Das Hauptproblem ist, dass die Stadt/Land und auch der Bund als Gesetzgeber die Eigentümer nicht hart genug in die Pflicht genommen haben (bereits vor Jahrzehnten). Artikel 14 GG regelt ganz klar, dass Eigentum verpflichtet und sein Gebrauch zugleich dem Allgemeinwohl dienen soll. Hier hätte man schon vor Jahrzehnten bei ersten Ansätzen von Verwahrlosung die Eigentümer ausfindig machen müssen und - sofern dies nicht möglich ist oder diese das Objekt weder sanieren noch bewohnen können - eine Zwangsversteigerung durchführen müssen, mit der Auflage an den Käufer, dass das Objekt binnen festgesetzter Frist zu sanieren ist. Anderenfalls wird es ins Besitztum der Stadt überführt und mit Landes/Bundesmitteln saniert und als sozialer Wohnraum genutzt. Das wäre die soziale Verantwortung der Stadt gewesen und man hätte alle Folgeprobleme vermieden. Entsprechende gesetzliche Grundlagen wären sicherlich zu schaffen gewesen wenn man den politischen Willen mitbringt.
Das hat man aber alles nicht getan sondern das Problem ignoriert, gewartet und nichts getan, bis das Kind im Brunnen saß. Dann tauchten auf einmal windige und teils fragliche Eigentümer auf, als die Preise anzogen und wollten Profit aus den Immobilien ziehen, an Investoren verkaufen, auf einmal sanieren und vermieten etc. pp. - nachdem Jahrzehntelang quasi andere für sie die minimal notwendigen Reparaturarbeiten durchgeführt hatten, damit die Gebäude nicht einfach in sich zusammenkrachen. Das kann man den "Besetzern" dann durchaus auch mal zu Gute halten. Das macht den Rechtsbruch nicht besser, aber der Erhalt der Gebäude in zumindest wohnfähigem Zustand ist eine wertzuschätzende Leistung für die Allgemeinheit. Etliche davon hätten - wohl auch auf Kosten der Stadt - wegen Einsturz- oder Brandgefahr abgerissen werden müssen, wenn die nicht besetzt gewesen wären.
Muss man nicht schönreden, aber die "Schuld" liegt hier nicht nur an ein paar "Assis die umsonst wohnen wollten" sondern ebenso bei Eigentümern die sich - grundgesetzwidrig - nicht um ihr Eigentum kümmerten und einer Stadt-/Landesverwaltung die das alles sehenden Auges zugelassen hat. Ich kann daher den Missmut der "Szene" und ihrer Unterstützer durchaus verstehen und hab es auch nie jemandem übel genommen wenn er sich bei 'ner anstehenden Räumung da eben hingesetzt hat oder mit Plakaten protestiert hat. Die trag ich gern weg und solange nicht gestrampelt und gewehrt wird ist alles in Butter, no hard feelings bro. Nur eben die durchführenden Beamten angreifen, sei es mit Steinen, Flaschen, Tritten, Schlägen etc. geht halt gar nicht. Die können da absolut nichts für und haben das auch absolut nicht verdient.