Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Sie meinen, dass der Anteil von Muslimen unter Terroranschlägen zwar hoch ist - aber dass der Anteil von Terroristen unter Muslimen gering sei.

Das ist per se richtig - die Frage ist aber, was man daraus ableiten kann / soll.

Es mögen bspw auch nur ein geringer Teil der Migranten aus Gambia Drogendealer in Görli & Co sein. Wenn diese aber alle aus der Gruppe illegaler Migranten aus Gambia kommen, und die Gruppe illegaler Migranten aus Gambia insgesamt nicht positiv zur Gesellschaft beiträgt, dann könnte man dennoch überlegen, die Anzahl solcher Migranten zukünftig nach Möglichkeit zu minimieren.

Andere Analogie: Wir targetieren Gewaltprävention auch eher auf Jungs als auf Mädchen. Ist auch nicht unfair oder sexistisch - sondern pragmatisch.
 
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Ich mein wir haben ja schon so oft darüber diskutiert, dass wir uns wer weiß wie oft im Kreis gedreht haben. Wenn du der Aussage zustimmst, dann ist das erste was man daraus ableiten sollte, dass die betroffene Eigenschaft unzureichend zur Begründung des Ereignisses ist.
Weil wir alle so gern Analogien mögen: Das ist als würdest du dir ne Fischvergiftung an nem Straßenimbiss in Mumbai holen und deswegen grundsätzlich keinen Fisch mehr essen. Damit reduzierst du natürlich die Wahrscheinlichkeit einer Fischvergiftung, aber weder ist dein Leben dadurch signifikant sicherer, noch kannst du jemals wieder frischen Lachs oder Matjes vom holländischen Wochenmarkt futtern.
Mal zur Handreichung: Es ist klar, dass ein gewisses Level von Pauschalierung realistischerweise nicht verhindert werden kann. Mit dem Verständnis, dass wir damit unschuldige Menschen diskriminieren, sollte zumindest bewusst damit umgegangen werden. Nur weil wir faktisch nicht jeden Menschen als Individuum betrachten können, müssen wir trotzdem nicht bei der allerersten (und gröbsten) Einteilung stehenbleiben.

Und noch ein kleiner Abstecher zum letzten Abschnitt: Wir "targetieren" Gewaltprävention in erster Linie auf soziale Brennpunkte, nicht auf das Geschlecht. Und wenn in zweiter Linie auf das Geschlecht geschaut wird, dann gibt es zumindest nen Haufen handfester Untersuchungen, die eine Korrelation zwischen Testosteronlevel und Aggression festgestellt haben, wir also zumindest z.T. über biologische Faktoren sprechen, nicht ganze Länder bzw. Kulturen verunglimpfen. Finally wird in der Konsequenz, IMO, auch viel zu wenig auf Gewalt von/unter Frauen und Mädchen geschaut. Ich mein wie schockiert waren alle als rausgekommen ist, dass da n paar Mädchen eine Klassenkameradin gefoltert haben? Die Ausprägung weiblicher Gewaltformen scheint mir teilweise erschreckend wenig untersucht, vielleicht wissen da die Forenfachkräfte mehr zu.
 
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