Eine moderne Verwaltung bedeutet aber nun einmal Einsparungen, nämlich im Bereich Personal. Und es wäre mir völlig neu, dass Griechenland in den letzten 40 Jahren ausschließlich von Konservativen regiert worden wäre (Papandreous z.B.). Die Korruption und Vetternwirtschaft in Griechenland hat überhaupt nichts mit der politischen Ausrichtung der vergangenen Regierungen zu tun, es scheint sich hier vielmehr um ein Mentalitätsproblem bzw. eine art gefühltes Gewohnheitsrecht gehandelt zu haben.
Niemand kann ewig über seine Verhältnisse leben. Ohne massive Bilanzfälschung wäre Griechenland überhaupt nicht in den Kreis der EURO-Staaten aufgenommen worden.
Das gleiche gilt für die Besteuerung. Sämtliche Regierungen, gleich welcher Couleur haben es versäumt, den staatlichen Steueranspruch durchzusetzen. Dasselbe gilt by the way (SIC!) auch für Italien. Auf dem Papier ein Hochsteuerland, erhoben wird - je nach Region - nicht ansatzweise das, was gesetzlich vorgesehen ist. Deshalb verfügen Italiener auch über unglaublich hohe - private - Finanzreserven. Es ist schlichtweg zynisch in den Fällen Griechenlands und auch Italiens, erst den Staat durch jahrzehntelange, kollektive Steuerhinterziehung und -vermeidung Bankrott gehen zu lassen, um anschließend gegen Spardikate zu unken oder gar ausländische Hilfe in Anspruch nehmen zu wollen.