@ YNC: Meiner bescheidenen Meinung nach wird der G36 Skandal maßlos überbewertet.
Das G36 wurde vor 20 (!!) Jahren als Gewehr für eine Wehrpflichtigen Armee mit Einsatzgebiet Mitteleuropa für ein Gefecht angeschafft, in dem große Waffen dominieren und ein einzelner Soldat mit ca 120 Patronen ausgestattet wurde.
Diese Anforderungen hat das G36 sehr gut erfüllt und stellt immer noch eines der besten Standard-Gewehre weltweit dar. Kaum eine andere Armee der Welt hat ein in der Breite eingeführtes Sturmgewehr, dass so leicht zu bedienen ist, so geringes Gewicht, eine einigermaßen vernünftige Optik, Zuverlässigkeit und einen niedrigen Preis in sich vereint.
Auf der anderen Seite waren auch die verwendeten Werkstoffe der Waffe bekannt, die bei sehr großer Hitze dazu führen können, dass das Gewehr eine gewisse Abweichung im Trefferbild hat. Die tatsächlichen Auswirkungen im Gefecht werden aber meiner Meinung nach teilweise übertrieben dargestellt, die meisten Soldaten in Afghanistan waren zufrieden mit der Waffe.
Der Punkt ist aber, dass das G36 nie dazu konstruiert wurde bei Umgebungstemperaturen von 50 Grad mehrere hundert Schuss am Stück präzise abzufeuern und das Ministerium suggeriert mit den Pressemeldungen genau das.
Ich vermute, dass Uschi sich hier mal wieder als Macherin inszenieren will. Nachdem sie ja gerade erst einen Deal mit dem EADS unterschrieben hat, der dem deutschen Steuerzahler einen Milliardenschaden und dem Militär schlechtes Gerät beschert hat, will sie jetzt Kante gegen "die Industrie" zeigen. Weil sie das aber bei den großen Spielern nicht kann, haut sie jetzt bei dem angeschlagenen Mittelständler Heckler und Koch um so stärker drauf.
Die Kommentare hier und bei den älteren Topics zu dem Thema sind recht aufschlussreich:
http://augengeradeaus.net/2015/03/nachtrag-zum-g36-ergaenzende-stellungnahme-von-hecklerkoch/