Das hängt natürlich auch von der Frage ab, wie gut man "gute" Migranten überhaupt von den "schlechten" bei Einreise selektieren kann. Man kann stumpf nach Bildungsabschluss gehen, aber dann reicht die Einwanderung wahrscheinlich nicht für die ganzen offenen Stellen in der Pflege und bei den Dachdeckern.
Naja, ich würde da durchaus zweigleisig fahren: Imo sollte es eine niedrigschwellige Möglichkeit geben für jeden hier einzureisen, der über bestimmte Voraussetzungen verfügt, bspw. gewisses Alter, gewisser anerkannter Bildungsabschluss oder ersatzweise ein kognitiver Leistungstest oder sinnvolle fachliche Qualifikation, dazu natürlich gewisse Sprachkenntnisse, wobei Englisch hier imo ausreicht.
Zusätzlich sollten wir auch aus humanitären Gründen Menschen aufnehmen, die nicht über die nötige Qualifikation verfügen. Hier würde ich aber eher mit Kontingenten arbeiten, also eine gewisse Zahl direkt aus Krisenregionen hierher bringen oder kommen lassen, statt einen weitgehend unkontrollierten Zustrom zuzulassen.
Und dabei darf man imo auch auf eine gewisse kulturelle Mischung achten: Schutzbedürftige gibt es überall auf der Welt. Die meisten haben das Pech, dass sie gar keine Chance haben nach Europa zu kommen, deshalb werden wir halt primär von den angrenzenden Problemregionen geflutet. Imo haben europäische Staaten durchaus das Recht zu sagen, dass es mit Flüchtlingen aus Region/Land xy jetzt auch mal genug ist - individuelles Asylrecht ist davon unberührt, aber das genießen die meisten afaik eh nicht.
Wie viele wir aufnehmen, sollte sich imo nach unserer Aufnahmefähigkeit und dem Bedarf richten. Ich würde mich bei letzterem an einer fiktiven gerechten Verteilung auf die wohlhabenden Staaten der Welt orientieren.
Zudem sollte man sich im Voraus überlegen, was der Zweck der Aufnahme ist und sich von der Illusion lösen, dass man den meisten Menschen hier temporär Schutz gewährt, bis sie zurück in ihre Heimat können. Stattdessen würde ich primär solche Gruppen holen, die dann auch hier bleiben und für die das Sinn ergibt. Temporärer Schutz lässt sich imo innerhalb der Region sinnvoller bewerkstelligen.
Gleichzeitig sollten wir außenpolitisch erwachsen werden und begreifen, dass Konflikte in der europäischen Peripherie uns direkt betreffen, wenn dss Ergebnis sein kann, dass ne Million Leute an die Tür klopft. Wir sollten uns gut überlegen, ob wir uns da eher passiv verhalten und akzeptieren, was dabei rauskommt. Oder man kann sich überlegen, ob man die Außenpolitik verstärkt so ausrichtet, dass Fluchtwellen gar nicht erst entstehen. Das kann dann natürlich bedeuten, dass man mit dem ein oder anderen Assad kooperieren muss, damit Länder nicht im Chaos versinken.
Das größte demographische Pulverfass ist sowieso mittelfristig sowieso Afrika. Im Zuge des Klimawandels könnten da noch Massenwanderungen auf uns zukommen, die alles bisherige übersteigen.