Ich bin mir sicher das mögen hier viele nicht hören, aber unseren Kukturschaffenden fehlt halt der "kapitalistische Ansporn". Der Tatort kann noch so scheiße sein - er wird ausgestrahlt, alle werden gut dafür bezahlt, die Quoten sind egal. Warum sind es denn gerade Netflixproduktionen, die hier Wellen schlagen? Weil man hier unter Druck steht, abzuliefern. Wenn du hier Schrott ablieferst, bist du deinen Job los. Wenn du Qualität lieferst, gibts mehr Kohle & Budget.
Die "Bestimmer" für den Content sind zudem fast durchweg konservativ - die Programmchefin der ARD ist die Tochter Schäubles & Ehefrau eines Ministerpräsidenten, die Landesmedienanstalten sind gefüllt mit Mitgliedern aus CDU, SPD & den christlichen Kirchen. Das sind dann auch die Leute, die über Filmförderungsprojekte und dergleichen entscheiden - warum also Till Schweiger auch für seinen 16. "Ich bin über 50 aber würde gerne noch mal knattern" Film noch öffentliche Gelder erhält.
Du hast also Leute, die aufs Geld nicht achten müssen - im Zweifelsfall erhöht man halt die Beiträge. Die nicht auf die Qualität achten müssen - Quoten sind ja egal. Die in ihren starren, festen Strukturen feststecken.
Dabei kommt dann eben genauso eine Scheiße raus. Dann wird sich über die eigenen Kanäle gegenseitig eingeredet, dass der Tatort ja ein "Event" ist, das Traumschiff Kult, die Lindenstraße eine Institution, Rote Rosen ein kultureller Meilenstein. Weil es aber alles nichts einbringen muss läuft es halt über Jahrzehnte weiter. Bei der Lindenstraße hat man doch bald 10 Jahre lang über die miesen Quoten gesprochen, bis es dann tatsächlich eingestellt wurde. Und alle ÖR Medien haben sich eingeredet, dass das ja voll das Event wäre jetzt nach 70 Jahren oder whatever die LETZTE FOLGE LINDENSTRASSE noch einmal zu sehen.
Du hast also eine überalterte Echokammer, die sich im Grunde ständig selbst reproduziert - in den Vorabend Klatsch Sendungen wird dann über die krasse Wendung in der letzten Folge Rote Rosen berichtet, zur 500. Folge läuft dann ein Special und um 22 Uhr sitzen die Schauspieler dann bei Lanz, Maischberger oder Wetten, Dass...? Und im Anschluss macht man sich dann in der Heute Show über sich selbst lustig.
Da kommt ja von außen überhaupt nicht rein. Das ist ja ein undurchsichtiger Filz aus den immergleichen Leuten. Ist ja kein Zufall, dass es immer wieder Schweiger, Schweighöfer, M´Barek und Herfurth sind. Dieselben Leute machen die immerselben Filme. Wer soll denn da Impulse geben? Neue Ideen ausprobieren? Sich mal was trauen? Ein wirklich kreativer Mensch wird doch wahnsinnig in so einem Umfeld.
Und so hat man dann eben unse Drissprogramm. Und die immer gleichen Filme & Serien. Es gibt ja gefühlt nur 3 Serien. Krimis mit allen Säcken, "witzige" Krimis mit alten Säcken und irgendwelche Schmonzetten für alte Säcke. Bei Filmen ist es doch genauso. Till Schweiger will nochmal ficken, irgendein junger Mensch muss sterben aber will nicht, irgendwas irgendwas 2. Weltkrieg.