Der gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen sind nicht zwingend familienfreundlich bzw. fördern sie nicht die Gründung von Familien.
Die "Rahmenbedingungen" für ein Kind waren früher einfach besser (ggf. auch zu Lasten der Frau). Ein Alleinverdiener konnte eine Familie ernähren, heute müssen bzw. dürfen beide Elternteile in einem Normalverdienerhaushalt arbeiten um sich eine Familie und den dafür teureren Wohnraum leisten zu können. Hinzu kommen Kosten für Kita, Schule, das Kind selbst etc.
Gewonnen wurde, im Vergleich zu früher, die Unabhängigkeit der Frau, wobei dieser Schein trügt. Früher war die Hausfrau komplett abhängig von ihrem Mann, keine Frage, eine Trennung sozial geächtet und das Leben der Frau ohne das Commitment beider Ehepartner zu Ehe und Kind hinüber, aber fairerweise muss man sagen, dass das heute nicht zwingend anders ist. Alleinerziehende Mütter haben, trotz Alimente und co, mitunter das höchste Armutsrisiko in Deutschland, wenn die Ehe schmutzig auseinandergeht ist die Lebensqualität deutlich beeinträchtigt und von der Unabhängigkeit der Frau ist bei 24/7 Job und Kinder nicht mehr wirklich viel übrig.
Das wahre Kernproblem ist daher die Frage, warum bei doppelt so viel Verdienern in einer Beziehung/Ehe im Vergleich zu früher, nicht auch doppelt so viel Wohlstand vorhanden ist, der Familiengründung nicht zu einem wirtschaftlichen Risiko für beide macht, wenn es in der Ehe eben doch nicht hinhauen sollte. Gerade Akademikerrinnen machen sich diese Gedanken und sind nicht (mehr) bereit ihren selbst verdienten Wohlstand aufs Spiel zu setzen.
Die Familie oder Karriere - Frage der Frau lass ich bewusst außen vor, da sie meines erachtens nicht das Kernproblem ist. "Karriere machen" ist imo ein Floh im Ohr der ziemlich aufgeblasen wird und 75% der Frauen überhaupt nicht tangiert, denn viele Menschen haben keine Karrieren, sondern Jobs und von denen die Karriere machen können wollen das am Ende auch nicht alle, Stichwort WorkLifeBalance(?). Ich vernehme eher die umgekehrte Klage, dass Mütter lieber etwas mehr Zeit mit ihren Kindern haben wollen würden, es, aus Angst vor zu wenig Rente, oder eiskalten wirtschaftlichen Zwängen im jetzt, einfach nicht geht.
zsfg: Löhne rauf, dann gibts mehr Kinder