Nachrichten, Randnotizen und Kurioses v4

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Der spiegel sagt es gibts beef (na sagen wir dicke luft) zwischen baerbock und habeck. Ich poste das, weil mich aufregt, dass im Artikel und auch den Kommentaren darauf hingewiesen wird, was baerbock für einen tollen job machen wuerde. Wo?????
Ja, sie vetritt eine klare haltung, das ist wohl unbestreitbar, und weiter? Was kann sie gut, was hat sie erreicht? Mir ist nichts zu ohren gekommen.
Habeck muss sich jeden tag in seinem Ministerium den arsch bis zum Anschlag aufreissen damit Deutschland nicht bankrott geht und diese Fake trulla stößt auf sektempfängen an. Pfui.
Obwohl ich immer sympathien für beide hatte, war mir habeck immer lieber. Von ihm kann man sich gut seit 10 jahren interviews geben und feststellen dass er solide ist. Was zum geier ist eigentlich das skillset baerbocks? Sie erzählt auch keinen stuß, wenn sie den mundaufmacht aber nur bei habeck lerne ich staendig dazu.

 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Eh, solche Artikel kann man immer schreiben. Natürlich wollen beide Kanzlerkandidaten werden und natürlich kann es halt nur einer von beiden machen. Wäre ärgerlich für Habeck, wenn er es nicht wird, aber was soll er machen. Im Zweifelsfall war es ein Fehler, dass er dem Plan zugestimmt hat, zwei von drei Kraftwerke laufen zu lassen statt alle drei, obwohl ihm klar gewesen sein muss wie schlecht das ankommen wird.
 
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Imo ist egal was habeck macht, er wird immer - auch zurecht - auf Widerstand treffen. Sein amt zu diesem Zeitpunkt ist die reinste shitshow. Was leistet baerbock? Assange wird immer noch gefoltert, Snowden lebt weiter in moskau, diplomatie zu ukr/russ kommt eher aus türkei oder indien. Was bitte was kann baerbock
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Imo ist egal was habeck macht, er wird immer - auch zurecht - auf Widerstand treffen. Sein amt zu diesem Zeitpunkt ist die reinste shitshow. Was leistet baerbock? Assange wird immer noch gefoltert, Snowden lebt weiter in moskau, diplomatie zu ukr/russ kommt eher aus türkei oder indien. Was bitte was kann baerbock

Na ja, das ist halt immer das Schicksal des Außenministers: Man fliegt durch die Welt und redet mit Leuten, aber ultimativ macht man keinen spürbaren Unterschied weil kein Land der Welt aus purer Gefälligkeit freundlich zu einem ist. Ich habe noch nie verstanden warum manche Leute so beliebt werden als Außenminister, aber häufig genug klappt es ja (rückwärts: Steinmeier, Fischer, Genscher). Immerhin werden aus ACABs Sicht die Leute nicht mehr sagen können, dass sie zu unerfahren ist um Kanzlerin zu werden, was ihr ja schon viel geholfen hätte. Dass sie dafür keine Leistungen bringen muss, whatever. Was hat Willy Brandt als Außenminister groß geleistet?
 
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Artikel nicht gelesen, da hinter Paywall, aber ich dachte, die Kanzlerkandidatur fürs nächste Mal sei zumindest zwischen den beiden geklärt?
So sehr ich mich mittlerweile mit Baerbock angefreundet habe (Scholz oder sonstwer von der SPD als Außenminister hätte sicherlich ne schlechtere Figur gemacht) - es wäre schon ein ziemlich lower Move nochmal die Frauenkarte zu ziehen ergänzt um "hab als Außenministerin wertvollere Erfahrungen gemacht". Baerbock hatte ihre Chance und hat es unstrittigerweise in den Sand gesetzt.
Als Persönlichkeit ist Habeck imo der einzige Spitzenpolitiker, von dem ich wirklich sagen würde, dass ich ihn mir als Kanzler wünsche.
 
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Puh, so sehr ich Baerbock in diversen Podcasts unsympathisch fand, so sehr fand ich anfangs, dass sie wirklich einen guten Job gemacht hat. Bei einigen Dingen, wie z.B. einer Stellungnahme zur Lage im Iran, war sie etwas lahm, und so richtig etwas bewegt hat sie bisher auch nicht. Aber: Siehe was Gustavo schrieb.
Bei Habeck ist es ähnlich. Er hat jetzt nichts ultraschlecht gemacht, aber einige Klöpse waren auch dabei, und die Glanzlichter fehlten bisher auch.

Nicht was jetzt wirklich superduperschlimm ist, aber jetzt auch nichts wo ich in Jubel ausbreche.
Immerhin sind sie nicht Manuela Schwesig oder Rolf Mützenich, bei denen ich mich wundere, wie die noch in den Spiegel schauen können mit ihren Positionen die irgendwo zwischen Eigennutz, Landesverrat und menschenverachtend/wertefrei anzusiedeln sind.
 

Gustavo

Doppelspitze 2019
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Artikel nicht gelesen, da hinter Paywall, aber ich dachte, die Kanzlerkandidatur fürs nächste Mal sei zumindest zwischen den beiden geklärt?
So sehr ich mich mittlerweile mit Baerbock angefreundet habe (Scholz oder sonstwer von der SPD als Außenminister hätte sicherlich ne schlechtere Figur gemacht) - es wäre schon ein ziemlich lower Move nochmal die Frauenkarte zu ziehen ergänzt um "hab als Außenministerin wertvollere Erfahrungen gemacht". Baerbock hatte ihre Chance und hat es unstrittigerweise in den Sand gesetzt.
Als Persönlichkeit ist Habeck imo der einzige Spitzenpolitiker, von dem ich wirklich sagen würde, dass ich ihn mir als Kanzler wünsche.

Aus normativer Sicht würde ich komplett zustimmen. Aber falls sie bis zur Wahl tatsächlich deutlich beliebter ist als Habeck würde für mich dasselbe Argument gelten wie bei der letzten Wahl: Vorrangig ist die Beliebtheit, denn wenn man die Wahl nicht gewinnt ist egal wie kompetent man ist.
 
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Das wäre dann aber die "Mit mir haben wir bessere Chancen"-Karte. :troll:

Wenn sich abzeichnen würde, dass Baerbock ihn in der Beliebtheit so klar überholt, traue ich ihm zu und würde auch erwarten, dass er das selbst einsieht.
 
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Habeck hat es für mich wieder verspielt mit seiner unehrlichen und für Deutschland und das Thema Klima schädlichen Line zum Thema Atomkraft.

Ist er dennoch besser als Scholz? Klar.

Kann ich verstehen, wenn ihn also jemand eher will als andere? Klar.

Kann ich aber verstehen, warum jemand ihn als total super als Kanzler fände? Nein. (Außer natürlich er hat selbst irrationale Angst vor Atomkraft.)
 
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Also jeder darf ja aufgrund der eigenen Präferenzen entscheiden, wen er/sie für einen vernünftigen Kanzlerkandidaten hält. Aber deine Argumentation ist etwas hanebüchen: Wenn es dir tatsächlich "um das Thema Klima schädliche Linie" ginge, dann wären die Grünen natürlich immer noch deine GoTo-Partei (zumindest der großen Parteien). Was CDU/SPD für den Klimaschutz machen haben sie in mehreren Jahren GroKo anschaulich gezeigt: nämlich nichts. In Wahrheit geht es dir aber explizit nur um das Thema Atomkraft.
Und das erinnert mich daran, was Gustavo dir mal gesagt hat: Je nachdem, welche Sau du aktuell durchs Dorf treibst, ist das mit Abstand das wichtigste Thema, welches du dabei komplett überhöhst. Ich bin ja auch für eine Laufzeitverlängerung der bestehenden Anlagen. So oder so ist Atomkraft aber, sofern man da nicht ideologisch aufgeladen ist, ein Nischenthema. Aktuell hat es sicherlich eine Relevanz, diese ist aber zeitlich begrenzt. Im Energiemix wird es nicht wichtiger werden (Neubau von AKWs wäre kompletter Unsinn) und im kompletten politischen Diskurs ist es ein absolut untergeordnetes Thema.
Ist die Haltung der Grünen zu AKWs ideologisch? Klar. Aber lieber bei dem Thema als die ideologischen Positionen der anderen Parteien. Würde ich deswegen sagen, dass ich Habeck "total super" als Kanzler fände? Ne, aber nicht aufgrund des AKW-Themas.
 
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Ist das so klar, dass Neubau von AKW ausgeschlossen ist? Gibt es nicht paar Ansätze, dass man bald kleinere und bessere, dadurch sicherere und billigere AKW bauen könnte?

China hat gerade 32 von den Dingern in Planung
 
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Naja was heißt ausgeschlossen, ausgeschlossen ist sicherlich nix. Habe damals im Studium (vor 10 Jahren) aber schon davon gehört, dass es bald diese neue Generation von AKWs geben wird, und mein letzter Stand ist, dass es da auch keine eierlegende Wollmilchsau gibt. Will sagen: Wenn man die Sicherheit erhöht, sinkt die Wirtschaftlichkeit und vice versa. Dazu die Verfügbarkeit von Brennmaterial und die großen Aufwände in Planung, Kosten und Sicherheit was Neubauten angeht.
Alle momentanen Beispiele in Europa was AKW-Neubaus angeht sind ja nicht wirklich gut brauchbar, um ein Revival der Atomkraft zu prognostizieren. Letztlich entscheidet die ökonomische Perspektive, und da ist, so ist mein letzter Stand, Atomkraft einfach nicht wirtschaftlich im Vergleich zu Erneuerbaren.
Von der Aussage schließe ich explizit Laufzeitverlängerungen bestehender Anlagen aus, da geht es nur um Neubauten.
 

Benrath

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Ich glaub wir träumen alle inspiriert aus Sci-Fi, dass morgen endlich der erste sichere Fusionsreaktor kommt. Ob der dann wirklich sicher sein wird...

Realistischer ist dann eher, dass in der Speicherung von Energie ein Durchbruch kommt und dadurch alle Probleme ohne Risiken gelöst werden.
 
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Ich glaub wir träumen alle inspiriert aus Sci-Fi, dass morgen endlich der erste sichere Fusionsreaktor kommt. Ob der dann wirklich sicher sein wird...

Realistischer ist dann eher, dass in der Speicherung von Energie ein Durchbruch kommt und dadurch alle Probleme ohne Risiken gelöst werden.

Ein Fusionsreaktor wäre inherent sicher, ja. Ob der mal irgendwann kommt... mal sehen.

Eine Lösung in der Energiespeicherung wäre das Optimum, gab ja mal Ansätze von Batterien die unter anderem auf einer Salzlösung laufen, das wäre natürlich super. Aber leider nichts mehr davon gehört, war am Ende dann wahrscheinlich nur unter Laborbedingungen möglich und nicht in der realen Anwendung.
Tatsächlich würde ich sogar 2 Punkte unterscheiden:
1. Batterien für Anwender, d.h. Laptop, Handy, ggf. Eigenheim, Auto
2. Batterien für Großanwender - Kraftwerke, Firmen, Netzbetreiber.

Eine Lösung für letzteres wäre deutlich wichtiger als für ersteres.
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ja, sie vetritt eine klare haltung, das ist wohl unbestreitbar, und weiter? Was kann sie gut, was hat sie erreicht?
Wie misst Du denn für Gewöhnlich Erfolge von Außenministern? Was hat Heiko Maas erreicht, was Sigmar Gabriel, was Steinmeier - nur um mal die letzten 3 zu nennen? Das Außenministerium ist und war noch nie das Ministerium, das großartig Politik macht, sondern es repräsentiert Politik. Ansonsten halte ich Anna-Lena auch für eine völlige Luftpumpe und Habeck für in jeder Hinsicht besser, aber das Argument zieht bei Außenministern halt nicht. Vielleicht hat sie den Job auch gerade deswegen bekommen, da muss man nicht besonders viel können oder machen, nur nett winken und wiedergeben, was unsere politische Linie ist, die aber nicht im AA gemacht wird.
 
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Ich glaub wir träumen alle inspiriert aus Sci-Fi, dass morgen endlich der erste sichere Fusionsreaktor kommt. Ob der dann wirklich sicher sein wird...

Realistischer ist dann eher, dass in der Speicherung von Energie ein Durchbruch kommt und dadurch alle Probleme ohne Risiken gelöst werden.
Das wäre natürlich das Optimum, aber man darf sich da auch keinen Illusionen hingeben: Der deutsche Stromverbrauch beträgt knapp 600 Milliarden KwH im Jahr, die Kohle trägt an Flauten-Tagen über 40-50% zur deutschen Stromproduktion bei. Um den überschüssigen Windstrom aus den windreichen Monaten zu speichern und um die Kohle zurück fahren zu können, bräuchte es Speicher in Terrawatt-Größe und das ist aktuell vollkommen illusorisch. Der weltgrößte Speicher steht aktuell in Australien und der hat 1,2 GwH, das ist ein knappes tausendstel..

Ich sehe den Kohleausstieg stand heute 2038 noch nicht
 
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Das wäre natürlich das Optimum, aber man darf sich da auch keinen Illusionen hingeben: Der deutsche Stromverbrauch beträgt knapp 600 Milliarden KwH im Jahr, die Kohle trägt an Flauten-Tagen über 40-50% zur deutschen Stromproduktion bei. Um den überschüssigen Windstrom aus den windreichen Monaten zu speichern und um die Kohle zurück fahren zu können, bräuchte es Speicher in Terrawatt-Größe und das ist aktuell vollkommen illusorisch. Der weltgrößte Speicher steht aktuell in Australien und der hat 1,2 GwH, das ist ein knappes tausendstel..

Ich sehe den Kohleausstieg stand heute 2038 noch nicht
Es gibt ja Stimmen die sagen, man könnte Kernkraftwerke nehmen um damit Kohle zu ersetzen, aber das ist in Deutschland einfach nicht Mehrheitsfähig. Wo die Energie herkommen soll habe ich aber noch nie gehört.
Es wird auf Gas hinauslaufen - das ist die technisch am einfachsten mögliche Lösung um schnell Leistung hoch und runter zu fahren. Braucht es halt dafür noch viele Gasspeicher und viele viele Gasturbinen...

Ich kanns absolut nicht einschätzen. Warum ist das so?
Bei Fusionskraftwerken muss man stetig oder immer mal wieder etwas Wasserstoff zu geben damit die Fusion am laufen bleibt. Gibt es also irgendeinen Fehler dann fällt der Wasserstoff weg und die Fusion ist vorbei. Es entsteht sehr wenig Strahlung und damit sehr wenig aktives Material. Es kann mit Fusion also kein Störfall im Sinne von Kernkraftwerken wie Tschernobyl oder Fukushima / Three Mile Island passieren
 
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Viel wichtiger ist, dass das Aufrechterhalten der Fusion selbst eine gewaltige Menge Energie benötigt und im Zweifel einfach der Strom abgestellt wird.
 
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Die Fusion wirkt sich selbst entgegen.
Bei Kernspaltung ist ja ein runaway das Problem. Es findet zu viel Kernspaltungen statt, also entstehen zu viele Zerfallsprodukte, die sorgen für noch mehr Spaltung usw.

Bei Kernfusion pasiert das Gegenteil. Man muss man das zu fusionierende Material mit extrem viel Aufwand zusammendrücken um die Fusion überhaupt erst zu ermöglich - und dabei wird Energie frei und die drückt es wieder auseinander. Die Fusion stellt sich selbst ab sobald es zu viel wird. Um das unsicher zu machen müsste man es schon explizit so bauen dass es explodieren soll, also einen Mechanismus vorsehen der mit riesigem Energieeinsatz eine große Menge Wasserstoff möglichst schnell zum fusionieren bringt. Geht natürlich, nennt sich dann Wasserstoffbombe, aber das versehentlich zu machen ist quasi unmöglich.

Und selbst wenn es explodieren sollte, dann gibt es immernoch keine riesigen Mengen an radioaktivem Material die frei werden. Keine Rückstände die weiterere Reaktionen machen. Das Tritium ist Radioaktiv, aber die Menge eher gering. Ansonsten wird nur das innere des Reaktors aktiviert sein durch die beständige Strahlung.
 
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Bei Kernspaltung ist ja ein runaway das Problem. Es findet zu viel Kernspaltungen statt, also entstehen zu viele Zerfallsprodukte, die sorgen für noch mehr Spaltung usw.

Nur um das nochmal aufzugreifen: das ist z.B. ein Wirkprinzip bei Atombomben und war auch das Problem bei Tschernobyl.
Bei Kernkraftwerken westlicher Bauart ist dies so ebenfalls nicht möglich, da ein Moderator mit negativem Temperaturkoeffizient benutzt wird (Wasser). D.h. je heißer das Wasser, desto weniger kritisch ist der Kern. Mit dem Ergebnis, das ein Fehlen des Wassers dann die Kettenreaktion beendet.
Ist der Kern einmal aus, geht er auch nicht von alleine wieder an wenn dann Wasser dazu kommt. Und Ohne Kühlwasser schmilzt er dann - das ist in Fukushima passiert. Die Explosion gab es wegen dem entstehenden Wasserstoff, das hatte nichts mit irgendeiner Radioaktivität zu tun.
 

Scorn4

Servitor
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Also ich habe gelernt, dass Wasser seine moderieren Fähigkeit verliert, wenn es heiß wird und verdampft. Und ohne Moderator wird ein Kern nunmal kritisch.
 
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Nur um das nochmal aufzugreifen: das ist z.B. ein Wirkprinzip bei Atombomben und war auch das Problem bei Tschernobyl.
Bei Kernkraftwerken westlicher Bauart ist dies so ebenfalls nicht möglich, da ein Moderator mit negativem Temperaturkoeffizient benutzt wird (Wasser). D.h. je heißer das Wasser, desto weniger kritisch ist der Kern. Mit dem Ergebnis, das ein Fehlen des Wassers dann die Kettenreaktion beendet.
Ist der Kern einmal aus, geht er auch nicht von alleine wieder an wenn dann Wasser dazu kommt. Und Ohne Kühlwasser schmilzt er dann - das ist in Fukushima passiert. Die Explosion gab es wegen dem entstehenden Wasserstoff, das hatte nichts mit irgendeiner Radioaktivität zu tun.
Ich bin sofort dabei Objektivierung in die Diskussion um KKW-Sicherheit zu bringen. Aber auch die westlichen Reaktoren leiden unter dem Problem, dass ohne Saft eine kritische Situation recht wahrscheinlich wird. Ob die Explosion ein Wasserstoffproblem oder ein Kernproblem ist, bleibt im Anbetracht der Konsequenzen imho sekundär.
 
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Also ich habe gelernt, dass Wasser seine moderieren Fähigkeit verliert, wenn es heiß wird und verdampft. Und ohne Moderator wird ein Kern nunmal kritisch.
Moderator klingt vielleicht nach etwas was die Kernspaltung zurückhält, ist aber genau andersrum.
Was moderiert wird ist die Energie freier Neutronen. Und hochenergetische Neutronen haben einen kleineren Wirkungsquerschnitt, sind also schlechter geeignet eine Kernspaltung auszulösen. Der Moderator sorgt für mehr Kernspaltung, nicht für weniger.
 
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Nur um das nochmal aufzugreifen: das ist z.B. ein Wirkprinzip bei Atombomben und war auch das Problem bei Tschernobyl.
Bei Kernkraftwerken westlicher Bauart ist dies so ebenfalls nicht möglich, da ein Moderator mit negativem Temperaturkoeffizient benutzt wird (Wasser). D.h. je heißer das Wasser, desto weniger kritisch ist der Kern. Mit dem Ergebnis, das ein Fehlen des Wassers dann die Kettenreaktion beendet.
Ich kenne die Details zu den Bauarten westlicher Kernkraftwerke nicht gut genug um das detailliert Einzuschätzen, aber so pauschal würde ich dieser Aussage klar widersprechen.
Ein Fehlerfall genau wie bei Tschernobyl ist natürlich nicht möglich, aber das grundsätzliche Problem, dass der prinzipielle Reaktionsprozess selbst verstärkend ist, dass salopp gesagt zu viel von dem Zeugs auf einem Haufen ein Problem macht bleibt bestehen. Diese Kraftwerke mögen gegen bestimmte Fehlerarten immun sein, aber sie sind sicher nicht generell immun. Mit der Sicherheit von der Kernfusion ist das überhaupt nicht vergleichbar.
 
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Ich kenne die Details zu den Bauarten westlicher Kernkraftwerke nicht gut genug um das detailliert Einzuschätzen, aber so pauschal würde ich dieser Aussage klar widersprechen.
Ein Fehlerfall genau wie bei Tschernobyl ist natürlich nicht möglich, aber das grundsätzliche Problem, dass der prinzipielle Reaktionsprozess selbst verstärkend ist, dass salopp gesagt zu viel von dem Zeugs auf einem Haufen ein Problem macht bleibt bestehen. Diese Kraftwerke mögen gegen bestimmte Fehlerarten immun sein, aber sie sind sicher nicht generell immun. Mit der Sicherheit von der Kernfusion ist das überhaupt nicht vergleichbar.

Mit der Sicherheit von der Kernfusion hast Du natürlich Recht - es ist aber technisch auf jeden Fall so, dass ein Kern ohne Wasser als Moderator unterkritisch ist und damit keine Kettenreaktion mehr stattfinden kann.
Der prinzipielle Reaktionsprozess ist damit gestoppt.
Was dann passiert ist aber, dass ohne Kühlung der Kern schmilzt (aufgrund der Nachzerfallswärme, nicht weil da eine kritische Kettenreaktion erzeugt wird). In den "alten" KKW ist es so, dass der Kern in dem Fall irgendwo hin fließen würde - undefiniert. In den neuen EPR ist ein "Core-Catcher" installiert wo der geschmolzene Kern rein läuft und dann durch ein eigenes System kontrolliert gekühlt werden kann.

Edit:
Ich bin sofort dabei Objektivierung in die Diskussion um KKW-Sicherheit zu bringen. Aber auch die westlichen Reaktoren leiden unter dem Problem, dass ohne Saft eine kritische Situation recht wahrscheinlich wird. Ob die Explosion ein Wasserstoffproblem oder ein Kernproblem ist, bleibt im Anbetracht der Konsequenzen imho sekundär.

Das ist ein großer Unterschied:
bei Tschernobyl wurde nur aus 2 Gründen so viel Strahlendes Material über Europa verteilt:
1. der Graphitkern hat so heiß gebrannt
2. durch die Kettenreaktion ist eine so große Explosion entstanden die alles ringsherum in Schutt und Asche gelegt hat.

Bei einem Schmelzen des Kerns aufgrund von Stromausfall könnte man den entstehenden Wasserstoff gefiltert aus dem Gebäude leiten. Damit wäre es z.B. in Fukushima zu keiner Detonation gekommen und die Bergung des Kerns bzw. die Verteilung von radioaktivem Material wäre nochmal deutlich geringer gewesen (wobei Fukushima schon um Längen weniger Material rausgerotzt hat als Tschernobyl).
 
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parats'

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Dem Planeten würde eine Zeugungsunfähigkeit gut tun. :troll:
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Ich habe irgendwo mal in einem Interview zu genau diesem Thema gelesen, dass das erst mal noch gar nichts heißt und nicht zur Existenzbedrohung wird. Die Hälfte ist halt immer noch mehr als genug um eine Frau zu schwängern und man sieht ja auch, dass - obwohl der Befund für alle westlichen Länder gilt - die Geburtenraten extrem unterschiedlich sind. Mit anderen Worten eine Verbindung zwischen diesem Befund und Geburtenraten besteht nicht.
 
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Das liegt daran, dass Männer nicht mehr richtige Männer sein dürfen und überall vom Feminismus unterdrückt werden. Das macht sich halt irgendwann auch körperlich bemerkbar.
 
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Geringere (also nicht Null aber deutlich geringer) Zeugungsfähigkeit würde sowohl den Menschen als auch dem Planeten ziemlich gut tun. Man könnte sogar sagen es ist notwendig. Haben wir die Bevölkerung nicht seit den 70ern ca. verdoppelt? Dieses Wachstum wird nicht gut gehen, kann nicht gut gehen. Bereits jetzt sind die meisten der wirklich großen Probleme auf Überbevölkerung zurückzuführen.
 

zimms

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In der heutigen Zeit muss mann einfach effizienter und ressourcenschonender leben. Sehr vorbildlich!
 
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Geringere (also nicht Null aber deutlich geringer) Zeugungsfähigkeit würde sowohl den Menschen als auch dem Planeten ziemlich gut tun. Man könnte sogar sagen es ist notwendig. Haben wir die Bevölkerung nicht seit den 70ern ca. verdoppelt? Dieses Wachstum wird nicht gut gehen, kann nicht gut gehen. Bereits jetzt sind die meisten der wirklich großen Probleme auf Überbevölkerung zurückzuführen.
Naja das Ding ist halt, das mit der Überbevölkerung war oft ein Scheinargument, mit dem Ressourcenverteilung zugunsten der Industrienationen gerechtfertigt wurde.

so nach dem Motto wenn die in Afrika (und Indien) nicht nur schnackseln würden, ginge es denen besser. Ist halt auch totaler Quatsch.
 
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Wie meinst du das?
Es ist einfach eine Tatsache das die Menschheit jetzt bereits zu viel Ressourcen verbraucht, zu viel CO2 ausstößt, usw.
Und sogar der jetztige Status geht nur weil ein riesengroßer Teil der Menschheit nichts hat, würden alle so viel verbrauchen wie ein durchschnittlicher Amerikaner wären wir schon völlig am Ende.
Unser Lebensstandard ist mit der Bevölkerungsgröße einfach nicht kompatibel, außer natürlich man akzeptiert das nur wenige diesen Standard haben.
 
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Es ist einfach eine Tatsache das die Menschheit jetzt bereits zu viel Ressourcen verbraucht, zu viel CO2 ausstößt, usw.
Und sogar der jetztige Status geht nur weil ein riesengroßer Teil der Menschheit nichts hat, würden alle so viel verbrauchen wie ein durchschnittlicher Amerikaner wären wir schon völlig am Ende.
Richtig. Aber das ist halt insofern ein Scheinargument, dass Koloniemächte ganze Kontinente zerf*ckt haben und dann meinten tjo, is nix über, sorry. Das ist halt Unsinn. Der Umstieg auf erneuerbare Energien hätte natürlich schon vor Jahren bzw Jahrzehnten passieren müssen. Aber die Rechnung ist nicht "ja wenn die auch soviel verbrauchen würden", denn dafür müsste es ja "mehr" Ressourcen geben. Es geht um die Verteilung. Und dass die Länder und Kontinente, die ausgebeutet werden, mit "gibt halt zuviele von denen" schulterzuckend als status quo arm akzeptiert werden, ist halt bullshit und (Achtung triggerle) kapitalistische, wenn nicht imperialistische Propaganda
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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Geringere (also nicht Null aber deutlich geringer) Zeugungsfähigkeit würde sowohl den Menschen als auch dem Planeten ziemlich gut tun. Man könnte sogar sagen es ist notwendig. Haben wir die Bevölkerung nicht seit den 70ern ca. verdoppelt? Dieses Wachstum wird nicht gut gehen, kann nicht gut gehen. Bereits jetzt sind die meisten der wirklich großen Probleme auf Überbevölkerung zurückzuführen.
Das ist ein sehr häufiges Missverständnis. Wir werden in Balde eher Probleme wegen einer zu geringen Bevölkerung auf der Welt haben, möglicherweise noch zu unseren Lebzeiten. Die Bevölkerung wird nicht ewig so weiterwachsen, sondern wird ihren Peak erreichen und ab da geht es bergab.


Für Afrika zB fällt die Reproduktionsrate von 2.35 auf 0.6 in Asien von 0.77 jetzt auf -0.39 und damit noch stärker Rückläufig als Europa ->

Resourcenproblem ist auch vorgeschobene, weil der Großteil der Menschen kaum Resourcen verbraucht oder Co2 emittiert. Das machen wir im Westen für die ganze Welt stellvertretend (und zwar mehrfach).
 
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