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hier ein recht langes interview mit prof. mausfeld. aufmerksamen lesern hier ist nicht entgangen, dass ich nicht müde werde seinen vortrag
zu posten. wers noch nicht geschaut hat - nachholen :P
hab das iview noch nicht in gänze lesen können, aber der einstieg hat es schon in sich
http://www.nachdenkseiten.de/?p=30286
hab das iview noch nicht in gänze lesen können, aber der einstieg hat es schon in sich
Hat die Bologna-Reform an den Hochschulen dieses Problem womöglich noch weiter verschärft? Ich hatte vor einigen Jahren einmal auf den NachDenkSeiten argumentiert, die aktuellen Reformen seien wohl selbst als Herrschaftsinstrument beziehungsweise Etablierung neuer Herrschaftsmechanismen im Bildungsbereich zu verstehen…
Ja, das hat sie, und zwar in einem Umfang und mit einer Systematik, wie wohl kein anderes Ereignis in der Geschichte der Bildung und Ausbildung. Im Gefolge der neoliberalen “Revolution von oben“ wurde auch das gesamte Bildungssystem ökonomischen Kategorien unterworfen. Die Aufgabe der Universität besteht nun in der marktkonformen Produktion von “Humankapital“.
Dazu korrespondierend besteht die Aufgabe der Studierenden darin, ihre “Fremdverwertbarkeitskompetenz“ zu optimieren, um so flexibel auf dem Arbeitsmarkt verwertbar zu sein. Die Verinnerlichung einer solchen Haltung und die Unterwerfung unter sie werden dann als “Selbstverwirklichung“ bezeichnet. Eine solche Pervertierung der Idee einer Entfaltung eigener Neigungen und Fähigkeiten führt zwangsläufig zu geistiger und psychischer Fragmentierung der Studierenden und auch zu großen Zukunftsängsten. Beides beeinträchtigt aus naheliegenden Gründen die Möglichkeit und die Bereitschaft, Dinge zu hinterfragen und führt zu Entpolitisierung, ja, politischer Lethargie…
http://www.nachdenkseiten.de/?p=30286