Notwehr

  • Ersteller Gelöschtes Mitglied 137386
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zwischen nicht perfekt und nichtssagend liegen welten. studien die die usa mit deutschland vergleichen können noch so viele koeefizienten berücksichtigen, sie bleiben unbrauchbar bzw wesentlich weniger aussagekräftig, als wenn man ähnlichere länder vergleicht. siehe österreich deutschland, was einfach mal ein vollkommen anderes bild ergibt. und das ist auch kein "nivranastandard" rofl. typisch vwler "wir können irgendwie keine so wirklich sinnvolle studie basteln und ein realitätsnahes modell kriegen wir auch nicht hin - aber wir haben IRGEND EIN modell gebastelt und das nehmen wir jetzt einfach mal als gegeben an, weil das ist das beste, was wir haben".


denkst du, ich hätte ein persönliches interesse an jeder debatte, an der ich mich beteilige? :rofl2:
mir gehts lediglich ums prinzip maximaler freiheit und möglichst weniger einschränkungen, soweit sie nicht unbedingt notwendig sind.

Dann musst du ja auch dafür sein alle Schusswaffen zu verbieten - denn das maximiert die Freiheit aller Bürger.
In den USA herrscht doch genau die Gesetzeslage, die du dier hier wünschst - Jeder Mensch hat dort das Recht Waffen zu besitzen und sich z.B. damit zu verteidigen.
Du behauptest ja selbst, dass es keinerlei Beweise dafür gibt, dass es besser ist den Menschen die Waffen wegzunehmen.
Komischerweise werden in den USA tausende über den Haufen geballert und jede Woche erschießt ein Kleinkind ausversehen jemanden.
In Japan wiederum, wo man alle Waffen konsequent entfernt hat wird so gut wie niemand mehr erschossen.

Aber das kann man ja alles nicht vergleichen ;-)

Mit dem gleichen Argument wie du rechtfertigen Leute z.B. auch ihren Glauben an Gott.
Denn sie sagen einfach zu jedem Gegenargument "Das mag ja alles so sein, überzeugen tut es mich aber nicht."
 
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Am Ende läuft es doch auf "no true scotsman" hinaus: Wenn die aktuellen Waffenregeln noch zu Mißbrauch führen dann waren sie eben nicht die "richtigen" Regeln. Man muss nur die "wahren" Regeln finden und dann wird alles gut.
Ne, so geht das nicht.

Entweder argumentiert freiheitlich, dann ist ein staatlicher Eingriff in die Freiheit der Menschen immer falsch. Dann ist es egal, ob mehr oder weniger Menschen sterben wenn Waffen erlaubt sind - Waffen sind Teil der Freiheit und gehören als solche nicht angetastet.

Oder man argumentiert utilitaristisch, dann hat der Staat das "Gemeinwohl" (wie auch immer das definiert werden soll, weshalb die ganze utilitaristische Herangehensweise meiner Meinung nach kompletter Schwachsinn ist, aber das ist ein anderes Thema) zu erhöhen. Gehen wir davon aus, dass dies der Fall sei, wenn weniger Menschen umkommen dann sind die Waffengesetze nur darauf auszurichten.

Dieses ständige hin und her nervt. Entscheidet euch wenigstens, von welchen Grundsätzen ihr ausgehen wollt!
 
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Wenn ein staatlicher Eingriff in die Freiheit der Menschen immer falsch wäre könnte ich ja morden ohne Konsequenzen. Weil ich bin frei und der Staat hat nicht einzugreifen.

Ganz so schwarz weiß geht es dann auch nicht. Ich finde so wie es geregelt ist.. ist es ganz gut und eigentlich ist das hier auch der Konsens. Alles weitere ist mal wieder ein grausig anzuschauendes winden von Heator.. :(
 
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Am Ende läuft es doch auf "no true scotsman" hinaus: Wenn die aktuellen Waffenregeln noch zu Mißbrauch führen dann waren sie eben nicht die "richtigen" Regeln. Man muss nur die "wahren" Regeln finden und dann wird alles gut.
Ne, so geht das nicht.

Entweder argumentiert freiheitlich, dann ist ein staatlicher Eingriff in die Freiheit der Menschen immer falsch. Dann ist es egal, ob mehr oder weniger Menschen sterben wenn Waffen erlaubt sind - Waffen sind Teil der Freiheit und gehören als solche nicht angetastet.

Oder man argumentiert utilitaristisch, dann hat der Staat das "Gemeinwohl" (wie auch immer das definiert werden soll, weshalb die ganze utilitaristische Herangehensweise meiner Meinung nach kompletter Schwachsinn ist, aber das ist ein anderes Thema) zu erhöhen. Gehen wir davon aus, dass dies der Fall sei, wenn weniger Menschen umkommen dann sind die Waffengesetze nur darauf auszurichten.

Dieses ständige hin und her nervt. Entscheidet euch wenigstens, von welchen Grundsätzen ihr ausgehen wollt!

Du kannst ja gerne so tun als gäbe es nur die beiden von dir definierten Standpunkte, leider ist dem einfach nicht so.
 
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Wenn ein staatlicher Eingriff in die Freiheit der Menschen immer falsch wäre könnte ich ja morden ohne Konsequenzen. Weil ich bin frei und der Staat hat nicht einzugreifen.

Ganz so schwarz weiß geht es dann auch nicht. Ich finde so wie es geregelt ist.. ist es ganz gut und eigentlich ist das hier auch der Konsens. Alles weitere ist mal wieder ein grausig anzuschauendes winden von Heator.. :(

Ein staatlicher Eingriff in die Freiheit ist natürlich falsch weil jeder Eingriff in die Freiheit falsch ist, somit auch der private. Genau deshalb darf der Staat ja gewaltsam gegen Menschen vorgehen, die vorher selbst (privat) die Freiheit anderer Menschen eingeschränkt haben - diese haben dadurch ihr eigenes Recht auf Freiheit verwirkt.

Du kannst ja gerne so tun als gäbe es nur die beiden von dir definierten Standpunkte, leider ist dem einfach nicht so.

Wenn ich logisch konsequent sein möchte gibt es tatsächlich nur diese Standpunkte. Möchte ich das nicht sein dann gibt es natürlich noch viel mehr aber dann können wir auch einfach aufhören zu diskutieren und uns auf die Ebene "mein Gott ist aber der richtige, deiner ist voll falsch und doof!" begeben.
 
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Auch der private Eingriff in die Freiheit ist falsch? Alter...
Großes Kino hier :top2:
 
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Auch der private Eingriff in die Freiheit ist falsch? Alter...
Großes Kino hier :top2:

Natürlich. Was soll daran besonderes sein? Allgemein ist das als staatliches Gewaltmonopol bekannt. Das verhindert, dass irgendwelche Leute die Freiheit anderer Menschen beschränken können (da sie dafür ja Gewalt einsetzen müssten).
Dass der Staat diese Gewalt aktuell einsetzen darf ist ein Problem das noch zu lösen ist, aber eins nach dem anderen :) Dass private Einschränkungen der Freiheit anderer Menschen nicht drin sind ist aber doch immerhin schon allgemein akzeptiert, jedenfalls im halbwegs zivilisierten Teil der Erde.

@Outsider: Suchfunktion, habe ich schon ein paar mal, gehört nicht hier hin.
 
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Ich behaupte mal ganz unverfroren, dass es unmöglich ist nicht irgendwie geartet in die Freiheit eines anderen Menschen einzugreifen. Jede Interaktion (und Menschen interagieren nunmal) kann bereits "Nährboden" für einen Eingriff in die Freiheit eines jeden sein. Ich will nicht den Clawg raushängen lassen aber fast egal wie man Freiheit definiert (ganz abgesehen davon, dass es immer subjektvie Elemente sind die mitschwingen) wird es schwer möglich sein in einer Gemeinschaft/Gesellschaft nicht die Freiheit anderer einzuschränken und seine eigene eingeschränkt zu sehen..
 
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Ich behaupte mal ganz unverfroren, dass es unmöglich ist nicht irgendwie geartet in die Freiheit eines anderen Menschen einzugreifen. Jede Interaktion (und Menschen interagieren nunmal) kann bereits "Nährboden" für einen Eingriff in die Freiheit eines jeden sein. Ich will nicht den Clawg raushängen lassen aber fast egal wie man Freiheit definiert (ganz abgesehen davon, dass es immer subjektvie Elemente sind die mitschwingen) wird es schwer möglich sein in einer Gemeinschaft/Gesellschaft nicht die Freiheit anderer einzuschränken und seine eigene eingeschränkt zu sehen..

"Nährboden" für den Eingriff in die Freiheit ist aber doch kein Eingriff in die Freiheit.
Oder anders ausgedrückt: Wie weiter oben beschrieben ist das staatliche Gewaltmonopol mit dem Verbot, dass Privatpersonen in die Freiheit anderer Personen eingreifen gleichzusetzen. Ein Eingriff in die Freiheit kann nur und ausschließlich durch Gewalt erfolgen. Wenn ich jemandem gut zurede und er dann irgendwas macht ist das kein Eingriff in die Freiheit. Auch jemanden zu beleidigen ist kein Eingriff in die Freiheit. Nur physische Gewalt kann Freiheit beschränken, denn alles andere kann ich ja ganz freiwillig ignorieren wenn ich möchte.
Klar gibt es ein paar Grenzregionen, z.B. der Übergang von Worten zu Lärmbelästigung, d.h. wann werden Schallwellen zu physischer Gewalt? Hier gibt es dann etwas Spielraum für Auslegungen aber am Grundprinzip ändert das nichts. Interaktion zwischen Menschen ist in der Regel gewaltfrei und damit freiwillig, somit wird keinerlei Freiheit eingeschränkt.
 
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"Nährboden" für den Eingriff in die Freiheit ist aber doch kein Eingriff in die Freiheit.
Oder anders ausgedrückt: Wie weiter oben beschrieben ist das staatliche Gewaltmonopol mit dem Verbot, dass Privatpersonen in die Freiheit anderer Personen eingreifen gleichzusetzen. Ein Eingriff in die Freiheit kann nur und ausschließlich durch Gewalt erfolgen. Wenn ich jemandem gut zurede und er dann irgendwas macht ist das kein Eingriff in die Freiheit. Auch jemanden zu beleidigen ist kein Eingriff in die Freiheit. Nur physische Gewalt kann Freiheit beschränken, denn alles andere kann ich ja ganz freiwillig ignorieren wenn ich möchte.
Klar gibt es ein paar Grenzregionen, z.B. der Übergang von Worten zu Lärmbelästigung, d.h. wann werden Schallwellen zu physischer Gewalt? Hier gibt es dann etwas Spielraum für Auslegungen aber am Grundprinzip ändert das nichts. Interaktion zwischen Menschen ist in der Regel gewaltfrei und damit freiwillig, somit wird keinerlei Freiheit eingeschränkt.

:rofl2:

Du hast von Psychologie anscheinend recht wenig Ahnung. Und vom Leben anscheinend auch. Denn viel mehr als zu leben muss man nicht um zu wissen, dass es einfach unwahr ist was du sagst. Nach deiner Definition wäre ein Drohbrief keine Gewalt. Stalking keine Gewalt.

Dass du denkst alles andere kannst du ignorieren.. macht mich echt betroffen. Angenommen du bist ein Flüchtling und siehst Tag ein Tag aus wie Menschen elendig verrecken. An dir wird keinerlei Gewalt (physisch) ausgeübt du siehst nur alles. Du denkst, dass a) das kein EIngriff in die "Freiheit" ist und b) nicht dazu führt, dass sich die Person krass zum negativen verändern kann und meistens wird?

Naja kann man ja "einfach so alles ignorieren". Du machst mich sprachlos.
 
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ach komm dieses mv-land hirngespinst wurde hier doch schon vor jahren zu den akten gelegt. da passt halt nichts und man muss beide augen zudrücken um sich das irgendwie zurechtzubiegen. leider war mv im augen zudrücken immer ziemlich gut :|
 
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Nach deiner Definition wäre ein Drohbrief keine Gewalt. Stalking keine Gewalt.

Das ist zwei weitere Beispiele für Grenzbereiche. Androhung von Gewalt ist natürlich genauso ein Problem, sonst wäre ja "jemandem eine Pistole ins Gesicht halten" auch nicht erfasst, solange man nicht den Abzug drückt. Dennoch kann man hier die Verbindung zur physischen Gewalt recht problemlos aufrecht erhalten.
Stalking greift i.d.R. weit in das persönliche Eigentum ein, d.h. es beschränkt sich ja meist nicht auf den öffentlichen Raum. Auch hier ist die präzise Grenze nicht unbedingt leicht zu definieren aber die Verbindung zur physischen Gewalt gegen die Person oder ihr Eigentum ist problemlos zu finden.

Dass du denkst alles andere kannst du ignorieren.. macht mich echt betroffen. Angenommen du bist ein Flüchtling und siehst Tag ein Tag aus wie Menschen elendig verrecken. An dir wird keinerlei Gewalt (physisch) ausgeübt du siehst nur alles. Du denkst, dass a) das kein EIngriff in die "Freiheit" ist und b) nicht dazu führt, dass sich die Person krass zum negativen verändern kann und meistens wird?

Natürlich kann das Menschen krass zum negativen verändern - oder zum positiven oder gar nicht. Wie Menschen sich fühlen geht mich erst mal einen Scheiß an. Das ist einzig und allein Sache dieser Menschen und solange sie nicht gewalttätig werden dürfen sie erst mal machen und fühlen und denken was sie wollen. Freiheit nennt sich sowas.

Erwachsene Menschen müssen nicht behütet und erzogen werden. Menschen sollten im Gegenteil mit Problemen konfrontiert werden, gefordert werden, denn nur an Herausforderungen wächst man. Solange keine physische Gewalt angetan wird ist es einfach von einem erwachsenen Menschen zu erwarten, dass er auch mal mit einer Beleidigung oder sowas klarkommt, ohne gleich weinend zum psychologen zu rennen. Und wer damit nicht klar kommt - selbst schuld. Das ist eben auch Freiheit, dass man eigene Verantwortung für die eigenen Probleme übernimmt und realisiert, dass eben nicht der Rest der Welt schuld daran ist wenn man sich scheiße fühlt sondern nur man selbst. Gefühle können keine Grundlage für Gesetze sein, das ist in einem Rechtsstaat einfach vollkommener Schwachsinn (wie HeatoR ja im anderen Topic bzgl. der Idiotie der "Ehrverletzung" im deutschen Recht perfekt logisch und nachvollziehbar begründet hat).
 
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Natürlich. Was soll daran besonderes sein? Allgemein ist das als staatliches Gewaltmonopol bekannt. Das verhindert, dass irgendwelche Leute die Freiheit anderer Menschen beschränken können (da sie dafür ja Gewalt einsetzen müssten).
Würdest du sagen, es sei verbotener staatlicher Eingriff in deine Berufsfreiheit, wenn der Staat mit Steuergeldern finanziert das gleiche Produkt rausbringt wie du, nur den Preis immer 10% unter dein Angebot drückt? Und würdest du sagen, wenn dein Konkurrent das tut müsse das verboten werden?

Würdest du sagen, es sei ein verbotener staatlicher Eingriff in deine Religionsfreiheit, wenn er dir verbietet, seine Gebäude zu betrefen, weil du deiner Religion anhängst (oder ggf. einer bestimmten nicht)? Und würdest du sagen, Frau X müsse gezwungen werden, dich in ihre Wohnung zu lassen, obwohl sie dich wegen deiner religiösen Ansichten nicht mal sehen will?

Würdest du sagen, es sei ein verbotener staatlicher Eingriff in deine Meinungsfreiheit, wenn ich als Staatsdiener in dieser Funktion verbreite, du solltest deine geistigen Ergüsse besser für dich behalten? Trotzdem kannst du es mir als Privatmann nicht verbieten.

Dass private Einschränkungen der Freiheit anderer Menschen nicht drin sind ist aber doch immerhin schon allgemein akzeptiert, jedenfalls im halbwegs zivilisierten Teil der Erde.
Nein! In unserer doch als zivilisiert zu bezeichnenden Gesellschaft darf der Staat die Freiheit nicht einschränken, sofern er keine ausreichende Rechtfertigung aufweisen kann - das haben wir hier schon tausendmal diskutiert. Insoweit hat Heator ja auch Recht. Das ganze ist aber kein Selbstzweck, sonndern hat historisch-staatstheoretische und -philosophische Hintergründe. Bürger dürfen hier in der Gesellschaft die Freiheit anderer munter einschränken, solange sie nicht so weit über die Strenge schlagen, dass der Staat sich zum eingreifen gezwungen wird. Ich darf dich wegen deiner Meinung, deinem Aussehen, deiner Religion, deinem Beruf, deiner bescheuerten Weltsicht, deiner Mitgliedschaft in einer Partei etc. diskriminieren und du kannst rein gar nichts dagegen tun. Und wenn ich dabei deine Freiheit einschränke, dann hast du eben Pech. Es gibt Eingriffe, die sind so stark, dass weder Staat noch andere Bürger ihn vornehmen dürfen. Aber grundsätzlich darf ich als Bürger die Freiheit anderer sehr viel weitgehender einschränken, als der Staat. Dein toller Trick, jetzt den Freiheitsbegriff um einen komisch diffusen Gewaltbegriff zu erweitern, der zweifellos aufgrund deiner besonderen Definitionen von Freiheit und Gewalt in deiner Logik Sinn ergibt und deinen Standpunkt innerhalb dieser Logik richtig erscheinen lässt, ändert daran gar nichts.
 
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Würdest du sagen, es sei verbotener staatlicher Eingriff in deine Berufsfreiheit, wenn der Staat mit Steuergeldern finanziert das gleiche Produkt rausbringt wie du, nur den Preis immer 10% unter dein Angebot drückt? Und würdest du sagen, wenn dein Konkurrent das tut müsse das verboten werden?

Wenn es ein Konkurrent tut ist es auf jeden Fall okay, immerhin ist genau das ein Grundprinzip der Marktwirtschaft. Er kann anbieten was er will zu welchem Preis er will und ich muss eben selbst wirtschaften können.
Wenn es der Staat tut hätte ich prinzipiell kein Problem damit, solange für diesen die gleichen marktwirtschaftlichen Spielregeln gelten. Anders sieht es aus, wenn hier Steuergelder genutzt werden, diese wurden ja vorher von der Bevölkerung eingetrieben und sie einzusetzen, um die Wirtschaft zu schädigen, ist mit hoher Wahrscheinlichkeit problematisch. Pauschal lässt sich das aber nicht sagen, dafür ist das Beispiel zu allgemein.

Würdest du sagen, es sei ein verbotener staatlicher Eingriff in deine Religionsfreiheit, wenn er dir verbietet, seine Gebäude zu betrefen, weil du deiner Religion anhängst (oder ggf. einer bestimmten nicht)?

Ich finde die Religionsfreiheit sowieso unnütz. Religionen sind nichts anerderes als Ideologien und damit Meinungen. Sie sind somit von der Meinungsfreiheit gedeckt. Eine über die Meinungsfreiheit hinausgehende Religionsfreiheit ist redundant bzw. sogar schädlich.

Aber unabhängig davon: Gleichheit vor dem Gesetz gebietet, dass der Staat alle Menschen gleich behandelt. Das gilt allerdings nur für den Staat, nicht für Privatpersonen, die ja (wie du unten ausführst) munter diskriminieren dürfen wie sie wollen.

Und würdest du sagen, Frau X müsse gezwungen werden, dich in ihre Wohnung zu lassen, obwohl sie dich wegen deiner religiösen Ansichten nicht mal sehen will?

Natürlich nicht. Frau X ist eine Privatperson und ihre Wohnung ist ihre Wohnung. Sie kann damit tun und lassen was sie will, sie kann hereinlassen wen sie will. Wenn sie nicht an mich vermieten will, aus welchem Grund auch immer, muss sie das nicht, jedenfalls nicht in einer gerechten Welt.

Würdest du sagen, es sei ein verbotener staatlicher Eingriff in deine Meinungsfreiheit, wenn ich als Staatsdiener in dieser Funktion verbreite, du solltest deine geistigen Ergüsse besser für dich behalten?

Wenn du es in deiner Funktion als Staatsdiener unter Androhung staatlicher Gewalt tust, ja.

Trotzdem kannst du es mir als Privatmann nicht verbieten.

Wenn du es als Privatperson äußerst ist es okay. Insbesondere ohne die Drohung von Gewalt (z.B. staatlicher Zwangsmaßnahmen) kannst du sagen was du willst, das ist Meinungsfreiheit.

Bürger dürfen hier in der Gesellschaft die Freiheit anderer munter einschränken, solange sie nicht so weit über die Strenge schlagen, dass der Staat sich zum eingreifen gezwungen wird. Ich darf dich wegen deiner Meinung, deinem Aussehen, deiner Religion, deinem Beruf, deiner bescheuerten Weltsicht, deiner Mitgliedschaft in einer Partei etc. diskriminieren und du kannst rein gar nichts dagegen tun. Und wenn ich dabei deine Freiheit einschränke, dann hast du eben Pech. Es gibt Eingriffe, die sind so stark, dass weder Staat noch andere Bürger ihn vornehmen dürfen. Aber grundsätzlich darf ich als Bürger die Freiheit anderer sehr viel weitgehender einschränken, als der Staat. Dein toller Trick, jetzt den Freiheitsbegriff um einen komisch diffusen Gewaltbegriff zu erweitern, der zweifellos aufgrund deiner besonderen Definitionen von Freiheit und Gewalt in deiner Logik Sinn ergibt und deinen Standpunkt innerhalb dieser Logik richtig erscheinen lässt, ändert daran gar nichts.

Ich glaube, du verstehst nicht ganz, was "Freiheit beschränken" überhaupt bedeutet. Natürlich darfst du mich diskriminieren wie du willst, und das ist gut so! Aber mich zu diskriminieren beschneidet doch meine Freiheit in keiner Weise?!
Wenn du mich diskriminierst indem du nichts mit mir zu tun haben willst dann kann ich immernoch alle meine Freiheiten nutzen. Ich kann tun und lassen was ich will. Ich kann dich nicht zwingen mit mir zu interagieren aber wenn ich das tun würde dann würde ich ja gerade _deine_ Freiheit einschränken.
Die einzige Möglichkeit, wie du _meine_ Freiheit einschränken kannst, ist gewaltsam gegen mich oder mein Eigentum vorzugehen. Und genau das verbietet dir der Staat. Du kannst denken, tun und lassen was du willst (also deine Freiheit nutzen), solange du nicht zur Gewalt greifst. Und das ist gut so! Die private Interaktion entspricht schon recht genau dem, was ich mir wünschen würde. Klar, es gibt in den "Randbereichen" noch ein paar Abweichungen (siehe das Topic zur Ehrverletzung, die ist natürlich dümmlich) aber im Großen und Ganzen passt es schon. Ich würde das jetzt vom privaten noch aufs staatliche übertragen, da der Staat viel zu viel Gewalt ausüben darf, aber da wir hier über die private Ebene reden ist das erst mal irrelevant.

Also nochmal ganz deutlich: Aktuell kannst du als Privatperson nicht meine Freiheit beschränken, ohne dass ich dich dafür staatlich belangen könnte. Du kannst "nur" deine Freiheit nutzen, um nichts mit mir zu tun zu haben, was dein gutes Recht ist und meine Freiheit nicht im geringsten einschränkt. Jegliche Handlungen, die meine Freiheit tatsächlich einschränken würden (mir auf die Nase hauen, mich einsperren, mir Eigentum gegen meinen Willen wegnehmen etc.), sind dir verboten. Und das ist gut so!
 
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Dein Freiheitsbegriff deckt sich nicht mit dem des deutschen Rechts. Ist mir zu kompliziert mich mit deinen Definitionen von Freiheit und Gewalt zu beschäftigen, sorry...
 
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Dann erklär mir doch bitte, wo der Freiheitsbegriff im deutschen Recht anders definiert ist und wieso er anders Sinn ergeben sollte.
"Meine" Definition ist recht eindeutig und ich wüsste nicht, wie man das anders definieren könnte.
Freiheit ist doch gerade, mit mir und meinem Eigentum tun und lassen zukönnen was ich will, solange ich dabei nicht die Freiheit eines anderen Menschen beschränke. Oder siehst du das anders?
 
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wieso geht es eigtl jedes mal immer um freiheits- und gewaltdefinition wenn mv iwo in einen thread stepped?
 
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Weil er seit min. 5 Jahren einfach immer wieder das gleiche Post neu verfasst.
 

Benrath

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Eigentum scheint auch gottgegeben.
 
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Ne, zu Eigentum habe ich mal ein topic gemacht. Suchfunktion ;) Gottgegeben ist es hier, da es nicht zum Thema gehört und ich ja nicht vom Thema ablenken will.

Hier geht es um Notwehr. Dass man bei dem Thema über eine Gewaltdefinition reden muss, die dann Grundlage für den Bestand der Notwehr ist, ist doch selbstverständlich. Das hat nichts mit MV-Land oder mir zu tun, das ist einfach komplett on-topic.
 
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Benrath

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Wozu, da hattest du genauso unrecht wie hier. Ich hab da btw auch mal ein Thema aufgemacht. Übrigens ist diese "ich hab dazu mal ein THema aufgemacht" recht lame. Was solln das heißen? Da haben wir das final geklärt? lol
 
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Es bedeutet "nein, es ist nicht gottgegeben, es sollte durchaus diskutiert werden", aber auch "da gibt es bereits ein topic zu, ich lade dich ein darin zu posten um eventuelle Fragen dazu abschließend zu klären, denn mit Notwehr hat es wenig zu tun".
 
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Naja worüber soll denn jetzt hier diskutiert werden? Du postulierst, wie üblich, dass "jeder Eingriff in die Freiheit" falsch sei und jemand, der es tut, sein "eigenes Recht auf Freiheit" verwirkt habe. Wie Outsider auf der vorigen Seite schon festgestellt hat, begründest du das aber nicht. Es soll also in irgendeiner Weise selbstevident sein. Wir haben das Topic beim letzten Wiederkauen ohne dich gemacht, da ist heator für dich eingesprungen, und es war auch nicht erfolgreicher.
Es gibt keinen natürlichen Zustand der Freiheit und somit auch keinen natürlichen Anspruch auf Freiheit. Dass Eingriffe in die Freiheit des Einzelnen nicht immer zuträglich für eine Gesellschaft sind ist den meisten bewusst (muss aber auch erstmal bewiesen werden) und daher sollten solche Eingriffe gut gewählt sein. Aber dadurch, dass Unverletzlichkeit des Körpers und Eigentums ein soziales Konstrukt ist, entscheidet sich die Abwägung für Freiheit oder nicht auch aus sozialen Konstrukten, meist aus dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit.
 
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Genau das ist doch der Punkt: Die Unverletzlichkeit des Körpers und Eigentums ist durch unseren Staat garantiert. Keine Privatperson darf dies einschränken. Aktuell darf es der Staat, das finde ich nicht gut, geht aber zu weit vom Thema weg.
Fakt ist aber, dass Privatpersonen es in unserer heutigen Rechtslage nicht dürfen.
Da postuliere ich nichts, da schaue ich mir einfach die aktuelle Rechtslage an. Die Juristen hier dürfen mich jetzt gerne noch auf Ausnahmen hinweisen :)
 
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Genau das ist doch der Punkt: Die Unverletzlichkeit des Körpers und Eigentums ist durch unseren Staat garantiert. Keine Privatperson darf dies einschränken. Aktuell darf es der Staat, das finde ich nicht gut, geht aber zu weit vom Thema weg.
Fakt ist aber, dass Privatpersonen es in unserer heutigen Rechtslage nicht dürfen.
Da postuliere ich nichts, da schaue ich mir einfach die aktuelle Rechtslage an. Die Juristen hier dürfen mich jetzt gerne noch auf Ausnahmen hinweisen :)

yo, stichwort notwehr/div. notstände zum beispiel :ugly:
 
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yo, stichwort notwehr/div. notstände zum beispiel :ugly:

Passt doch genau zu dem, was ich oben geschrieben habe: Wer selbst Gewalt anwendet (und damit diese schöne Unverletzlichkeit von Körper und Eigentum anderer Menschen einschränkt) darf auch mit Gewalt davon abgehalten werden. Das ist die Definition von Notwehr. Ich verstehe noch nicht so ganz, wieso das hier von vielen als irgendwas besonderes dargestellt wird. Oder will man einfach nur dagegen sein, weil ich es schreibe?

Wir reden über Notwehr, das sind zwei private Parteien, beide haben prinzipiell ein Recht auf Gewaltfreiheit, eine übt aber Gewalt aus und verwirkt somit ihr Recht auf Gewaltfreiheit und darf von der anderen Partei - mit Gewalt - gestoppt werden.

Das deutsche Recht setzt "meinen" Idealzustand bereits recht genau um. Also wo zur Hölle ist jetzt euer Problem?
 
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Weil die Krux und der Diskussionspunkt ja bei der Definition liegen. Du willst es "logisch konstruieren" und beschränkst dich auf körperliche Gewalt. Das deutsche Recht setzt allerdings auch solche Sachen wie Mobbing, Stalking oder Diskriminierung (aka ich lasse keine Musel in meinen Laden) unter Strafe. Du dagegen bezeichnest psychische Gewalt als zu schwammig und willkürlich. Willkürlich ist aber schon die erste Prämisse, daher gibt es keinen Grund dazwischen eine Grenze zu ziehen.
 

Benrath

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Wieso darf der Staat ein von ihm selbst geschaffenes Recht nicht einschrönken?
 
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Passt nicht mehr in die aktuelle abstrakte Diskussion, aber zu Waffenkauf in Deutschland allgemein schon (da waren wir vor einigen Seiten mal). Es wird ein Tag in einem Waffenladen beschrieben und einige Gesetze erklärt. Zum Beispiel Schreckschuss nur daheim, Führverbot usw.
Wen es also interessiert, die meisten kaufen übrigens momentan wegen Angst vor Flüchtlingen.

http://www.zeit.de/2015/52/schusswaffen-kauf-deutschland-weihnachten/komplettansicht
 
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Ich versteh eh nicht, warum Schreckschusspistolen in Deutschland legal sind. Der einzige Zweck dieser Dinger ist es, als Anscheinwaffe für Straftaten benutzt zu werden und an Silvester Passanten zu terrorisieren.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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oder um eventuelle angreifer abzuschrecken...
 
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Ich versteh eh nicht, warum Schreckschusspistolen in Deutschland legal sind. Der einzige Zweck dieser Dinger ist es, als Anscheinwaffe für Straftaten benutzt zu werden und an Silvester Passanten zu terrorisieren.
Nein, gerade nicht. Deine Ausführungen sind Beispiele für missbräuchliche Nutzungen die im Übrigen auch unter Strafe stehen.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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na du läufst clint eastwood style mit deinem fake ballermann unterm arm rum, eine gruppe neubürger vergewaltigt eine toitsche brunhilde, du ziehst den ballermann und sagst "salam alaykum stellen sie bitte das vergewaltigen ein" und die jungs nehmen reissaus. die dinger sehen wie echt aus und die meisten kriminellen sind feige würstchen, die lieber rennen als rauszufinden, ob das ding echt ist. :deliver:
(klar, wäre mit einer scharfen knarre und besseren notwehrgesetzen (in dubio pro verteidiger) viel schöner, aber man nimmt was man kriegt :troll:)
 
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na du läufst clint eastwood style mit deinem fake ballermann unterm arm rum, eine gruppe neubürger vergewaltigt eine toitsche brunhilde, du ziehst den ballermann und sagst "salam alaykum stellen sie bitte das vergewaltigen ein" und die jungs nehmen reissaus. die dinger sehen wie echt aus und die meisten kriminellen sind feige würstchen, die lieber rennen als rauszufinden, ob das ding echt ist. :deliver:
(klar, wäre mit einer scharfen knarre und besseren notwehrgesetzen (in dubio pro verteidiger) viel schöner, aber man nimmt was man kriegt :troll:)

Was ich mir in so momenten immer denke ist, was man macht, wenn einer dieser Freaks es drauf ankommen lässt. "Du schiesst doch eh nicht! Die Eier hast Du nicht." (ich nehm jetzt einfach mal den gemeinen, deutschen Neonazivergewaltiger, damit nicht immer die Neger herhalten müssen). Ist mit scharfer Waffe wahrscheinlich noch viel schwerer als mit Schreckschuss. Jemandem der Dich direkt anschaut und auf Dich langsam mit ausgebreiteten Armen zukommt ins Gesicht zu schiessen... kostet sicher mehr Cojones als man sich hier auch nur im entferntesten vorstellen kann.

Klar hier im Forum sind alle beinharte, potentielle Navy-Seals. Gut ausgebildet. Nerven wie Drahtseile. Sein Adrenalin immer unter Kontrolle. Ich denke aber im Notfall werden hier 99% versagen. Wir sind nunmal PC-Täter und Labersäcke. Meine letzte Schlägerei ist nun schon fast ein Jahrzehnt her, dennoch weiß ich noch recht genau wie mich die Situation anfangs extremst gelähmt hat. War nicht von Vorteil und hat mir die Fluchtoption direkt genommen. Wenn ich nun den Erzählungen eines ehemaligen Kumpels von mir (Waldhof-Hool, Fallschirmjäger, Kickboxer), der dieses Gefühl geliebt und gebraucht hat, glauben schenken darf, dann weiß ich: das kann ich niemals gewinnen, egal welchen Bewaffnungsvorteil ich habe.
Und ich glaube da bin ich hier nicht alleine.
 
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