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Gelöscht

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Tausende neue Beamte und erkennbare Nähe zu Moskau - der Kurs der griechischen Linksregierung sorgt in Brüssel für Entsetzen. Über Parteigrenzen hinweg stellen EU-Politiker klar: Einen Schuldenerlass für Athen wird es nicht geben.

jetzt mal hart formuliert: austritt aus dem euro, staatspleite - ergo, schuldenerlass. ist ja nicht so, als ob das nicht ständig und überall reihenweise passiert. die südamerikanischen staaten zelebrieren das ja im schönen takt.

http://www.spiegel.de/politik/ausla...t-ueber-tsipras-plaene-a-1015567.html#ref=rss
 

parats'

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Deswegen kriegen die auch nie selbst was auf die Beine und versinken in Korruption.
 

Gelöscht

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ja, und trotzdem haften 'wir' voll für die an griechenland gewährten kredite. und somit hat mr. steam völlig recht: 'wir' werden so oder so dafür bezahlen.
 

parats'

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Das Bezog sich eher auf deinen Südamerika Vergleich.
ist ja nicht so, dass die Griechen keine Möglichkeiten haben Ihren Wahnsinn selbst zu bereinigen. Handlungsunfähig wären Sie ohne die EU schon zig mal gewesen.
 

Gelöscht

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das machts mir zu leicht. stellenweise ist griechenland auf das niveau eines drittenwelt-landes abgesunken, ohne jegliche medizinische versorgung, ohne bildung, etc. etc. und ist ja auch nicht so, dass sich daran seit 2008 auch nur spürbar etwas verändert hätte, trotz aller abgabe von kompetenzen an die troika. jetzt lasst den halt mal machen, schlimmer geht zwar prinzipiell immer, aber griechenland ist schon wirklich verdammt weit unten. so tief kann der fall nicht mehr sein.
 

Benrath

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das machts mir zu leicht. stellenweise ist griechenland auf das niveau eines drittenwelt-landes abgesunken, ohne jegliche medizinische versorgung, ohne bildung, etc. etc. und ist ja auch nicht so, dass sich daran seit 2008 auch nur spürbar etwas verändert hätte, trotz aller abgabe von kompetenzen an die troika. jetzt lasst den halt mal machen, schlimmer geht zwar prinzipiell immer, aber griechenland ist schon wirklich verdammt weit unten. so tief kann der fall nicht mehr sein.

Also zumindest in Athen sahs noch nicht nach drittewelt land aus, ok ich war noch nie wirklich in einem drittewelt land, aber ich stells mir schlimmer vor, also bitte.
 
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ja, und trotzdem haften 'wir' voll für die an griechenland gewährten kredite. und somit hat mr. steam völlig recht: 'wir' werden so oder so dafür bezahlen.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen das Alternativlos-Merkel das zulässt. Ich meine, wenn sie das innenpolitisch nicht tötet, dann können wir wirklich das Wahlrecht zugunsten einer Standard-CDU-Stimme ändern.
Das muss einfach Konsequenzen haben. Das kann sie keinem anderen in die Schuhe schieben (auch wenn die anderen Parteien bis auf Links dabei waren).
 

Gelöschtes Mitglied 137386

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was heisst zulässt. sie hat doch gar keine wahl. die zahlen einfach nicht und fertig. ob wir ihnen die schulden erlassen oder nicht, das geld sehen wir nie wieder und somit haben wir für die kredite schon bezahlt. das ist keine absichtsfrage, sondern eine tatsache. die frage ist, wie man damit umgeht. wenn griecheland sich nun tatsächlich richtung russland in position bringt, dann sehe ich nicht viele alternativen als sich von griechenland als EU land zu verabschieden.
 

Gelöscht

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Also zumindest in Athen sahs noch nicht nach drittewelt land aus, ok ich war noch nie wirklich in einem drittewelt land, aber ich stells mir schlimmer vor, also bitte.

griechenland ist hinter indien.

Armut
Wo das Geld nicht für Essen reicht


In den durch die Eurokrise geplagten Ländern Griechenland und Italien hat sich die Lage auch verschärft: 2011/2012 konnten sich 17,9 Prozent der Griechen zeitweilig keine Lebensmittel leisten, in Italien waren es 13,2 Prozent der Bevölkerung.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2014-03/infografik-nahrungsmittel-nicht-genug-geld-laendervergleich
 

parats'

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Indien ist aber auch kein Land der dritten Welt.
Wenn die Griechen bei dem Querschnitt Afrikas angekommen sind können wir über diese These nochmal sprechen.

Griechenland hat weiterhin wesentlich mehr Möglichkeiten als manch anderes Land.

Aber ja, schlimmer kann es sicher nicht werden. Mal abwarten was noch kommt.
Wenn Merkel nicht einknickt wird es die EU selbst sein und zumindest einen Teilerlass billigen.
 

Teegetraenk

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Tjo, hätten Schäuble, Merkel und Co. mal dafür gesorgt, dass Hilfszahlungen nicht an Einsparungen geknöpft werden sondern an tiefgreifende und umfassende Reformen wie die Einführung eines Katasteramts und einer effektiven, modernen Verwaltung. Ja das hätte ne ganze Menge Geld gekostet, hätte aber sicherlich zu bedeutend mehr Verbesserungen geführt und gleichzeitig die schlimmsten Begleiterscheinungen abgemildert (extrem angestiegene Kindersterblichkeit z.B. ein riesiger Skandal).

Aber dann hätten ja die griechischen Reichen ihre Vermögen nicht ins Ausland bringen können. Es ist schon krass was konservative Regierungen den Griechen aufgeladen haben bei gleichzeitiger Ignoranz für die Auswirkungen dieser Politik (Superreiche kommen davon, Korruption bleibt bestehen, Bevölkerung verarmt).
 

parats'

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TheGreatEisen

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Tjo, hätten Schäuble, Merkel und Co. mal dafür gesorgt, dass Hilfszahlungen nicht an Einsparungen geknöpft werden sondern an tiefgreifende und umfassende Reformen wie die Einführung eines Katasteramts und einer effektiven, modernen Verwaltung. Ja das hätte ne ganze Menge Geld gekostet, hätte aber sicherlich zu bedeutend mehr Verbesserungen geführt und gleichzeitig die schlimmsten Begleiterscheinungen abgemildert (extrem angestiegene Kindersterblichkeit z.B. ein riesiger Skandal).

Aber dann hätten ja die griechischen Reichen ihre Vermögen nicht ins Ausland bringen können. Es ist schon krass was konservative Regierungen den Griechen aufgeladen haben bei gleichzeitiger Ignoranz für die Auswirkungen dieser Politik (Superreiche kommen davon, Korruption bleibt bestehen, Bevölkerung verarmt).

Eine moderne Verwaltung bedeutet aber nun einmal Einsparungen, nämlich im Bereich Personal. Und es wäre mir völlig neu, dass Griechenland in den letzten 40 Jahren ausschließlich von Konservativen regiert worden wäre (Papandreous z.B.). Die Korruption und Vetternwirtschaft in Griechenland hat überhaupt nichts mit der politischen Ausrichtung der vergangenen Regierungen zu tun, es scheint sich hier vielmehr um ein Mentalitätsproblem bzw. eine art gefühltes Gewohnheitsrecht gehandelt zu haben.

Niemand kann ewig über seine Verhältnisse leben. Ohne massive Bilanzfälschung wäre Griechenland überhaupt nicht in den Kreis der EURO-Staaten aufgenommen worden.

Das gleiche gilt für die Besteuerung. Sämtliche Regierungen, gleich welcher Couleur haben es versäumt, den staatlichen Steueranspruch durchzusetzen. Dasselbe gilt by the way (SIC!) auch für Italien. Auf dem Papier ein Hochsteuerland, erhoben wird - je nach Region - nicht ansatzweise das, was gesetzlich vorgesehen ist. Deshalb verfügen Italiener auch über unglaublich hohe - private - Finanzreserven. Es ist schlichtweg zynisch in den Fällen Griechenlands und auch Italiens, erst den Staat durch jahrzehntelange, kollektive Steuerhinterziehung und -vermeidung Bankrott gehen zu lassen, um anschließend gegen Spardikate zu unken oder gar ausländische Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.
 

Teegetraenk

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Eine moderne Verwaltung bedeutet aber nun einmal Einsparungen, nämlich im Bereich Personal. Und es wäre mir völlig neu, dass Griechenland in den letzten 40 Jahren ausschließlich von Konservativen regiert worden wäre (Papandreous z.B.). Die Korruption und Vetternwirtschaft in Griechenland hat überhaupt nichts mit der politischen Ausrichtung der vergangenen Regierungen zu tun, es scheint sich hier vielmehr um ein Mentalitätsproblem bzw. eine art gefühltes Gewohnheitsrecht gehandelt zu haben.

Niemand kann ewig über seine Verhältnisse leben. Ohne massive Bilanzfälschung wäre Griechenland überhaupt nicht in den Kreis der EURO-Staaten aufgenommen worden.

Das gleiche gilt für die Besteuerung. Sämtliche Regierungen, gleich welcher Couleur haben es versäumt, den staatlichen Steueranspruch durchzusetzen. Dasselbe gilt by the way (SIC!) auch für Italien. Auf dem Papier ein Hochsteuerland, erhoben wird - je nach Region - nicht ansatzweise das, was gesetzlich vorgesehen ist. Deshalb verfügen Italiener auch über unglaublich hohe - private - Finanzreserven. Es ist schlichtweg zynisch in den Fällen Griechenlands und auch Italiens, erst den Staat durch jahrzehntelange, kollektive Steuerhinterziehung und -vermeidung Bankrott gehen zu lassen, um anschließend gegen Spardikate zu unken oder gar ausländische Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.

Ich schrieb nirgends von durchgängig konservativer Regierung in Griechenland?! Ich schrieb von ausschließlich wirtschaftsliberalen Reformen, erzwungen durch konservative Regierungen in Europa.

Ich gebe dir 100% Recht mit der modernen, schlanken Verwaltung. Aber bitte ein Schritt nach dem anderen. Man hätte die Hilfe Griechenlands vollkommen anders aufzäumen müssen und ich spreche hier nicht davon die Griechen aus der Verantwortung zu nehmen. Aber man muss eben erstmal die Grundlagen schaffen bevor man Reformen wie beispielsweise bei uns überhaupt durchsetzen kann. Bevor das nicht gemacht wurde, kippt man das Geld in Griechenland nur in ein riesiges schwarzes Loch. Auf diese Art rettet man als kleinen Nebeneffekt höchstens eigene Banken. Außerdem hätte man einen strengen Katalog an sozialen Mindeststandards erlassen müssen um die absolut krassesten Begleiterscheinungen der Reformen abzumildern. Über 40% gesteigerte Kindersterblichkeit ist mit keinem Geld entschuldbar in meinen Augen, vor allem weil das Abmildern eben dieser absolute Peanuts wären. Fehler wurden bei Griechenland schon seit Jahrzehnten gemacht. Die sind geschehen und nicht mehr rückgängig zu machen. Allen wäre allerdings am besten geholfen, wenn man die Probleme möglichst effektiv versucht zu beseitigen und nicht nur die eigene Verstrickung in diese Probleme zu entflechten.
 

TheGreatEisen

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Du hast geschrieben: "was konservative Regierungen den Griechen aufgeladen haben"

=> Darauf habe ich Bezug genommen.

Nochmal: Die Kindersterblichkeit ist ein - griechischer! - Skandal. Aber dafür die Troika und erzwungene Sparmaßnahmen verantwortlich zu machen ist doch völlig unsachlich. Das griechische Volk ist reich genug, um die nötigen Gelder bereitzustellen, die für eine angemessene Versorgung von Neugeborenen erforderlich wären. Warum wurden denn in den letzten 5 Jahren nicht endlich einmal die ausstehenden Steuern eingetrieben? Und wer trägt dafür die Schuld?

Manchmal habe ich den Eindruck, man behandelt Griechenland wie ein 5 jähriges Kind, völlig unmündiges Kind. Es ist doch schon schlimm genug, dass man Griechenland Reformen / Sparmaßnahmen aufzwingen muss, statt dass Griechenland selbst auf die Idee käme, endlich einmal etwas zu ändern.
 
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Schau dir doch griechenlands Geschichte mal an (also seit dem Mittelalter bis Heute).

Zwar besteht es vom Namen her schon ewig, aber über weite strecken war Griechenland fremdbeherrscht (oder dann durchs ne Militärregierung). Steuerhinterziehung war quasi "widerstand".
 
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Niemand kann ewig über seine Verhältnisse leben. Ohne massive Bilanzfälschung wäre Griechenland überhaupt nicht in den Kreis der EURO-Staaten aufgenommen worden.


den griechen war sicherlich bewusst das es unlauter ist sich die bilanzen von goldman sachs schönrechnen zu lassen. der punkt, der uns aber viel mehr interessieren sollte, ist das unsere politikerriege genauso wusste (oder hätte wissen müssen!) das griechenlands bilanzen gefälsch sind. warum sie dann dennoch in die EU aufgenommen wurden ist der skandal. was ist den mit der ukraine, die wir zZ auf biegen und brechen in der EU wollen? erfüllen die die beitrittskriterien? nein!

ideologie > Recht
 

Teegetraenk

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Du hast geschrieben: "was konservative Regierungen den Griechen aufgeladen haben"

=> Darauf habe ich Bezug genommen.

Nochmal: Die Kindersterblichkeit ist ein - griechischer! - Skandal. Aber dafür die Troika und erzwungene Sparmaßnahmen verantwortlich zu machen ist doch völlig unsachlich. Das griechische Volk ist reich genug, um die nötigen Gelder bereitzustellen, die für eine angemessene Versorgung von Neugeborenen erforderlich wären. Warum wurden denn in den letzten 5 Jahren nicht endlich einmal die ausstehenden Steuern eingetrieben? Und wer trägt dafür die Schuld?

Manchmal habe ich den Eindruck, man behandelt Griechenland wie ein 5 jähriges Kind, völlig unmündiges Kind. Es ist doch schon schlimm genug, dass man Griechenland Reformen / Sparmaßnahmen aufzwingen muss, statt dass Griechenland selbst auf die Idee käme, endlich einmal etwas zu ändern.

Du hast geschrieben: "was konservative Regierungen den Griechen aufgeladen haben"
Äh ja, damit meinte ich, wie ich nun mehrfach schrieb, die europäischen konservativen Regierungen, NICHT die Griechische.

Du erwartest ernsthaft, dass das seit Jahrzehnten korrupte politische System und seine Kaste sich aufgrund der Vorgaben der EU/EZB/IWF selbst entmachtet? Natürlich nicht, so funktioniert das einfach nicht. Dann seine Hände in Unschuld zu waschen und zu sagen, "daran seid ihr mal alle schön selbst Schuld" führt genau zu dem Phänomen, das wir jetzt haben. Ein europafeindlicher Populist kommt an die Macht, der sich nichtmal zu Schade ist mit Rechtspopulisten eine Koalition zu bilden. Und allein deshalb, weil die Griechen jegliches Vertrauen in ihre traditionelle politische Elite verloren haben. Sehr sehr kurzsichtig wie die EU hier agiert. Und daraus hab ich meine Vermutung abgeleitet, dass es der EU erst in zweiter oder dritter Linie um eine Verbesserung Situation Griechenlands geht (damit mein ich alles (Verwaltung/Staatsorga, Finanzpolitik und Wirtschaft) sondern in erster Linie um den Freikauf der eigenen Banken und privaten Anleger "komme was wolle".

Spätestens als man die Folgen wie ansteigende Kindersterblichkeit sah, hätte man seinen politischen Einfluss in Athen geltend machen können. Oder etwa nicht? Man kanns sich auch (zu) einfach machen.

EDIT: Wie lief dein Vortrag?
 
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ich dachte wirklich, die Kindersterblichkeit wäre jetzt dramatisch hoch, aber mal geguckt:

http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(14)60251-8/abstract
Financial crisis can be a threat to health,1 and International Monetary Fund programmes have been associated with impeded efforts to control child and maternal mortality.2 In 2008, Greece entered the most serious socioeconomic downturn in the country's modern history, which has steadily worsened over the following years.3 Vlachadis and Kornarou4 reported that an increase in stillbirths in Greece was linked to the economic crisis; stillbirth rate increased from 3·31 per 1000 livebirths in 2008 to 4·36 in 2010, but the study included only the first 2 years of the crisis.
die news, worauf die Kindersterblichkeit sich wohl bezieht. Lancet.

mal verglichen:
http://www.indexmundi.com/g/g.aspx?c=gr&v=29
http://en.wikipedia.org/wiki/List_of_countries_by_infant_mortality_rate

also das sieht für mich eher so aus, als ob 2008 ein statistisch sehr gutes Jahr in Gre war, was im 5-Jahresmittel sich eher ausgleicht.
 

Teegetraenk

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stillbirth rate increased from 3·31 per 1000 livebirths in 2008 to 4·36 in 2010, but the study included only the first 2 years of the crisis.

Wie deutlich soll ich es denn noch machen? Denkst du die Säuglinge fangen direkt an zu sterben, weil Griechenland in eine Schuldenkrise tritt? Das sind halt in Bezug auf die Krise veraltete Zahlen. Das sind verspätet auftauchende Indikatoren, die auf einen massiv zurückgehenden Lebensstandard bei alleinerziehenden Müttern schließen lassen, inklusive schlechter medizinischer Betreuung. Aktuell soll es nach Medienberichten einen Zuwachs von 43% geben. Wenn du mir aktuelle Zahlen zeigst, die das widerlegen, nehm ich den Punkt zurück.
 

Deleted_228929

Guest
den griechen war sicherlich bewusst das es unlauter ist sich die bilanzen von goldman sachs schönrechnen zu lassen. der punkt, der uns aber viel mehr interessieren sollte, ist das unsere politikerriege genauso wusste (oder hätte wissen müssen!) das griechenlands bilanzen gefälsch sind. warum sie dann dennoch in die EU aufgenommen wurden ist der skandal. was ist den mit der ukraine, die wir zZ auf biegen und brechen in der EU wollen? erfüllen die die beitrittskriterien? nein!

ideologie > Recht
Du verwechselst EU und Eurozone.

Und natürlich war klar, dass haufenweise Länder die Kriterien - die sowieso zum erheblichen Teill von Anfang an Müll waren - nicht einhalten. Auch Italien und Belgien waren 1998 schon meilenweit über der "magischen" Staatsschuldenquote von 60% (nicht dass diese Marke jemals irgendwer sachlich hätte begründen können, aber wayne). Auch Deutschland war ab 1998 knapp darüber. Und auch in Deutschland hat ein gewisser Herr Waigel ja fleißig sich gewunden um seine Haushaltszahlen möglichst toll aussehen (Verkauf Telekonaktien an die staatseigene KfW, Druck auf die BuBa ihre Goldreserven neu zu bewerten und so Späße).

Diese ganzen Pennerländer wie Belgien oder Deutschland hätten sich halt mal ein Beispiel an Spanien oder Irland nehmen sollen, welche die Maastricht-Kriterien und den Stabilitätspakt immer mustergültig eingehalten haben. Dann ginge es denen auch so gut wie Spanien heute. Jawollo! :top2:
 
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Infant mortality rate and child mortality rate did not differ between the precrisis and crisis periods (3·83 [95% CI 3·56–4·10] vs 3·17 [2·63–3·72], and 4·56 [4·18–4·93] vs 3·89 [3·35–4·43], respectively). However, a closer look at the data shows that child mortality rates have been steadily declining since the 1950s, and were historically low in 2008—when the crisis struck. In the first 2 years of the crisis (2009–10), infant mortality rate and child mortality rate gradually increased, and after 2010 they started to decline again.
also kurzfristig die ersten 2 Jahre der Krise stiegen Säuglings- und Kindersterblichkeit und sinken seitdem wieder,
und ja, wenn wegen der Krise die medizinische Versorgung schlechter wird (oder wegen dem erhöhtem Stress, gäbe ja so viele Möglichkeiten), steigt die Säuglingssterblichkeit wegen schlechteren Möglichkeiten bei Geburtskomplikationen etc.
Also kurzer Zuwachs, was auch nicht genauer untersucht worden war, und seitdem wieder Sinken der Todesraten, was für einen Erfolg der Reformen sprechen würde.
 
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Griechenlands neuer Finanzminister Varoufakis provoziert. Am Ende werde Deutschland zahlen müssen, droht er. Die Sparpolitik nennt der linke Wirtschaftsprofessor „fiskalisches Waterboarding“. Und Frankreich führe mit Deutschland einen „Todestanz“ auf.
Sympatischer Mann :D
http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...arke-sprueche-gegen-deutschland-13393858.html
Die radikalen Ansichten von Varoufakis fanden umgehend eine harsche Antwort in Deutschland: Wenn Varoufakis sage, dass Deutschland letztlich zahlen müsse, sei das „eine Frechheit, aber es stimmt vermutlich“, sagte der AfD-Vorsitzende Bernd Lucke.
Oh ja, sehr harsch :rofl:
 

Teegetraenk

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also kurzfristig die ersten 2 Jahre der Krise stiegen Säuglings- und Kindersterblichkeit und sinken seitdem wieder,
und ja, wenn wegen der Krise die medizinische Versorgung schlechter wird (oder wegen dem erhöhtem Stress, gäbe ja so viele Möglichkeiten), steigt die Säuglingssterblichkeit wegen schlechteren Möglichkeiten bei Geburtskomplikationen etc.
Also kurzer Zuwachs, was auch nicht genauer untersucht worden war, und seitdem wieder Sinken der Todesraten, was für einen Erfolg der Reformen sprechen würde.

Das Absinken, dass du zitierst, ist der letzte Trend drei Jahre alter Zahlen. Daraus kann man schlicht GAR nix schlussfolgern. Mann Mann. Komm mit aktuellen Zahlen an oder lass es.
 
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deine news mit den 43% bezog sich auf diesen Lancet Artikel.
http://www.independent.co.uk/news/w...tality-hiv-infection-and-suicide-9142274.html
21.02.2014
The report, which is published today in the medical journal The Lancet, accuses the Greek government and the international community – which demanded swingeing cuts as a condition of bailing out the Greek economy during the debt crisis between 2010 and 2012 – of being “in denial” about the scale of hardship inflicted on the Greek people.

[...]

Although reliable data on the health impact on the wider population will take several years to emerge, the Greek National School of Public Health reported a 21 per cent rise in stillbirths between 2008 and 2011, which was attributed to reduced access to prenatal services, and infant mortality also rose by 43 per cent between 2008 and 2010.

die lancet meldung datiert auf den 20.02.2014. Wo hast du sonst 43% her? Gibt es aktuellere Studien zu den späteren Jahren? Oder hast du genau richtig festgestellt, dass man rein gar nichts schlussfolgern kann?
 

Teegetraenk

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Man konnte es quer Beet in Artikeln quasi jeder überregionalen Zeitung lesen. Deshalb muss es nicht stimmen aber ich bezweifel trotzdem, dass die Zahlen auf dem lancet report gründen, der vor einem Jahr erschien. Und nun? D:

Was ich eher als Kritik zulassen würde, wäre die Vermutung, dass die absoluten Zahlen trotzdem relativ klein sind und ein Anstieg von 40% auf ein ganzes Land und in absoluten Zahlen immer noch nicht _dramatisch_ sein muss.
 
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wenn Medien was gut können, dann ist es wissenschaftliche Ergebnisse zu überdramatisieren und gegenseitig voneinander, von Presseabteilungen und Presseagenturen abschreiben.
kurze google suche
http://www.express.de/politik-wirts...t-um-43-prozent-gestiegen-,2184,26314046.html
zitieren von spon, die die lancet studie zitiert
http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...en-fuer-gesundheit-der-griechen-a-954879.html
die spon news, zitiert lancet
http://www.sueddeutsche.de/gesundheit/finanzkrise-in-europa-wenn-sparen-toetet-1.1713150
mal ne news von 2013, die zitieren ein Buch, deren website schon tot ist,
http://www.amazon.de/The-Body-Economic-Austerity-Kills/dp/0465063985
dafür dass die Medizin Griechenlands angeblich auf dritter Welt Niveau ist mit fehlenden Handschuhen etc, sind 4-5 Promille Kindersterblichkeit unter 5 Jahre (worauf sich die Zahlen wohl beziehen) aber noch ziemlich erste Welt Niveau, wenn man die Nachkommastellen nicht beachtet wie die Weltbank, zeigt der Graph da auch nach unten.

independent zitiert zu den 43% noch eine weitere Quelle, wie im zitierten Abschnitt, deren Internetseite leider nur auf griechisch ist. Und da schreiben die auch nur von 2008-2010,
http://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(13)62291-6/fulltext#article_upsell
 

TheGreatEisen

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http://www.faz.net/aktuell/beruf-ch...iner-soziologie-professur-kommt-13391969.html

Die Studie bestreitet auch die gängige Annahme, dass akademische Leistungen von Frauen in der Soziologie weniger anerkannt würden als die von Männern: Frauen müssen für eine Professur im Schnitt deutlich weniger publizieren. Bei sonst gleichen Faktoren liegt ihre Chance auf eine Professur 1,4 Mal höher. Bisherige Studien haben diesen relativen Vorteil mit der hohen Zahl von Gender-Lehrstühlen in der Soziologie erklärt.

Neues Futter für den Gender Ausschuss :deliver:
 

TheGreatEisen

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http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-wie-deutschland-nach-dem-krieg-13398268.html

Innerhalb von nur zwei Wochen will der neue griechische Finanzminister Yannis Varoufakis Vorschläge für einen Schuldenschnitt zugunsten von Griechenland unterbreiten. Vorbild soll die Londoner Schuldenkonferenz von Sommer 1952 bis Februar 1953 sein, bei der über die deutschen Nachkriegsschulden verhandelt wurde. Ministerpräsident Alexis Tsipras sagt, Griechenland müsse das Recht auf die gleiche Behandlung haben wie Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg.

Also bitte, eine Gleichbehandlung sollte doch wohl nur derjenige verlangen dürfen, der auch einen - vergleichbaren - Weltkrieg anfängt und am Ende verliert :deliver:
 
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