Notwehr

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Wir haben ein Gesundheitssystem. Dieses muss natürlich ausgestattet sein, um auch mit depressiven Menschen umgehen zu können.
Aber mündige Bürger müssen über ihr eigenes Leben entscheiden können. Ob sie das eventuell später bereuhen würden ist da egal. Ich bereuhe es jetzt auch, mein Kreuz auf dem Wahlzettel jemals bei der CDU gesetzt zu haben, trotzdem hat mich damals keiner von abgehalten. Ist halt einfach meine eigene Schuld gewesen. Menschen sind für sich selbst verantwortlich.

Suizide sind aber nur ein absolutes Randthema und sollten für Waffengesetze nur wirklich gar keine Rolle spielen, dafür sind es einfach zu wenige und sie sind auch einfach unwichtig.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

Guest
komisch, die suizidraten in den usa sind nicht höher als in den meisten anderen westlichen ländern und niedriger als zB in frankreich oder japan. zweithöchste suizidrate südkorea. usa auf platz 32. aber klar, wenn es hier so viele waffen gäbe wie in den usa, würden sich viel mehr leute umbringen :rolleyes:
https://de.wikipedia.org/wiki/Suizidrate_nach_Ländern
 
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Und mal wieder kann man sagen: Jo gratz, Monokausalität hast du gut widerlegt, hat aber auch nie jemand postuliert. Und jo, wenn es eine höhere Verbreitung von Waffen in Deutschland gäbe würden mit Sicherheit auch die Suizidraten mit Waffen steigen. :deliver:

Ist jetzt mit Sicherheit nicht der gewichtigste Punkt für oder gegen Waffenverbreitung, aber mal als Ansatz: Jeder, der Waffen, Drogen oder sonstiges in Deutschland erlauben möchte, fordert dies, normalerweise, nur für Erwachsene. Der Grund ist offensichtlich der, dass Kinder und Jugendliche viele ihrer Handlungen und deren Konsequenzen nicht absehen können. Ein depressiver/ psychisch kranker Mensch kann das ebenso wenig, deswegen würde ich ihm tendentiell die Freiheit, sein Leben zu nehmen, ebenfalls nicht überlassen.
Problematisch wird es natürlich in der Definition und dem entsprechenden Missbrauchspotenzial. Aber davon auszugehen, dass jeder, der sein Leben beenden möchte, dies aus freien Stücken tut, ist reichlich hanebüchen.
 
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ich glaube nicht, dass der suizid mit einer waffe "einfach" ist. dieses "den abzug drücken" stelle ich mir deutlich schwerer vor als einfach nur eine tablette zu schlucken (oder mehrere), von daher würde ich das nicht als vernünftiges argument zählen
 
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Außerdem bedeutet es ja, dass man sich vorher erst mal diverse bürokratische Hürden überwinden und sich dann noch eine Waffe kaufen muss. Für den spontanen Suizid ist das denkbar ungeeignet.
Selbst sowas wie die Waffe (wenn sie vorher schon da war) aus dem Waffenschrank holen dauert etwas (weshalb sie als spontanes Verteidigungsmittel auch so ungeeignet sind) und schafft wieder Zeit zum nachdenken. Wer alle diese Schritte vollzieht und sich dann noch erfolgreich mit der Schusswaffe umbringt der hätte nun wirklich genau das gleiche viel einfacher mit Pillen erreichen können.

Suizid ist einfach in einer Diskussion um die Legalisierung von Waffen kein relevantes Argument.

Gefährdung Unschuldiger etc. wiegen da viel schwerer - wobei wir ja da wiederum viele Länder sehen, die liberale Waffengesetze haben und in denen Menschen doch nicht reihenweise sterben. Wie bei so vielen Dingen braucht man einfach eine vernünftige, gebildete, kultivierte Bevölkerung, die Gewalt ablehnt. Denn nicht Waffen töten Menschen, Menschen töten Menschen. Bringt man Menschen bei, dass das keine gute Idee ist, dann ist es recht egal ob sie Waffen haben oder nicht.
 
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Benrath

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Wir haben ein Gesundheitssystem. Dieses muss natürlich ausgestattet sein, um auch mit depressiven Menschen umgehen zu können.
Aber mündige Bürger müssen über ihr eigenes Leben entscheiden können. Ob sie das eventuell später bereuhen würden ist da egal. Ich bereuhe es jetzt auch, mein Kreuz auf dem Wahlzettel jemals bei der CDU gesetzt zu haben, trotzdem hat mich damals keiner von abgehalten. Ist halt einfach meine eigene Schuld gewesen. Menschen sind für sich selbst verantwortlich.

Suizide sind aber nur ein absolutes Randthema und sollten für Waffengesetze nur wirklich gar keine Rolle spielen, dafür sind es einfach zu wenige und sie sind auch einfach unwichtig.

Offensichtlich sind es siehe oben ja nicht so wenig Suizide mit Waffen.

Und zum Rest ich hab mal das mündig fett gemacht. In deiner Welt ist man halt immer mündig, so wie der Markt nie versagen kann. Da hört für mich die Diskussion halt einfach auf, weils keinen Sinn macht.
 
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Der Anteil der Waffen an Suiziden ist doch egal, wenn man davon ausgehen kann, dass der Suizid einfach mit Pillen statt der Schusswaffe durchgeführt worden wäre, wenn die Waffe nicht zur Verfügung stünde.
Ich muss zugeben ich habe von dem Thema nur sehr begrenzt Ahnung aber ein wenig gesunder Menschenverstand plus HeatoRs Suizidstatistiken legen doch nahe, dass die Verfügbarkeit von Schusswaffen keinen signifikanten Einfluss auf die Suizidrate hat.

Dass man nicht mündigen Bürgern keine Waffen geben sollte ist zudem ein ganz anderes Thema. Da sind wir uns auch auf jeden Fall einig - was die Suiziddiskussion noch sinnloser macht, denn nicht (mehr) mündigen Bürgern die Waffe wegnehmen würde ich natürlich auch befürworten.


So, nun mal zurück zur Notwehr bzw. Nothilfe, ich hatte die Frage schonmal gestellt aber sie ging etwas unter:

In der Mitte einer Gruppe wird gerne jemand gefoltert/vergewaltigt/ermordet/whatever. Zwischen mir und dem Verbrechen stehen mehrere Leute, unbeteiligt aber unbeweglich. Ich habe ein Gewehr mit nur einer Kugel, meine einzige Option ist es, unter Inkaufnahme der Verletzung der Zuschauer auf den Täter zu schießen. Wäre das Nothilfe oder nicht?
Und macht es einen Unterschied, ob es "nur" Zuschauer sind oder ob sie aktiv mitwirken (d.h. versuchen, in die Mitte zu gelagen, um auch mal foltern zu dürfen)?
Wie ändert sich die Situation, wenn wir plötzlich nicht mehr über einen Mob reden sondern über eine Demonstration. Jemand in der Mitte der Demonstration fängt an Steine (oder gefährlicheres, meinetwegen Handgranaten) zu werfen - offensichtlich kann man nicht die ganze demonstrierende Menge niedermähen (und die Menge kann auch nicht fliehen/aufgelöst werden, kein Platz, ja das Beispiel ist konstruiert ich weiß ;) ). Allerdings sehe ich vom Prinzip her keinen fundamentalen Unterschied zu obigem Beispiel. Oder gibt es einen solchen doch?

Solche Gedankenspiele werden doch bestimmt im Jura-Studium diskutiert, oder? Wie genau sieht denn unser Rechtssystem so etwas?
 
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Benrath

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Der Anteil der Waffen an Suiziden ist doch egal, wenn man davon ausgehen kann, dass der Suizid einfach mit Pillen statt der Schusswaffe durchgeführt worden wäre, wenn die Waffe nicht zur Verfügung stünde.
Ich muss zugeben ich habe von dem Thema nur sehr begrenzt Ahnung aber ein wenig gesunder Menschenverstand plus HeatoRs Suizidstatistiken legen doch nahe, dass die Verfügbarkeit von Schusswaffen keinen signifikanten Einfluss auf die Suizidrate hat.

Das ist afaik falsch

Noch mal wegen der Häufigkeit Verhältnis 2:1 suicide zu Morde http://www.hsph.harvard.edu/news/magazine/guns-and-suicide/

und Erfolgsrate http://www.motherjones.com/politics/2015/09/suicide-gun-stats

Guns are a particularly effective means of suicide precisely because they are so lethal: Of those who attempt suicide by firearm, nine in 10 succeed. By contrast, only one in 50 overdose attempts result in death. The lethality is compounded by impulsivity: The majority of suicide attempts occur less than an hour after the decision is made to commit suicide.

das jetzt wirklcih nur die ad hoc Google suche auf die Schnelle konnte ich jetzt aber nichts finden um deine zu erwartende Ausfluct zu kontern, dass die sich halt sonst anders umbringen. Afaik gibts aber Studien, die zeigen, dass die Möglichkeit und Verfügbarkeit ein wichtiger Faktor ist.
 
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