Parteitag der Piraten

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Was zu den Piraten auch noch sehr wichtig ist, ist die Art wie Politik gelebt wird: Absolute Basisdemokratie, keine Delegierten, keine Machtpositionen, absolute Rechte und Freiheiten jedes einzelnen.
[...]
Gelebte Demokratie und Freiheit.

Oberflächlich betrachtet oder für oberflächliche Menschen, die sich mit Politik oder Demokratie nicht so sehr auseinandergesetzt haben, mag das stimmen. Aber: bezahlt die Piratenpartei allen Mitgliedern die Anreise und die Urlaubstage? Die Kinderbetreuung für die Zeit? Nein? Dann waren wohl Menschen, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, Menschen ohne Kinder, Menschen mit genug Geld für Anreise und Unterkunft, Menschen ohne pflegebedürftige Angehörige, Menschen aus der Umgebung des Tagungsortes dramatisch überrepräsentiert. Es herrscht also selbst innerhalb der Partei keinerlei Gleichheit der Mitglieder. In Stadtstaaten oder kleinen Flächenstaaten mag das noch angehen, bei Bundesparteitagen ist es albern. Die ganzen Piratenhippies aber freuen sich, weil endlich mal eine Partei so richtig demokratisch ist... oO

Zur Verdeutlichung fällt mir gerade noch ein, dass dieser Nerz, der Vorsitzende, der die Partei gern liberal-konservativ hätte, aus BaWü stammt und auf dem Parteitag in BaWü gewählt wurde...




Mehr Rechte für die Bürger, mehr direkte Beteiligung, mehr Transparenz...
Das ist es was mich an den Piraten interessiert hat, nicht deren Drogenpolitik, nicht das BGE.

Witzigerweise haben die Piraten am Tag nach der Wahl in Berlin schon darüber diskutiert, dass sie vielleicht doch nicht so transparent sein wollen. Man kann ja nicht so gut diskutieren, kontroverse Meinungen äußern, politisch vordenken, wenn alles gleich in der Öffentlichkeit auftaucht. Nachzulesen im Protokoll der ersten Sitzung der neuen Fraktion, am Montag nach der Wahl.

Sie behaupten, dass sie jetzt lernen. Eigentlich aber zeigt es nur, dass sie vorher keine Ahnung hatten, wie Politik funktioniert, und dass ihre Forderungen (nicht nur in diesem Punkt) eben populistischer Unsinn waren.

Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?
 
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Oberflächlich betrachtet oder für oberflächliche Menschen, die sich mit Politik oder Demokratie nicht so sehr auseinandergesetzt haben, mag das stimmen. Aber: bezahlt die Piratenpartei allen Mitgliedern die Anreise und die Urlaubstage? Die Kinderbetreuung für die Zeit? Nein? Dann waren wohl Menschen, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, Menschen ohne Kinder, Menschen mit genug Geld für Anreise und Unterkunft, Menschen ohne pflegebedürftige Angehörige, Menschen aus der Umgebung des Tagungsortes dramatisch überrepräsentiert. Es herrscht also selbst innerhalb der Partei keinerlei Gleichheit der Mitglieder. In Stadtstaaten oder kleinen Flächenstaaten mag das noch angehen, bei Bundesparteitagen ist es albern. Die ganzen Piratenhippies aber freuen sich, weil endlich mal eine Partei so richtig demokratisch ist... oO

Zur Verdeutlichung fällt mir gerade noch ein, dass dieser Nerz, der Vorsitzende, der die Partei gern liberal-konservativ hätte, aus BaWü stammt und auf dem Parteitag in BaWü gewählt wurde...

bezahlen andere Parteien die Anreise? So weit ich weiß, gibt es da schon einige mit Kinder, als ob das alles Singel-Nerds wären…

mal abgesehen davon, sind die Leute aber zu einer ähnlichen Erkenntnis gekommen und überlegen, wie man Parteitage zukünftig auch über das Netz stattfinden lassen kann, um noch mehr Leuten den Zugang zu ermöglichen.

Ich würde erstmal abwarten und schauen, was die so für neue Prozesse und Organisationsformen entwickeln
 
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Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?

dass das ein schlechter Vergleich ist, fällt dir hoffentlich selbst ein, oder? Im Krankenhaus hat man nicht grade die Meinung, dass das was schief läuft. In der Politik schon.
 
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Guest
dass das ein schlechter Vergleich ist, fällt dir hoffentlich selbst ein, oder? Im Krankenhaus hat man nicht grade die Meinung, dass das was schief läuft. In der Politik schon.
schon mal mit jemand geredet der im krankenhaus arbeitet ? :)

ist auch immer leicht zu sagen in der politik läuft alles schief, alle keine ahnung etc.
sicher gibt es immer potential zur verbesserung, aber ob das unbedingt irgendwelche vollpfosten in latzhose sein müssen ?
 
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Da die Politek direkten Einfluss auf die Krankenhäuser hat ist ein frischer Wind in der Politik auch gleichzeitig ein potenzieller frischer Wind in den Krankenhäusern ...
 
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wenn Reddy sich aufgestellt hätte, wäre es vielleicht nicht der Horst in Latzhose geworden ;)

es ist vielleicht leicht zu sagen, dass es in der Politik schief läuft - den Piratenansatz aber, dass ein einzelner sagt, er habe zu dem Thema keine Ahnung oder die Gruppe/Organisation/etc. müsse erst noch ein Lösung erarbeiten sehr viel ehrlicher und zielführender.

"Ein Land, in dem der Präsident volles Rohr scheffelt und bleibt & ein geklautes Stück Kuchen Vertrauensbruch-Kündigungsgrund ist." - Frank Rieger
 

Deleted_504925

Guest
ein einzelner muss ja auch ganz sicher nicht in allen feldern experte sein, dafür hat man ja im bundestag seine mitarbeiter, wissenschaftlicher dienst etc.

aber wenn man die piraten in interviews sieht ist da doch das problem das es schon am grundlegenden verständnis für politische vorgänge mangelt.

wenn z.b. bei der berlin wahl fast ausschließlich sachen im programm stehen die nichts mit stadtpolitik zu tun haben und gar nicht im abgeordneten haus beschloßen werden können oder der spitzenkanidat nich mal ansatzweise eine ahnung hat wieviel schulden berlin hat, warum sollte ich die dann wählen ?
 
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Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?


Ganz einfach, auch wenn wir bei den Piraten nicht so recht wissen ob sie denn auch fähig sind, so wissen wir dies doch mit Sicherheit bei den etablierten Parteien.
Schlimmer kann es ebennicht mehr kommen :elefant: .
 
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bezahlen andere Parteien die Anreise? So weit ich weiß, gibt es da schon einige mit Kinder, als ob das alles Singel-Nerds wären...

Die haben Delegierte. Pappnase. Da schickt dann jeder Landesverband proportional hin. Das ist doch gerade der Unterschied, den ich anspreche.

mal abgesehen davon, sind die Leute aber zu einer ähnlichen Erkenntnis gekommen und überlegen, wie man Parteitage zukünftig auch über das Netz stattfinden lassen kann, um noch mehr Leuten den Zugang zu ermöglichen.

Gratz! Erst die anderen Parteien beschimpfen und sagen, dass nur die Piraten demokratisch sind, die anderen aber nicht. Und dann erkennen, dass es nicht so einfach ist und darüber nachdenken, wie's besser ginge? Vielleicht erst nachdenken und dann "die Parteien" beschimpfen das nächste Mal?
Ich hoffe, man merkt in meinen Posts, dass mir dieser Anti-Parteien-Populismus auf den Senkel geht.


Ganz einfach, auch wenn wir bei den Piraten nicht so recht wissen ob sie denn auch fähig sind, so wissen wir dies doch mit Sicherheit bei den etablierten Parteien.

Priol sagte in der Anstalt (sinngemäß): Warum soll ich die wählen, keine Ahnung haben doch schon die anderen?


Schlimmer kann es ebennicht mehr kommen :elefant: .

Wenn Du das ernsthaft glaubst und es nicht nur einer der vielen sinnlosen Sätze hier im Forum ist, dann solltest Du Dich entscheiden zwischen zukünftig intensiver Zeitungslektüre oder dem Verzicht auf Dein Wahlrecht.
 
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Die haben Delegierte. Pappnase. Da schickt dann jeder Landesverband proportional hin. Das ist doch gerade der Unterschied, den ich anspreche.



Gratz! Erst die anderen Parteien beschimpfen und sagen, dass nur die Piraten demokratisch sind, die anderen aber nicht. Und dann erkennen, dass es nicht so einfach ist und darüber nachdenken, wie's besser ginge? Vielleicht erst nachdenken und dann "die Parteien" beschimpfen das nächste Mal?
Ich hoffe, man merkt in meinen Posts, dass mir dieser Anti-Parteien-Populismus auf den Senkel geht.




Priol sagte in der Anstalt (sinngemäß): Warum soll ich die wählen, keine Ahnung haben doch schon die anderen?




Wenn Du das ernsthaft glaubst und es nicht nur einer der vielen sinnlosen Sätze hier im Forum ist, dann solltest Du Dich entscheiden zwischen zukünftig intensiver Zeitungslektüre oder dem Verzicht auf Dein Wahlrecht.

Zeitungslektüre my ass…

die Piraten bringen wengistens andere Organisationsformen auf den Tisch!
 
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Oberflächlich betrachtet oder für oberflächliche Menschen, die sich mit Politik oder Demokratie nicht so sehr auseinandergesetzt haben, mag das stimmen. Aber: bezahlt die Piratenpartei allen Mitgliedern die Anreise und die Urlaubstage? Die Kinderbetreuung für die Zeit? Nein? Dann waren wohl Menschen, die nicht am Wochenende arbeiten müssen, Menschen ohne Kinder, Menschen mit genug Geld für Anreise und Unterkunft, Menschen ohne pflegebedürftige Angehörige, Menschen aus der Umgebung des Tagungsortes dramatisch überrepräsentiert. Es herrscht also selbst innerhalb der Partei keinerlei Gleichheit der Mitglieder. In Stadtstaaten oder kleinen Flächenstaaten mag das noch angehen, bei Bundesparteitagen ist es albern. Die ganzen Piratenhippies aber freuen sich, weil endlich mal eine Partei so richtig demokratisch ist... oO

Was hast du denn bitte geraucht?
Zu den ganzen Vorwürfen: Anreise wird NIEMANDEM gezahlt. Kinderbetreuung gabs. Hundebetreuung gabs. Beides kostenlos. Der Rest ist utopisch. Menschen leben verschieden und können niemals nie EXAKT gleich sein.
Und zu den Geldproblemen die politische Partizipation erschweren können: GENAU DESWEGEN treten wir für BGE ein! Hasts erfasst.
Zur Überrepräsentation der Nachbarschaft: Also es kamen z.B. aus Berlin, Bayern, NRW, BaWü vieeeeeeeel mehr Leute als aus Hessen selbst. Außerdem werden die Parteitage abwechselnd eher südlich und eher nördlich veranstaltet um das halbwegs auszugleichen.
Ansonsten: Alle politischen Veranstaltungen sind auch immer per Stream mitzuverfolgen und als Mitglied kannst du immer Online über Dinge in Liquid Feedback abstimmen, bei AGs, in Maillingsliste und im Wiki mitarbeiten, sowie mit den Twitter-Hashtags mit den Leuten am BPT kommunizieren.
Das ist doch schon einiges + wesentlich besser als bei anderen. Aber nochmal: Vollkommene Gleichheit unter den Menschen wird es nie geben. Kann es nie geben. Trotzdem hat jedes Mitglied absolute Rechte und Freiheiten, aber eben unbeschadet der natürlichen Zwänge die das Leben nun mal so mit sich bringt...

Zur Verdeutlichung fällt mir gerade noch ein, dass dieser Nerz, der Vorsitzende, der die Partei gern liberal-konservativ hätte, aus BaWü stammt und auf dem Parteitag in BaWü gewählt wurde...
Ok, du hasts nicht verstanden. Also nochmal: Es spielt keine (Null = 0) Rolle was jemand aus dem Vorstand bei uns will oder nicht will. Er vertritt jederzeit die offiziellen Bundesrichtlinien der Partei nach Außen und nichts anderes. Und diese werden nur von den BPTs beschlossen. Wenn jemand persönlich contra-BGE war, argumentiert er nun in Presseinterviews pro BGE. Das ist Fakt und wird auch zuverlässig so gehandhabt. Der Vorstand ist nur ein Vertreter der Basis, ein Sprachrohr und ein Organisator, nichts weiteres.
Ansonsten werden wir ja sehen ob Nerz am nächsten BPT Anfang 2012 abgewählt wird. Diesmal übrigens in Schleswig-Holstein. Ausgleich und so.


Witzigerweise haben die Piraten am Tag nach der Wahl in Berlin schon darüber diskutiert, dass sie vielleicht doch nicht so transparent sein wollen. Man kann ja nicht so gut diskutieren, kontroverse Meinungen äußern, politisch vordenken, wenn alles gleich in der Öffentlichkeit auftaucht. Nachzulesen im Protokoll der ersten Sitzung der neuen Fraktion, am Montag nach der Wahl.
Ja, es ging darum ob ALLE Treffen der Berliner Fraktion immer öffentlich sein sollen. Aber bei kontroversen Themen ist das halt nicht praktikabel, weil man auch mal locker Dinge bereden muss oder über andere Personen/Parteien was negatives sagen können muss, ohne dass es am Tag drauf in den Medien überall groß steht. So wie es jetzt läuft sind 95% der Zeit der Fraktionssitzungen öffentlich und werden gevideostreamed, nochmal textprotokolliert, aufgenommen und beides hochgeladen. Bei allen anderen Fraktionen (außer den Grünen afaik) sind es übrigens 0%.

Sie behaupten, dass sie jetzt lernen. Eigentlich aber zeigt es nur, dass sie vorher keine Ahnung hatten, wie Politik funktioniert, und dass ihre Forderungen (nicht nur in diesem Punkt) eben populistischer Unsinn waren.

Und zu dem "frischen Wind", den viele wollen: warum gerade in der Politik? Warum nicht im Krankenhaus mal "frischen Wind" und ein paar unfähige Leute operieren lassen, die selber von sich sagen, dass sie nicht wissen, wie's funktioniert?
Weil praktizierte Politik keine scheiss Wissenschaft ist. Für Wissenschaft und Fachmeinungen hat man Experten. Die Leute in der CDU und SPD sind auch nur Lehrer. Die dürfen jetzt über das europäische Wirtschaftssystem entscheiden. Denkste die haben Finanzwirtschaft studiert? loooooool. Wie naiv! Die befragen ihre Berater und Experten und Lobbyisten, bilden sich daraus eine Meinung und fertig.
Und dazu musst du kein Fachmann sein. Politiker kann (mit ein paar Grundvoraussetzungen natürlich) jeder werden. Dazu muss man keine 20 Jahre Parteilaufbahn in CDU oder SPD durchlaufen haben. Deswegen sind die Piraten ja genau auch für mehr Volksbefragungen. Schluss mit Hinterzimmerpolitik der grauen Eminenzen!
 
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Politiker sollen übrigens ein Querschnitt aus der Gesellschaft bilden. Da sind wir bisher wohl Lichtjahre von entfernt: Lehrer und Juristen machen doch 50-60% des derzeitigen Bundestages aus.
 
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Wenn Du das ernsthaft glaubst und es nicht nur einer der vielen sinnlosen Sätze hier im Forum ist, dann solltest Du Dich entscheiden zwischen zukünftig intensiver Zeitungslektüre oder dem Verzicht auf Dein Wahlrecht.
Wieso?
Was ist bitte der Worst Case bei den Piraten?
Sie stürzen so ab wie die FDP, schlecht für die Piraten, die negativen Gesammtfolgen werden sich aber sehr in Grenzen halten.
 
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Zeitungslektüre my ass…

die Piraten bringen wengistens andere Organisationsformen auf den Tisch!

ach lasst doch den armen shani in ruhe, der hat im anderen thread schon effektiv die sozialsystem als untergang des abendlandes ausgemacht. weiß nich ob man so jemanden ernstnehmen kann :top2:
 
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stern-RTL-Wahltrend: FDP fällt auf zwei Prozent - Piraten legen zu
Die Turbulenzen in der Führungsriege bescheren der FDP ein neues Umfragetief. In der Wählergunst kommen die Liberalen nur noch auf zwei Prozent. Die Piraten dagegen befinden sich im Aufwind. weiterlesen...
 
zfsg:

PP 9% (+2)
FDP 2% (-1)
Linke 7% (-1)
CDU 35% (0)
SPD 28% (0)
Grünen 14% (0)
 
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zfsg:

PP 9% (+2)
FDP 2% (-1)
Linke 7% (-1)
CDU 35% (0)
SPD 28% (0)
Grünen 14% (0)

Nicht zitiert wird hingegen die infratest-Umfrage von vorgestern:


PP 6%
FDP 3%
Linke 7%
CDU 35%
SPD 30%
Grünen 16%

Ist auch weniger aufregend. Hatte bei SPON keinen Artikel auf der Titelseite.



Wieso?
Was ist bitte der Worst Case bei den Piraten?
Sie stürzen so ab wie die FDP, schlecht für die Piraten, die negativen Gesammtfolgen werden sich aber sehr in Grenzen halten.

Es ging um Deinen Satz, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Gegen diese Art der sogenannten "Politikverdrossenheit" - der wir die Piraten verdanken - hilft Zeitungslektüre.


Weil praktizierte Politik keine scheiss Wissenschaft ist. Für Wissenschaft und Fachmeinungen hat man Experten. Die Leute in der CDU und SPD sind auch nur Lehrer. Die dürfen jetzt über das europäische Wirtschaftssystem entscheiden. Denkste die haben Finanzwirtschaft studiert? loooooool. Wie naiv! Die befragen ihre Berater und Experten und Lobbyisten, bilden sich daraus eine Meinung und fertig.
Und dazu musst du kein Fachmann sein. Politiker kann (mit ein paar Grundvoraussetzungen natürlich) jeder werden. Dazu muss man keine 20 Jahre Parteilaufbahn in CDU oder SPD durchlaufen haben. Deswegen sind die Piraten ja genau auch für mehr Volksbefragungen. Schluss mit Hinterzimmerpolitik der grauen Eminenzen!

Es gibt halt ein paar Regeln und Verfahrensabläufe. Man kann neu sein und die nicht kennen. Aber man kann nicht, ohne sie zu kennen, die anderen sinnlos beschimpfen und anschließend einsehen, dass man es doch wie die anderen machen muss, dass man zu Unrecht geschimpft hat. Das sollte man dann vorher herausfinden.



Zu den ganzen Vorwürfen: Anreise wird NIEMANDEM gezahlt. Kinderbetreuung gabs. Hundebetreuung gabs. Beides kostenlos. Der Rest ist utopisch. Menschen leben verschieden und können niemals nie EXAKT gleich sein.
Und zu den Geldproblemen die politische Partizipation erschweren können: GENAU DESWEGEN treten wir für BGE ein! Hasts erfasst.
Zur Überrepräsentation der Nachbarschaft: Also es kamen z.B. aus Berlin, Bayern, NRW, BaWü vieeeeeeeel mehr Leute als aus Hessen selbst. Außerdem werden die Parteitage abwechselnd eher südlich und eher nördlich veranstaltet um das halbwegs auszugleichen.

Ich meinte Kinderbetreuung zu Hause, damit man (ohne Kind) fahren kann. Aber halten wir fest, Du siehst ein, dass es kein "mehr" an Demokratie ist, wenn einfach jeder kommen kann, der es sich leisten kann, sondern, dass es auf Bundesgebiet gut ist, wenn es Delegierte gibt, oder man sich so über das Internet trifft, dass wirklich _alle_ dabei sein können. Wie gesagt, Lernprozess okay, was mich daran stört ist, dass die anderen Parteien beschimpft werden für etwas, von dem die Piraten gerade einsehen müssen, dass es praktikabler ist.


Ja, es ging darum ob ALLE Treffen der Berliner Fraktion immer öffentlich sein sollen. Aber bei kontroversen Themen ist das halt nicht praktikabel, weil man auch mal locker Dinge bereden muss oder über andere Personen/Parteien was negatives sagen können muss, ohne dass es am Tag drauf in den Medien überall groß steht.

Und jetzt wieder: erst erzählen, eine Partei, die nicht immer transparent ist, sei böse, undemokratisch, die entsprechenden Politiker Gesindel. Dann aber realisieren, dass das Gründe hat und dazulernen. Das mit dem Lernen finde ich schön, aber bitte doch erst schimpfen, wenn man ein bisschen Ahnung vom Thema hat.


@Valhalla: Für mein nächstes Seminar über innerparteiliche Demokratie lade ich Dich als Experten ein. Wann passt's Dir?
 
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@Valhalla: Für mein nächstes Seminar über innerparteiliche Demokratie lade ich Dich als Experten ein. Wann passt's Dir?

so ab 3. januar hätte ich zeit.
mich interessiert zwar innerparteiliche demokratie nichtmal peripher, aber ich könnte dir dann ja die vorzüge eines sozialsystems näherbringen.
 
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Es ging um Deinen Satz, dass es nicht mehr schlimmer werden kann. Gegen diese Art der sogenannten "Politikverdrossenheit" - der wir die Piraten verdanken - hilft Zeitungslektüre.

Witzig.

Eigentlich verhält es sich genau andersherum. Wer Zeitung liest, sich informiert, der versteht doch erst was zur Zeit abläuft und ist deswegen auch in der Lage eine solche, richtige, Aussage zu treffen.

Man betrachte doch nur einmal was die unfähige Regierung zur Zeit so anstellt und erreicht. Praktisch nichts sie demontiert sich selbst. Die CDU ist immerhin so schlau und macht dass, was ihr von aussen nahegelegt wird. Deswegen, und nur deswegen ist die CDU nicht untergegangen. Die FDP hat doch tatsächlich den Fehler gemacht und sich aktiv verhalten, dadurch ihre Schwächen aufgezeigt und die Folgen sieht man jetzt.. Von 15% auf 3%... Ganz so einfach kann man in der Politik eben auch nicht unfähig sein ohne Konsequenzen.

Die CDU dagegen macht genau garnichts, wobei das ist nicht ganz richtig. Sie ist macht immerhin das, was ihr von aussen auferlegt wurde, obowhl es eigentlich ihrem Markenkern widerspricht. Z.b. die Bundeswehrreform mit Abschafffung der Wehrpflicht, der Atomausstieg oder eben jetzt die ganzen Euro-Bailouts.

Aber was hat die bisherige Regierung denn schon aktiv zustande gebracht? Praktisch Nichts!
Soviel dazu ob denn die Politikverdrossenheit nicht doch vieleicht auch berechtigt ist.

An dieser Stelle möchte ich aber auch noch etwas anderes anmerken. Wählern einer neuen Partei, auch wenn es evt. nur eine Protestpartei ist Politikverdrossenheit vorzuwerfen ist schon reichlich komisch. Sich für die Politik interessieren bedeutet nun mal nicht deine unbedeutende Meinung auch zu teilen.
 
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Deswegen sind die Piraten ja genau auch für mehr Volksbefragungen. Schluss mit Hinterzimmerpolitik der grauen Eminenzen!
hinterzimmerpolitik?
ich finde man kann bei uns doch ganz gut verfolgen wie die gesetze schritt für schritt geschaffen werden, dafür muss ich nicht jede fraktions- und ausschusssitzung, jeder partei live mitverfolgen.
auf phoenix und im internet wird doch fast jede relevante bundestags debatte live übertragen (was den zuschauerzahlen nach aber fast keinen interessiert).
mir persönlich reicht das an tranzparenz um einschätzen zu können welche partei für was steht um meine wahlentscheidung treffen zu können.

mehr volksbefragungungen ist natürlich auch immer eine tolle populistische forderung, stelle ich mir auch lustig vor von 80 mio leute die sich nicht für politik interessieren regiert zu werden.

nach dem 11. september hätten wir erstmal alle moslems preväntiv eingesperrt. (am besten alle schwarzhaarigen und bartträger dazu, sicher ist sicher :) )

nach winnenden oder erfurt wären alle computerspiele und rockmusik verboten, das waren ja zweifelsfrei die gründe für die amokläufe.

die d-mark wäre wieder eingeführt und guttenberg wäre anfang 2011 zum könig ernannt worden.

in griechenland hat man vor 2500 jahren beim scherbengericht schon gemerkt das direkte demokratie keine gute idee ist, mal gespannt wann das bei den piraten ankommt.
 
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hinterzimmerpolitik?
ich finde man kann bei uns doch ganz gut verfolgen wie die gesetze schritt für schritt geschaffen werden, dafür muss ich nicht jede fraktions- und ausschusssitzung, jeder partei live mitverfolgen.
auf phoenix und im internet wird doch fast jede relevante bundestags debatte live übertragen (was den zuschauerzahlen nach aber fast keinen interessiert).
mir persönlich reicht das an tranzparenz um einschätzen zu können welche partei für was steht um meine wahlentscheidung treffen zu können.

Echt?

Zwei Beispiele:
1.)Die Wasserversorgung von Berlin wurde, unfähig wie die Berliner halt so sind verkauft allerdings unter Geheimhaltung des eigentlichen Vertragwerks
2.)Die Grünen haben jetzt das sagen in einem Atomkonzern, da ein gewisser Mappus mal einfach so den halben Konzern gekauft hat.
 

Deleted_504925

Guest
Echt?

Zwei Beispiele:
1.)Die Wasserversorgung von Berlin wurde, unfähig wie die Berliner halt so sind verkauft allerdings unter Geheimhaltung des eigentlichen Vertragwerks
2.)Die Grünen haben jetzt das sagen in einem Atomkonzern, da ein gewisser Mappus mal einfach so den halben Konzern gekauft hat.
ist doch ein super beispiel, beide deals von der cdu angeleiert, reicht mir an tranzparenz um zu wissen das ich bei wahlen nie ein kreuz neben der cdu machen würde :)

gehört nicht wirklich zum thema piratenpartei aber bei den berliner wasserbetrieben hat sich ja auch gezeigt wie problematisch es ist wenn politiker in aufsichtsräten sitzen.
 
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Eigentlich verhält es sich genau andersherum. Wer Zeitung liest, sich informiert, der versteht doch erst was zur Zeit abläuft und ist deswegen auch in der Lage eine solche, richtige, Aussage zu treffen.

Du bleibst also bei Deiner Aussage, in Deutschland könne es (politisch) nicht schlimmer kommen. Und das hast Du aus der Zeitung erfahren. Und fragst dazu, ob "die Politikverdrossenheit nicht doch vieleicht auch berechtigt" sei. Was Du wiederum aus der Zeitung weißt, in der steht, dass die Regierung "Praktisch Nichts" zustande gebracht hat.

Prost!

An dieser Stelle möchte ich aber auch noch etwas anderes anmerken. Wählern einer neuen Partei, auch wenn es evt. nur eine Protestpartei ist Politikverdrossenheit vorzuwerfen ist schon reichlich komisch. Sich für die Politik interessieren bedeutet nun mal nicht deine unbedeutende Meinung auch zu teilen.

Ein Blick auf die Daten der Nachwahlbefragung in Berlin zeigte Dir, dass 80% der Piratenparteiwähler ihre eigene Stimmabgabe selbst als Protest einschätzen. Sie gaben also an, die PP nicht wegen deren Inhalte oder Kandidaten oder Auftreten zu wählen, sondern, um den "etablierten" Parteien zu zeigen, dass sie unzufrieden sind mit ihnen.
(Wenn Du das nicht "Politikverdrossenheit" nennen willst, ist mir das sehr recht, da seriöse Sozialwissenschaftler den Begriff eh nur in Anführungszeichen verwenden...)


hinterzimmerpolitik?
ich finde man kann bei uns doch ganz gut verfolgen wie die gesetze schritt für schritt geschaffen werden, dafür muss ich nicht jede fraktions- und ausschusssitzung, jeder partei live mitverfolgen.
auf phoenix und im internet wird doch fast jede relevante bundestags debatte live übertragen (was den zuschauerzahlen nach aber fast keinen interessiert).

Nein, alles ist finster, undemokratisch, intransparent, und zwar aus purer Machtgier der bösen Parteien, die kungeln alles im Geheimen aus, und nur die Piraten können uns davor retten.
 
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Du bleibst also bei Deiner Aussage, in Deutschland könne es (politisch) nicht schlimmer kommen. Und das hast Du aus der Zeitung erfahren. Und fragst dazu, ob "die Politikverdrossenheit nicht doch vieleicht auch berechtigt" sei. Was Du wiederum aus der Zeitung weißt, in der steht, dass die Regierung "Praktisch Nichts" zustande gebracht hat.

Prost!
So in etwa, wobei mir nicht klar ist wieso du einmal schreibst "es könne (politisch) nicht schlimmer kommen, das andere mal das Wort "Politikverdrossenheit" benutzt, obowhl es hier ja laut deiner eigenen Umschreibung genau das selbe aussagt.
Allerdings würde ich die Einschränkung Zeitung so nicht stehen lassen, es geht hier um alle mir zur Verfügung stehenden Informationsquellen. Nichts desto trotz geben Zeitungen natürlich das gleiche wieder.

Die jetzige Regierung hat von sich heraus "Praktisch Nichts" zustande gebracht.


Ein Blick auf die Daten der Nachwahlbefragung in Berlin zeigte Dir, dass 80% der Piratenparteiwähler ihre eigene Stimmabgabe selbst als Protest einschätzen. Sie gaben also an, die PP nicht wegen deren Inhalte oder Kandidaten oder Auftreten zu wählen, sondern, um den "etablierten" Parteien zu zeigen, dass sie unzufrieden sind mit ihnen.
(Wenn Du das nicht "Politikverdrossenheit" nennen willst, ist mir das sehr recht, da seriöse Sozialwissenschaftler den Begriff eh nur in Anführungszeichen verwenden...)
Und was siehst du daran jetzt problematisch, wo ist der Widerspruch zu meiner Aussage?
 
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Hier gibt's ein längeres Interview mit dem Parteivorsitzenden Nerz:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/tacheles/1585664/

An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen. Auf Nachfrage, dass das doch wohl populistisch und vereinfachend sei, betont er, dass es noch viel schlimmer sei und die Kaste "der Politiker" sich zu weit von "den normalen Menschen" entfernt hätten.
Nun gibt's meiner Kenntnis nach keinen Sozialwissenschaftler, der zum Thema arbeitet und diese Aussage nicht als Kern jeder klassischen populistischen Partei bezeichnen würde. Und es fasst sehr schön zusammen, warum ich die Piraten für ein Problem halte, sie verschlimmern die "Politikverdrossenheit" weiter, weil irgendwelche Kinder im Internet (und nicht nur dort) glauben, was der Mann im Radio sagen darf. (Und bestimmt gibt's hier im Forum auch Menschen, die jetzt sagen, warum, der hat doch recht?)

Das ist auch eine Antwort auf die Frage nach Protestpartei und Politikverdrossenheit.
 
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Hier gibt's ein längeres Interview mit dem Parteivorsitzenden Nerz:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/tacheles/1585664/

An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen. Auf Nachfrage, dass das doch wohl populistisch und vereinfachend sei, betont er, dass es noch viel schlimmer sei und die Kaste "der Politiker" sich zu weit von "den normalen Menschen" entfernt hätten.

Naja, zumindest würde ich es im Gegensatz zu dir richtig widergeben, zuerst wurde im Interview die Kaste erwähnt, dann kam eine Nachfrage und daraufhin eben die Aussage mit der Sprache.

Um zu zitieren:

Sebastian Nerz:
Ich glaube, dass diese Aufgabe primär darin liegt, Politiker und Menschen wieder zueinander zu bringen. Wir haben in Deutschland beispielsweise das Problem, dass Politiker die zweitunbeliebteste Berufskaste überhaupt sind. Das heißt, der Politiker ist eigentlich der schlechtmöglichste Schwiegersohn, den man sich vorstellen kann, weil keiner ihm vertraut, weil keiner ihm glaubt. Einem Politiker glaubt man sofort, dass er korrupt ist und dass er seine Politik nach Lobbyismus richtet, aber nicht, dass er sich tatsächlich nach Inhalten richtet. Das ist ein Problem.

Diese Aussage mag populistisch sein, nur gehe ich einfach einmal davon aus, dass sie eben auch richtig ist. Das was er da sagt ist in der Tat ein Problem, ein Problem welches ja auch von Dir so dargestellt wird.
Wichtiger noch, auch die ganzen sogenannten Volksparteien sagen doch das selbe, die Bürger würden nicht mehr verstehen was die Politik so macht und ähnliches. Oder willst du das jetzt etwa auch abstreiten?

Solange es also eine große etablierte Partei erklärungsbedarf und ähnliches ausmacht ist das ok, wenn aber eine neue Partei wie die Piraten selbiges machen ist es böse?

Aber zurück zur Reihenfolge, gerade die Aussage
An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen
Die du jetzt kritisierst wurde im praktisch vom Interviewer in Form einer Frage in den Mund gelegt.
Deutschlandradio Kultur: Herr Nerz, so, wie Sie jetzt gerade sprechen, sprechen Sie genau wie auch Populisten aus anderen europäischen Ländern reden, Geert Wilders in den Niederlanden. Jörg Haider hat es in Österreich ähnlich formuliert. Dieser Vorwurf an Politiker, sie verstünden die Sprache der Menschen nicht mehr, sie würden gar nicht mit ihnen sprechen, ist das nicht ein bisschen einfach?
...
Sebastian Nerz
Ich glaube nicht, dass es nur darum geht, dass die Politiker die Sprache der Menschen nicht mehr verstehen, sondern ich glaube, dass es darum geht, dass die Parteien sich wirklich vollständig von den Menschen entfremdet haben.

Und du machst daraus, er hätte gesagt:


An einer Stelle sagt er sehr schön, dass "die Politiker" "die Menschen" heute nicht mehr verstehen, ihre Sprahce nicht mehr sprechen

Ist das dann nicht doch etwas zu primitiv?
 
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Dann eben das ganze Zitat:

Also, was ist Ihre gesellschaftliche Aufgabe? Wo sehen Sie die?

Sebastian Nerz: Ich glaube, dass diese Aufgabe primär darin liegt, Politiker und Menschen wieder zueinander zu bringen. Wir haben in Deutschland beispielsweise das Problem, dass Politiker die zweitunbeliebteste Berufskaste überhaupt sind. Das heißt, der Politiker ist eigentlich der schlechtmöglichste Schwiegersohn, den man sich vorstellen kann, weil keiner ihm vertraut, weil keiner ihm glaubt. Einem Politiker glaubt man sofort, dass er korrupt ist und dass er seine Politik nach Lobbyismus richtet, aber nicht, dass er sich tatsächlich nach Inhalten richtet. Das ist ein Problem.

Deutschlandradio Kultur: Herr Nerz, so, wie Sie jetzt gerade sprechen, sprechen Sie genau wie auch Populisten aus anderen europäischen Ländern reden, Geert Wilders in den Niederlanden. Jörg Haider hat es in Österreich ähnlich formuliert. Dieser Vorwurf an Politiker, sie verstünden die Sprache der Menschen nicht mehr, sie würden gar nicht mit ihnen sprechen, ist das nicht ein bisschen einfach?

Sebastian Nerz: Ich glaube nicht, dass es nur darum geht, dass die Politiker die Sprache der Menschen nicht mehr verstehen, sondern ich glaube, dass es darum geht, dass die Parteien sich wirklich vollständig von den Menschen entfremdet haben.

Wir haben Entscheidungsprozesse in Parteien, die sehr, sehr lange brauchen. Das Problem, dass das "Hocharbeiten" in Parteien, in Entscheidungsgremien sehr lange braucht, dass eine Partei damit notwendigerweise auch sehr lange braucht, um sich an gesellschaftliche Entwicklungen anzupassen.

Nehmen wir die jüngste gesellschaftliche Entwicklung, die wir haben. Das ist die Erfindung des Internets und damit die Umstellung der Art und Weise, wie wir Kommunikation betreiben, wie wir uns informieren, wie wir Informationen verstehen. Menschen haben jetzt Zugriff auf eine Informationsmenge, auf eine Wissensmenge, die es in dieser Form früher nie gab. Das bedeutet auch, dass es eine Art kollektives Gedächtnis gibt. Das heißt, nichts wird mehr wirklich vergessen.

Politiker haben damit natürlich ein Problem, weil dann auch ihre alten Wahlversprechen vorgehalten werden können. Aber diese gesellschaftliche Entwicklung wurde bei den Parteien völlig verschlafen. Sie wird auch heute noch verschlafen. Wenn ich mir anschaue, dass man sagt, wir müssen jetzt Netzpolitik machen, nein, es braucht keine separate Netzpolitik, sondern das Internet ist einfach ein Teil der Gesellschaft geworden. Es ist ein Teil der Politik geworden. Und dem müsste sich die Politik anpassen.

Die Politik hatte 30 Jahre Zeit, sich dem anzupassen. Sie hat es nicht geschafft. Und ich denke, dass in anderen gesellschaftlichen Bereichen genau das gleiche Problem entstanden ist und dass die Politik einfach einen Rüttler braucht, um wieder zurück zur Gesellschaft zu kommen, wieder ein Teil der Gesellschaft zu werden.

Also ihm wird nichts in den Mund gelegt, sondern von sich aus sagt er, dass es zwei Seiten gibt, "die Politiker" und "das Volk". Er wiederholt es mehrfach, auch wenn er es jeweils etwas unterschiedlich formuliert.

Zu Deinen etablierten Parteien, die das auch sehen: der große Unterschied besteht darin, dass die einen sagen, es gibt dieses Wahrnehmungsproblem, also Politiker sind unbeliebt und so weiter. Das sagen alle, das ist ein Problem, da muss man was dran ändern. Viele Leute _sehen_ Politiker alle als korrupt, das ist ein Problem. Die _Wahrnehmung_, wohlgemerkt. Nerz sagt aber, dass das Problem ist, dass sich die Politiker vom Volk entfernt haben. Nicht der Eindruck, den manche haben, dass es so sei, sondern die Tatsache, die es vermeintlich wirklich gäbe. Übel.
 
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wie können die Piraten und deren Anhänger politikverdrossen sein, wenn sich politisch engagieren?!

Zu Deinen etablierten Parteien, die das auch sehen: der große Unterschied besteht darin, dass die einen sagen, es gibt dieses Wahrnehmungsproblem, also Politiker sind unbeliebt und so weiter. Das sagen alle, das ist ein Problem, da muss man was dran ändern. Viele Leute _sehen_ Politiker alle als korrupt, das ist ein Problem. Die _Wahrnehmung_, wohlgemerkt. Nerz sagt aber, dass das Problem ist, dass sich die Politiker vom Volk entfernt haben. Nicht der Eindruck, den manche haben, dass es so sei, sondern die Tatsache, die es vermeintlich wirklich gäbe. Übel.

Was ist, wenn dem wirklich so ist, wenn es nicht nur eine Wahrnehmung ist?
 
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Das hängt wohl von Deiner politischen Überzeugung ab. Du wirst keine Partei finden, mit der Du in allen Punkten übereinstimmst, wie sollte das auch möglich sein. Und Du wirst keine Partei finden, in der nur nette, moralisch integere Menschen dabei sind. Falls Du darauf hinaus willst. Du kannst gern auch sagen, dass einzelne Parteien zur Zeit nicht wählbar sind und sich erstmal wieder selbst reinigen müssen sozusagen. Aber da keine Partei alles gut oder alles schlecht macht oder nur gute oder nur böse Menschen in hohen Positionen hat, hängt's einfach davon ab, welche Programmpunkte und Personen Dir wichtig sind.

(btw haben einzelne gewählte Piraten in Berlin ja auch schon angefangen, sich und ihren Lieben unrechtmäßig Steuergeld zuzuschanzen...)
 

Deleted_504925

Guest
Was ist, wenn dem wirklich so ist, wenn es nicht nur eine Wahrnehmung ist?
der eindruck entsteht dadurch das die meisten leute politik nur durch die skandale und fehltritte von politikern wahrnehmen.
es sitzen über 600 abgeordnete im bundestag, da zu behaupten es wären alle korrupte, weltfremde idioten ist bisschen weit hergeholt.
politik ist eben ein sehr sensibles arbeitsfeld, das genau von den medien beobachtet wird, da fallen fehler (zum glück) schnell auf (obwohl ja alles angeblich so schrecklich untransparent ist).
 
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verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, was du den Piraten vorwirfst. Sie verbreiten Politikverdrossenheit weil sie selber Politik machen?!?

man schaue sich nur das Thema Wulff an und der Piratenansatz wird immer sympathischer
 
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Zu Deinen etablierten Parteien, die das auch sehen: der große Unterschied besteht darin, dass die einen sagen, es gibt dieses Wahrnehmungsproblem, also Politiker sind unbeliebt und so weiter. Das sagen alle, das ist ein Problem, da muss man was dran ändern. Viele Leute _sehen_ Politiker alle als korrupt, das ist ein Problem. Die _Wahrnehmung_, wohlgemerkt. Nerz sagt aber, dass das Problem ist, dass sich die Politiker vom Volk entfernt haben. Nicht der Eindruck, den manche haben, dass es so sei, sondern die Tatsache, die es vermeintlich wirklich gäbe. Übel.
Irgendwie ergibt das was du da schreibst wenig Sinn. Meiner Meinung nach sollte es der Politik doch gelingen dem Volke zu erklären warum desssen Sichtweise nicht mit der Wirklichkeit übereinstimmt. Ist das aber nicht der Fall so besteht eine Barriere welcher Art auch immer zwischen Volk und Politik welche es zu überwinden gibt, womit aber der Standpunkt der Piraten richtig wäre. Die Wahrnehmung, welche du als gegeben akzeptierst ist ja nicht aus dem Nichts entstanden, auch ist dieses Problem schon länger bekannt.

Ab einem gewissen Punkt spielt es auch keine Rolle mehr ob die Wahrnehmung ursprünglich richtig oder falsch war, es spielt dann nur noch eine Rolle ob die Politik in der Lage ist diese Wahnehmung zu beinflussen. Ist sie es aber nicht, so kann und muss sie sich Vorwürfe, wie sie die Piraten machen gefallen lassen.

der eindruck entsteht dadurch das die meisten leute politik nur durch die skandale und fehltritte von politikern wahrnehmen.
es sitzen über 600 abgeordnete im bundestag, da zu behaupten es wären alle korrupte, weltfremde idioten ist bisschen weit hergeholt.
politik ist eben ein sehr sensibles arbeitsfeld, das genau von den medien beobachtet wird, da fallen fehler (zum glück) schnell auf (obwohl ja alles angeblich so schrecklich untransparent ist).

Das ist doch Unsinn. Die Leute würden doch nur zu gerne kompetente Politiker warnehmen, es gibt ja auch eine Reihe von bekannten und beliebten Politikern die das Bild der Politik positiv beinflussen. Leider gibt es zur Zeit von dieser Sorte Politiker einfach zu wenige. Was auch mit der Apathie der Handelnden zusammenhängt.
Wie grotesk die Bürger sich teils nach einer positiven Ausnahme sehnen hat man doch am Beispiel Guttenberg gesehen.
 
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Deleted_504925

Guest
Das ist doch Unsinn. Die Leute würden doch nur zu gerne kompetente Politiker warnehmen, es gibt ja auch eine Reihe von bekannten und beliebten Politikern die das Bild der Politik positiv beinflussen. Leider gibt es zur Zeit von dieser Sorte Politiker einfach zu wenige. Was auch mit der Apathie der Handelnden zusammenhängt.
Wie grotesk die Bürger sich teils nach einer positiven Ausnahme sehnen hat man doch am Beispiel Guttenberg gesehen.
das hat doch nichts mit realer politik zu tun sondern mit der medienpräsenz, politik wird im bundestag und in den gremien und ausschüssen gemacht, nicht in der bild zeitung und bei maischberger.

die meisten interessieren sich eben mehr für die show als für den inhalt (sieht man ja an guttenberg).
 
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das hat doch nichts mit realer politik zu tun sondern mit der medienpräsenz, politik wird im bundestag und in den gremien und ausschüssen gemacht, nicht in der bild zeitung und bei maischberger.

Das ist doch Unsinn.
Es gibt nicht DIE Politik und DIE Medienpräsenz, das gehört immernoch zusammen. Die Politiker besprechen sich in Ausschüßen und Gremien, entscheiden im Bundestag und sorgen anschließend für die ensprechende Medienpräsenz über Pressekonferenzen und ähnliches.
Das funktioniert aber nur solange einigermaßen vernünftigen wie die Politik eben auch Entscheidungen trifft oder zumindest die Diskussion innerhalb der Bevölkerung moderiert.

die meisten interessieren sich eben mehr für die show als für den inhalt (sieht man ja an guttenberg).
Nur was war das denn für eine Show?
Guttenberg hat sich hingestellt, eine Position übernommen und mehr oder weniger gesagt: "TrollLoL liebe Politiker macht ihr doch was ihr wollt, ich schaffe jetzt eben mal die Wehrplicht ab, ich lasse Opel pleite gehen wenn es denn sein muss" . Seine Show bestand darin die Schwäche der anderen aufzuzeigen um selbst davon zu profitieren. Klar er war ein Blender aber vieles davon wurde erst ermöglicht durch die Schwäche der anderen.
Mir ist es völlig unbegreiflich wie man den jetzigen Politikbetrieb der von einem Blender wie Guttenberg mühelos gekapert werden konnte verteidigt. Die Schwächen sind doch sowas von offensichtlich.
 
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YesNoCancel

Guest
ich gründe demnächst einen emma-twitter-account und schneide männlichen sexpuppen die pimmel ab und stelle den film online. hoffentlich schreibt der focus dann auch, das die schwarzer kastrationsängste schürrt. komm mal klar, diese peinliche heftverbrennungsnummer ist keine piraten-linie.
 
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