Ach das ist doch die typische Fensteropa-Diskussion:
1. Raute an
@Stirling. Früher gab es journalistisch halt nur das Narrativ, welches von Nachrichtensendungen und den großen Zeitungen gespinnt wurde. Das war nicht weniger meinungsmachend als heute, schaut euch doch mal Sendungen und Artikel von früher an. Heute kann die Kritik daran viel öffentlicher diskutiert werden. Wenn sich früher jemand über einen Artikel beschwert hat, dann konnte derjenige entweder nen Leserbrief (lul) schreiben oder das an seinem Stammtisch besprechen. Jetzt hört auf einmal direkt das ganze Internet mit.
2.
@Seemann: Bei Comedy kann ich es ja noch in gewisser Form verstehen. Aber auch hier würde ich auf den Absatz oben verweisen. Kritik ist heutzutage direkt viel öffentlicher als damals und dadurch auch deutlich sichtbarer. Auch damals wird es Leute gegeben haben, die den Schuh des Manitu scheiße fanden; es gab aber kein Twitter, um das direkt der ganzen Welt mitzuteilen und damit Bewegungen zu starten. Gleichzeitig bin ich der Meinung, dass man die Mehrheit der alten Sachen, die tatsächlich ordentlich gealtert sind, auch heute noch machen könnte. Man muss sich halt schon damit anfreunden, einen gewissen Twitter-Diskurs auszulösen, weil es immer jemanden geben wird, dem das nicht gefällt.
Als Beispiel erfolgreicher politisch unkorrekter Comedy auch in heutigen Zeiten würde mir z.B. Sacha Baron Cohen einfallen.
Harald Schmidt ist das beste Beispiel dafür, was ich an der Kritik nicht ernst nehmen kann. Der Mann ist so ein Narzisst, dass er für sein Tun, gefühlt, bedingungslosen Applaus und Hingabe verlangt und Kritik als Majestätsbeleidigung auffasst. Und dann ist er beleidigt, wenn das jemand öffentlich tut. Und sich dann über "Snowflakes" beschweren, ganz schön ironisch.