Mord ist kein „Jugendfehler“, sondern eine der schlimmsten Straftaten überhaupt. Wer dazu fähig ist, hat eine Grenze überschritten, die nicht mehr mit Unreife oder Erziehung erklärt werden kann.
Die milden Strafen im Jugendstrafrecht (max.15 Jahre) reichen bei solchen Taten einfach nicht aus! Weder für die Sicherheit der Gesellschaft geschweige denn ür das Gerechtigkeitsempfinden der Opferangehörigen. Und ja es gibt leider auch Täter, die genau wissen das sie als Jugendliche milder davonkommen. Das sollte kein Schlupfloch sein.
Klar, jeder Fall ist anders, aber pauschal bei Mord das Jugendstrafrecht anzuwenden, halte ich für falsch.
Jugendstrafrecht ist aber auch nicht "Strafrecht für Jugendliche", sondern das ganz normale Strafrecht, das genauso für Erwachsene gilt, nur dass die Strafandrohungen andere sind. Glaube da würde niemand behaupten, Mord sei ein "Jugendfehler" oder sowas, es ist derselbe Mordparagraph wie bei Erwachsenen auch.
Gerade bei Mord finde ich die Argumentation "reicht nicht aus" für nicht super angemessen: Wenn du jemand anders umbringst was "reicht dann aus"? (Richtiges) Lebenslang? Erscheint mir unangemessen, jemanden mit 16 oder 18 oder von mir aus auch 20 für eine Tat über 50 Jahre und länger einzusperren. Ungeschehen wird sie davon ja auch nicht.
Und das mit dem "Gerechtigkeitsempfinden der Opferangehörigen" ist so eine Sache: Das ist halt auch einfach viel Referenzrahmen. Habe neulich einen Fall in den USA gesehen, da wird ein Vierfachmörder zu lebenslänglicher Haft ohne Chance auf Bewährung verurteilt, der ist jetzt 30 und sitzt garantiert für den Rest seines Lebens ein, kann also gut 50 Jahre und länger sein. Aber weil es ein Staat mit Todesstrafe ist waren zwei der Familien auf der Zinne, dass die Staatsanwaltschaft das nicht angestrebt hat sondern "nur" lebenslänglich ohne Chance auf Bewährung. Das ist nicht unbedingt die Art von Gesellschaft, in der ich gerne leben würde.