Der Kontext galt nicht den "speziellen Berufszweigen", sondern den Familien die dem arbeitenden Ausländer nach Deutschland nachziehen um dort für längere Zeit zu leben. Denen kann man schon aufbürden die Sprache des Ziellandes zu lernen, dass gilt natürlich auch für den Arbeitnehmer. Das gebietet doch eigentlich auch schon der gesunde Menschenverstand.
Redest du jetzt von "nachträglich lernen" oder "schon bei der Einwanderung können"? Ich bin mir nicht sicher, ob wir von den gleichen Situationen reden, daher mal konkrete Beispiele:
Forscher X sucht nach seinem Master/PhD international Stellen für PhD/Postdoc, findet in einem EU-Land eine im Stil von "du kannst in 3 Monaten anfangen". Wir können offenbar nicht erwarten, dass er zu dem Zeitpunkt gut die jeweilige Landessprache beherrscht. Und falls seine Familie mitkommt, können wir das von der auch nicht erwarten.
Im Fall einer Postdoc-Stelle kann diese durchaus auf 2 Jahre befristet sein, teilweise sogar noch kürzer. Ob X "länger" im Land bleibt, ist also schwer absehbar (meistens nicht). Da kann auch die Motativation, die Landessprache über die Grundlagen (Brötchen kaufen etc.) hinaus zu lernen, gering ausfallen.
Die Hälfte meiner Kollegen kommt aus dem (nicht deutschsprachigen) Ausland, die meisten konnten anfangs kein deutsch, die meisten lernen es (trotz meistens befristeter Stellen) oder beherrschen es nun fließend. Verständigung ist kein Problem, da alle englisch können.