Wenn Lucke eine Nazipartei gründen wollte, warum hat er dann nicht weitergemacht (innerhalb der AfD oder in seiner neuen Partei)? Nach allem, was ich von ihm weiß, war sein Ziel stets eine rechte, wirtschaftsliberale, EU-kritische Partei zu gründen/führen, das Personal und die Parteidynamik hat er halt einfach unterschätzt. Dass die AfD sich so entwickelt hat, wie sie es hat, kann man ihm sicher mit anlasten, aber er hat ja dann auch Konsequenzen gezogen. Seine neue Partei ist in ihren Forderungen relativ "harmlos". Das reicht für mich erstmal aus, um ihn selbst nicht als Nazi zu sehen. Wenn er kein Nazi ist wollte er auch keine Nazipartei gründen (wieso sollte er?), er hat's halt aus Naivität getan. Intent matters.
Hier wurde erst letztens in einem anderem Thread über extremistische Positionen im Forum geschrieben und - Hand aufs Herz - ich denke euch sollte bewusst sein, dass das was hier veranstaltet wurde von vielen recht deutlich unter Extremismus verbucht werden dürfte. Da muss man vlt. nicht gleich mit dem Nazivergleich kommen, aber Niederbrüllen hat mit Demokratie halt auch nichts zutun, zumal er sich ja gesprächsbereit zeigt. Einen Lucke sollte eine Uni aushalten können. So ein Vorgehen könnte ich überhaupt nur dann nachvollziehen, wenn wirklich eine Mehrzahl der unter ihm Studierenden* ihn als Lehrperson ablehnen. Aber was die Mehrheit denkt, interessiert den AStA wohl eher weniger.
*Oder wenigstens der Uni-Studentenschaft insgesamt