Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

GeckoVOD

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Aus meiner Bubble, da meine Kunden aus dem Bereich kommen.

Unsere Gleischstellungsurslmannfrau hat etwas halbwegs sinnvolles vor, die Überarbeitung des AGG für die Kirche:


In Zukunft soll es der Kirche explizit nicht mehr erlaubt sein Angestellte abzulehnen, bzw. abzumahnen oder zu kündigen, wenn diese nicht den religiösen Vorgaben der Institution folgen. Konkret geht es wohl v.a. auch um die privaten Lebensumstände, u.a. sexuelle Orientierung (lebt in gleichgeschlechtlicher Beziehung) oder Wiederheirat / Scheidung. Parallel haben das die Protestanten und Katholiken aber angeblich schon umgesetzt / wollen es umsetzen. Betroffen sind nicht nur (die Ordinariate / Verwaltungen von) Bistümer und Landeskirchen, sondern auch die caritativen Zweige, sprich Caritas, Diakonien, Stiftungen und ausgegliederte gGmbHs.

Kontext: Die Austritte aus den Kirchen sind v.a. durch die Missbrauchsskandale auf Rekordniveau, zusätzlich sterben einfach viele alte Mitglieder. Insbesondere die Staatsanwaltschaft München hat dieses Jahr das erste Mal überhaupt Durchsuchungen auf höherer Ebene durchgeführt, fast zeitgleich kam es zu entsprechenden Aussagen einer Kölner Mitarbeiterin gegen Kardinal Woelki mit folgenden Ermittlungen. Imo alles folgerichtig und viel, viel zu spät. Die Protestanten und andere Konfessionen, bspw. die Neuapostolen, trifft der Trend deutlich weniger hart, bei den Katholiken wird es aber langsam wirklich eng. Entsprechend versucht man mit dem deutschen "synodalen Weg" Reformen anzustoßen. Im Fokus soll die Partizipation von "Laien" stehen, also irgendwelchen Leuten, die nicht primär die Seelsorge verfolgen sondern Ehrenamtlich tätig sind (Gemeinderäte, usw. usf.). Ein paar wenige Bistümer sind da überraschend ausgeschlossen und versuchen verstärkt Frauen in hohe Positionen (bspw. Generalvikariat) zu heben, um neue Impulse zu setzen. Für die deutschen Katholiken ist das fast monumental. Fast, da der Vatikan eine deutliche Anti-Haltung einnimmt, entsprechend haben Kardinal Woelki und Marx das Vorhaben schon fast zu Tode torpediert.
Daher: Überraschend gut. Nächster Punkt, Streichung der Kirchensteuer und weitere Eingrenzung der Sonderregeln für das Arbeitsrecht.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Die interessante Frage ist hier, ob das AGG respektive die gesetzliche Grundlage für das Kirchenarbeitsrecht nur durch Zustimmungsgesetze geändert werden kann. Das hieße nämlich, dass die Forderung instant als gescheitert betrachtet werden kann, denn die Union weigert sich seit jeher, irgendetwas zu machen, was die Kirchen in ihren Sonderrechten beschneidet und ohne Union keine Bundesratsmehrheit.
 

GeckoVOD

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Die interessante Frage ist hier, ob das AGG respektive die gesetzliche Grundlage für das Kirchenarbeitsrecht nur durch Zustimmungsgesetze geändert werden kann. Das hieße nämlich, dass die Forderung instant als gescheitert betrachtet werden kann, denn die Union weigert sich seit jeher, irgendetwas zu machen, was die Kirchen in ihren Sonderrechten beschneidet und ohne Union keine Bundesratsmehrheit.
Diese ganze Nische ist sehr interessant, v.a. vor dem Kontext der sinkenden Beiträge, die Kostendruck erzeugt. Könnte zu lokalen Problemen kommen, wenn die Spirale weitergedreht wird, insbesondere auf dem platten Land. Ich kenne ein Bistum, bei denen der Kipppunkt fast erreicht ist, so dass die Leistungen eigentlich eingestampft werden müssen. Das ist aber relativ klein und die sind historisch nicht vergleichbar. Es ist nicht so, als ob die Kirchen viel liquide Mittel hätten, das wird imo meist massiv überschätzt. Das Vermögen sind meist Grund und Boden, evtl. noch Kunst.

Die Kirche macht ja nun doch deutlich mehr als nur deren "pastoralen Auftrag", eben weil es der Staat irgendwie verpennt die Privilegien aufzubrechen und relevante Dienstleistungen in der Hohheit der Kirche zu lassen. In meiner Stadt sind 80% der Kitas und Kindergärten entweder katholisch oder evangelisch, etwa 40% der Sozialwohnungen sind in der Hand der Kirchen (Eigentum, Verwaltung und Betrieb), etwa 75% der Alten- und Pflegeheime sind Diakonie oder Caritas, die Hälfte der Sucht- und Obdachlosenbetreuung sind Diakonie, alle mir bekannten Hospitze minus eins sind rein katholisch, die Tafel wird von den Katholiken maßgeblich mitorganisiert, mehrere Schul- und Universtitätsgebäude sind Eigentum / betrieben durch Kirche usw. usf.

Ich verstehe IRGENDWO den Unwillen das "funktionierende" System zu beschneiden, allerdings geht's ohne Reform auch nicht mehr ewig und die Gesellschaft schießt ohnehin viel Subventionen zu, ohne die diese Leistungen sowieso nicht funktionieren. Von Innen geschieht definitiv zu wenig und zu langsam, siehe synodaler Weg. Ich hörte mal "einen Beschluss verabschieden hat zwei Bedeutungen, in der Kirche werden meist beide gleichzeitig gemeint".
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Ja, ich hab mich niemals ernsthaft mit dem Thema beschäftigt (obwohl ich es interessant finde, aber unmöglich dazu irgendwas in einem Journal unterzubringen), aber ich höre eigentlich immer dass die "Subventionen" eigentlich der allergrößte Teil des Geldes sind und die Kirche häufig nur einen marginalen Betrag selbst aufwendet, dafür aber dann ihr vorsintflutliches Arbeitsrecht durchsetzen darf. Als Land hätte es Deutschland echt schlimmer treffen können was konservative Parteien angeht als die Union, aber das ist imho so ein absurder Exzess, der eigentlich längst hätte korrigiert werden müssen, aber nie korrigiert wird weil in Deutschland halt so gut wie immer die Union regiert oder zumindest im Bundesrat blockieren kann. Aber ist natürlich für die wenigsten Leute so wichtig, dass sie davon ihre Wahlabsicht abhängig machen würden, dass die Union es sich einfach leisten kann, diese Nummer konsequent durchzuziehen.
 

GeckoVOD

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Schwierig, "die Kirche" verstehen zu wollen. Es fängt schon bei den Eigentumsverhältnissen an, da sind die Bistümer untereinander schon sehr unterschiedlich aufgestellt und es ist in der Regel auch nicht klar, wo das Eigentum herkommt. Da kann es schonmal mehr als 1000 Jahre zurückgehen. Grundsätzlich ist "das Bistum" (oder vma. "die Landeskirche") gar nicht Eigentümer der meisten Objekte, meist sind das nur die größten Kirchen, Verwaltungs- und wenige Zweckggebäude. Je nach Gemeinde / Sprengel ist das Eigentum dann in Hand der jeweiligen Gemeinde, auch rechtlich. Die Erträge sind allerdings anders zu bewerten, das wird über Fonds geregelt. Hinzukommen Einnahmen aus Kirchensteuer (meist nur für Verwaltung- und Personal) und Kirchgeld (fließt meist 1-1 an die Gemeinde). Je nach Unterverband (Caritas, Diakonie, Stiftungen) können Gelder und Eigentümer getrennt oder geteilt sein. Und das ganze dann verkompliziert, weil häufig auch noch Kammeralistik statt Doppik genutzt wurde (wobei die meisten da schon durch sind). Als Bonus gibt es teilweise auch mittlere Ebenen, die Eigentumsrechte oder Verwaltungsaufgaben übertragen bekommen. Abgerundet wird das ganze dann noch durch die tatsächlich profitgetriebenen Bereiche der Kirche, wobei die relativ klein sind. Ausgelassen: Orden, das ist nochmal eine Welt für sich. Bei der Kirchensteuer ist es scheinbar auch so, dass die nicht direkt an das Bistum fließen, sondern vom Staat bei der Besoldung ausgezahlt wird, aber auch hier kein: würde meine Hand nicht ins Feuer legen. Da bin ich inhaltlich und fachlich viel zu weit weg.
 
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Diese ganze Nische ist sehr interessant, v.a. vor dem Kontext der sinkenden Beiträge, die Kostendruck erzeugt. Könnte zu lokalen Problemen kommen, wenn die Spirale weitergedreht wird, insbesondere auf dem platten Land. Ich kenne ein Bistum, bei denen der Kipppunkt fast erreicht ist, so dass die Leistungen eigentlich eingestampft werden müssen. Das ist aber relativ klein und die sind historisch nicht vergleichbar. Es ist nicht so, als ob die Kirchen viel liquide Mittel hätten, das wird imo meist massiv überschätzt. Das Vermögen sind meist Grund und Boden, evtl. noch Kunst.
Können sie ja verkaufen.
Die Kirche macht ja nun doch deutlich mehr als nur deren "pastoralen Auftrag", eben weil es der Staat irgendwie verpennt die Privilegien aufzubrechen und relevante Dienstleistungen in der Hohheit der Kirche zu lassen. In meiner Stadt sind 80% der Kitas und Kindergärten entweder katholisch oder evangelisch,
95% des Budgets solcher "konfessionellen" Schulen kommt vom Staat. Also Transfer in vollständig öffentliche Hand kein Problem.
etwa 40% der Sozialwohnungen sind in der Hand der Kirchen (Eigentum, Verwaltung und Betrieb),
Nicht sicher, ob die Kirche hier wirklich als sonderlich effizienter und/oder sozialer Vermieter gilt. Vermutlich ein recht normaler, also unklar wo der Nachteil sein soll, wenn sie das Vermögen veräußern.
 
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Jan Marsalek lebt scheinbar. Hatte eigentlich fest damit gerechnet, dass er sich im exil einfach tot stellt. Mal sehen ob jetzt nochmal Spin in die Sache kommt, denn keiner der beteiligten hat sich da so richtig mit Ruhm bekleckert. :ugly:

Afair wusste die Bureg wo sich Marsalek aufhält und hatte auch ein Angebot vorliegen ihn zu treffen. Da schreiben sich die VT von selbst.
Bananenrepublik. naja, hab hier schon vor jahren die theorie geäußert dass wirecard ein geheimdienstsumpf ist

ständig wird von unterschiedlichen geheimdiensten gesprochen, die in den fall involviert sind. mein eindruck ist dass germoney mit wirecard einen fuß in die tür des internationalen zahlungsverkehrs bekommen wollte und hart outplayed worden ist.
 
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GeckoVOD

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Können sie ja verkaufen.
Nein, eben nicht, weil
- das Eigentum im Besitz der Kirchengemeinden ist, oder
- die Gebäude geweiht sind und die nicht ohne größeren (erheblichen) Aufwand in Eigenregie entweiht werden können, oder
- die Gebäude eher uninteressant sind (Kapellen, Kirchen, Aussegnungshallen, etc.), oder
- das Eigentum eingefroren ist, bspw. durch Erbpacht oder Auflagen der Leute, die das Eigentum vererbt haben, oder
- weil das Gebäude kulturell bedeutsam ist, sprich nicht gerade selten unter UNESCO- oder vergleichbaren Schutz steht, oder
- die Substanz in der Pampa auf wenig Kaufinteresse stößt (irgendwo tiefestes Ostdeutschland vma., oder es müsste aufwändig energetisch saniert werden)

95% des Budgets solcher "konfessionellen" Schulen kommt vom Staat. Also Transfer in vollständig öffentliche Hand kein Problem.
Budgets für den schulischen Betrieb. Die Instandhaltung, Modernisierung und die Betreiberverantwortung obliegt nicht selten dem Eigentümer und wurde nicht übertragen. Das ist schon ein hoher Kostenfaktor und ist so 1-1 auf die anderen sozialen Betriebe der Kirche übertragbar. Klar könnte man den schulischen Betrieb auflösen, dazu braucht es aber eigene Objektbetreuer und entsprechend passsende Liegenschaften. Das global im Bund eben mal im Vorbeigehen so zu beschließen ist wahrscheinlich sehr unpragmatisch.
Nicht sicher, ob die Kirche hier wirklich als sonderlich effizienter und/oder sozialer Vermieter gilt. Vermutlich ein recht normaler, also unklar wo der Nachteil sein soll, wenn sie das Vermögen veräußern.
Das ist der Teil, der häufig gar nicht schlecht funktioniert, wenn es von der oberen Verwaltung kommt und die Einnahmen ersetzt. Warum sollten sie diese verkaufen wollen, oder wem wäre dadurch geholfen? Das sind teilweise viele Wohnungen, die für die lokale Bevölkerung schon ein Bonus ist. Der Wohnraum wird auch nach Sozialplan vergeben, bspw. an Familien und andere Bedarfsgemeinschaften. Nicht alles an der Kirche ist qua Existenz der Kirche schlecht.

Versteh mich nicht falsch, mittelfristig sollte "die" Kirche durch die öffentliche Hand abgelöst werden. Das mit einem Schwertstreich durch den gordischen Knoten zu lösen wäre allerdings problematisch und nicht zwingend sinnvoll. Ein soziales Risiko sehe ich bei dem Trend trotzdem.
 
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Nein, eben nicht, weil
- das Eigentum im Besitz der Kirchengemeinden ist,
Können die Gemeinden dann ja verkaufen & damit ihren Stuff finanzieren?
- die Gebäude geweiht sind und die nicht ohne größeren (erheblichen) Aufwand in Eigenregie entweiht werden können,
Geiles Argument.
"Sorry, ich kann mein Haus nicht verkaufen, weil Hokuspokus"
- die Gebäude eher uninteressant sind (Kapellen, Kirchen, Aussegnungshallen, etc.),
Du sprachst gerade selbst von Wohnimmobilien
- das Eigentum eingefroren ist, bspw. durch Erbpacht oder Auflagen der Leute, die das Eigentum vererbt haben,
Das mag einen Teil treffen, aber kaum auf die Mehrheit.
Denke auch, dass man Erbpacht trotzdem verkaufen kann, man bekommt halt weniger dafür.
Aus meiner Sicht ist es extrem unwahrscheinlich, dass die Kirchen nicht easy 10-20-30% gerade ihres Wohn-Immobilienbesitzes verkaufen könnten.
Das reicht dann zumindest lange genug, dass sie sich überlegen können, wie sie effizienter werden wollen.

Budgets für den schulischen Betrieb. Die Instandhaltung, Modernisierung und die Betreiberverantwortung obliegt nicht selten dem Eigentümer und wurde nicht übertragen.
Ich bin mir recht sicher, dass sich die Kirche das bezahlen lassen würde.
Wenn der Staat 95% übernimmt, warum sollte die Kirche da freiwillig auf den großen Posten Miete verzichten?
Da kenne ich die Kirche anders in ihrer Geschäftstüchtigkeit.
Das ist der Teil, der häufig gar nicht schlecht funktioniert, wenn es von der oberen Verwaltung kommt und die Einnahmen ersetzt. Warum sollten sie diese verkaufen wollen, oder wem wäre dadurch geholfen? Das sind teilweise viele Wohnungen, die für die lokale Bevölkerung schon ein Bonus ist.
Bin ich mir nicht so sicher, wie toll der "Bonus" ist, Kirche als Vermieter im Mix zu haben.
Definitiv liegt die Beweislast da eher bei dir, aufzuzeigen, dass die Kirche kardinal besser ist als irgendein privater Vermieter.
Ein soziales Risiko sehe ich bei dem Trend trotzdem.
Ich sehe eine große gesellschaftliche Chance, wenn institutionelle Religion weniger Einfluss hat & weniger Rolle spielt.
 
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Definitiv liegt die Beweislast da eher bei dir, aufzuzeigen, dass die Kirche kardinal besser ist als irgendein privater Vermieter.
Naja, bei Wohnungen ist der Vermieter eher nicht Kardinal Knabenliebkoser wohnhaft in der Kinderfickerstraße 360a, sondern häufig die Caritas oder Diakonie, die Sozialwohnungen bereit stellen und entsprechend Kohle vom Staat bekommen. Natürlich müssen die auch irgendwo wirtschaftlich arbeiten, allerdings nicht auf Rendite getrimmt wie "irgendein privater Vermieter". Aber wie Gecko bereits schrub wäre es natürlich besser, wenn der Staat auch ohne Caritas und co aus'm Arsch kommen würde. Aber so mal eben geht es eben nicht und dann lieber so als gar nicht. Und so schlimm scheint der bürokratische Overhead und die damit verbundenen Kosten nicht zu sein
Die meisten Einrichtungen arbeiten nach betriebswirtschaftlichen Grundsätzen, werden betriebswirtschaftlich beraten und streben die Kostendeckung im Rahmen der vorher beschriebenen Kriterien an. Verglichen mit anderen Hilfsorganisationen ist der Anteil der Verwaltungskosten relativ gering.
Quelle: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Deutscher_Caritasverband
 
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Wenn das so ist (dass sie effizient sind), dann würden sie ja auch nicht in Finanznöte geraten. Und darum ging es doch ursprünglich, oder?

Ich kann es nicht für alle Aspekte beurteilen.

Aber bei Schulen bspw sind sie nicht effizienter, so dass ich da jederzeit froh bin über jede Schule, die nicht mehr konfessionell ist.
 
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Aber der Queerbeauftragte der Stadt hat das Problem ja schon verortet: Angriffe auf Queer kommen laut ihm genauso von Deutschen und Italienern!
 
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Homophobie ist ja das eine.
Aber was richtig mich betroffen macht ist die Gewaltbereitschaft, die da bei manchen noch dazu kommt.
 

GeckoVOD

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Vornweg, es würde dir gut stehen in normalen Sätzen mit etwas Fleisch an den Argumenten zu antworten, statt hier einen auf Twitter zu machen.

Können die Gemeinden dann ja verkaufen & damit ihren Stuff finanzieren?
Die Gemeinden verkaufen "ihren Stuff" nicht, weil das meist die angesprochenen Wohnimmobilien sind, die durchaus Gewinn erzielen. Die Verwaltung der Immobilien könnte aus den Kirchen gelöst werden, das hängt aber von der Institution (jeweiliges Bistum / Landeskirche) ab. Auch das wäre sinnlos, weil eine mittlere Ebene effizienter ist. Das sind nicht die Bereiche, in denen die Kirche Geld blutet.
Geiles Argument.
"Sorry, ich kann mein Haus nicht verkaufen, weil Hokuspokus"
Das ist ein gutes Argument, denn das ist geltendes, internationales Recht aus dem Vatikan und auf die Katholiken beschränkt. Ich weiß nicht, von was du hier augehst, aber die meisten Kirchen überlegen ihr Sakralgebäude abzustoßen, wenn sie für den pastoralen Zweck nicht mehr gebraucht werden. Da stehen dir aber ein paar sehr solide Probleme gegenüber, z.b.:
- Denkmalschutz oder Urheberrechtsschutz des Architekten (siehe meinen Rant über dieses Thema), der eine Umnutzung verkompliziert. Solange der Denkmalschutz gilt, solange musst du dieses Gebäude, zur Not auch priorisiert, instandhalten. Das hat aber nix mit der Kirche zu tun, das ist Auflage des Denkmalschutzes.
- die zwingende energetische Sanierung bei Verkauf ist für diese Typen an Gebäuden hart
- die mögliche Folgekonzepte sind begrenzt. Mir fällt die "Veranstaltungskirche" in München ein, oder das Gründerzentrum in Aachen, dazu noch eine, die jetzt ein Boulder-/Kletter-Park ist. Das wars.
Du sprachst gerade selbst von Wohnimmobilien
Nein, das hast du reingelesen. Wohnimmobilien sind meist rentabel.
Das mag einen Teil treffen, aber kaum auf die Mehrheit.
Denke auch, dass man Erbpacht trotzdem verkaufen kann, man bekommt halt weniger dafür.
Aus meiner Sicht ist es extrem unwahrscheinlich, dass die Kirchen nicht easy 10-20-30% gerade ihres Wohn-Immobilienbesitzes verkaufen könnten.
Das reicht dann zumindest lange genug, dass sie sich überlegen können, wie sie effizienter werden wollen.
Alter, dann glaub's mir halt nicht. Ich werde dir mit Sicherheit keine Kundendaten offen legen, ich weiß aber, weil ich die Liegenschaftsdaten vorliegen habe, dass das typische Bistum 70% aller Flurstücke in urbanen Gegenden in Erbpacht vergeben hat. Die letzten 30% setzen sich aus Sakralgebäuden (Problem: Siehe oben) oder Nutzgebäude (die notwendig sind) zusammen.
Selbstverständlich könnten die Kirchen jetzt die Erbpacht-Flurstücke, die für sie uninteressant sind verkaufen und bestehende "ineffiziente" Mietverträge verbessern, das sind dann halt Kindergärten, Hospitze, Museen, kommunale Einrichtungen, usw. usf. die mit der Situation konfrontiert sind. Der Staat fängts sicherlich auf. Das meinte ich zum Tmit "sozialem Risiko".

Ich bin mir recht sicher, dass sich die Kirche das bezahlen lassen würde.
Wenn der Staat 95% übernimmt, warum sollte die Kirche da freiwillig auf den großen Posten Miete verzichten?
Da kenne ich die Kirche anders in ihrer Geschäftstüchtigkeit.
Das kann von Kirche zu Kirche anders funktionieren, die mir bekannten Betreiber zahlen die Instandhaltung selbst. Das sind drei Bistümer und zwei Landeskirchen. Das Personal wird zu 50% aus der Kirche finanziert.
Bin ich mir nicht so sicher, wie toll der "Bonus" ist, Kirche als Vermieter im Mix zu haben.
Definitiv liegt die Beweislast da eher bei dir, aufzuzeigen, dass die Kirche kardinal besser ist als irgendein privater Vermieter.
Der Bonus der Kirche ist meist, dass diese in Eigenregie Modernisierung und Instandhaltung unter ökologischen und sozialen Aspekten plant, im Gegensatz zu einer Vonovia oder DW, die erst durch "Marktmacht" gezwungen werden muss.
"Karindal besser" wirst du wahrscheinlich wieder wegdefinieren. Generell kenne ich aus der Kirche allerdings Regeln wie "20% Mietpreis unter Durchschnitt" kombiniert mit einer Sozialauswahl der Mieter, die meist sehr gut für Familien mit eher niedrigem Einkommen ist. In urbanen Gebieten sind das schon meist Einheiten im mittleren bis hohen dreistelligen Bereich. Da die Kirchen auch Pflege- und Sozialleistungen vermitteln, ist die Chance, dass da nur Alte auf ewig drinsitzen eher überschaubar. Und weitervererbt wird da recht wenig.

Ich sehe eine große gesellschaftliche Chance, wenn institutionelle Religion weniger Einfluss hat & weniger Rolle spielt.

Ich sehe es mittel- bis langfristig wichtig, dass die Religionen keine Sonderrechte mehr bekommen. Ganz konkret ist mir das Arbeitsrecht ein Dorn im Auge, daher auch der Eingangslink. Ansonsten sehe ich es als lächerlich an, dass wir als Staat so abhängig vom sozialen Auftrag und dem sozialen Selbstverständnis der kirchlichen Welt sind. Imo ist das schon einer der absolut positiven Aspekte der christlichen Religionen, nur sollte das nicht das Rückgrat der lokalen Kinder-, Alten- oder sonstigen Pflegeleistungen sein. Und da ist Sprengpotenzial vorhanden, wenn nicht bald die öffentliche Infrastruktur verbessert wird. Und in dieser Richtung sehe ich absolut keine Signale, "weil's ja funktioniert".
Unabhängig davon verurteile ich die Leute nicht, wenn sie in die Kirche gehen. Aus der Ecke kommt unfassbar viel ehrenamtliches Engagement, was sie für den Altruismus antreibt ist mir dann egal und es steht mir darüber kein Urteil zu.

Wenn das so ist (dass sie effizient sind), dann würden sie ja auch nicht in Finanznöte geraten. Und darum ging es doch ursprünglich, oder?
Das ist so hirnlose liberal-Scheiße, effizienter als Orden geht's beispielsweise gar nicht. Die zahlen einfach keine Gehälter und die Mönche / Nonnen machen trotzdem Dinge wie Palliativpflege. Und jetzt?
Die Kirche ist an und für sich effizient, aber der Wandel durch den Wegfall der Gläubigen ist extrem und läuft sehr schnell. Kein Unternehmen der Welt, bzw. auch kein Staat der Welt würde das ohne Kratzer schnell verkraften. Die Frage ist, wie schnell sich die Kirche fängt, wenn der Trend weitergeht. Aktuell ist es eher sanfter Sparzwang, kann aber schnell umkippen und noch weiter gehen.
Ich kann es nicht für alle Aspekte beurteilen.

Aber bei Schulen bspw sind sie nicht effizienter, so dass ich da jederzeit froh bin über jede Schule, die nicht mehr konfessionell ist.
Diakonie und Caritas sind eigentlich keine reine Kirche mehr, unterliegen aber dem kirchlichen Arbeitsrecht oder nutzen kirchliche Rahmenverträge. Es stünde ihnen theoretisch frei sich loszusagen, solange der Dachverband da mitmacht. Das wird aber eher nicht geschehen, weil wozu Bonusrechte aufgeben?
Cariats, Diakonie und tlw. Stiftungen sind von der kirchlichen Problematik daher nicht betroffen, sie finanzieren sich anders. Betroffen sind sie meist eher indirekt, da sie extrem häufig Gebäudesubstanz der Kirche nutzen oder sich Dienstleistungen zu sehr geringen Kosten teilen. Von mir angesprochen sind schon reine kirchliche Dienstleistungen, es gibt auch 0815 Kindergärten und ähnliches der Kirche direkt, die auch "finanziell effizient" sind. Aber trotzdem sinken würden, wenn die Kirche an sich sinkt.
 
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Warnung auch in Berlin
Löwen isolieren und jagen bevorzugt alte und schwache Mitglieder einer Herde. RIP @Schl3mIL , warst der Beste :troll:

Seltsam ist ja echt, dass der offenbar aus keinem Zoo oder so entflohen ist. Ob jemand dachte, Löwen wären gute Haustiere? :eagle:

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Naja, oder es ist ein Luchs oder so und die ungebildeten Städter aus Berlin verwechseln das
 

Celetuiw

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Wir wissen doch alle welche Goldstückchen es waren: Reichsbürger aus Potsdam die damit ihren 100qm Freistaat bewachen lassen wollen. :clawg:
 
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Sag doch, was du denkst: Clan-Kriminalität.
ist doch auch naheliegend? falls es wirklich eine große raubkatze ist und nicht alle am halluzinieren sind, so ist sie wohl aus privatem besitz entwischt, weil kein zoo und keine sonstige einrichtung ein solches tier vermisst (nach aktuellem stand).
ob jetzt clanmitglied oder random krimineller, eines von beiden wird es sein, wenn es sich tatsächlich um eine großkatze handeln sollte. zwei hubschrauber gestern die halbe nacht über kleinmachnow gekreist, höre ich aus erster hand :jump:
 
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Also bei uns in der Nähe gab es damals nen reichen Exzentriker, der sich exotische Tiere gehalten hat. Heißt jetzt nicht, dass der nicht auch kriminell war, aber ich sehe jetzt die zwingende Verbindung nicht. Außer du meinst, er wäre per Definition schon kriminell, weil es verboten ist, Großkatzen privat zu halten.
 
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Also bei uns in der Nähe gab es damals nen reichen Exzentriker, der sich exotische Tiere gehalten hat. Heißt jetzt nicht, dass der nicht auch kriminell war, aber ich sehe jetzt die zwingende Verbindung nicht. Außer du meinst, er wäre per Definition schon kriminell, weil es verboten ist, Großkatzen privat zu halten.
hatte auch nur die clan assoziation, weil der eine von denen in kleinmachnow diverse villen besitzt. ansonsten ist es doch auch völlig schnuppe ob clanmitglied oder nicht, aber halt irgendne kriminelle privatperson, die sich exotische tiere zu hause im garten hält.
 
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Also ich hatte keine Clan-Assoziation, sondern hielt es tatsächlich für am wahrscheinlichsten, dass ein Passant irgendein anderes Tier mit einem Löwen verwechselt hat und die Polizei rief.

Aber naja, mittlerweile ist ja auch ein Foto in dem Artikel, scheint schon ein Löwe zu sein.
Aber wer weiß, wo der herkommt. Der könnte auch vor Wochen irgendwo in Osteuropa ausgebrochen und hierher gewandert sein. Wenn der sich tief in Wäldern aufgehalten hat, kann es ewig dauern, bis er entdeckt wird.
 
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Jo hab heut früh auch das KATZ Vid gesehen, nachdem ich vermutet habe, dass jemand 'nen Luchs oder so gesehen hat und Panik geschoben hat. Nope, Löwe ist echt o_o

Hoffentlich töten sie das Tier nicht :/
 
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Sag doch, was du denkst: Clan-Kriminalität.
Hab tatsächlich an gar nichts gedacht und die Nachricht bisher ignoriert, aber dies ploppte gerade bei mir auf:

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🤷‍♂️

Kann natürlich Troll sein, allerdings sind die nicht dafür bekannt irgendwie witzig oder trollig zu sein.
 
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Löwen halten und entkommen lassen: mindestens 70€ Geldstrafe.

Edit: wenns so war, bitte nix unter 3jahren haft. Was ein affenzirkus, dieses Land
 

parats'

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Könnte ja eine urban legend werden wie das Krokodil in der Kanalisation von NY. :ugly:
 
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Vor zig Jahren gab es doch auch die "Bestie aus dem Baggersee". Tut mal nicht so, als ob ihr alle noch so jung seid. Das war 1994 und die meisten von euch doch schon 18+ :mond::
 
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Offenbar darf man sich in Brandenburg nach vorheriger Anmeldung legal Löwen halten? Und alle sind puzzled, weil im Zoo keiner fehlt? :rofl2:
Alles klar, ich zieh nach Brandenburg. TIGERBABY :love:
 
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Hab ich doch gesagt: diese Berliner haben keine Ahnung. Für die ist jedes Tier, dass sie nicht kennen, ein Löwe :deliver:
Soweit ich weiß denken die auch alle, dass Kakao aus braunen Kühen kommt :troll:
 
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Brandenburger bitte, Brandenburger. In Berlin kennt man Löwen immerhin aus dem Zoo und hat genug Bandbreite für hochauflösende Tierdokus auf Netflix.
 

Celetuiw

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Hab ich doch gesagt: diese Berliner haben keine Ahnung. Für die ist jedes Tier, dass sie nicht kennen, ein Löwe :deliver:
Soweit ich weiß denken die auch alle, dass Kakao aus braunen Kühen kommt :troll:

Brandenburger bitte, Brandenburger. In Berlin kennt man Löwen immerhin aus dem Zoo und hat genug Bandbreite für hochauflösende Tierdokus auf Netflix.
Eine schöne Parabel ist die ganze Sache über die Furcht des Brandenburgers vor den Zuwanderern aus dem Süden? :clawg:
 
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