Habt ihr den Test mit den Bildern von Schwarzen und Weißen gemacht oder den mit den Comicfiguren?
Bei den Comicfiguren hatte ich keine Präferenz, bei den Fotos "strong automatic preference for Black People". Spricht jetzt nicht grad für die Robustheit des Tests. Ich hatte zuerst Schwarz/gut, Weiß/schlecht und nach der Umstellung hab ich aber ein paar Fehler gemacht und bin dann langsamer geworden, um nicht noch mehr Fehler zu machen. Der Test hat das offenbar als Abneigung gegen Weiße interpretiert...
vielleicht machen noch ein paar den Gender test. k.a mich hätte der wirklich score noch interessiert.
https://implicit.harvard.edu/implicit/germany/selectatest.jsp
Die Testmethode ist sehr clever. Gibt es auch für andere Kombinationen (z. B. Frau/Mann und gut/schlecht).
Kannst Du das erläutern?
Auf der Project-Implicit-Seite steht was davon, dass der IAT "gut validiert" sei. Ich kann grad nicht so viele Informationen darüber finden, worin diese Validation besteht.
Der Test basiert auf der A-priori-Annahme, dass die Reaktionszeit etwas über die mentale Assoziation von Konzepten sagt. Dem würde ich intuitiv nicht mal widersprechen, trotzdem hab ich damit zwei Probleme.
1. Wer sagt uns, wie wir den Zusammenhang von Reaktionszeit und mentaler Assoziation richtig quantifizieren? Ich sehe relativ wenig Möglichkeiten, diesen Test zu kalibrieren.
Der Test behauptet auch, er mache eine Aussage über die Persönlichkeit eines Menschen. Die Persönlichkeit der Testperson ist aber offensichtlich nicht der einzige Faktor, der das Ergebnis beeinflusst. Woher wissen wir, welche Parameter welchen Einfluss auf das Ergebnis haben?
Man könnte argumentieren, dass die sich Faktoren wie aktuelle Stimmung und Zufall statistisch ausgleichen, das gilt aber nur für große Stichproben. Der Test präsentiert sich imo aber so, als könne er Aussagen über die Persönlichkeit einer einzelnen Testperson machen.
2. Der Test misst nur irgendeine mentale Assoziation zwischen verschiedenen Konzepten. Woher wissen wir, welcher Art diese Assoziation ist, bzw. dass sie bei verschiedenen Testpersonen ähnlicher Art ist?
Plakatives Beispiel: Wenn ich das Bild eines Schwarzen leichter mit dem Begriff "versklaven" verbinde als das Bild eines Weißen, lässt sich daraus schlussfolgern, dass ich eine Präferenz dafür habe, Schwarze zu versklaven? Nein, es bedeutet a priori erstmal nur, dass ich das Bild eines Schwarzen eher dem Begriff "versklaven" verbinde.
Wenn ich negative Begriffe leichter mit Bildern von Schwarzen verbinde, bedeutet das, dass ich eine negative Einstellung gegenüber Schwarzen habe? Das ist möglich, aber nicht die einzige mögliche Interpretation. Vielleicht verbinde ich Bilder von Schwarzen mit der traumatischen Geschichte der Schwarzen in Amerika oder mit dem problematischen Thema Rassendiskriminierung an sich. Dass das Bild eines Menschen leichter mit negativen Begriffe verbunden wird, muss nicht bedeuten, dass ich eine negative Einstellung gegenüber diesem Menschen oder dieser Gruppe habe.
An diesem Punkt neigt das Projekt imo zur Skandalisierung und das ist der Wissenschaft nicht dienlich.