Der springende Punkt ist, dass der Legalisierungsdiskurs nicht sonderlich rational geführt wird. Es gibt die konservative Position, die nur kulturell "verankerte" Substanzen legal sehen möchte, und die progressive Position, die auf Abhängigkeitspotenziale, letale Dosen etc. verweist. Die Argumente der einen Seite lassen die andere Seite jeweils ziemlich kalt.
Cannabis ist nicht harmlos. Keine Droge ist harmlos. Gerade in den Händen von psychisch labilen Personen kann jede Substanz verheerende Auswirkungen haben. Die Frage ist, welche Mündigkeit die Gesetzgebung den Menschen zugesteht. Das Verhältnis unserer Gesellschaft zu Drogen ist reichlich schizophren. Wie ich irgendwo oben schon mal erwähnte, ist es kein Problem, wenn Leute vollgekotzt vorm Bierzelt zusammenbrechen, oder im Suff nen Unfall bauen, obwohl das rein vernünftig gesehen auch ziemlich problematische Ereignisse sind. (Kontrollverlust, Gesundheits- und Fremdgefährdung, langfristige Schäden für Person und Gesellschaft, etc.)
Rational gibt es für mich nur 2 vertretbare Positionen: Entweder bewusstseinsverändernde Substanzen werden komplett verboten, oder komplett erlaubt, wobei dann noch geklärt werden muss, wie Aufklärung und Kontrolle ablaufen sollen. Sieht man sich den Umgang der Menschen mit Alkohol an, so macht das durchaus skeptisch.
An sich bin ich jemand, der für eine Liberalisierung in sehr vielen Gesellschaftsbereichen eintritt. Bei den Drogen ist das Problem, dass die Realität sich so gestaltet, dass das Potenzial für kompensatorischen Konsum immens hoch ist. Wobei alle Indizien dafür sprechen, dass Cannabis weitaus weniger verheerend für die Gesamtgesellschaft als Alkohol wäre.
Letzten Endes wird die Debatte leider immer ideologisch.