Ohne jetzt in die Vollen gehen zu wollen, aber das sehe ich anders: Bis ca. in die 1970er waren sich Westeuropa und die USA SEHR ähnlich, mit der großen Ausnahme dass die USA immer das Rassenproblem hatten. Seither gehen die Wege etwas auseinander, aber nun wirklich nicht so weit, dass Russland uns ähnlicher wäre.
Naja könnte diese Ansicht daran liegen, dass du zwar in Deutschland und den USA gelebt hast, aber Russland eben nur aus stereotypen Medienbildern kennst? Ich habe zumindest in allen drei Ländern mal längerfristig gelebt (meint 1+ Jahre) und das ist eben mein Eindruck. Was bspw. die kulturelle Basis angeht, sind sich Russland und Westeuropa wesentlich ähnlicher. Du wirst im Durchschnittsamerika lange suchen müssen, bis du jemanden findest, der dir auch nur sagen kann wer Rilke war oder einen deutschen Komponisten bennen. Die USA haben seit jeher in ihrem eigenen Kosmos gelebt, der sich sehr um sich selbst gedreht hat. Viele Generationen war das ja auch die Staatsdoktrin der USA - bezeichnend abzusehen am Geographieunterricht in High Schools, der ca. 9/10 aus der Geographie der USA besteht und wenn man ganz viel Glück hat zu 1/10 aus dem Rest der Welt. Dasselbe in Geschichte, so jedenfalls meine persönliche Highschool Erfahrung. Das Maß an Ahnungslosigkeit über ca. ALLES was außerhalb der USA passiert ist so gravierend, dass ich dir garantieren kann, dass du nichts der Gleich in Russland oder irgendwo anders in Osteuropa finden wirst.
Die USA sind überhaupt erst ca. seit dem ersten Weltkrieg aktiv im Weltgeschehen reinvolviert, während uns mit Russland Jahrhunderte gemeinsamer Geschichte und Kultur verbinden, angefangen bei Musik, Malerei und Literatur über Konflikte oder gar Verflechtungen der Herrschaftshäuser. Das gilt vielleicht nicht mal für ganz Westeuropa, aber ganz sicher für Deutschland, das eine wesentlich längere und enger verknüpfte Geschichte mit Russland hat als die USA.
Und täusch dich nicht, was die Sympathien angeht. Die USA waren als kulturlose Emporkömmlinge in Deutschland lange Zeit genau so verhasst, wie die Barbaren im Osten. Es hat sich erst seit dem WK2 "etwas" geändert, aber auch das nicht ganz. Der deutsche Antiamerikanismus ist nach wie vor da. Heute mutmaßlich dadurch verstärkt, dass die USA gar nicht erst so tun, als ob sie irgendwen als gleichwertigen Partner ansehen.
Aber damits nicht zu OffTopic wird - Kurznachrichten:
https://www.welt.de/politik/deutsch...etruegerjaeger-unter-Bestechungsverdacht.html
Leitender Oberstaatsanwalt in Hessen, der für die Korruptionsbekämpfung zuständig ist, wegen Korruptionsverdacht in U-Haft. Zsmfg: er hat wohl schon vor Jahrzehnten mit einem Freund abgesprochen, dass dieser eine Firma für Datenanalyse gründet, dem er Ermittlungsaufträge zB bei der Auswertung von beschlagnahmten Firmendaten (wegen Korruptionsverdacht hehe) zuschustert. Lief viele Jahre sehr gut, er soll mehrere 100k € abbekommen haben - bis er seine Freundin verarscht hat (so munkelt man) und diese ihn nach der Trennung angezeigt hat
TakeAways:
1. Korruption gibt es wohl leider überall, aber in Hessen muss man sich schon fragen, wie das jahrelang völlig unbemerkt geschehen konnte.
2. Wenn du ein perfektes Verbrechen planst, erzähle niemandem davon. Ganz besonders nicht deiner Freundin/Frau/Freunden, absolut niemandem, der nicht mit drinsteckt