
Diskrepanz und Falschdarstellung sehe ich, weil Z (Quelle: Link).

Wow, drei Sätze, ich weiß worum es geht, eventuell guck ich mir zumindest in Ausschnitten den Blödsinn an.

Wie krass der Aufwand jetzt ist, wenn man sowieso 3-Stunden-Videos gucken kann, kA. Ist wohl einfacher anzunehmen, das würde jeder zu jedem Nischenthema machen. Wer's nicht tut ist halt ein Schalfschaf.

Damit ist für mich allerdings auch alles zu dem Video gesagt.
 
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Stimme Gecko zu. Es ist einfach Quatsch, von jemandem zu erwarten, sich ein dreistündiges Video zu geben.

B2T pls.

@Phil: Wenn dir das Tehmer wichtig ist, verfasse einen Post nach dem Schema, das Gecko oben gepostet hat.

Flames und OT verschwinden.
 
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https://www.faz.net/-ikh-a83wq?premium=0x82d35abee2a6d30c5b989ce85d943e35

FAZ-Mann Justus Bender, der laut seiner Info-Seite immerhin erst 1981 geboren wurde mit einem Artikel der sich liest wie Axel Voss und diverse unserer Eltern im Jahr 1998.

"Das Internet darf kein rechtsfreier Raum sein"
"Das Internet ist schlecht"
"Das Internet ist der Mob"

An diesem Artikel ist so viel allein schon faktisch falsch, dass ich kurz überlegt habe mich bei der FAZ zu beschweren oder mir die Abogebühren zu sparen.
Ich mein … man darf ja in diesem Land auch bescheuerte Meinungen haben. Aber dieser Typ argumentiert wie der feuchte Traum der dümsten Politiker und Lobbygruppen. Aber das schlimmste daran ist, dass er so viele Dinge nicht verstanden zu haben scheint, oder sie womöglich gar nicht verstehen will weil sie nicht in sein Weltbild passen.

Hier die letzten zusammenfassenden Absätze für die denen der Klick zu viel ist:
Geschöpfe des Internets

Die Älteren interessierten sich auf Facebook für ernste Themen. Der Algorithmus bestärkte sie in allem, was sie zur Interaktion animierte. Waren das kriminelle Ausländer oder militante Muslime, gab er ihnen mehr von dem Stoff. Deshalb zählen auch die AfD und Donald Trump zu den Geschöpfen des Internets. Bevor Trump Präsident wurde, übte er jahrelang auf Twitter, wie Agitation funktioniert. Auch die AfD hatte innerhalb kürzester Zeit mehr Follower als etablierte Parteien. Der Populist liefert, was der Algorithmus belohnt.

Das Leiden der Demokratie wird erst aufhören, wenn das Internet eingebüßt hat, wofür es viele lieben: Dass dort keine Regeln herrschen. Dass man dort Filme und Musik klauen kann. Dass Ahnungslose genauso viel Raum bekommen wie Fachleute. Dass Leute in der Anonymität alle Hemmungen ablegen können. Diese Kleptomanie und Anarchie des Netzes wird von einer lauten Minderheit verteidigt. Sie schwadronieren vom Überwachungsstaat und verweisen auf das Beispiel von Dissidenten in Unrechtsstaaten, die ohne Anonymität verloren seien. Sie bezeichnen Kritiker als Technikbanausen und Zwingherren.

Eigentlich aber verteidigen sie das Diebesgut und den emotionalen Kick des Tabubruchs in jeder Form. Sie reden wie Süchtige. Keines ihrer Argumente würde in der analogen Welt akzeptiert werden.

Alle müssten beim Aufräumen helfen

Das Internet der Zukunft muss wie die analoge Welt funktionieren, mit genauso vielen Freiheiten und Pflichten. Wer auf der Straße herumläuft, ist für andere Spaziergänger anonym. Eine Frau sagt einem seltsamen, fremden Mann nicht ihren Klarnamen. Hält sie aber ein Polizist an, muss sie ihren Ausweis zeigen. Geschieht ein Verbrechen, werden DNA und Fingerabdrücke am Tatort gefunden. Rückwirkend werden also Ortsdaten einer Person rekonstruiert. In der Politik herrscht Klarnamenpflicht. Wer sich bei einer Bürgerversammlung oder im Gespräch mit einem Politiker zu Wort meldet, zeigt sein Gesicht und stellt sich vor. Ein Vermummter käme in einer öffentlichen Ortsbeiratssitzung nicht zu Wort. Alle würden fragen, was das soll.

Im Internet müssen die gleichen Gebräuche gelten. Wir brauchen eine Ausweispflicht und eine Klarnamenskultur in ernsten Debatten. Es muss authentische IP-Adressen geben und Vorratsdatenspeicherung, um schwere Verbrechen aufzuklären. Die Europäische Kommission arbeitet an strengeren Regeln, Illegales soll leichter zu melden sein, Löschungen von Äußerungen sollen anfechtbar werden.

Aber das kann alles nur ein Anfang sein. Die Anfangsjahre des Internets waren eine tolle Party, wild und gefährlich. Aber jetzt ist die Party vorbei. Alle Gäste müssen beim Aufräumen helfen.


hrrrggngngngghh
 
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Klingt wirklich 30 Jahre älter der Junge.
Wobei gerade die Älteren ja mittlerweile im Netz steil gehen.

Wie man ernsthaft den Staat mit noch und noch mehr Kontrolle und Macht überfordern will, ist mir ein Rätsel.
Das passiert eh automatisch, dass der Staat immer größer und größer wird und trifft dabei meistens die, die keine starke Lobby haben. Sich dafür noch freiwillig einzusetzen, finde ich seltsam.
 
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new york times zerfleischt sich seit paar Jahren selbst, aktuell:
https://www.newsweek.com/new-york-t...mob-journalism-unrecognizable-opinion-1567367
Donald McNeil Jr., the New York Times' award-winning science reporter of 45 years, no longer works at the paper of record after his use of a "racist slur" while on a Times-sponsored trip to Peru with students in 2019 became public.

The news that McNeil was out represented an about face: At first, the Times stood by him after the story was leaked in a Daily Beast article on January 28. Though McNeil showed "extremely poor judgment," Dean Baquet wrote initially, "it did not appear to me that his intentions were hateful or malicious." But an angry letter from 150 Times staffers to Times publisher A.G. Sulzberger seems to have sealed McNeil's fate; by Friday, he was no longer a New York Times employee.

Are you shocked by this? Then you haven't been paying attention. The news came within hours of another high-profile loss for the Times, Andy Mills, a producer at the Times' popular podcast, "The Daily," who similarly resigned amidst a campaign from his own colleagues. Mills and McNeil join editorial page editor James Bennet who was fired and opinion page editor and writer and editor Bari Weiss who resigned; both were also subjected to concerted and successful public efforts by their colleagues to get them out of the Times.

Mehr Hintergründe zum Kulturkampf bei der nyt:
https://nymag.com/intelligencer/2020/11/inside-the-new-york-times-heated-reckoning-with-itself.html
But the Timesian impulse toward some kind of objectivity ignored the fact that the view from nowhere was actually too often a view from the Upper West Side and Montclair, New Jersey. “The whiteness of the paper has sometimes been a problem because it makes a bunch of nonwhite people run around like Cassandras — that’s what 2015 and 2016 felt like,” Wesley Morris, the paper’s critic-at-large, told me recently, noting that many employees of color were perplexed by the paper’s initial reluctance to call out Trump for his most brazen expressions of authoritarianism and racism. “Watching that awareness change in four years has been really interesting,” said Morris.

[...]

The gears of institutional change were slowly churning, as they had before. The Times had long been a relative monoculture: Ivy League–educated white people writing for their cohort. Some blamed this bubble on the paper’s dismissal of Trump in 2016 — not that any other mainstream media outlets had done any better. Since then, as business boomed in the Trump era, it had gone on a newsroom hiring spree, with a particular focus on trying to diversify its ranks: 40 percent of newsroom employees hired since 2016 have been people of color.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ganz normale ideologische Säuberungen, ist doch völlig legitim, trifft halt die richtigen, immerhin hat der Mann nach 45 Jahren guter Arbeit einmal einen "racial slur" benutzt, was auch immer damit gemeint sein soll. Das muss jawohl reichen hallo? :troll:

Cptn Hindsight: in 5 Jahren wundern sich alle wieso die Leser flöten gehen, kommen aber nicht drauf, dass die bösen bösen weißen Ivy League Redakteuere vielleicht einfach auch gut waren und Leute primär nach Hautfarbe einzustellen vielleicht irgendwie nicht so gut kommt. Would not buy stonks.
 
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im nymag kommt das im späteren Abschnitt:

But the most meaningful divide in the newsroom seemed to be by temperament. “The fundamental schism at the Times is institutionalist versus insurrectionist,” a reporter who identified with the latter group told me. (Almost all of the dozens of Times employees I spoke to for this story requested varying degrees of anonymity; one told me, “You can refer to me as a ‘woke millennial reporter’ or whatever.”) The institutionalists were willing to play the internal Game of Thrones required to ascend the masthead because they never wanted to work anywhere else. The insurrectionists, meanwhile, had often come from digital outlets or tech companies or advocacy groups and could imagine leaving the place at any time. (The newsroom noticed that some employees of “Wirecutter,” the most capitalist arm of the Times’ editorial operation, appeared to be the most socialist on Slack.) “I love my job. I  like my co-workers. But it has not been my goal since I was 12 to work for the New York Times,” the “woke millennial reporter” told me. “I’m not so blinded by how great the place is that I’m going to ignore the problems.”

Many of the insurrectionists were coming from places the Times didn’t traditionally recruit from, like new digital-media companies and outlets that practiced advocacy journalism, and part of the challenge had become integrating those employees into the Timesian way of operating. “There’s a generation at the Times that’s kind of been raised by wolves, by Times standards,” one institutionalist told me. The new recruits were brought in to help supercharge the company’s efforts at modernizing its news operation, but the Times hadn’t fully understood what it would mean to have a new breed of journalist inside the building. “We set out to diversify the newsroom, but didn’t say, ‘Isn’t the next step to take what these new voices have to bring?’” Baquet said on the Longform podcast this summer. “We started hiring from BuzzFeed; we started hiring from other places, and it was almost like we thought, Okay, now they’re just going to become just like us.”

Of all the fronts on which the Times was being pushed to change, the strongest insurrectionary energy was coming from legions of newsroom-adjacent employees in digital jobs that didn’t exist a decade ago. The employees responsible for distributing the Times in the past — typesetters, pressmen, delivery drivers — had never been encouraged to speak up about the ethical questions at the heart of the paper’s journalism. But the app developers and software engineers who deliver the Times’ journalism to the world have held their hands up in just as many Ivy League seminars as their editorial peers. They might be too shy to march over to a masthead editor and complain about a clumsy headline, but #newsroom-feedback had opened a digital door to criticism. Reporters found that suddenly it was the Times’ programmers and developers, rather than their editors, who were critiquing their work. During the town hall about the Cotton op-ed, one data engineer said on Slack, “How many such process failures would be tolerated in tech?”

Many of the techsurrectionists had come from Facebook or Uber or Amazon to join the Times out of a sense of mission, leaving the ethical quandaries of the tech industry for what they thought were more virtuous pastures. “I joined the company for one reason, and it’s because I feel a responsibility to be a part of a mission that I believe in,” a product manager who previously worked at Apple wrote in #newsroom-feedback after the Cotton op-ed. “This feels like the rug’s been pulled out from under us — not just because it feels like that mission [has] been severely compromised by the decision to publish this piece, but even more so because the products we’re building were used to do it.”
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Many of the techsurrectionists had come from Facebook or Uber or Amazon to join the Times out of a sense of mission, leaving the ethical quandaries of the tech industry for what they thought were more virtuous pastures. “I joined the company for one reason, and it’s because I feel a responsibility to be a part of a mission that I believe in,”

Geil, genau was ich von einem Journalisten erwarte, auf einer heiligen Mission zu sein und Bekehren zu wollen. Ist wohl diese "Haltung" die in Deutschland auch immer gefordert wird :rofl:
 
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Ganz normale ideologische Säuberungen, ist doch völlig legitim, trifft halt die richtigen, immerhin hat der Mann nach 45 Jahren guter Arbeit einmal einen "racial slur" benutzt, was auch immer damit gemeint sein soll. Das muss jawohl reichen hallo? :troll:

Cptn Hindsight: in 5 Jahren wundern sich alle wieso die Leser flöten gehen, kommen aber nicht drauf, dass die bösen bösen weißen Ivy League Redakteuere vielleicht einfach auch gut waren und Leute primär nach Hautfarbe einzustellen vielleicht irgendwie nicht so gut kommt. Would not buy stonks.

Zeigt imo eher nochmal, wie bescheuert die Angst vor aufgedrückter, linker Identitätspolitik ist. Offensichtlich hat ihn die Chefetage zuerst verteidigt, aber es ging eben nicht um irgend eine kleine, schreiende Twitter-Minderheit sondern um interne Prozesse der Belegschaft. Ich persönlich lese das nämlich anders: Ich vermute, dass der der Typ nicht nur "einmal einen racial slur" benutzt hat, sonst würden nicht direkt 150 Personen der Belegschaft seine Kündigung fordern. Weiß ich natürlich auch nicht, aber dem Artikel vertraue ich auch null.
Dazu, um beim Thema zu bleiben, ist der Artikel nämlich auch schön reißerisch geschrieben. "Are you shocked by this?" Ne, bin ich nicht und das hat auch nichts mit informieren zu tun. Insgesamt sieht mir das Problem nach üblichen Generationskonflikten aus:
The new recruits were brought in to help supercharge the company’s efforts at modernizing its news operation, but the Times hadn’t fully understood what it would mean to have a new breed of journalist inside the building. “We set out to diversify the newsroom, but didn’t say, ‘Isn’t the next step to take what these new voices have to bring?’” Baquet said on the Longform podcast this summer. “We started hiring from BuzzFeed; we started hiring from other places, and it was almost like we thought, Okay, now they’re just going to become just like us.”

Mein Cpt. Hindsight: In 5 Jahren wird es keine Qualitäts-Printmedien mehr geben, hat aber nix mit Identitätspolitik zu tun. Das liegt eher daran, dass keiner mehr Geld für Qualitätsjournalismus ausgeben will, Internet sei Dank.
 
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https://www.washingtonpost.com/media/2021/02/05/new-york-times-donald-mcneil-andy-mills-depart/
This week, staffers sent a letter to management saying they were “outraged" that the company’s previous investigation into McNeil’s comments had not resulted in a more severe punishment and that the company needed to do more. Managers signaled agreement.

“We do not tolerate racist language regardless of intent," Baquet and Managing Editor Joseph Kahn wrote to staffers Friday. “We are committed to building a news report and company that reflect our core values of integrity and respect, and will work with urgency to create clearer guidelines and enforcement about conduct in the workplace, including red-line issues on racist language.”

They also shared a note from McNeil, who explained that he had repeated a racial slur in asking a question about the use of the slur. “I should not have done that. Originally, I thought the context in which I used this ugly word could be defended. I now realize that it cannot. It is deeply offensive and hurtful. The fact that I even thought I could defend it itself showed extraordinarily bad judgement. For that I apologize.”

Selbst auf wikipedia dazu
https://en.wikipedia.org/wiki/Donald_McNeil_Jr.#Dismissal_from_The_New_York_Times
However, according to McNeil and the New York Times[5], McNeil was simply "asked at dinner by a student whether [he] thought a classmate of hers should have been suspended for a video she had made as a 12-year-old in which she used a racial slur. To understand what was in the video, [he] asked if she had called someone else the slur or whether she was rapping or quoting a book title. In asking the question, [he] used the slur itself."

The New York Times "disciplined Donald for statements and language that had been inappropriate and inconsistent with our values", writing that the Times "found [McNeil] had used bad judgment by repeating a racist slur in the context of a conversation about racist language."[4]

Commentators Andrew Sullivan and Charles C. W. Cooke have criticized the decision to dismiss McNeil[6], noting that "there is a profound difference between using a racial epithet in the course of a discussion about that racial epithet’s use, and using a racial epithet to diminish or to wound someone".[5] Nevertheless, on February 5, 2021, The New York Times announced that McNeil had left the newspaper.[7] Writer Rod Dreher described McNeil's dismissal as "one of the most shocking examples yet of cancel culture".[8]

Besonders im Hinblick darauf, dass die nyt die letzten Jahre aktiv ihre Anstellungsstrategie geändert hatte etc. und du redest davon, dass das kein Beispiel von Identitätspolitik und cancel culture ist?
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Zeigt imo eher nochmal, wie bescheuert die Angst vor aufgedrückter, linker Identitätspolitik ist. Offensichtlich hat ihn die Chefetage zuerst verteidigt, aber es ging eben nicht um irgend eine kleine, schreiende Twitter-Minderheit sondern um interne Prozesse der Belegschaft. Ich persönlich lese das nämlich anders: Ich vermute, dass der der Typ nicht nur "einmal einen racial slur" benutzt hat, sonst würden nicht direkt 150 Personen der Belegschaft seine Kündigung fordern. Weiß ich natürlich auch nicht, aber dem Artikel vertraue ich auch null.
Dazu, um beim Thema zu bleiben, ist der Artikel nämlich auch schön reißerisch geschrieben. "Are you shocked by this?" Ne, bin ich nicht und das hat auch nichts mit informieren zu tun. Insgesamt sieht mir das Problem nach üblichen Generationskonflikten aus:


Mein Cpt. Hindsight: In 5 Jahren wird es keine Qualitäts-Printmedien mehr geben, hat aber nix mit Identitätspolitik zu tun. Das liegt eher daran, dass keiner mehr Geld für Qualitätsjournalismus ausgeben will, Internet sei Dank.

Also für mich liest sich das, insbesondere mit den unteren Quotes aus der WashingtonPost exakt so. Er hat - nichtmal in einem Satz, sondern als Zitat (!) ein "böses Wort" benutzt. Das reicht dem SJW Mob doch seit jeher, um am liebsten die Todesstrafe zu fordern. Das läuft doch immer immer immer so. Es sind einfach radikale Extremisten.
 
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Also für mich liest sich das, insbesondere mit den unteren Quotes aus der WashingtonPost exakt so. Er hat - nichtmal in einem Satz, sondern als Zitat (!) ein "böses Wort" benutzt. Das reicht dem SJW Mob doch seit jeher, um am liebsten die Todesstrafe zu fordern. Das läuft doch immer immer immer so. Es sind einfach radikale Extremisten.

Okay wenn er wirklich nur gefeuert wurde, weil er das Wort in dem Kontext benutzt hat, dann ziehe ich meine Aussage zurück und stimme zu, dass das bescheuert ist. :deliver: Seine Entschuldigung aus dem Zitat wäre imo ausreichend und die Sache für mich abgehakt. Ich verstehe aber nicht, wie solche Prozesse intern dann aussehen. Wer stellt denn 150 solcher Trottel ein? Gibt es da keine Personalabteilung, die sowas checkt?
 
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lies den Artikel vom new york magazine.

Die NYT hat die letzten Jahre verstärkt Leute nach anderen Kriterien angeworben. Diese neuen Leute sollten nicht den klassischen Journalismushintergrund haben, sondern kamen oft aus der Techbranche oder anderen "neuen" Berufszweigen, und die sind oft jünger und aktivistischer. Und dadurch gibt es intern jetzt halt die alte Garde, die noch die alten klassischen Journalismuswerte vertritt, und die jüngere Generation, die eine bestimmte Agenda vertreten will, siehe das von Heator noch mal hervorgehobene Zitat.

Stell dir vor, Spiegel hätte Bento damals statt als separate Einheit direkt in Spiegel integriert. In deutlich extremer, dazu noch in der extrem polarisierten US-Welt unter Obama/Trump großgeworden.
 
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Okay wenn er wirklich nur gefeuert wurde, weil er das Wort in dem Kontext benutzt hat, dann ziehe ich meine Aussage zurück und stimme zu, dass das bescheuert ist. Seine Entschuldigung aus dem Zitat wäre imo ausreichend und die Sache für mich abgehakt.
Naja, ich finde nicht einmal, dass da eine Entschuldigung notwendig ist. Am Schluss entscheiden dann die Befindlichkeiten von Menschen aus der Zukunft die nicht einmal anwesend sind darüber was sagbar ist und bleibt. I mean … seriously.
Die Hypothese, dass nur die Wahrnehmung des Empfängers über Inhalt und Bewertung einer Nachricht entscheidet ist einfach Unsinn. So bleibt als akzeptable Kommunikation nur der kleinste gemeinsame Nenner. In einer heterogener werdenden Gesellschaft von immer individualistischer denkenden Menschen führt das (soweit meine Beobachtung) zu einer Verengung des Sagbaren … nicht weil es nicht prinzipiell möglich ist, sondern weil man irgendwann keine Lust mehr hat sich für Lappalien in den Staub zu werfen weil man die neueste Befindlichkeit nicht auf dem Zettel hatte. Meines Erachtens ist es im öffentlichen Diskurs eines jeden Pflicht nicht wegen jedem Mist gleich beleidigte Leberwurst zu spielen.
Wichtig: Das heißt nicht, dass man beliebig Mist erzählen darf und sich dann beschweren darf, dass man dafür kritisiert wurde. Das soll heißen, dass niemand das Recht hat zu versuchen anderen seine eigenen idiosynkratischen Maßstäbe aufzuzwingen die von einem gesellschaftlichen Konsens abweichen und das am Besten durch möglichst laut Schreien.
Wenn sich der Konsens ändert. Okay. Aber andere dafür zu verurteilen, dass sie nicht so sensibel sind wie man selbst … führt mE nur zu einer Reinheitskultur die freie Auseinandersetzung und Diskurs verhindert weil allein schon devianter Ausdruck zu radikaler Ablehnung führt.
 
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ha ha ha!

Imagine, for one second, the opposite scenario: an “independent” Russian investigative website staffed partially with ex-KGB officials, funded by the Kremlin, with most of their research focused on the nefarious deeds of the U.S., U.K. and NATO. Would anyone take it seriously? And yet Bellingcat is consistently presented in corporate media as a liberatory organization; the Information Age’s gift to the people.
 
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ich hab dann doch mal einen kommentar zu aktuellen ukr vs rus angeklickt
Es war schließlich Moskau, das mit einem massiven Truppenaufbau an der Grenze zur Ukraine die Spannung in der Region und darüber hinaus hochgefahren hat. Vielleicht um den Nachfolger des Putin-Verehrers Trump zu testen?
oder könnte es am de-okkupations beschluss der ukrainer liegen? daran, dass die ukraine der krim das wasser abgedreht hat.
dass die nato wuchtige militärübungen an der russischen grenze abgefeiert hat. wann hat eigentlich die urkaine die mobilmachung gen ost hochgefahren? gabs es überhaupt eine und wenn ja, vlt sogar bereits vor den russen?

deutschlands msm mal wieder mit aktivismus statt journalismus :troll:
 

Gustavo

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Was ich an solchen Texten nicht verstehe: Klar, die Leute gibt es, die diese Vorwürfe ernst nehmen. Aber in eurer eigenen Zeitung (und da ist die FAZ weiß Gott nicht die einzige) steht explizit, dass an den Vorwürfen wenig dran ist. Diese ganze "Cancel Culture"-Debatte ist imho oft völlig verquer, weil die eine Seite (meist links) sich aufregt, aber effektiv passiert dann fast immer nichts, weil die andere Seite das alles für übertrieben hält und die breite Mehrheit interessiert es sowieso nicht, was auf Twitter passiert.
 
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Was ich an solchen Texten nicht verstehe: Klar, die Leute gibt es, die diese Vorwürfe ernst nehmen. Aber in eurer eigenen Zeitung (und da ist die FAZ weiß Gott nicht die einzige) steht explizit, dass an den Vorwürfen wenig dran ist. Diese ganze "Cancel Culture"-Debatte ist imho oft völlig verquer, weil die eine Seite (meist links) sich aufregt, aber effektiv passiert dann fast immer nichts, weil die andere Seite das alles für übertrieben hält und die breite Mehrheit interessiert es sowieso nicht, was auf Twitter passiert.

Na ja, der Vorwurf war ja gerade nicht auf Twitter, sondern bei Anne Will, das werden also schon ein paar mehr Leute gesehen haben. Und selbst falls es keine Auswirkungen haben sollte (worüber man sicher streiten kann), warum sollte man Frau Neubauer denn mit diesem groben Foul durchkommen lassen? Den politischen Gegner einfach so mit unbelegten Labels wie "Sexist", "Rassist", "Antisemit", "Transphob" etc. zu belegen, ist unterste Schublade und sorgt nur für eine Verrohung der Debatte. Noch dazu nutzen sich diese Labels ab und die Vorwürfe werden immer weniger ernst genommen, was ein Problem ist, wenn dann irgendwann wirkliche Rassisten kommen. Daher finde ich es schon gut, dass Neubauer jetzt mal etwas Gegenwind bekommt. Es gibt genug an Maaßen zu kritiseren, aber dann bitte inhaltlich und nicht mit reinen Unterstellungen.

Und das Beste ist, dass man, seitdem FFF die Boykottaufrufe des BDS gegen Israel geteilt hat, Neubauer nach der gleichen Logik auch als Antisemitin bezeichnen könnte :birb:
 

Gustavo

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Na ja, der Vorwurf war ja gerade nicht auf Twitter, sondern bei Anne Will, das werden also schon ein paar mehr Leute gesehen haben. Und selbst falls es keine Auswirkungen haben sollte (worüber man sicher streiten kann), warum sollte man Frau Neubauer denn mit diesem groben Foul durchkommen lassen? Den politischen Gegner einfach so mit unbelegten Labels wie "Sexist", "Rassist", "Antisemit", "Transphob" etc. zu belegen, ist unterste Schublade und sorgt nur für eine Verrohung der Debatte. Noch dazu nutzen sich diese Labels ab und die Vorwürfe werden immer weniger ernst genommen, was ein Problem ist, wenn dann irgendwann wirkliche Rassisten kommen. Daher finde ich es schon gut, dass Neubauer jetzt mal etwas Gegenwind bekommt. Es gibt genug an Maaßen zu kritiseren, aber dann bitte inhaltlich und nicht mit reinen Unterstellungen.

Und das Beste ist, dass man, seitdem FFF die Boykottaufrufe des BDS gegen Israel geteilt hat, Neubauer nach der gleichen Logik auch als Antisemitin bezeichnen könnte :birb:

Klar hat sie es bei Anne Will gesagt, aber Laschet hat ihr ja auch widersprochen. Ich glaube jetzt nicht, dass es eine nennenswerte Zahl von Leuten gibt, die ansonsten kein Problem mit Maaßen gehabt hätten, jetzt aber sagen "na, wenn die Luisa Neubauer das sagt, dann muss es wohl stimmen." Insofern ist der Vorwurf alleine für ihn erst mal noch kein realer Schaden, sondern zum Schaden wird es erst wenn er breitflächig wiederholt wird, ob jetzt mit oder ohne Belege. Und das fand nach allem, was ich in den Medien so gesehen habe, einfach nicht statt: Die meisten Medien waren entweder direkt kritisch (wie die FAZ oder die Welt) oder haben über den Vorwurf berichtet, aber ihn nicht übernommen (und das auch eher zurückhaltend, etwa die Zeit oder der Spiegel).
Will jetzt nicht sagen, dass ich den Vorwurf an sich in Ordnung finde, zumal ich nicht glaube dass Neubauer mehr gemacht hat als irgendwas wiederzugeben was sie selbst irgendwo auf Twitter aufgeschnappt hat. Aber dass jetzt hängen bleibt ist auch nicht "HG Maaßen ist Antisemit". Maximal bleibt hängen "HG Maaßen teilt Inhalte von Blogs, wo auch Antisemiten schreiben", aber das ist nun mal auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Die Aufmerksamkeit ist dafür sicher nicht gerechtfertigt, aber der Artikel aus der FAZ ist als Reaktion darauf halt auch endlos überzogen.
 

parats'

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Naja, aber Belege sollten geliefert werden. Solange sie es belegt ist doch alles gut, afaik kam gestern auch was dazu.
Man sollte aber nicht inflationär mit der Antisemitismus-Keule schwingen und nur weil er keinen Schaden davon trägt, wird es nicht tolerierbarer.
 

Gustavo

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Naja, aber Belege sollten geliefert werden. Solange sie es belegt ist doch alles gut, afaik kam gestern auch was dazu.
Man sollte aber nicht inflationär mit der Antisemitismus-Keule schwingen und nur weil er keinen Schaden davon trägt, wird es nicht tolerierbarer.

Der Artikel beschwert sich aber doch darüber, dass quasi der Ruf von Leuten durch solche Vorwürfe beschädigt wird. Das war doch hier eindeutig nicht der Fall. In der US-Politik fällt es mir häufig auf, dass solche Vorwürfe ziemlich inflationär gemacht werden (zugegebenermaßen gibt es in der US-Politik halt auch extrem viel Rassismus), aber effektiv schadet es eigentlich fast nur Linken, wenn ihnen Rassismus oder Sexismus vorgeworfen wird; Rechte wissen genau dass ihre eigenen Anhänger sich nur um extreme Grenzüberschreitungen scheren. Insofern halte ich das für nahezu egal, trotzdem hatte das Anfang der Woche jedes deutsche Medium das ich lese mindestens einen Artikel zu diesem Thema.
 

parats'

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Jörg Kachelmann weint leise in sein Kissen

Fairerweise wird es Maaßen sicherlich nicht schaden, der Ruf ist ja eh zweifelhaft. Macht es halt nicht besser..
Prinzipiell sollte man eh mal abwarten ob Maaßen überhaupt rechtliche Schritte einleitet.
 
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