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das Kind.
Was zu den Piraten auch noch sehr wichtig ist, ist die Art wie Politik gelebt wird: Absolute Basisdemokratie, keine Delegierten, keine Machtpositionen, absolute Rechte und Freiheiten jedes einzelnen.
[...]
Gelebte Demokratie und Freiheit.
Mehr Rechte für die Bürger, mehr direkte Beteiligung, mehr Transparenz...
Das ist es was mich an den Piraten interessiert hat, nicht deren Drogenpolitik, nicht das BGE.
Oberflächlich betrachtet oder für oberflächliche Menschen, die sich mit Politik oder Demokratie nicht so sehr auseinandergesetzt haben, mag das stimmen. Aber: bezahlt die Piratenpartei allen Mitgliedern die Anreise und die Urlaubstage? Die Kinderbetreuung für die Zeit? Nein? Dann waren wohl Menschen, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, Menschen ohne Kinder, Menschen mit genug Geld für Anreise und Unterkunft, Menschen ohne pflegebedürftige Angehörige, Menschen aus der Umgebung des Tagungsortes dramatisch überrepräsentiert. Es herrscht also selbst innerhalb der Partei keinerlei Gleichheit der Mitglieder. In Stadtstaaten oder kleinen Flächenstaaten mag das noch angehen, bei Bundesparteitagen ist es albern. Die ganzen Piratenhippies aber freuen sich, weil endlich mal eine Partei so richtig demokratisch ist... oO
Zur Verdeutlichung fällt mir gerade noch ein, dass dieser Nerz, der Vorsitzende, der die Partei gern liberal-konservativ hätte, aus BaWü stammt und auf dem Parteitag in BaWü gewählt wurde...
Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?
schon mal mit jemand geredet der im krankenhaus arbeitet ?dass das ein schlechter Vergleich ist, fällt dir hoffentlich selbst ein, oder? Im Krankenhaus hat man nicht grade die Meinung, dass das was schief läuft. In der Politik schon.
Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?
bezahlen andere Parteien die Anreise? So weit ich weiß, gibt es da schon einige mit Kinder, als ob das alles Singel-Nerds wären...
mal abgesehen davon, sind die Leute aber zu einer ähnlichen Erkenntnis gekommen und überlegen, wie man Parteitage zukünftig auch über das Netz stattfinden lassen kann, um noch mehr Leuten den Zugang zu ermöglichen.
Ganz einfach, auch wenn wir bei den Piraten nicht so recht wissen ob sie denn auch fähig sind, so wissen wir dies doch mit Sicherheit bei den etablierten Parteien.
Schlimmer kann es ebennicht mehr kommen .
Die haben Delegierte. Pappnase. Da schickt dann jeder Landesverband proportional hin. Das ist doch gerade der Unterschied, den ich anspreche.
Gratz! Erst die anderen Parteien beschimpfen und sagen, dass nur die Piraten demokratisch sind, die anderen aber nicht. Und dann erkennen, dass es nicht so einfach ist und darüber nachdenken, wie's besser ginge? Vielleicht erst nachdenken und dann "die Parteien" beschimpfen das nächste Mal?
Ich hoffe, man merkt in meinen Posts, dass mir dieser Anti-Parteien-Populismus auf den Senkel geht.
Priol sagte in der Anstalt (sinngemäß): Warum soll ich die wählen, keine Ahnung haben doch schon die anderen?
Wenn Du das ernsthaft glaubst und es nicht nur einer der vielen sinnlosen Sätze hier im Forum ist, dann solltest Du Dich entscheiden zwischen zukünftig intensiver Zeitungslektüre oder dem Verzicht auf Dein Wahlrecht.
Oberflächlich betrachtet oder für oberflächliche Menschen, die sich mit Politik oder Demokratie nicht so sehr auseinandergesetzt haben, mag das stimmen. Aber: bezahlt die Piratenpartei allen Mitgliedern die Anreise und die Urlaubstage? Die Kinderbetreuung für die Zeit? Nein? Dann waren wohl Menschen, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, Menschen ohne Kinder, Menschen mit genug Geld für Anreise und Unterkunft, Menschen ohne pflegebedürftige Angehörige, Menschen aus der Umgebung des Tagungsortes dramatisch überrepräsentiert. Es herrscht also selbst innerhalb der Partei keinerlei Gleichheit der Mitglieder. In Stadtstaaten oder kleinen Flächenstaaten mag das noch angehen, bei Bundesparteitagen ist es albern. Die ganzen Piratenhippies aber freuen sich, weil endlich mal eine Partei so richtig demokratisch ist... oO
Ok, du hasts nicht verstanden. Also nochmal: Es spielt keine (Null = 0) Rolle was jemand aus dem Vorstand bei uns will oder nicht will. Er vertritt jederzeit die offiziellen Bundesrichtlinien der Partei nach Außen und nichts anderes. Und diese werden nur von den BPTs beschlossen. Wenn jemand persönlich contra-BGE war, argumentiert er nun in Presseinterviews pro BGE. Das ist Fakt und wird auch zuverlässig so gehandhabt. Der Vorstand ist nur ein Vertreter der Basis, ein Sprachrohr und ein Organisator, nichts weiteres.Zur Verdeutlichung fällt mir gerade noch ein, dass dieser Nerz, der Vorsitzende, der die Partei gern liberal-konservativ hätte, aus BaWü stammt und auf dem Parteitag in BaWü gewählt wurde...
Ja, es ging darum ob ALLE Treffen der Berliner Fraktion immer öffentlich sein sollen. Aber bei kontroversen Themen ist das halt nicht praktikabel, weil man auch mal locker Dinge bereden muss oder über andere Personen/Parteien was negatives sagen können muss, ohne dass es am Tag drauf in den Medien überall groß steht. So wie es jetzt läuft sind 95% der Zeit der Fraktionssitzungen öffentlich und werden gevideostreamed, nochmal textprotokolliert, aufgenommen und beides hochgeladen. Bei allen anderen Fraktionen (außer den Grünen afaik) sind es übrigens 0%.Witzigerweise haben die Piraten am Tag nach der Wahl in Berlin schon darüber diskutiert, dass sie vielleicht doch nicht so transparent sein wollen. Man kann ja nicht so gut diskutieren, kontroverse Meinungen äußern, politisch vordenken, wenn alles gleich in der Öffentlichkeit auftaucht. Nachzulesen im Protokoll der ersten Sitzung der neuen Fraktion, am Montag nach der Wahl.
Weil praktizierte Politik keine scheiss Wissenschaft ist. Für Wissenschaft und Fachmeinungen hat man Experten. Die Leute in der CDU und SPD sind auch nur Lehrer. Die dürfen jetzt über das europäische Wirtschaftssystem entscheiden. Denkste die haben Finanzwirtschaft studiert? loooooool. Wie naiv! Die befragen ihre Berater und Experten und Lobbyisten, bilden sich daraus eine Meinung und fertig.Sie behaupten, dass sie jetzt lernen. Eigentlich aber zeigt es nur, dass sie vorher keine Ahnung hatten, wie Politik funktioniert, und dass ihre Forderungen (nicht nur in diesem Punkt) eben populistischer Unsinn waren.
Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?
Wieso?Wenn Du das ernsthaft glaubst und es nicht nur einer der vielen sinnlosen Sätze hier im Forum ist, dann solltest Du Dich entscheiden zwischen zukünftig intensiver Zeitungslektüre oder dem Verzicht auf Dein Wahlrecht.
Zeitungslektüre my ass…
die Piraten bringen wengistens andere Organisationsformen auf den Tisch!
stern-RTL-Wahltrend: FDP fällt auf zwei Prozent - Piraten legen zu
Die Turbulenzen in der Führungsriege bescheren der FDP ein neues Umfragetief. In der Wählergunst kommen die Liberalen nur noch auf zwei Prozent. Die Piraten dagegen befinden sich im Aufwind. weiterlesen...
zfsg:
PP 9% (+2)
FDP 2% (-1)
Linke 7% (-1)
CDU 35% (0)
SPD 28% (0)
Grünen 14% (0)
Wieso?
Was ist bitte der Worst Case bei den Piraten?
Sie stürzen so ab wie die FDP, schlecht für die Piraten, die negativen Gesammtfolgen werden sich aber sehr in Grenzen halten.
Weil praktizierte Politik keine scheiss Wissenschaft ist. Für Wissenschaft und Fachmeinungen hat man Experten. Die Leute in der CDU und SPD sind auch nur Lehrer. Die dürfen jetzt über das europäische Wirtschaftssystem entscheiden. Denkste die haben Finanzwirtschaft studiert? loooooool. Wie naiv! Die befragen ihre Berater und Experten und Lobbyisten, bilden sich daraus eine Meinung und fertig.
Und dazu musst du kein Fachmann sein. Politiker kann (mit ein paar Grundvoraussetzungen natürlich) jeder werden. Dazu muss man keine 20 Jahre Parteilaufbahn in CDU oder SPD durchlaufen haben. Deswegen sind die Piraten ja genau auch für mehr Volksbefragungen. Schluss mit Hinterzimmerpolitik der grauen Eminenzen!
Zu den ganzen Vorwürfen: Anreise wird NIEMANDEM gezahlt. Kinderbetreuung gabs. Hundebetreuung gabs. Beides kostenlos. Der Rest ist utopisch. Menschen leben verschieden und können niemals nie EXAKT gleich sein.
Und zu den Geldproblemen die politische Partizipation erschweren können: GENAU DESWEGEN treten wir für BGE ein! Hasts erfasst.
Zur Überrepräsentation der Nachbarschaft: Also es kamen z.B. aus Berlin, Bayern, NRW, BaWü vieeeeeeeel mehr Leute als aus Hessen selbst. Außerdem werden die Parteitage abwechselnd eher südlich und eher nördlich veranstaltet um das halbwegs auszugleichen.
Ja, es ging darum ob ALLE Treffen der Berliner Fraktion immer öffentlich sein sollen. Aber bei kontroversen Themen ist das halt nicht praktikabel, weil man auch mal locker Dinge bereden muss oder über andere Personen/Parteien was negatives sagen können muss, ohne dass es am Tag drauf in den Medien überall groß steht.
@Valhalla: Für mein nächstes Seminar über innerparteiliche Demokratie lade ich Dich als Experten ein. Wann passt's Dir?
Es ging um Deinen Satz, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Gegen diese Art der sogenannten "Politikverdrossenheit" - der wir die Piraten verdanken - hilft Zeitungslektüre.
hinterzimmerpolitik?Deswegen sind die Piraten ja genau auch für mehr Volksbefragungen. Schluss mit Hinterzimmerpolitik der grauen Eminenzen!
hinterzimmerpolitik?
ich finde man kann bei uns doch ganz gut verfolgen wie die gesetze schritt für schritt geschaffen werden, dafür muss ich nicht jede fraktions- und ausschusssitzung, jeder partei live mitverfolgen.
auf phoenix und im internet wird doch fast jede relevante bundestags debatte live übertragen (was den zuschauerzahlen nach aber fast keinen interessiert).
mir persönlich reicht das an tranzparenz um einschätzen zu können welche partei für was steht um meine wahlentscheidung treffen zu können.
ist doch ein super beispiel, beide deals von der cdu angeleiert, reicht mir an tranzparenz um zu wissen das ich bei wahlen nie ein kreuz neben der cdu machen würdeEcht?
Zwei Beispiele:
1.)Die Wasserversorgung von Berlin wurde, unfähig wie die Berliner halt so sind verkauft allerdings unter Geheimhaltung des eigentlichen Vertragwerks
2.)Die Grünen haben jetzt das sagen in einem Atomkonzern, da ein gewisser Mappus mal einfach so den halben Konzern gekauft hat.
Eigentlich verhält es sich genau andersherum. Wer Zeitung liest, sich informiert, der versteht doch erst was zur Zeit abläuft und ist deswegen auch in der Lage eine solche, richtige, Aussage zu treffen.
An dieser Stelle möchte ich aber auch noch etwas anderes anmerken. Wählern einer neuen Partei, auch wenn es evt. nur eine Protestpartei ist Politikverdrossenheit vorzuwerfen ist schon reichlich komisch. Sich für die Politik interessieren bedeutet nun mal nicht deine unbedeutende Meinung auch zu teilen.
hinterzimmerpolitik?
ich finde man kann bei uns doch ganz gut verfolgen wie die gesetze schritt für schritt geschaffen werden, dafür muss ich nicht jede fraktions- und ausschusssitzung, jeder partei live mitverfolgen.
auf phoenix und im internet wird doch fast jede relevante bundestags debatte live übertragen (was den zuschauerzahlen nach aber fast keinen interessiert).
So in etwa, wobei mir nicht klar ist wieso du einmal schreibst "es könne (politisch) nicht schlimmer kommen, das andere mal das Wort "Politikverdrossenheit" benutzt, obowhl es hier ja laut deiner eigenen Umschreibung genau das selbe aussagt.Du bleibst also bei Deiner Aussage, in Deutschland könne es (politisch) nicht schlimmer kommen. Und das hast Du aus der Zeitung erfahren. Und fragst dazu, ob "die Politikverdrossenheit nicht doch vieleicht auch berechtigt" sei. Was Du wiederum aus der Zeitung weißt, in der steht, dass die Regierung "Praktisch Nichts" zustande gebracht hat.
Prost!
Und was siehst du daran jetzt problematisch, wo ist der Widerspruch zu meiner Aussage?Ein Blick auf die Daten der Nachwahlbefragung in Berlin zeigte Dir, dass 80% der Piratenparteiwähler ihre eigene Stimmabgabe selbst als Protest einschätzen. Sie gaben also an, die PP nicht wegen deren Inhalte oder Kandidaten oder Auftreten zu wählen, sondern, um den "etablierten" Parteien zu zeigen, dass sie unzufrieden sind mit ihnen.
(Wenn Du das nicht "Politikverdrossenheit" nennen willst, ist mir das sehr recht, da seriöse Sozialwissenschaftler den Begriff eh nur in Anführungszeichen verwenden...)
Hier gibt's ein längeres Interview mit dem Parteivorsitzenden Nerz:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/tacheles/1585664/
An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen. Auf Nachfrage, dass das doch wohl populistisch und vereinfachend sei, betont er, dass es noch viel schlimmer sei und die Kaste "der Politiker" sich zu weit von "den normalen Menschen" entfernt hätten.
Sebastian Nerz: Ich glaube, dass diese Aufgabe primär darin liegt, Politiker und Menschen wieder zueinander zu bringen. Wir haben in Deutschland beispielsweise das Problem, dass Politiker die zweitunbeliebteste Berufskaste überhaupt sind. Das heißt, der Politiker ist eigentlich der schlechtmöglichste Schwiegersohn, den man sich vorstellen kann, weil keiner ihm vertraut, weil keiner ihm glaubt. Einem Politiker glaubt man sofort, dass er korrupt ist und dass er seine Politik nach Lobbyismus richtet, aber nicht, dass er sich tatsächlich nach Inhalten richtet. Das ist ein Problem.
Die du jetzt kritisierst wurde im praktisch vom Interviewer in Form einer Frage in den Mund gelegt.An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen
Deutschlandradio Kultur: Herr Nerz, so, wie Sie jetzt gerade sprechen, sprechen Sie genau wie auch Populisten aus anderen europäischen Ländern reden, Geert Wilders in den Niederlanden. Jörg Haider hat es in Österreich ähnlich formuliert. Dieser Vorwurf an Politiker, sie verstünden die Sprache der Menschen nicht mehr, sie würden gar nicht mit ihnen sprechen, ist das nicht ein bisschen einfach?
...
Sebastian Nerz
Ich glaube nicht, dass es nur darum geht, dass die Politiker die Sprache der Menschen nicht mehr verstehen, sondern ich glaube, dass es darum geht, dass die Parteien sich wirklich vollständig von den Menschen entfremdet haben.
An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen
Also, was ist Ihre gesellschaftliche Aufgabe? Wo sehen Sie die?
Sebastian Nerz: Ich glaube, dass diese Aufgabe primär darin liegt, Politiker und Menschen wieder zueinander zu bringen. Wir haben in Deutschland beispielsweise das Problem, dass Politiker die zweitunbeliebteste Berufskaste überhaupt sind. Das heißt, der Politiker ist eigentlich der schlechtmöglichste Schwiegersohn, den man sich vorstellen kann, weil keiner ihm vertraut, weil keiner ihm glaubt. Einem Politiker glaubt man sofort, dass er korrupt ist und dass er seine Politik nach Lobbyismus richtet, aber nicht, dass er sich tatsächlich nach Inhalten richtet. Das ist ein Problem.
Deutschlandradio Kultur: Herr Nerz, so, wie Sie jetzt gerade sprechen, sprechen Sie genau wie auch Populisten aus anderen europäischen Ländern reden, Geert Wilders in den Niederlanden. Jörg Haider hat es in Österreich ähnlich formuliert. Dieser Vorwurf an Politiker, sie verstünden die Sprache der Menschen nicht mehr, sie würden gar nicht mit ihnen sprechen, ist das nicht ein bisschen einfach?
Sebastian Nerz: Ich glaube nicht, dass es nur darum geht, dass die Politiker die Sprache der Menschen nicht mehr verstehen, sondern ich glaube, dass es darum geht, dass die Parteien sich wirklich vollständig von den Menschen entfremdet haben.
Wir haben Entscheidungsprozesse in Parteien, die sehr, sehr lange brauchen. Das Problem, dass das "Hocharbeiten" in Parteien, in Entscheidungsgremien sehr lange braucht, dass eine Partei damit notwendigerweise auch sehr lange braucht, um sich an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.
Nehmen wir die jüngste gesellschaftliche Entwicklung, die wir haben. Das ist die Erfindung des Internets und damit die Umstellung der Art und Weise, wie wir Kommunikation betreiben, wie wir uns informieren, wie wir Informationen verstehen. Menschen haben jetzt Zugriff auf eine Informationsmenge, auf eine Wissensmenge, die es in dieser Form früher nie gab. Das bedeutet auch, dass es eine Art kollektives Gedächtnis gibt. Das heißt, nichts wird mehr wirklich vergessen.
Politiker haben damit natürlich ein Problem, weil dann auch ihre alten Wahlversprechen vorgehalten werden können. Aber diese gesellschaftliche Entwicklung wurde bei den Parteien völlig verschlafen. Sie wird auch heute noch verschlafen. Wenn ich mir anschaue, dass man sagt, wir müssen jetzt Netzpolitik machen, nein, es braucht keine separate Netzpolitik, sondern das Internet ist einfach ein Teil der Gesellschaft geworden. Es ist ein Teil der Politik geworden. Und dem müsste sich die Politik anpassen.
Die Politik hatte 30 Jahre Zeit, sich dem anzupassen. Sie hat es nicht geschafft. Und ich denke, dass in anderen gesellschaftlichen Bereichen genau das gleiche Problem entstanden ist und dass die Politik einfach einen Rüttler braucht, um wieder zurück zur Gesellschaft zu kommen, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Zu Deinen etablierten Parteien, die das auch sehen: der große Unterschied besteht darin, dass die einen sagen, es gibt dieses Wahrnehmungsproblem, also Politiker sind unbeliebt und so weiter. Das sagen alle, das ist ein Problem, da muss man was dran ändern. Viele Leute _sehen_ Politiker alle als korrupt, das ist ein Problem. Die _Wahrnehmung_, wohlgemerkt. Nerz sagt aber, dass das Problem ist, dass sich die Politiker vom Volk entfernt haben. Nicht der Eindruck, den manche haben, dass es so sei, sondern die Tatsache, die es vermeintlich wirklich gäbe. Übel.
…Und es fasst sehr schön zusammen, warum ich die Piraten für ein Problem halte…
der eindruck entsteht dadurch das die meisten leute politik nur durch die skandale und fehltritte von politikern wahrnehmen.Was ist, wenn dem wirklich so ist, wenn es nicht nur eine Wahrnehmung ist?
Irgendwie ergibt das was du da schreibst wenig Sinn. Meiner Meinung nach sollte es der Politik doch gelingen dem Volke zu erklären warum desssen Sichtweise nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Ist das aber nicht der Fall so besteht eine Barriere welcher Art auch immer zwischen Volk und Politik welche es zu überwinden gibt, womit aber der Standpunkt der Piraten richtig wäre. Die Wahrnehmung, welche du als gegeben akzeptierst ist ja nicht aus dem Nichts entstanden, auch ist dieses Problem schon länger bekannt.Zu Deinen etablierten Parteien, die das auch sehen: der große Unterschied besteht darin, dass die einen sagen, es gibt dieses Wahrnehmungsproblem, also Politiker sind unbeliebt und so weiter. Das sagen alle, das ist ein Problem, da muss man was dran ändern. Viele Leute _sehen_ Politiker alle als korrupt, das ist ein Problem. Die _Wahrnehmung_, wohlgemerkt. Nerz sagt aber, dass das Problem ist, dass sich die Politiker vom Volk entfernt haben. Nicht der Eindruck, den manche haben, dass es so sei, sondern die Tatsache, die es vermeintlich wirklich gäbe. Übel.
der eindruck entsteht dadurch das die meisten leute politik nur durch die skandale und fehltritte von politikern wahrnehmen.
es sitzen über 600 abgeordnete im bundestag, da zu behaupten es wären alle korrupte, weltfremde idioten ist bisschen weit hergeholt.
politik ist eben ein sehr sensibles arbeitsfeld, das genau von den medien beobachtet wird, da fallen fehler (zum glück) schnell auf (obwohl ja alles angeblich so schrecklich untransparent ist).
das hat doch nichts mit realer politik zu tun sondern mit der medienpräsenz, politik wird im bundestag und in den gremien und ausschüssen gemacht, nicht in der bild zeitung und bei maischberger.Das ist doch Unsinn. Die Leute würden doch nur zu gerne kompetente Politiker warnehmen, es gibt ja auch eine Reihe von bekannten und beliebten Politikern die das Bild der Politik positiv beinflussen. Leider gibt es zur Zeit von dieser Sorte Politiker einfach zu wenige. Was auch mit der Apathie der Handelnden zusammenhängt.
Wie grotesk die Bürger sich teils nach einer positiven Ausnahme sehnen hat man doch am Beispiel Guttenberg gesehen.
das hat doch nichts mit realer politik zu tun sondern mit der medienpräsenz, politik wird im bundestag und in den gremien und ausschüssen gemacht, nicht in der bild zeitung und bei maischberger.
Nur was war das denn für eine Show?die meisten interessieren sich eben mehr für die show als für den inhalt (sieht man ja an guttenberg).