naja zusätzliche Balkonanlagen sind in der Regel so klein, dass ihre selbstnutzungsquote enorm hoch ist. Ein Speicher lohnt sich dann aber auch kaum.
ich glaub grundsätzlich muss die Produktion der Solaranlagen und der mitlaufenden Speicher mehr zentral gespeichert werden. eventuell würde es auch Sinn machen Vorgaben zu machen wie und wo die Dinger gebaut werden dürfen. Klar wollen wegen maximaler Produktion alle Fläche Ost West Anlagen bauen. Vielleicht machen aber paar vertikalere Anlagen für die schlechten Monate auch Sinn.
Die Logik versteh ich jetzt nicht im Vergleich zu den übergroßen Anlagen auf EFH die viel zu viel produzieren und vermutlich das meiste davon einspeisen sind Balkon Kraftwerke imho besser weil sie das Netz im Schnitt eher entlasten. Das rettet uns im Winter nicht aber spart im Sommer trotzdem was ein.
Klar, der Zubau ist ja nicht verkehrt, aber ohne Speicher wird jeder Zubau, auch ohne Einspeisevergütung, die Preisvarianz tendenziell erhöhen.
Das mit den Speichern ist sicher ein valides Argument, aber ist das Problem nicht dass alle Lösungen da aktuell noch vergleichsweise teuer wären? Mein Verständnis davon ist dass der größere Teil des Problems nicht durch mehr (dezidierte) Speicher gelöst werden wird, sondern durch eine Kombination von mehr Wind (nicht so zyklisch wie Sonne, aber teurer weil die Chinesen uns nicht mit Windmühlen überfluten können) und einer besseren Netzintegration. Ich versuche aktuell herauszufinden, ob es irgendeinen gravierenden Nachteil bei der Idee "EV als Batterie" gibt, die die Analysen die ich bisher gelesen habe übersehen, weil eine nennenswerte EV-Flotte alleine schon so viel Speicherkapazität liefern würde, dass das Problem damit tendenziell verschwindet.
Kann gut sein, dass das alles noch sehr teuer ist. Gehe auch mit, dass wir mehr von Solar und Wind brauchen.
Ich komm nur nicht darüber hinweg, dass die Diskussion in D zuverlässig dum ist.
Speicher wichtig. Zubau Solar & Wind wichtig. Atomkraftdrops gelutscht. Netzausbau wichtig.
Worüber reden wir: buhuuu die AKWs, bzw. buhuu die Verspargelung der Landschaft durch Windräder/Stromleitungen oder alternativ die bösen Solarmodulparks.
Ich glaube den Fehler den du begehst ist davon auszugehen, dass das Angebot dann immer statisch ist und insofern immer ein Verlustgeschäft bleibt, aber das ist technisch nicht korrekt. Speicher sind wichtig, aber neue PV-Anlagen nicht direkt schädlich:
- Balkonkraftwerke, wie Benrath sagt, die zum Eigengebrauch verwendet werden, reduzieren, ganz wichtiger Punkt, die Netzbelastung. Wir sollten diesen Punkt auf keinen Fall unterschätzen, weil unsere Infrastruktur an vielen Stellen schon in die Jahre gekommen ist. Alles, was sich nicht durchs Netz bewegen muss, entlastet Leitungen, Trafos und Schutztechnik. Dezentralität ist ein riesen Plus.
- Große PV-Anlagen haben ausnahmslos Regler und Entkupplungsschutz eingebaut, dh der Netzbetreiber kann die Anlagen jederzeit vom Netz trennen. Sinkt der Strompreis also ins negative, dann muss kein Strom von PV-Anlagen vertrieben werden. Da geht es eher um Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen, die nicht so leicht in Leerlauf geschaltet werden können. PV-Anlage im Leerlauf, je nach technischer Umsetzung, kann zu etwas Effizienzverlusten führen, ist aber nicht weiter dramatisch.
- Dass es zu einem Überangebot auf dem Markt kommt liegt daher zum einen an klassischen Kraftwerken und andererseits, das sagst du ja richtig, an der Einspeisevergütung, die die Incentive gibt, trotz negativem Spotpreis einzuspeisen. Sobald die abgeschafft ist, gibt es da eigentlich keinerlei Problem mehr.
- Neben Speichertechnologie ist der größte Ansatz zum Glätten der Kurve, die Peaks zu reduzieren. Die Möglichkeiten dafür sind technisch auch schon alle vorhanden, letztlich braucht man nur einen Smartmeter und etwas intelligente Software (ich nenne es mal nicht KI ), die aufgrund von Wetterdaten den Strompreis einigermaßen antizipieren kann. Und schon kann ich meine Wärmepumpe nachts mit günstigem Strom laufen lassen und durch die Trägheit meines Bauwerks morgens im Warmen frühstücken (als Beispiel). Die Anwendungsmöglichkeiten sind unbegrenzt, wir brauchen nur genug technische Vernetzung und finanzielle Anreize. (Und natürlich noch regulatorische Standards momentan kocht da jeder VNB und jede Firma ihr eigenes Süppchen)
Ich bin da jetzt auch nicht auf dem neusten Stand, aber afaik gibt es keine gravierenden Nachteile für V2G/V2H (vehicle to grid, vehicle to home). Klar gibt es sowohl einige regulatorische (z.B. "Wie wird damit umgegangen, wenn Leute auf der Arbeit laden und zuhause einspeisen?") als auch technologische Fragen zu klären (Wallboxen/EVs mit Wechselrichter ausstatten, Protokolle standardisieren), aber nichts davon ist unmöglich und es wird sicherlich ein Baustein im ganzheitlichen Konzept sein. Aktuellste Studie, die ich dazu gesehen hab ist vom Fraunhofer:
https://www.transportenvironment.org/uploads/files/2024_10_Study_V2G_EU-Potential_Final.pdf
"Fehler"?
Ich habe nicht gesagt, dass PV schädlich ist, ich habe gesagt, dass Speicher relativ wichtiger wären, und ich habe gesagt, dass es aus gesamtwirtschaftlicher Sicht aktuell ökonomisch eher dum läuft, weil diese prozyklische Wirkung von PV nicht durch Speicher weggepuffert wird.
Das ist auch wieder eine Gelegenheit um hervorzukramen, dass ein CO2-Preis langfristig ein sehr viel besseres statisches wie auch dynamisches Ergebnis geliefert hätte.
Die Netzbelastung ist ein Ding, ja, aber ganz offensichtlich (noch) nicht genauso groß wie die Strompreisschwankungen.
PV-Anlagen und Windmühlen können im übrigen auch abgeregelt werden wie sie wollen … der ökonomische Nachteil bleibt bestehen, da die sog. Ausfallarbeit weiterhin vergütet wird, siehe:
https://www.bundesnetzagentur.de/DE...vom_06_11_2020.pdf?__blob=publicationFile&v=1
Das wird zwar mit dem Wegfall der Einspeisevergütung erledigt sein, aber dann bleibt immer noch das Problem, dass wir einen Haufen installierte Kapazität hätten, welche in der Spitze gar nichts leistet. Wieder wäre der Speicher das was man braucht.
Du schreibst ja selbst, dass die Verlagerung von Verbrauchsmustern ein weiterer Hebel wäre. Das ist dasselbe in Grün. Der Speicher puffert die Spitzen in der Erzeugung/Bereitstellung weg, die Verhaltensänderung puffert (im Idealfall) die Spitzen in der Last weg. Das wird, soweit sind wir uns einig, nicht ohne viel Automatisierung gehen, weil Verhaltensänderungen scheißeschwer zu erreichen sind. Speziell bei Deutschen.
Also nein, ich sehe da zero Fehler in meiner Argumentation.