Junge Nordafrikaner stehen schon seit einigen Monaten im Fokus der Ermittler, weil sie auf den Amüsiermeilen und eben auch rund um den Hauptbahnhof und den Dom Passanten bestehlen und ausrauben. Bisher gingen die jungen Männer in kleinen Gruppen zu zweit oder zu dritt vor. Dass sie sich wie nun zusammenschließen, um über ihre Opfer herzufallen, ist neu.
Aus dieser Großgruppe sollen sich am Silvesterabend immer wieder kleine Gruppen gelöst haben, die Frauen umzingelt, bedrängt und ausgeraubt haben. Der Polizeipräsident sprach von Sexualdelikten in „sehr massiver Form“ und einer Vergewaltigung. In der Zeitung „Kölner Stadt-Anzeiger“ berichtete eine Zeugin, ihr sei unter ihr Kleid ans Gesäß gegriffen worden. Eine andere Frau gab bei der Polizei zu Protokoll, die Täter hätten ihr den Rock und den Slip zerrissen. Nach Albers’ Angaben lagen der Polizei bis Montag 60 Anzeigen vor. Nach Einschätzung der Ermittler gibt es aber noch weit mehr Opfer, die sich bisher noch nicht gemeldet haben.
Kurz nach den Vorfällen hatte die Kölner Polizei eine Ermittlungsgruppe eingerichtet. Am Sonntag konnten in der Nähe des Hauptbahnhofs fünf Männer festgenommen werden, die Frauen bedrängt und Reisende bestohlen haben sollen. Ob sie an den Straftaten am Silvesterabend beteiligt waren, ist noch nicht geklärt. Die Kölner Oberbürgermeisterin, Henriette Reker, beraumte für diesen Dienstag ein Krisentreffen mit der Polizei ein. Es könne nicht sein, dass Besucher, die nach Köln kommen, Angst haben müssten, überfallen zu werden.