Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Wird Zeit für ne Tatort-Verfilmung von der ganzen Cum-Ex Geschichte, das ist mittlerweile doch auf dem Niveau von ÖRR-Krimis angelangt. Wie kann bitte derart dreist immer und immer wieder behindert werden? Brorhilker hat wohl mittlerweile auch ne Stellungnahme geschrieben und den Justizminister der Lüge bezichtigt, die Frau ist echt der einzige Lichtblick in der ganzen Geschichte. :deliver:
 
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Auf dem besten Weg, in NRW Hessener Verhältnisse zu schaffen. Die Grünen in NRW also auch auf dem Weg in die Unwählbarkeit...
 
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Das ist tatsächlich schwer nachvollziehbar. Um nicht zu sagen: wtf.
Da scheint einigen ja schon der Arsch auf Grundeis zu gehen, wenn sie so offensichtlich fadenscheinige Begründungen raushauen.
 
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Oberstaatsanwalt Ulrich Stein-Visarius, der bisher in Limbachs Justizministerium arbeitet und sich mit Jugendstrafrecht beschäftigt, soll neben Brorhilker den zweiten Teil der Cum-ex-Abteilung leiten – so die Überlegungen in Justizkreisen.
:rofl2:

Die Begründung liest sich echt absurd. Kann man irgendwas Veritables sagen, um das zu rechtfertigen?
Da wäre ich auf ne Tiefenrecherche zu den wahren Hintergründen gespannt - würde crowdfunden.

Das Ganze bringt mich so auf die Palme, dass ich fast dem Gründen Parteivorstand schreiben würde - natürlich nur fast, denn wer hat Zeit für sowas. :ugly:
 
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Es handelt sich wohl um einen der komplexesten Fälle der deutschen Rechtsgeschichte und die Ermittlungen sind afaik zeitkritisch, um Verjährung zu verhindern.
Der Vorteil jemanden aus dem vorhandenen Team zu befördern, statt jemanden aus dem Jugendstrafrecht einzusetzen, der mit dem Fall nicht vertraut ist, erschließt sich dir nicht? :eek3:
 

parats'

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Dazu gibt es diverse Verstrickungen der Hamburger SPD. Würde mich wundern, wenn Scholz der einzige aus den ersten Reihen der Parteien ist.
 
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Check ich nicht.
Der Gegenvorschlag jemanden zu befördern ist doch das gleiche in grün.
Aus dem Artikel les ich jetzt nicht raus was daran so behindert sein soll
Mit Beförderung dürfte gemeint sein jemanden aus dem Kreis der Leute unter Brorhilker hochzuschieben, die bereits jetzt an dem Themenkomplex arbeiten. Eben nicht irgendwen von irgendwo dahin verschieben.
 

Das Schaf

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Es handelt sich wohl um einen der komplexesten Fälle der deutschen Rechtsgeschichte und die Ermittlungen sind afaik zeitkritisch, um Verjährung zu verhindern.
Der Vorteil jemanden aus dem vorhandenen Team zu befördern, statt jemanden aus dem Jugendstrafrecht einzusetzen, der mit dem Fall nicht vertraut ist, erschließt sich dir nicht? :eek3:
Also ich kann aus den mir vorliegenden Infos nicht rauslesen wie die Strukturen und die Teams dort sind und wie das Arbeitsverhältnis inkl Arbeitslast dort generell ist.
Aber scheinbar du schon?
Mit Beförderung dürfte gemeint sein jemanden aus dem Kreis der Leute unter Brorhilker hochzuschieben, die bereits jetzt an dem Themenkomplex arbeiten. Eben nicht irgendwen von irgendwo dahin verschieben.
Yoah aber zeitgleich suchen die noch 70 zusätzliche Leute usw und Staatsdienst hat ja auch immer einiges an Anforderungen für Beförderung.
Kenn mich da aber zu wenig aus.
Nur so ein komplettes Unding seh ich da nicht.
Man versuchte jetzt lange Zeit aufzustocken und das geht nicht. Jetzt versucht halt irgend ein BWL hirni einen BWL Trick.
Skandal? Nö Alltag überall.
 
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Also ich kann aus den mir vorliegenden Infos nicht rauslesen wie die Strukturen und die Teams dort sind und wie das Arbeitsverhältnis inkl Arbeitslast dort generell ist.
Aber scheinbar du schon?
Jo, kann man. Ich würde dir empfehlen, dich noch etwas mehr zu dem Thema einzulesen, es gibt mehrere Artikel zu dem Thema. Den Hut auf der ganzen Ermittlung hat Frau Brorhilker auf und leitet die komplette Ermittlung. Ja, es werden mehr Leute benötigt. Aber nie war es nötig, Brorhilker die Hälfte der Fälle wegzunehmen und sie einem unerfahrenen Anwalt zu geben.
Yoah aber zeitgleich suchen die noch 70 zusätzliche Leute usw und Staatsdienst hat ja auch immer einiges an Anforderungen für Beförderung.
Kenn mich da aber zu wenig aus.
Nur so ein komplettes Unding seh ich da nicht.
Man versuchte jetzt lange Zeit aufzustocken und das geht nicht. Jetzt versucht halt irgend ein BWL hirni einen BWL Trick.
Skandal? Nö Alltag überall.
Du kennst dich zu wenig aus, ich auch. Dann vielleicht mal den anderen Stimmen zuhören, die den Move absolut kritisieren, wie der ehemalige Justizminister Biesenbach, der die Task Force eingerichtet hat, oder die Generalstaatsanwaltschaft Köln.
Dazu besteht der Skandal aus vielen verschiedenen Steinchen:
Aussage des Justizministers, auf welcher Basis Brorhilker jetzt "entlastet" werden muss ("sie hat Dokumente nicht rechtzeitig eingereicht" Brorhilker widerspricht, bezichtigt Minister der Lüge)
Ignorieren der Anfragen des Hamburger Untersuchungsausschusses, Informationen weiterzuleiten (die wollen jetzt ne Anklage einleiten)
Aussage des Justizministers, dass der Umbau auf Weisung und Befugnis der Oberstaatsanwaltschaft erfolgt, obwohl die kommissarische Leitung vom Justizminister eingesetzt wurde und es deutliche Hinweise dafür gibt, dass die Weisung aus dem Justizministerium kam

Die ganze Darstellung ergibt von vorne bis hinten überhaupt keinen Sinn.

Einer der vielen weiteren Links:
 
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Wat? Das hat nichts mit BWL zu tun. Der Artikel legt nahe, dass das eine Sache des Justizministers sowie der "Justizkreise" ist. Also vermutlich einfach die Vertrauten des Ministers aus dem Ministerium. Anzunehmen, dass in einem Justizministerium irgendwer außer Juristen es zu irgendetwas bringen kann, ist kühn. Und ja, so eine Umbesetzung ist "normal" insofern, dass es eine offensichtlich politische Entscheidung ist. Die haben qua Definition nichts mit Leistung zu tun, sondern mit politischen Interessen, und kommen durchaus vor. Es hat halt ein Gschmäckle, dass das an einer Stelle passiert, an der potentiell ein Haufen involvierter Menschen durch diese Aktion geschützt werden könnte.


PS: Es ist jetzt nicht sonderlich geheim wie Ministerien strukturiert sind. Ohne es geprüft zu haben würde ich wetten, dass man innerhalb von 5-10 Minuten einen okayen Überblick über die Abteilungsstruktur eines archetypischen Ministeriums bekommen kann. Ebenso ist es nicht so geheim wie Karrierewege in Ministerien laufen. Insofern ja, die Strukturen und Arbeitsweisen sind an sich keine Unbekannten.
 
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Einer der vielen weiteren Links:
Klassischer Fall, wo als Verteidigung eigentlich nur noch Sinn ergibt: Ich bin kein Bösewicht, sondern einfach dum.

Wenn daran irgendwas gut gemeint ist, dann machen Limbach und seine Leute jedenfalls einen katastrophalen Job, das zu zeigen.
 

Gustavo

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Ich habe mal an einem Forschungsprojekt mitgearbeitet, bei dem wir auch eine beträchtliche Zahl von Mitarbeitern im Justizministerium von NRW interviewt haben. Limbach hat zu dem Zeitpunkt auch dort gearbeitet, auch wenn er (ausweislich der Notizen) keiner der Gesprächspartner war. Ich kann natürlich zu dem konkreten Vorgang nichts sagen, also caveat emptor. Allerdings war mein damaliger Eindruck, dass da quasi durch die Bank Leute mit schlimmsten Fällen von Lawyer-Brain sitzen. Dass ausgerechnet dort die Regeln verbogen werden, um Steuerhinterzieher bewusst zu decken, kann ich mir nicht so richtig vorstellen. Werde allerdings aus allem, was man über diesen Vorgang so hört, nicht so richtig schlau.
 
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Willst Du damit sagen, dass es zumindest teilweise ein Fall von "Juristen können alles, also kann der sich auch einfach mal schnell da einarbeiten" sein könnte?
Das wäre schon hart, weil es aus der Außensicht so wunderbar merkbefreit aussieht.
Aber … von Juristen bin ich einiges gewohnt, daher 🤷‍♂️
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Willst Du damit sagen, dass es zumindest teilweise ein Fall von "Juristen können alles, also kann der sich auch einfach mal schnell da einarbeiten" sein könnte?
Das wäre schon hart, weil es aus der Außensicht so wunderbar merkbefreit aussieht.
Aber … von Juristen bin ich einiges gewohnt, daher 🤷‍♂️

Das war zumindest mein erster Gedanke, gepaart mit der (in Ministerien, insbesondere an der Spitze von Ministerien) relativ weit verbreiteten Ansicht, dass es nicht so wichtig ist ob der Entscheider wirklich domain knowledge hat, solange ihm ordentlich zugearbeitet wird. Aber wie gesagt: So richtig schlau werde ich aus der Nummer auch nicht. Ich kann bloß sagen dass "Regeln verbiegen" mir als Grund unplausibel vorkommt, weil ich den Laden so kennengelernt habe, dass dort eher (eigentlich fast ausschließlich) der Menschenschlag fiat iustitia et pereat mundus sitzt.
 
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Und was wäre z.B. wenn Limbach einfach nen guten Freund als CumEx-Betroffenen hat und der Bearbeitung ein paar Stöcke zwischen die Beine schmeißen will? Und dieser Freund ist eigentlich eine Gruppe, weil die sich alle den gleichen Finanzberater teilen? Wäre das so unplausibel, dass er das anordnet und die Ministerialbeamten mit den Schultern zucken und antwortet "juristisch ist das alles korrekt, der darf das" und dann wird losgerannt? Dass das ganze Ministerium korrupt ist würde ich jetzt auch für eher unplausibel halten. Eher für ignorant im Sinne von: "was technisch nicht gegen Regeln verstößt ist erlaubt".
Die Erklärung von @Gustavo greift mir einfach für alle Punkte zusammengenommen zu kurz. Was für den Einsatz von Stein-Visarius ja noch gelten kann (auch wenn es ein Geschmäckle hat, wenn der aus dem Justizministerium direkt kommt), passt mir für die ganzen restlichen Punkte nicht. Klar, alles auf Indizienniveau, aber in Summe einfach viel zu viel.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Und was wäre z.B. wenn Limbach einfach nen guten Freund als CumEx-Betroffenen hat und der Bearbeitung ein paar Stöcke zwischen die Beine schmeißen will? Und dieser Freund ist eigentlich eine Gruppe, weil die sich alle den gleichen Finanzberater teilen? Wäre das so unplausibel, dass er das anordnet und die Ministerialbeamten mit den Schultern zucken und antwortet "juristisch ist das alles korrekt, der darf das" und dann wird losgerannt? Dass das ganze Ministerium korrupt ist würde ich jetzt auch für eher unplausibel halten. Eher für ignorant im Sinne von: "was technisch nicht gegen Regeln verstößt ist erlaubt".
Die Erklärung von @Gustavo greift mir einfach für alle Punkte zusammengenommen zu kurz. Was für den Einsatz von Stein-Visarius ja noch gelten kann (auch wenn es ein Geschmäckle hat, wenn der aus dem Justizministerium direkt kommt), passt mir für die ganzen restlichen Punkte nicht. Klar, alles auf Indizienniveau, aber in Summe einfach viel zu viel.

Wie gesagt: Schlau werde ich auch nicht daraus, aber deine Spekulation kommt mir einfach extrem unrealistisch vor. Diese Leute haben den Ethos nicht im Sinne von letter of the law verinnerlicht, sondern glauben tatsächlich dass "das Recht" mit kapitalem R das ist, was die Welt im Innersten zusammenhält. Selbst wenn das legal wäre, wäre es so offensichtlich illegitim, dass es einen enormen Vertrauenverlust zur Folge hätte. Dazu noch auf die dümmste, absolut offensichtlichste Art, von der de facto garantiert ist, dass sie auffallen wird? Fällt mir einfach schwer zu glauben, zumal für sowas wie persönliche Bereicherung.
 
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Angenommen, es gäbe Personen/Institutionen, gegen die ermittelt wird und die Limbach gerne schützen würde. Dazu genügt es ja nicht die Ermittlungsgruppe aufzuteilen und einen zweiten Leiter zu ernennen. Er müsste zusätzlich sicherstellen, dass die richtigen Akten bei der neuen Leitung landen und den damit befassten Staatsanwälten müsste man ja dann auch noch erklären, warum Fall xy jetzt eingestellt oder geparkt wird oder was auch immer.
Das alles in einer Situation, wo - glücklicherweise - eh schon einiges an Aufmerksamkeit auf dem ganzen Vorgang liegt, scheint mir doch ziemlich abwegig.

Ich wills mal so sagen: A priori würde ich (ballpark) 99 zu 1 davon ausgehen, dass das einfach Inkompetenz ist. Um böse Absichten für wahrscheinlicher zu halten, müsste ich die Inkompetenz, die dazu führt, dass sowas ohne böse Absicht verzapft wird, für mindestens so unwahrscheinlich wie die böse Absicht selbst halten. Das ist, obwohl wir hier anscheinend schon von einem gehörigen Maß an Idiotie reden, aber nicht der Fall.
 
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Wie gesagt: Schlau werde ich auch nicht daraus, aber deine Spekulation kommt mir einfach extrem unrealistisch vor. Diese Leute haben den Ethos nicht im Sinne von letter of the law verinnerlicht, sondern glauben tatsächlich dass "das Recht" mit kapitalem R das ist, was die Welt im Innersten zusammenhält. Selbst wenn das legal wäre, wäre es so offensichtlich illegitim, dass es einen enormen Vertrauenverlust zur Folge hätte. Dazu noch auf die dümmste, absolut offensichtlichste Art, von der de facto garantiert ist, dass sie auffallen wird? Fällt mir einfach schwer zu glauben, zumal für sowas wie persönliche Bereicherung.
Naja das scheint mir jetzt aber auch zu viel Hindsight zu sein. Für meine Theorie muss man ja die einzelnen Indizienfälle einzeln betrachten, keiner der Leute aus dem Ministerium hatte ja zum Zeitpunkt des Geschehens so Artikel zur Hand, die alles schön zusammenfassen. Und jeden Punkt einzeln für sich kann ich mir gut argumentiert problemlos vorstellen, weil auch bei hochhalten "des Rechts" ja ein gewisser Vertrauensbonus gegenüber höhergestellten Amtskollegen herrschen wird.
"Die Frau scheint offensichtlich überfordert in ihrem Job, hier werden Anfragen aus Hamburg nicht rechtzeitig bearbeitet"
"Wir helfen ja nur, die Prüfungen effektiver und schneller zu gestalten"
"Die Anfrage aus Hamburg wird ja bearbeitet, wir haben sie gerade freigegeben"
Bei jedem einzelnen dieser Punkte, _gerade_ wenn ich den Benefit of the Doubt meinem "integeren" Kollegen gebe, sehe ich nicht, wo da jemand ein illegitimes Verhalten vermuten müsste. Das kommt erst in der Summe der Einzelteile zusammen, gerade wenn Limbach noch gelogen hat, was da mit Sicherheit auch keiner glaubt.

Angenommen, es gäbe Personen/Institutionen, gegen die ermittelt wird und die Limbach gerne schützen würde. Dazu genügt es ja nicht die Ermittlungsgruppe aufzuteilen und einen zweiten Leiter zu ernennen. Er müsste zusätzlich sicherstellen, dass die richtigen Akten bei der neuen Leitung landen und den damit befassten Staatsanwälten müsste man ja dann auch noch erklären, warum Fall xy jetzt eingestellt oder geparkt wird oder was auch immer.
Das alles in einer Situation, wo - glücklicherweise - eh schon einiges an Aufmerksamkeit auf dem ganzen Vorgang liegt, scheint mir doch ziemlich abwegig.
Er muss eine vertraute Person auf die Stelle kriegen, schon passiert, und letztlich, da stimme ich zu, die betroffenen Akten zur neuen Leitung kriegen. Das war's aber auch, warum man gewisse Fälle priorisiert betrachtet (und andere dadurch nicht), scheint mir nicht so kompliziert zu sein. Ich finde das weniger abwegig als alternative Lösungsansätze. "Inkompetenz" klingt ja nett, aber ist in dem Falle einfach nichtssagend und überzeugt mich nicht. Warum verhält sich ein Limbach, trotz offensichtlichem Widerspruch von Fachexperten, trotzdem so und behält seine Linie bei? Solange ich keine gute Erklärung dazu höre, ist die böse Absicht für mich einfach naheliegender.
 
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Naja, Politiker entscheiden alles Mögliche, bei dem "hilft es der Sache weiter?" nicht das wichtigste Kriterium ist.
Ich erinnere an Spahns Eurokanone für Apotheker oder jüngst Heils Plan Zuständigkeiten vom Jobcenter zur Arbeitsagentur abzuschieben. Im letzten Fall ist wenigstens das Motiv klar: Geld im Bundeshaushalt einsparen. Aber das Prinzip ist dasselbe: Man hat ein mehr oder weniger sinnvolles politisches Ziel und trifft Entscheidungen, die dazu passen, selbst wenn das auf der Sachebene insgesamt negative Folgen zeitigt.

Hier ist die Motivlage halt sehr unklar.
Ich halte es aber durchaus für denkbar, dass es den an sich nicht ganz unverständlichen Wunsch gab, die Verantwortung der Cum-Ex-Ermittlung aufzuteilen und man dann relativ unbedacht jemanden gewählt hat, den man als Vertrauensperson sieht, ohne sich groß darüber Gedanken zu machen, ob das den Ermittlungen wirklich hilft.
Wenn sowas dann Aufmerksamkeit erzeugt, gibts im Wesentlichen zwei Antworten: Ups, wir nehmen das zurück, sorry. Oder: Ne, wir haben uns das schon gut überlegt und das Ergebnis wird sie überzeugen.
 
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Naja wie gesagt könnte ich das verstehen, wenn die Personalfrage die einzig kritische Entscheidung im ganzen Prozess wäre, letztlich ist es aber nur ein Stein im Puzzle.
Für mich gibt es, zumindest Stand jetzt, keine bessere Erklärung als Vertuschung.
Ob der Hintergrund jetzt tatsächlich Korruption ist oder, vergleichbar zu den NSU Fällen, eigene Fehler verwischt werden sollen, sei noch dahingestellt.
"Gut gemeint, schlecht gemacht" überzeugt mich auf jeden Fall nicht
 
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Gut gemeint muss hier halt nicht bedeuten, dass es primär darum ging, den Ermittlungen zu helfen, sondern lediglich, dass man irgendwas wollte (außer die Ermittlungen sabotieren, irgendwas vertuschen) und die (mutmaßlich negativen) Auswirkungen dabei entweder nicht beachtet oder in Kauf genommen wurden.
 
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Interessant. Vielleicht nur auf den ersten Blick überraschend, weil man dann ja doch sehr viel "böse AfD, böser Merz" von SPD und Grünen sieht & es vermutlich für Regierungsparteien derzeit auch schwer ist, inhaltlich Wahlkampf zu führen (außer für die FDP, die sich irgendwie als Opposition branden kann).
 

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Das Schaf

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Interessant. Vielleicht nur auf den ersten Blick überraschend, weil man dann ja doch sehr viel "böse AfD, böser Merz" von SPD und Grünen sieht & es vermutlich für Regierungsparteien derzeit auch schwer ist, inhaltlich Wahlkampf zu führen (außer für die FDP, die sich irgendwie als Opposition branden kann).
Kannst du den Satz irgendwie verständlicher machen?
Das ist furchtbar unleserlich
€: mit Bild weiß ich evtl worauf du hinaus willst.
Das oben ist aber immer noch gültig
 
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1. Auf den ersten Blick finde ich überraschend, wie viel mehr negative campaigning gerade SPD und Grüne machen

2. Auf den zweiten Blick aber doch nicht so überraschend. Faktoren dafür:

(a) hohes moralisches Ross verleitet vermutlich zu negative campaigning, weil man es nicht als solches selbst wahrnimmt. Also auf AfD oder Merz herum zu hacken bspw.

(b) als Regierungsparteien ist inhaltliches campaigning vermutlich auch tricky, weil man sich die Frage stellen lassen müsste "warum macht ihr es nicht schon". Die FDP kann sich da etwas heraus nehmen als selbstdeklarierte Opposition.

Bei den Grünen finde ich mehr überraschend als bei der SPD. Die Grünen haben ja mit Klimawandel ein klares Thema, was sie inhaltlich bespielen können.

Die SPD hat aus meiner Sicht gar kein glaubwürdiges Thema mehr. Der Arbeiter/kleine Angestellte ist es definitiv nicht.
 

Das Schaf

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1. Auf den ersten Blick finde ich überraschend, wie viel mehr negative campaigning gerade SPD und Grüne machen

2. Auf den zweiten Blick aber doch nicht so überraschend. Faktoren dafür:

(a) hohes moralisches Ross verleitet vermutlich zu negative campaigning, weil man es nicht als solches selbst wahrnimmt. Also auf AfD oder Merz herum zu hacken bspw.

(b) als Regierungsparteien ist inhaltliches campaigning vermutlich auch tricky, weil man sich die Frage stellen lassen müsste "warum macht ihr es nicht schon". Die FDP kann sich da etwas heraus nehmen als selbstdeklarierte Opposition.

Bei den Grünen finde ich mehr überraschend als bei der SPD. Die Grünen haben ja mit Klimawandel ein klares Thema, was sie inhaltlich bespielen können.

Die SPD hat aus meiner Sicht gar kein glaubwürdiges Thema mehr. Der Arbeiter/kleine Angestellte ist es definitiv nicht.
Meine erste Frage: was ist die Definition von negative campaigning?
 
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Positive campaigning:
"Stimme für uns, weil wir uns für folgendes einsetzen / folgendes umsetzen werden."

Negatives campaigning:
"Stimme für uns, um Merz zu verhindern."
"Eine Stimme für uns ist eine Stimme gegen die AfD."
"Stimme für uns weil die Grünen eine Verbotspartei sind."

Praktisches Beispiel:
 
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Gustavo

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1. Auf den ersten Blick finde ich überraschend, wie viel mehr negative campaigning gerade SPD und Grüne machen

Finde ich überhaupt nicht überraschend, qua der etwas seltsamen Definition von "negative campaigning", die die da anlegen. In den politikwissenschaftliche Arbeiten zu negative campaigning im US-Kontext wird das immer als Inhalt + Ton verstanden. Hier wird es nur als Inhalt verstanden, unabhängig vom Ton. Dadurch wirst du immer künstlich niedrigere Werte für die Regierung bekommen und künstlich erhöhte Werte für die Opposition, weil es ja in der Demokratie bis zu einem gewissen Grad immer die Aufgabe der Opposition ist, die Regierung zu kritisieren. Dazu funktioniert negative campaigning viel besser gegen Kandidaten als gegen Parteien, weil du die Meinungen zu Parteien de facto überhaupt nicht mehr beeinflussen kannst, weil die allermeisten Wähler schon recht gefestigte Meinungen zu ihnen haben. In Bayern haben SPD und Grüne kaum bekanntes Personal, insofern ergibt negative campaigning nur begrenzt Sinn. In Hessen dürfte das anders aussehen, eben weil Faeser bekannt ist (und Rhein eher unbekannt).
Interessanter ist imho die Frage, warum die Oppositionsparteien rechts der Mitte so niedrige Werte haben (sowas gibt es ja de facto im US-Kontext nicht). Die FDP geht vermutlich davon aus, dass ein negativeres Bild auf die aktuelle Regierung nicht bei ihnen einzahlen würde, weil es schon eine prominentere "bürgerliche" Alternative für diejenigen gibt, die nicht AfD wählen wollen (auch wenn die Schlingel natürlich theoretisch auch in der Regierung sind). Dass die AfD-Werte so niedrig sind überrascht mich ehrlich gesagt etwas. Vielleicht glauben sie auch nicht

Gibt übrigens auch relativ viele Arbeiten aus relativ vielen politischen Kontexten, die darauf hinweisen dass "Qualität" nicht symmetrisch ist: Wähler interessiert die Qualität des Herausforderers viel weniger als die Qualität des Amtsinhabers (wenn es einen gibt). Insofern ist es für die Regierungsparteien sowieso selten lohnenswert, negative campaigning zu betreiben (wobei das nicht alle immer verstehen scheint mir). Hessen ist da vermutlich eher die Ausnahme, weil man Faeser gut die Unzufriedenheit mit der Bundesregierung um den Hals hängen kann.
 
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zoiX

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Ey, Leute, ich hab ne super Idee! Wie wär das, wenn morgen einfach niemand zum Deutschunterricht auftaucht? Also gar keiner! Die können uns dann gar nichts. Die können ja nicht die ganze Klasse bestrafen! Lass machen, ey!
 

Der Ziegentobi

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Ey, Leute, ich hab ne super Idee! Wie wär das, wenn morgen einfach niemand zum Deutschunterricht auftaucht? Also gar keiner! Die können uns dann gar nichts. Die können ja nicht die ganze Klasse bestrafen! Lass machen, ey!
das geht so nicht, du musst das mathematisch angehen. die strafe in meiner schulzeit dafuer die hausaufgaben vergessen zu haben, war es eine a4 seite abzuschreiben. jedesmal wenn mans nicht gemacht hat hat sie die anzahl der seiten verdoppelt. :deliver:

hat etwas gedauert bis meine lehrerin aufgab, am ende musste ich einen nachmittag aufm friedhof arbeiten und bekam dafuer 20chf vom gaertner :rofl2:

oder waren die 20 franken fuer den schneeball und meine weigerung dafuer in den arest zu gehen? weiss ich echt nicht mehr.
fazit: sei froh das du nicht mein lehrer warst
 

Gustavo

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Auf Twitter gerade viral.


Egal, was hier Sache ist, solche Videos sollte man imho nicht posten:
1. Sie trollt. Lese dass das es gar nicht so selten auf Tiktok ist, völlig bescheuerte Standpunkte einzunehmen, um engagement abzugreifen.
2. Sie trollt nicht. Dann ist mit ihr höchstwahrscheinlich psychisch etwas nicht in Ordnung
3. Selbst wenn das kein Troll ist und mit ihr geistig alles in Ordnung: Es ist doch völlig offensichtlich dass niemand dafür Sympathie hat.

Schau dir nur die Kommentare unter dem Tweet an. Das pure Gegeifere.
 
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Der Punkt an dem ich spätestens ein wenig zweifelte ob das ernst gemeint ist:
* Absolventin frisch von der Uni
* Führungsposition

Das passt nicht so recht zusammen.

Ansonsten das was Gustl sagt. Zu offensichtlich weltfremd um wahr zu sein.
Habe ich Lust den Channel zu recherchieren, um das ganze querzuchecken? Nein.
Fühlte ich mich gut unterhalten? Ja.

Find's auch nicht so mega durchdacht … Engagement hin oder her, aber 36k ist für Akademiker vielleicht kein bombastisches, aber auch kein unübliches Einstiegsgehalt. Das sind 2k netto. Keine Ahnung wo man da nicht von leben könnte. Klar, eine große Wohnung in Berlin Mitte ist nicht drin, aber das ist auch nicht der Maßstab.

Meine Juniors im Team kriegen mit einem guten Abschluss in Informatik zum Einstieg 42k und davon auch nur 90% fix und den Rest variabel 🤷‍♂️

Ja, ich würde ihnen gerne mehr geben, aber der Kackladen in dem ich arbeite hat schon das Budget zusammengestrichen. Bin froh, dass ich überhaupt noch Leute finde die das so machen … und das auch nur, weil sie wissen, dass sie bei mir einen Haufen Kram lernen.
 
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Da ich mich immer öfter nach meinem ersten Jobjob in der "freien Wirtschaft" umsehe, kann ich die Dame natürlich verstehen. :troll:

Tatsächlich kenne ich auch nicht Wenige, die mit ~40k eingestiegen sind. Wäre jetzt für mich nicht der Burner erstmal weniger als zuletzt im ÖD zu verdienen, aber da ich vermutlich ziemlich groß umschulen werde, sind mir interessante Projekte und die Möglichkeit was zu lernen dann am Ende doch wichtiger als 10k brutto mehr oder weniger am Ende des Jahres. Gehaltsmäßig exploiten kann man imo deutlich besser, wenn man ein paar Jahre auf dem Buckel hat.
Ändert sich wahrscheinlich alles, wenn Kind 1 nächstes Jahr auf der Privatschule anfängt. :ugly:
 
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Hamas dreht frei:

Der Bericht liest sich krass "harmlos", im Vergleich zu dem, was die sozialen Medien bereits transportieren konnten. Eine Tote durch Raketenbeschuss dürfte generell nur das erste zu beklagende Opfer sein. Palästinensische Terroristen bewegen sich durch Wohnviertel und schlachten die Zivilbevölkerung ab. Es wird auf fahrende Autos geschossen, Menschen auf der Straße einfach niedergemäht und Häuser geraidet, Bewohner exekutiert, Geiseln genommen.
Völlig wahnsinnig. Da kann Israel gar nicht besonnen reagieren, eine größere Antwort darauf muss eig. erfolgen.

Edit:
Soeben hat die israelische Armee den Kriegszustand erklärt. War zu erwarten.
 

Der Ziegentobi

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Hamas dreht frei:

Der Bericht liest sich krass "harmlos", im Vergleich zu dem, was die sozialen Medien bereits transportieren konnten. Eine Tote durch Raketenbeschuss dürfte generell nur das erste zu beklagende Opfer sein. Palästinensische Terroristen bewegen sich durch Wohnviertel und schlachten die Zivilbevölkerung ab. Es wird auf fahrende Autos geschossen, Menschen auf der Straße einfach niedergemäht und Häuser geraidet, Bewohner exekutiert, Geiseln genommen.
Völlig wahnsinnig. Da kann Israel gar nicht besonnen reagieren, eine größere Antwort darauf muss eig. erfolgen.
stoert mich nicht, israel verdraengt seit jahren leute aus dem west jordanland mit den siedlungen. verstaendlich das die leute irgendwann genug haben. ist nur schade das es eine zufaellige frau trifft und nicht die politiker in israel.
 
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Joar, das wars dann wohl mit Palästina. Da werden die Israelis keine halben Sachen mehr machen.
 
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stoert mich nicht, israel verdraengt seit jahren leute aus dem west jordanland mit den siedlungen. verstaendlich das die leute irgendwann genug haben. ist nur schade das es eine zufaellige frau trifft und nicht die politiker in israel.
Wie oben geschrieben ist die Frau ein Opfer des Raketenbeschusses. Am Boden exekutieren palästinensische Terroristen gerade unbewaffnete Zivilisten wie die Russen es in Butscha gemacht haben. Ganz brutale Bilder und Videos...wie gesagt, völliger Wahnsinn und nicht im Ansatz verhältnismäßig oder gar Kollateralschaden weil Angriffe auf Militäreinrichtungen. Dort werden gerade einfach Menschen abgeschlachtet.
 
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